ch habe aber einen kleine Spannungswandlerplatine aus dem Modellbaubereich, die nutze ich in vielen Modell um aus 12 V die nötigen 6 V zu wandeln für einige Geräte. Das Teil macht aus einer höheren Eingansspannung eine Einstellbare Ausgangsspannung. Das Teil könnte entweder von der Ladebuchse mit den 19,7 V betrieben oder mit einem externen 12V Trafo.
Betreibe die Platine an einem externen Trafo, sonst wird das nix.
Diese kleinen Spannungswandler-Platinen trennen nämlich nicht galvanisch, sondern sie arbeiten als Abwärtswandler, nach dem gleichen Prinzip, wie die Schaltwandler im Notebook. Die Masse der Ausgangsspannung ist da mit der Masse der Eingangsspannung verbunden. Das nützt Dir nichts, wenn Du sie am gleichen Netzteil betreibst, wie das Notebook-Mainboard.
Was Du nämlich brauchst, ist eine Spannung, die um rund 6V höher ist, als die 19V-Spannung, die Du dem Mainboard zuführst. Also etwa 25V.
Das kannst Du Dir so merken:
Im Normalfall, wenn alles OK wäre, dann wären beide Eingangs-MOSFETs durchgeschaltet. Da würdest Du also vor, zwischen und nach den MOSFETs überall die am Eingang zugeführten 19V messen können. Du hast N-Kanal MOSFETs bestückt, die brauchen zum Durchschalten eine gegenüber Source um ca. 6V höhere Spannung am Gate.
Da ja bei durchgeschalteten MOSFETs an den Source-Anschlüssen (auch an den Drains) überall 19V vorhanden sind, muss die Spannung am Gate ergo ca. 25V betragen (bezogen auf Masse).
Wenn Du nun Deine Abwärtswandler-Platine an den selben 19V betreiben würdest, wie das Mainboard, dann wäre es unmöglich irgendwie auf 25V gegen Masse zu kommen.
Das ginge nur dann, wenn der Wandler galvanisch trennen würde (also ohne Massebezug). Denn dann könntest Du beide Spannungen in Reihe schalten (die 19V und die 6V).
Das geht aber halt nur bei galvanisch getrennten Spannungen.
Letzteres lässt sich erreichen, indem Du die kleine Wandlerplatine per externem Trafo betreibst.
Dabei entsteht eine 6V Ausgangsspannung, die keinen Bezug zur Masse des 19V Notebook-Netzteils hat. Da ist es also möglich, beide Spannungsquellen in Reihe zu schalten.
Oben haben wir den Zustand mit durchgeschalteten MOSFETs betrachtet, weil es so IMHO leichter im Hirn hängen bleibt, was da überhaupt los ist.
Nun machen wir es richtig:
Weil ein N-Kanal MOSFET am Gate mit 6V positiv angesteuert werden will, gegenüber Source, klemmen wir die Ausgangsspannung der kleinen Wandlerplatine mit dem Minus-Anschluss an Source der MOSFETs.
Der Plus-Anschluss kommt dann an die Gates.
- Wobei ich auch hier (genau wie bei der zuerst empfohlenen Batterie) einen Reihenwiderstand dazwischen schalten würde. Also zwischen den Plus-Anschluss und Gate.
Der Widerstand erspart den Kapazitäten auf dem Mainboard das stressige stoßartige Aufladen. Weiterhin ist es ein gewisser Schutz, falls man beim Herumhantieren einen doofen Kurzschluss verursacht, oder so.
Der Widerstand darf nicht gar zu hochohmig sein, denn da sind ja auf dem MB noch die zwei Widerstände bestückt, die zum ACDRV und CMSRC des Ladecontrollers führen. Gegen die (bzw. gegen den durch sie bedingten Stromabfluss) müssen wir anstinken und das Spiel dominieren. Das gelingt, indem wir unseren Schutzwiderstand bedeutend niederohmiger machen, gegenüber den auf dem MB bestückten Widerständen.
Ohne Rechnerei: 220 Ohm aus der Bauteilkiste werden den Job tun. Abweichungen nach oben und unten sind akzeptabel. Man muss halt nur verstehen: Je niederohmiger der gewählte Widerstand ist, umso geringer ist seine Schutzwirkung. Und je hochohmiger er ist, umso mehr büßt er an Dominanz ein, gegenüber den Widerständen an ACDRV und CMSRC.
220 Ohm sind da einfach nur ein gesunder Kompromiss.
Wir machen mit unserer aufgezwungenen Spannung eigentlich genau das, was auch der Ladecontroller tut.
Dieser legt per ACDRV, über einen Reihenwiderstand, eine Spannung von ca. 6V an die Gates gegenüber den Source-Anschlüssen, die ja über einen Widerstand (den wir uns hier schenken) mit CMSRC verbunden sind.
Der Ladecontroller erzeugt diese 6V per Ladungspumpe, ohne Massebezug, also galvanisch getrennt.
Wegen dieser galvanischen Trennung ist der zu Source führende CMSRC-Pin überhaupt notwendig.
Genau das tun wir also auch:
Wir nehmen eine galvanisch getrennte 6V Spannungsquelle und schließen sie an Source und Gate.
Am Gate wären anschließend 25V gegenüber Masse messbar.
Versuche bitte, dieses Posting wirklich vollumfanglich zu verstehen; ich habe mir auch alle Mühe gegeben, es glasklar zu vermitteln, was da passiert.
Dieses Wissen ist sehr nützlich für die Fehlersuche an solchen Eingangsschaltungen.
Wenn man das Prinzip wirklich verstanden hat, dann kann man auf seinem Instrument frei spielen! Und dann kommt man von selbst auf solche Dinge und kann im Bedarfsfall Kunstgriffe wie diesen hier tun, ohne Schaden zu verursachen.
Und zu Deinem Durchgangsprüfer:
Also meiner würde bei 46 Ohm noch nicht piepen, aber da ist jedes Messgeräte-Modell anders.
Wenn Deines tatsächlich gepiept und 46 Ohm angezeigt hat, dann hast Du zumindest keinen Ablesefehler; also nicht Megaohm mit Ohm verwecheslt, oder so was.
Das stärkt das Vertrauen in dieses Ergebnis schon mal etwas.
Trotzdem ist bei solchen Messungen immer eine gesunde Portion Misstrauen angesagt. Wir wissen nicht, mit welcher Prüfspannung Dein Durchgangsprüfer arbeitet.
Normalerweise sollte die Prüfspannung so gering sein, dass sie keine Halbleiter-Sperrschichten überwindet. Wir wissen aber halt nicht, wie Dein Gerät das handhabt.
Aber ich muss schon sagen, dass ich es für unwahrscheinlich halte, dass Dein Messgerät hier völligen Mist baut; daher freunde ich mich allmählich mit einem Gate-Durchbruch bei einem der MOSFETs an, obwohl ich den Wert nach wie vor ungewöhnlich finde (aber das muss ja nichts heißen).
Der Test mit Deiner kleinen Spannungswandler-Platine wird völlige Klarheit schaffen!