Wie bekomme ich den am besten raus ?
Falls der ganz ist, wieder rein ?
Uff! Dazu schaue Dir auf YouTube mal lieber einige Videos an. Suchbegriff: "SMD soldering".
Normalerweise macht man das mit einer Heißluftstation, möglichst kombiniert mit Unterwärme.
OK, hast Du alles nicht. Es geht auch allein mit dem Lötkolben, für mich wäre das kein Problem. Aber wer noch wenig Löterfahrung hat, der wird sich damit echt quälen.
Es geht schon wesentlich leichter, wenn Du unmittelbar vor dem Einsatz des Lötkolbens satte zwei Minuten, aus sehr dichtem Abstand, volle Kanne mit dem Haartrockner drauf hältst, um die Platine ordentlich vorzuheizen, damit die massiven Kupferflächen dem Lötkolben nicht so viel von der Hitze ableiten. Mit dem Haartrockner kriegst Du unmöglich etwas kaputt, also keine Angst, vondern voll druff! Zwei Minuten! Bei maximaler Leistung.
Btw.: Ich kriege so einen Kerko zur Not sogar mit der Flamme eines Grillanzünders sauber raus, ohne die Platine zu beschädigen, oder auch nur irgendwelche sichtbare Spuren zu hinterlassen. Aber wenn Du das probierst, dann wirst Du mit ziemlicher Sicherheit Schaden anrichten, also lasse das tunlichst bleiben. Ich erwähne es nur, um zu verdeutlichen, dass man auch ohne teurem Equipment durchaus zurecht kommen KANN, wenn man die Kniffe kennt und hinreichend erfahren ist.
Und am Kennen der Kniffe und der Erfahrung mangelt es Dir momentan stärker, als an Equipment. Daher: Zwei Dutzend Videos auf YouTube anschauen, um mal zu lernen, wie man es richtig macht.
Tatsächlich ist vernüftiges Löten nämlich ein komplexer Prozess mit mehreren steuerbaren Parametern und nicht einfach bloß das wilde Zuführen von Hitze, bis sich was tut.
Und falls defekt, wie heißt das Bauteil ganz genau und wo bekommt man sowas her.
Es ist ein keramischer Kondensator.
Der sollte eine Spannungsfestigkeit von 50V aufweisen und er dürfte eine Kapazität von 1nF haben ...
- Lezteres weiß man aber ohne Schaltplan nicht genau. Ist aber auch wurscht ...
Du kannst da von 1nF, über 10nF, über 100nF, über 1uF, bis 10uF einlöten was Du willst, oder den Kerko auch einfach ganz weg lassen, es wird keine für Dich registrierbare Auswirkung haben.
Der Grund dafür ist der, dass bei geschlossenem Lötjumper noch die anderen Kerkos parallel liegen.
Wenn ein Platinenentwickler irgendwo mehrere Kondensatoren parallel schaltet, statt einfach einen größerenWert zu nehmen, dann geht es dabei um die esoterischen, höheren Weihen der - vereinfacht gesagt - "Funkentstörung". Das Stichwort dazu wäre "Elektromagnetische Verträglichkeit".
Unterschiedliche Kondensatoren reagieren mit ihrem Stützstrom unterschiedlich schnell auf Spannungsänderungen. Wenn man da optimal alles perfekt machen will, dann wird man als Platinenentwickler eine Filterstufe aus Spulen und Kondensatoren aushecken, die die zu erwartenden Störeinfüsse bestmöglich neutralisiert.
Da ist aber durchaus eine Menge Esoterik im Spiel, denn so ganz genau kann der Platinenentwickler es gar nicht wissen, was da an Störungen kommt, wenn beim User womöglich die Mutti gerade mit dem Staubsauger an der selben Steckdose hängt, wie das Notebook.
Vergleich: Du willst einen Hängeschrank an die Wand dübeln.
Naja, die Dübel, die man noch in der Scheune in der Grabbelkiste findet, sehen ja recht tauglich aus... die Schrauben aus der anderen Kiste auch. Schrank also an die Wand gepappt und hält. Alles gut!
Die NASA würde aber ein Vermögen dafür ausgeben, die ultimativ beste Kombination aus Dübel und Schraube zu finden, in Verbindung mit dem jeweiligen Material der Wand, unter Annahme dessen, dass später die Kinder im Schrank Verstecken spielen und dabei nach Schema F darin herum toben.
Du hingegen, schraubst einfach den Schrank mit einigen Schrauben an die Wand und alles ist gut. Und wenn Du eine Schraube weniger verwendest, dann hält der Schrank trotzdem. Nicht notwendig, nun exakt die perfekte eine Schraube umständlich zu beschaffen.
- Das Prinzip sollte nun einleuchten.
Wenn Du trotzdem unbedingt einen konkreten Wert wissen möchtest: Nimm einfach 100nF. Das passt schon.
Also "Keramischer Kondensator, 100nF/50V"
Und zur Frage, wo man sowas her bekommt: Die Antwort "Farnell.de" wird Dir vermutlich nicht hilfreich sein.
Ebay hat sowas auch, aber da muss man schon die Suchfunktion testweise mit Suchbegriffen strapazieren.
Ich selbst löte die einfach aus kaputten Boards aus und überprüfe die dann mit einem Bauteiltester. Anschließend unterziehe sie noch einem Stresstest (mehrere Umladungen mit hoher Spannung), dem eine zweite Messung folgt.
Grund für meinen Umstand ist die sog.
Badewannenkurve.
Sprich: Ich vertraue einem bereits bewährten Kerko mehr über den Weg, als einem nagelneuen, der frisch aus dem Gurtabschnitt kommt.
Aber ich schreibe schon wieder Romane und habe eigentlich gar keine Zeit: Löte das Ding erst einmal aus, vielleicht ist er ja noch heil.
Wenn defekt, dann kannst Du ihn auch weg lassen. Das würde ICH zwar so nicht machen, aber DU kannst das tun und es wird keine wahrnehmbare Auswirkung haben. Es ist halt nur nicht der Gold-Standard der NASA.
Bist du der Meinung um das Loch ausfräsen reicht ?
Weil es ja so aussieht als wäre es zur PJP Schrift weg gebrannt. Siehe auch das zerbröckelte Kupfer. Das ging schon ab, als ich mir Sandpapier drüber bin und oben das schwarze antfernen wollte.
Ja, Du musst jetzt - wie erwähnt - Zahnarzt spielen.
Da darf kein Stück Verkolung mehr sichtbar sein.
Und lasse das mit dem Sandpapier bitte bleiben, damit zerstörst Du Dir nur die wertvollen, sichbaren Spuren.
Das wahre Drama ist nämlich momentan gar nicht sichtbar, denn das liegt unter der Kupferschicht.
Der Diamantfräser in der Dremel ist jetzt das Mittel der Wahl.