Hallo Sebastian,
ich habe Deine Anhänge mal in einer Hide-Box versteckt, weil die Sache mit dem (scheiß!) Copyright mal wieder unklar ist.
Ich persönlich würde darum ja am liebsten gar keinen Zirkus machen, aber Ihr müsst immer bedenken, dass im Zweifelsfall ich es bin, der die lustigen Anwaltsschreiben bekommt, wenn mal ein "Rechte-Inhaber" über Millionenschäden jammert, weil gegen sein allerheiligstes Copyright verstoßen wurde ...
Am Power-Schalter liegen 3V an, sobald ich ihn betätige fällt es auf 0V (wird wohl gegen Masse gezogen?!).
Das ist auch korrekt so.
Üblicherweise wird der Pegel über einen Pull-up-Widerstand auf 3,3V gehalten und vom Einschalttaster nach Masse gezogen.
Die Verbindungsstelle führt dann zumeist direkt zum EC. Der "sieht" dann also einen von 3,3V auf Null Volt sinkenden Pegel, wenn der Taster betätigt wird.
Wie kann ich das verifizieren?
Das wird schon richtig sein.
Ein kompletter Schaltplan ist natürlich immer gut. Dein Fritzing-Dingens habe ich nicht gestartet und das PDF enthält ja nur einen ganz mickrigen Auszug der Schaltung.
Ich arbeite fast immer nur mit dem vollen PDF-Schaltplan. Das sind stets so ca. 60 Seiten.
Jedenfalls sieht es bei Dir danach aus, dass tatsächlich der EC nicht tut, was er soll. Das heißt aber noch lange nicht, dass er kaputt ist!
Grundlegend tut der EC ja nur das, was das BIOS ihm flüstert. Und das BIOS kriegt häufiger mal 'nen Knacks. Normalerweise reicht es dann, den/die Baustein(e) neu zu flashen, bzw. sie gegen fertig geflashte Bausteine auszutauschen.
Aber bevor Du das angehst, solltest Du auf jeden Fall noch alle Schaltwandler überprüfen.
Die Wandler für 3,3V und 5V laufen bei vielen Geräten permanent. Bei manchen Geräten können sie auch vom BIOS abgeschaltet werden (was ich für ein Fehldesign halte). Gut, die tun bei Dir ihren Job.
Alle übrigen Wandler werden erst vom EC gestartet und anschließend deren Funktion überwacht.
Wenn ein Wandler nicht läuft, z. B. weil ein MOSFET im Dutt ist, dann kann es gut sein, dass der EC die in der Einschaltreihenfolge nachfolgenden Komponenten erst gar nicht mehr aktiviert.
Ein bequemer Weg, die Schaltwandler zu überprüfen, ist mein schnuckeliger Indikator:
Schnellkurs Notebook-Reparatur - Stromversorgungsprobleme
Natürlich geht es auch mit dem Multimeter, oder (besser!) Oszi, aber es ist besonders komfortabel, mehrere der beschriebenen Indikatoren einzusetzen (pro Schaltspule einen).
Wenn alle Wandler ordnungsgemäß laufen, ist es wurscht, aber die Indikatoren spielen ihre Vorzüge aus, wenn es mal irgendwo klemmt.
Z. B. wenn ein Wandler nur ganz kurz anläuft, dann aber gleich wieder abschaltet. Mit dem Multimeter würde man das gar nicht bemerken.
Oft (wenn auch nicht immer) ist es ja so, dass der EC (bzw. eine eigene Überwachungsschaltung) sofort ALLE Wandler wieder deaktiviert, wenn einer von denen nicht kommt. Dann ist es eine wertvolle Information, wenn man am kurzen Aufblitzen zuvor noch erkennen konnte, wie weit die Einschaltprozedur überhaupt gekommen ist.
Die diversen LEDs, inklusive sogar der Power-On-LED, werden vom EC bedient.
Wenn die LEDs nicht kommen, obwohl 3,3V und 5V da sind, dann werden die vom EC nicht angesteuert.
Das kann am EC liegen (selten). Das kann aber auch am BIOS liegen (viel häufiger!). Und das kann daran liegen, dass einer der Schaltwandler nicht kommt, weswegen der EC die Einschaltprozedur abbricht.
Wenn alle Wandler laufen, dann kannst Du direkt den BIOS-Flash versuchen, mit sehr hoher Erfolgswahrscheinlichkeit.
Wenn aber einer oder mehrere Wandler nicht laufen, dann wird es tüfteliger, eben weil dann mehrere Ursachen in Betracht kommen.