Deswegen bin ich hier so gerne im Forum, weil du immer so abgefahrene Ideen hast.
Hey, hör doch doch nicht schon auf, Du wolltest doch noch sooo viel mehr sagen!!!
Das Netzteil muss natürlich dran.
Guter Tipp:
Baue Dir einen Teststift aus einem Eisstiel etc. etc. etc., mit einem drauf geklebten Knopfzellenhalter für eine CR2032, sowie einem 1k Widerstand und vorne einer Nadel.
Der Pluspol der Knopfzelle geht direkt zur Nadel.
Der Minuspol geht zum Widerstand.
Hinten an den Stift eine Strippe mit 'ner Krokoklemme dran befestigen, mit Verbindung zum Widerstand.
Die Krokoklemme verbindest Du mit Masse des Mainboards.
So kannst Du schon mal einnen Highpegel mit gut 3V aufzwingen, ohne dafür ein Netzteil bemühen zu müssen, oder anderer Kunstgriffe.
Die Knopfzelle wird "ewig" halten.
Um auch ein Low aufzwingen zu können, spendiere noch einen kleinen dreipoligen Schiebeschalter, der das Umschalten der Nadel vom Plusanschluss der Knopfzelle auf den Minusanschluss ermöglicht.
Egal ob High oder Low - in beiden Fällen sitzt der Widerstand in Reihe.
Um High-Signale aufzuzwingen, muss ich die korrekten High-Spannungen heraus finden (nicht jedes Signal hat 3.3V), korrekt?
Nein.
Wenn der EC mit 3,3V läuft, dann kann er auch an allen Pins 3,3V ab.
Ich gehe davon aus, dass sich der Part mit dem Widerstand auf Low-Signal aufzwingen bezieht. Also Messspitze, 1K Widerstand, Masse.
Es bezieht sich auf beides: High wie Low.
Der Grund ist der:
Angenommen ein anderer IC erzeugt gerade ein High und dieses Signal geht zu einem Eingang des ECs.
Wenn Du nun ohne Reihenwiderstand das Signal hart auf Masse ziehen würdest, dann könnte der Ausgangstreiber des ICs abrauchen, der das High erzeugt.
Darum muss immer ein Widerstand in Reihe sitzen, egal ob Du ein High, oder Low aufzwingst.
Mit 1k begrenzt Du den Strom für den jeweiligen Ausgangstreiber auf ungefähr 3mA, was jeder Chip überleben wird, zumal es ja nur kurzzeitig passiert. Du hältst die Spitze ja nicht minutenlang druff, sondern schlimmstenfalls für wenige Sekunden. Da raucht noch nichts ab.
Diese 1k sind halt ein Kompromiss. Je niederohmiger der Widerstand, umso stärker stinkst Du gegen den den jeweiligen Ausgangstreiber an und umso zuverlässiger wird der jeweilige Pegel auch wirklich erreicht.
Andererseits belastet ein gar zu niederohmiger Widerstand den jweiligen Ausgang mit dem resultierenden Stomfluss, darum sollte man echt nicht unter 1k gehen, bei 3V.
Es gibt übrigens auch sog. "Signal-Injektoren", für Tests an Digitalschaltungen.
Bei denen wird elektronisch ein kurzer, aber sehr kräftiger Stompuls generiert, der garantiert jeden IC-Ausgang "überstinkt".
Und weil dieser Puls nur ganz kurz ist, raucht trotzdem nichts durch Überhitzung ab.
Sowas ist praktisch, um in alten TTL-Schaltungen mal kurz ein Flipflop umschalten zu lassen und so was.
Für unsere Zwecke ist aber der von mir beschriebene Teststift eigentlich sogar besser.
Statt einem Eisstil kannst Du Dir natürlich geringfügig mehr Mühe geben und sinnvollerweise ein Stück Lochrasterplatine passend zusägen, so dass das Ding am Ende wie ein Schreibstift in der Hand liegt, mit dem dicken Knopfzellen-Gnubbel am hinteren Ende.
Oder Du verwendest keine 3V Knopfzelle, sondern zwei 1,5V AAA-Batterien und baust alles in einen alten Edding ein, aus dem hinten die Strippe mit der Krokoklemme kommt. Oder in eine stabförmige Taschenlampe.
Wenn mechanisch möglich, könntest Du hinten auch gleich eine Bananenbuchse einbauen und darin dann eine gekaufte Krokostrippe mit Banannenstecker einstöpseln.
Das sind alles so kleine Tools, die man sich halt bastelt, im Laufe der Jahre.
Dass ich sowas noch nie im Forum oder auf YouTube vorgestellt habe, halt einfach den Grund, dass ich solche Dinge für gar zu "brotig" halte.
Jeder Elektroniker sollte von selbst auf solche simplen Ideen kommen, denke ich.
Und noch ein Tipp:
Manchmal missbrauche ich mein Multimeter für solche Zwecke.
Im Modus Diodentest legt meines eine Spannung von 3V an die Messleitungen an.
Das funzt oft, aber auch nicht immer, weil halt der Prüfstom auf einen geringeren Wert begrenzt ist, als bei meiner Selbstbau-Variante. Damit schafft man es nicht in jedem Fall, gegen einen IC-Ausgang anzustinken.
Bei Schaltwandlern klappt es aber gut, da hatte ich nie Schwierigkeiten, mal auf diese Weise ein Enable aufzuzwingen.