Der Raspberry Pi sorgt derzeit für Wirbel - auch und gerade unter Elektronikern.
- Aus guten Gründen!
Rasperry Pi?
Der Raspberri Pi ist ein Einplatinenrechner, der Träume wahr werden lässt - mal aus Sicht eines Elektronikers gesprochen.
Er ist im Grunde ein ganzer PC, auf einer Platinenfläche kaum größer als eine Kreditkarte.
Allerdings kommt er ohne Gehäuse und Festplatte daher, auch ohne Windows-Betriebssystem. Vielmehr bootet er ein Linux-System direkt von einer SD-Card.
Halt, nicht wegklicken, weiterlesen! Dem Endanwender kann das Betriebssystem völlig schnurz sein, wenn er es sowieso nicht zu Gesicht bekommt, weil es still im Hintergrund arbeitet. Das ist bei Anwendungen als Steuercomputer in aller Regel der Fall.
- Oder interessiert Sie, welches Betriebssytem im Geldautomaten Ihrer Bank werkelt?
Für die meisten Maschinensteurungen, Roboter, Lauflichter ... interessiert den Endanwender nur das, was er damit machen kann.
EDV-Dompteur wird bei zukünftigen, hochweritgeren Steuerungen auf Raspberry Pi setzen!
Und diverse dazu passende Erweiterungsmodule dafür anbieten.
Bei diesem Platinchen haben die Entwickler endlich mal ganze Arbeit geleistet!
Insbesondere haben sie dem Teil einen GPIO spendiert - für Sie vielleicht ein Fremdwort, aber für die universelle Anwendbarkeit als Steuerung ist das wichtig!
Rasperi Pi:
U.s.w.
Für preiswerte, kompakte Steuerungen haben Elektroniker bislang gerne Mikrocontroller eingesetzt, wie u.a. die Atmel AVR-Serie.
Das sind 8-Bit Controller, mit Taktfrequenzen im Bereich bis max. 20 MHz. Also nicht gerade Rennmaschinen ...
Das reicht zwar für viele 08/15-Anwendungen, und mit einigem Aufwand und diversen Erweiterungen sogar für erstaunlich viele Anwendungen, dennoch ist solchen Controllern eigentlich alles mager:
Natürlich gab und gibt es leistungsfähigere Controller, aber deren Anwendung war dann doch schon wieder so ein Akt. Als Programmierer war man meistens gezwungen, in der Sprache C
zu programmieren. Nichts für Leute, die allergisch auf geschweifte Klammern und Semikolons reagieren!
Die guten alten AVR-Controller hingegen, lassen sich angenehm in einem sehr brauchbaren Basic-Dialekt programmieren: BASCOM.
Aber wollte man eine umfangreiche Anwendung realisieren, z.B. mit einem grafischem Display, dann wurde es mit den AVRs doch verdammt schnell eng. Der maximale Programmspeicher von nur 256 kByte (kByte! Nicht Megabyte!) zwang einen oft zu echt unangenehmen Kompromissen oder zu Erweiterungen in Form von externen ICs, was aber den Aufwand wieder derart in die Höhe trieb, dass man sich fragte, in welchem Verhältnis eine soclche Lösung eigentlich steht, zu einem billigen PC-Motherboard oder einer Platine aus einem Smartphone.
Doch baut man eine Platine aus einem Smartphone aus, so mangelt es (ebenso, wie bei einem PC-Motherboard) an den für Elektronikern wichtigen Schnittstellen. Weiterhin kann man bei so kurzlebigen Produkten wie Smartphones nicht von einer dauerhaften Verfügbarkeit der Komponenten ausgehen. Für den professionellen Einsatz, z.B. in industriellen Steueurngen, ist es aber ein wichtiges Kriterium, dass man auch nach Jahren noch an Ersatzteile kommt.
Da der Raspberry Pi im Prinzip wie ein Linux-PC zu programmieren ist, ist man als Entwickler nicht auf spezielle Programmiersprach-Dialekte angewiesen. Das macht den Endkunden einer Steuerung ein Stück unabhängiger vom Lieferanten. Und das sehe ich - als Lieferant - durchaus auch als einen Vorteil auch für mich, denn ich kann potenziellen Kunden die Sorge nehmen, aufgeschmissen zu sein, falls mir mal ein Meteorit auf den Kopf fallen sollte oder sowas.
- Und solange das nicht passiert, wird mir realistisch gesehen sicher kein Kunde den Rücken kehren; oder wechseln Sie den Zahnarzt, mit dem Sie bestens zufrieden sind, bloß weil auch andere Zahnärzte existieren?
Kurz und gut: In ganz naher Zukunft wird sich der Rasperry Pi zu einem Steuerrechner von erheblicher Verbreitung mausern! Er wird sogar eine kleine Revolution auslösen! - Diese Tage kränkelt es allerdings noch an der Verfügbarkeit. Die ersten 10.000 Exemplare waren bereits nach wenigen Stunden ausverkauft, wie man Meldungen entnehmen konnte.
Aber ich freue mich jetzt schon, auf Ihre Wünsche und Ideen, für Produkte und Projekte mit dem Rasperry!
040/ 64 94 17 49