Da der Chip ja noch in Serie ist, würde ich aber eher nicht von einem Fake ausgehen.
Es werden auch Chips gefaked, die noch in Produktion sind. Siehe den Skandal um den FT232 von FTDI, vor ein paar Jahren.
Wegen der vielen Fälschungen hatte FTDI seinen USB-Treiber so modifiziert, dass Fake-Chips damit nicht mehr funktionierten.
Das hat damals richtig hohe Wellen geschlagen.
Ich war auch ganz mächtig sauer deswegen, weil ich gerade zu der Zeit ein zickiges Projekt mit diesem Chip hatte, wo es eh schon dauernd alle nur vorstellbaren Probleme mit dem USB-Port gab, sowie mit dem FTDI-Treiber. Und genau in der Situation dreht FTDI dann auch noch so ein fieses Ding!
- Man ahnt es als kleiner Elektroniker doch nicht, dass man möglicherweise einen Fake-Chip gekauft hat! Wie sollte man auch?
Und dann steht man plötzlich dumm da, nix geht, und stößt bei seiner Recherche auf diese fiese Sache, die möglicherweise ebenfalls für das Problem verantwortlich sein könnte. Genau weiß man es aber nicht, weil da eh noch alle möglichen anderen Probleme auftauchten. Wackelkontakte, falscher Logikpegel (versehentlich die 3,3V-Version gekauft, statt der 5V-Version) und sonstwas.
Und das dann noch angebunden an eine selbstgefrickelte Platine, die zu einem Atmel AVR führt, auf der ein selbstgeschriebenes Programm die Kommunikation übernimmt, was wiederum massiv fehlerträchtig ist.
Ich weiß es gar nicht, ob wir damals wirklich Probleme mit einem per Treiber lahmgelegten Fake-FTDI hatten. Letztendlich kauften wir aus unterschiedlichen Quellen einen halben Sack voll mit diversen FT232-Konvertern; parallel bastelte ich an meinem Programm herum; ab und zu öffnete ich das verbaute Tablet, um diese dammichte Wackelkontakt-Buchse zum x-ten Mal nachzulöten, bzw. auszutauschen ... nochmal und nochmal alle Baudraten durchprobiert ... nochmal und nochmal Treiber aus diversen Internet-Sourcen installiert ... und irgendwann ging es. Es gab sicher mehrere Fehlerursachen. Aber ich habe geflucht und gezetert, dass FTDI mir "nebenbei" noch diesen Zusatz-Ärger beschert hatte!
Die USB-Probleme haben ein ganzes Waschcenter unangenehm lange lahmgelegt, was natürlich Verdienstausfall für den Betreiber bedeutete. Der war geladen wie ein Blitzkondensator! Und ich musste das ausbaden.
Wenn ich mir das Bild so anschaue, dann könnte da eine Lötbrücke zu Pin 5 gewesen sein.
Dann dürfte aber R339 nicht bestückt sein, da sonst anstatt 7k nur 5k zu erwarten wären. Evtl. steht das @ im Schaltplan für nicht bestückt.
Super, Harald! Das wird es sein!
Der Kurzschluss zu ACOK erklärt schon mal die Null Volt, wenn Betriebsspannung anliegt. Open-Drain-Ausgang ...
Und der Widerstand R339 wird in der Tat nicht bestückt sein. Denn wenn der bestückt wäre, dann wäre der High-Pegel an ACOK zu gering, um auf Seite 44 das Gate des 2N7002 ansteuern (wobei ... siehe weiter unten).
Auf Seite 3 ist es in der "BOM Structure" aufgeschlüsselt. Das @ steht in der Tat für "not stuff".
Ulkig ist:
Der 2N7002 ist ebenfalls mit einem @ versehen.
Auch bei RE262 steht ein @. Wobei ich da schon wieder nicht schlau aus der Symbolik werde: Ist da nun eine Brücke, bzw. ein Null-Ohm-Widerstand, oder nicht?
Eigentlich muss da trotz "@" eine Verbindung bestehen, denn sonst würde der Embedded Controller doch das von ACOK generierte Signal gar nicht erhalten!?!
- Also der Schaltplan ist schon etwas mühsam ...
@Regi:
Wenn Du den Chip noch hast, dann löte ihn doch mal sorgsam wieder ein.
Du hattest den also allem Anschein nach nicht etwa gekillt, sondern Du hattest bloß eine Brücke zwischen den Pins 5 und 6.
Erst Haralds kluge Vermutung mit dem nicht bestückten Widerstand macht diese Erklärung überhaupt plausibel.
- Ich erkläre Harald hiermit feierlich zum Forenhelden!