Hallo Hannes,
ja, das Prinzip ist nett. Und es ist einfach.
Es muss halt ständig (oder mit genügender Häufigkeit) die momentane Position des Rades ausgewertet werden. Das kann auf verschiedene Weise geschehen.
Naheliegend (und bei dem Revolight auch der Fall) ist die Verwendung von Magnetsensoren, die bei Drehung des Rades an einem fixierten Magneten vorbei flitzen.
Siehe hier:
http://revolights.com/pages/howitworks
Wobei ich kritisch anmerken muss, dass ich es für pure Energieverschwendung halte, dass dieses Revolight den Bereich bis zu der Stelle, wo der Reifen den Boden berührt, beleuchtet.
Unter dem Vorderrad braucht man nichts zu beleuchten, denn erstens kann man diesen Bereich als Fahrer ohnehin nicht sehen; zweitens ist es schlichtweg zu spät, wenn man eine Scherbe dann sieht, wenn man sie praktisch schon im Reifen hat ...
Meines Erachtens kann man sich die Ausleuchtung des Bereichs bis mindestens einen Meter vor der Stelle der Bodenberührung sparen.
Weiterhin sollte der vorne ausgeleuchtete Bereich breiter sein.
Wie die animierten Bilder zeigen, ist der ausgesendete "Lichtbalken" (es ist ja eher ein Balken, kein Kegel) derart schmal, dass man in Kurven noch weniger sieht, als bei einem herkömmlichen Fahrrad-Scheinwerfer.
Man sieht halt nur das, was sich wirklich exakt geradlinig vor der Radachse befindet.
Unter den Vorderrad wird also unnötig Licht verschwendet, wohingegen der vorne angestrahlte Bereich deutlich zu schmal ist.
Doch mit dem gezeigten Prinzip diesen Bereich zu verbreitern, halte ich auch nicht für sinnvoll. Denn dann haben wir von oben betrachtet (aus der Vogelpespektive) wieder einen Lichtkegel, der von einem Punkt ausgeht (der in Wahrheit eine Gerade ist, aber das spielt keine Rolle), also effektiv das Gleiche, wie bei einem herkämmlichen Fahrrad-Scheinwerfer.
Was mir persönlich sinnvoller erscheint, damit
der Fahrer optimale Sicht hat:
Zwei Scheinwerfer, die am Lenkergriff montiert sind.
Dadurch ist ganz automatisch Breite gegeben. Diese Scheinwerfer können daher stärker gebündelt sein und somit die Sichtweite erhöhen.
Selbst bei identischer Energie (also zwei Scheinwerfer, die mit halber Leistung eines einzelnen, herkömmlichen Scheinwerfers strahlen), hätte man so eine bessere Ausleuchtung bei weniger Lichtverschwendung erreicht.
Wenn ich oben "der Fahrer" in Fettschrift schrieb, dann tat ich das deshalb, weil es ja außerdem noch den Effekt des "gesehen-werdens" gibt. Zumindest bei diesem Aspekt kann das Revolight natürlich trumpfen.
Noch watt:
Ein richtig gutes System würde bei Kurvenfahrten die Strahlrichtung in Richtung des Lenkerausschlags nachführen, damit der Fahrer besser sehen kann, was in der Kurve schräg vor ihm liegt.
Fährt man z. B. in eine Linkskurve, so wäre es günstig, wenn die Leuchtrichtung stärker nach links schwenkt, als durch den Lenkerausschlag gegeben.
Mit dem herkömmlichen Scheinwerferprinzip wäre so etwas viel einfacher zu realisieren, als mit dem Revolight
Fazit:
Nette Idee, aber IMHO nicht wirklich empfehlenswert.
Dennoch vielen Dank für den Input!
Und vielleicht spornen meine Gedanken ja einen Tüftler dazu an, endlich mal ein wirklich gutes Fahrradlicht zu entwickeln.
Wobei es in Deutschland leider immer schwierig ist, für wirklich neueartige Produkte eine Zulassung zu bekommen.
Da gibt es in den drögen Amtsstuben halt altbackene Vorschriften für Verkehrssicherheit - da kann man als kluger Mensch nicht einfach frech daher kommen und die seit dem Mittelalter praktizierten Dinge besser machen ...