Erstens, die mitgelieferte Sonde hat ein dickes hackenförmiges Design, mit der ich unmöglich an IC etc. messen
kann ohne einen Kurzschluss oder Überspannung zu produzieren.
Ich weiß zwr nicht, was "hackenförmig" bedeuten soll, aber ich stimme Dir zu: Oszi-Tastspitzen sind absurd groß und unhandlich, für Messungen an heutigen Schaltungen.
Man muss da halt mal kreativ werden und sich eigene Spitzen basteln.
Zweitens, das Erdungskabel an der Sonde ist so kurz gehalten, dass ich oft schon keine passende Stelle zum erden finde,
wo ich die Krokodilklemme anbringen könnte.
Ja, die sind immer praxisuntauglich zu kurz geraten. Darüber heule ich schon seit meiner Ausbildung, Anfang der 90er.
Nun ja, ich verlängere mir die Strippe immer.
Generell soll die Groundleitung nicht unnötig lang sein, denn das würde sich signalverfälschend auswirken. Aber was soll man denn sonst tun, wenn die vorhandene Strippe nunmal viel zu kurz ist?
15cm mehr bringen die große Erlösung. Und bei den relativ geringen Frequenzen und gleichzeitig hohen Spannungen, mit denen wir es in unserer Arbeitspraxis zu tun haben, ist eine solche Verlängerung problemlos möglich.
Anders sähe es aus, wenn wir hochohmige Signale im Millivoltbereich messen wollten, bei Frequenzen von mehreren MHz.
Nach jedweder Bastelei am Tastkopf sollte dieser aber kalibriert werden.
Der Tastkopf ist ein komplexes Gebilde aus definierter Kapazität, Eingangswiderstand und Wellenwiderstand. Da kann man nicht einfach das BNC-Kabel durchschneiden und sich irgendwelche Nadeln und längere Groundleitungen dranfrickeln, ohne sich die Messgenauigkeit zu versaubeuteln.
Je höher die zu messenden Frequenzen und je hochohmiger die Signalquelle, umso kritischer wird es. Bei Messungen an Schaltwandlern sind wahrnehmbare Auswirkungen aber kaum zu erwarten.
Empfehlung: Einfach mal 'nen weiteren Tastkopf anschaffen und den dann praxistauglich modifizieren. Dessen Messergebnisse dann mit denen der unmodifizierten Tastköpfe vergleichen.