Es ist mir bewusst, dass die Hersteller eine Abfrage zur Kompatibilität in dem Pin innerhalb des Netzteilstecker hinterlegen.
Das ist nicht immer so.
Dell macht das, HP ebenfalls. Auch bei einigen Lenovos und Samsungs gibt es diesen dritten Pin. Aber eben nicht bei allen Modellen.
Es kommt generell immer mehr "in Mode". Und das aus gutem Grund, obwohl ich mich gleichzeitig darüber ärgere.
Für den normalen Betrieb wäre es ja auch vollkommen wurscht, solange die Spannung stimmt und das Netzteil genug Strom liefern kann.
Wichtig wird es erst dann, wenn ein Defekt auftritt. Das Originalnetzteil schaltet halt bestmöglich zuverlässig ab, wenn es einen Strom detektiert, der die Erwartung übersteigt. Ein Fremdnetzteil mit fehlender, oder unpassender Schutzschaltung hingegen, würde gnadenlos weiter Strom ins defekte Notebook drücken, sofern es kann.
Die Thematik hat an Brisanz gewonnen, nachdem oft genug Lithium-Akkus epxlodiert, oder abgefackelt sind. Gab ja schon viele Rückruf-Aktionen deshalb. Seit einiger Zeit müssen hinreichend große Akkus deshalb als Gefahrgut deklariert werden.
Ich kann es verstehen, wenn die Hersteller Muffensausen kriegen, dass sie womöglich mit hohen Schadensersatzforderungen konfrontiert werden.
Deren Schutzkonzept sieht daher u.a. vor, dass man als Anwender dazu genötigt wird, ein originales Netzteil einzusetzen.
Darum diese ganze Gängelei, dass (intakte) Rechner sich über nicht erkannte Netzteile beklagen und dann die Leistung drosseln, den Akku nicht laden und nervige Hinweise einblenden.
Lästig zwar, aber im Grunde sinnvoll, ich will es nicht verdammen.
Leider sind Originalnetzteile aber oft unverschämt teuer ...
Und nun kommen chinesische Produzenten billiger Universalnetzteile daher und werfen ihren ihren zum Teil minderwertigen Plünn auf den Markt, der den Notebooks ein Originalteil vorgaukelt, was das Schutzkonzept der Notebook-Hersteller zumindest wieder aufweicht.
Das Angebot eines Multikompatiblen Netzteil mit wechselbaren Steckerköpfen in einem Discounter vor 3 Wochen bestätigt meine Theorie.
Habe ich hierbei ggf. etwas übersehen?
Ja, da hast Du was übersehen.
Natürlich gibt es solche und solche Universalnetzteile. Bei den besseren wird der wechselbare Steckerkopf (mindestens) dreipolig sein. Da steckt dann im Steckerkopf noch etwas Technik.
Für HP-Rechner muss dem Notebook ja ein Widerstand am Mittelpin vorgesetzt werden. Und für Dell ein 1-Wire EEPROM. Zumindest das wird jedes echte Universalnetzteil so machen, sonst wäre es ja nicht richtig einsatztauglich. Wenn es ein vernünftig konstruiertes Teil ist, dann wird es darüber hinaus aber auch noch die passende Leistung einstellen, um auch die Schutzschlatung des Originalnetzteils nachzuahmen - mit welcher Zuverlässigkeit auch immer. Jedenfalls muss das Universalnetzteil es zu diesem Zweck detektieren können, welcher Steckerkopf ans Ende des Kabels gesteckt wurde. Da muss das Kabel also (mindestens) dreipolig sein.
Mein Fazit:
Universalnetzteile sind praktisch, wenn man verschiedene Notebooks mal kurz testen will, oder so.
Aber wenn man ein Notebook ständig betreiben will, dann sollte man besser zum Originalteil greifen.
Abweichend von meinem Fazit:
Originale Dell-Netzteile sind leider häufige Problemkinder. Ich habe dauenrd welche auf dem Tisch, deren Ausgangsspannung instabil ist. Und die habe ich im Verdacht, die Ursache für die häufigen Totalausfälle von Dells zu sein, wenn darin ein Kerko durchschlägt und niederohmig wird.
Ich habe es bis jetzt noch nicht klar bewiesen, dass diese Defekte durch die Netzteile verursacht werden, aber mir fällt dann halt jedes Mal diese schwankende Ausgangsspannung auf, die mich vermuten lässt, dass sich das NT unhter bestimmten Umständen kräftig verschluckt und pulsartig eine deutliche Überspannung liefert.
- Wie gesagt: unbewiesen, aber erdrückende Indizienlage.
Aus diesem Grund spendiere ich fast jedem reparierten Dell gleich ein neues Netzteil - vom Fremdhersteller ... :-/
Von Dell habe ich sonst eine besonders hohe Meinung, aber was die Netzteile betrifft und diese dauernd platzenden Kerkos ... :-/
Was die von Dir beabsichtige Verwendung eines HP-Netzteils für Lenovo betrifft, muss ich aus dem Stand heraus erst einmal passen.
Bei HP ist das Kabel nur zweipolig. Da sitzt einfach nur ein Widerstand im Stecker, zum dritten Pin hin.
Bei Dell ist das Kabel dreipolig, weil im Netzteil ein 1-Wire EEPROM sitzt, das über eine eigene Datenleitung mit dem Notebook kommuniziert.
Wie Lenovo es handhabt, weiß ich tatsächlich nicht aus dem Stand heraus. Es könnte eventuell auch von Modell zu Modell unterschiedlich sein. In letzter Zeit hat Lenovo jedenfalls neue Steckertypen heraus gebracht.
Ich würde sicherheitshalber deutlich dazu raten, ein Originalnetzteil einzusetzen.