Mir ist jetzt aufgefallen, das bei der defekten Platine im Gegensatz zur "heilen" die Akkusignalleitung zur sehr vielen Kontakten auf der Platine Durchlass hat, unteranderem auch zu dem Bereich, welcher 3,3 V erzeugt.
Ja, sach ich doch!
Entweder ist der Port vom Embedded Controller im Eimer, oder da sitzt irgendwo eine externe Schutzdiode, die normalerweise Überspannung zur 3,3V Rail ableiten soll. Die kann niederohmig kaputt sein.
Wenn der Akku nicht angeschlossen ist, dann hängen die beiden Signalpins ja quasi frei in der Luft und sind somit empfindlich gegenüber statischer Elektrizität, wie sie beim Schlurfen über den Teppich auftreten kann. Da können (hochohmige) Spannungen von hunderten, gar vielen tausenden Volt auftreten. Sowas leitet man gerne mittels zweier Dioden ab:
- Eine Diode von Masse zur Signalleitung, mit der Anode an Masse.
- Eine Diode von der Signalleitung zur Betriebsspannung (hier: 3,3V), mit der Anode am Signal.
Egal in welcher Polarität die äußere Störspannung auftritt - die Signalleitung ist immer geschützt.
Es kann aber mal vorkommen, dass z. B. die obere Diode durchschlägt und fortan niederohmig ist. Dann hat man folglich immer Highpegel (also 3,3V) an der Signalleitung anliegen.
Der Embedded Controller wird schon intern mit sehr hoher Wahrscheinlichkeit jeweils zwei solcher Schutzdioden an fast jedem Pin haben.
Trotzdem lassen es gute Platinendesigner nicht darauf ankommen, dass diese (mager belastbaren) internen Dioden halten. Deswegen verbauen die gerne noch externe Schutzdioden-Paare, dort wo eine erhöhte Gefahr besteht, dass elektrische Aufladungen einwirken können.
Du müsstest jetzt also klären, ob der EC intern 'nen Ditscher weg hat, oder ob da externe Dioden bestückt sind.
Mögliche Vorgehensweise:
Den betreffenden EC-Pin ablöten und etwas hochbiegen. Dann messen ob noch immer High am Signal anliegt (also 3,3V), oder ob der abgelötete Pin 3,3V führt.
Wenn es nicht am EC lag, dann einfach mal die Signalleitung mit einem niederohmigen, belastbaren Widerstand (Halogenlampe etc.) nach Masse verbinden! Sofern irgendwo eine separate Diode im Spiel war, wird sich diese nun durch heftige Erhitzung verraten.
Der Widerstand darf aber auch nicht so niederohmig sein, dass der Schaltwandler abschaltet, der die 3,3V erzeugt. Der Wandler soll ja werkeln und die (vermutete) Diode erhitzen.
Übrigens ist eine Heizplatte aus 'nem Toaster ein guter, variabler Hochlastwiderstand, in Verbindung mit einer Krokoklemme.
Weil die Heizplatte für 230V ausgelegt ist, braucht man natürlich nur ein kurzes Stück des Heizdrahtes, wenn man eine 3,3V Spannungsquelle belasten will.