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Donnerstag, 16. Juli 2020, 11:13

TrekStore SurfTab Duo W1

Liebe Leute, ich habe einen TrekStor SurfTab Duo E1 geschenkt bekommen, das zumindest von außen erkennbar keinen Mucks von sich gibt. Es wäre zwar schade, wenn ich das Gerät nicht repariert kriegen würde, aber auch nicht wirklich schlimm. Ich fände es nur sehr interessant, zu verstehen, wo der Fehler liegt.

Nach dem öffnen stellte ich schon mal fest, dass der Akku stark entladen war. Den konnte ich durch Anladen mit einem Netzteil auf die Sprünge helfen, sodass die interne Schaltung die Aufgabe wieder übernehmen konnte.

Leider sagte das Gerät danach immer noch keinen Mucks. Bis auf die CPU, die ohne, dass ich den Startknopf gedrückt hätte ordentlich anfängt, zu heizen, sodass ich diese mit einem dicken Kühlpad kühlen musste. Nach einigen Minuten wird der Prozessor allerdings dann wieder kalt.

Viele der Komponenten auf dem Mainboard haben zwar Bezeichnungen, zu denen ich aber bei Frau Google nicht herausfinden kann, was es für welche sind. Also mit meinem rudimentären Wissen nur raten kann, welche Komponenten oder welche Bauteilgruppen wofür zuständig sind.

Das BIOS scheint es allerdings zu tun: dort kann ich mit meinem handeckhUSB-Oszilloskop (mit dem ich nahezu keine Erfahrungen habe) immerhin feststellen, dass an einem Pin eine Frequenz von glatten 100 Hz anliegt.

An den Connector fürs Display über den neben der Ansteuerung des Panels auch die Hintergrundbeleuchtung läuft kann ich, während die CPU schön vor sich hin heizt leider an keinem einzigen PIN eine Spannung feststellen.

Hat jemand eine Idee oder einen Vorschlag, wie ich dem Ding weiter auf die Pelle rücken könnte? Ist vielleicht die CPU durchgebrannt und wie könnte ich das bei diesem Ding diagnostizieren?


EDV-Dompteur

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2

Donnerstag, 16. Juli 2020, 12:11

Willkommen im Forum, DOcM!

Es sieht bei Deinem Gerät leider nach einem niederohmigen Upper-MOSFET im Schaltwandler für die CPU aus.
Darum heizt die CPU, auch ohne dass Du den Startknopf gedrückt hast.
Normalerweise müssten da aber sofort zwei unabhängige Schutzmechanismen zuschlagen:
Erstens müsste die Eingangsstufe die beiden Eingangs-MOSFETs sperren.
Zweitens müsste (falls ersteres nicht passierte) das Netzteil abschalten.

Unklar ist mir auch, wie Du den Akku "anladen" konntest.
Normal per Notebook und zugehörigem Netzteil? - Dann wäre meine obige Diagnose zweifelhaft.
Oder irgendwie per künstlich zugeführter Spannung, so mit fliegenden Drähten zum Akku?

Deine 100Hz-Messung halte ich mal für irrelevant, bzw. das Ergebins Deiner selbst erklärten Unerfahrenheit mit einem Oszi.
Jedenfalls gehe ich von obigem aus, solange ich nicht das Oszi-Bild gesehen habe, nebst den Einstellungen für horizontale und insbesondere vertikale Ablenkung.

Davon abgesehen hat eine (wo auch immer) gemessene Frequenz erstmal noch "goa nüschts" mit dem BIOS zu tun, schließlich werkelt auf dem Mainboard permanent eine per Knopfzelle gespeiste Uhr.
Die tut ihren Job also unabhängig von weiterer Spannungszufuhr - ganz im Gegensatz zum BIOS.


Aber um alles mal zu entwirren und damit Du mein Geschreibsel überhaupt verstehst, müssen erst einmal die Grundlagen klar sein.
Dazu lese doch zunächst einmal (zweimal, dreimal ...) den Schnellkurs durch.

- Darin erfähst Du, wie man systematisch vorgeht. Und beim Lesen wird sich auch alles von selbst klären, was Dich in diesem Posting hier womöglich mehr verwirrt als erhellt haben mag.


Und eine dreifältige Bitte in eigener, aktueller Sache:
  1. Bitte die Kampagne anschauen, inklusive dort eingebundenem Video: https://www.startnext.com/vorteximedes
  2. Dann ein ehrliches(!) Feedback geben (keine Gefälligkeitsbewertung, sondern ganz ehrlich!), in folgendem Thread:
    https://www.edv-dompteur.de/forum/index.…ad&threadID=644
    - Ich muss es von möglichst vielen Leuten erfahren, wie mein dortiger Auftritt und das Video so ankommt und was einem Seitenbesucher vielleicht noch völlig unklar bleibt. Denn ich muss nun ganz bald das Nachfolgevideo nachliefern, das ich nach den eingegangenen Feedbacks ausrichte. Da fehlen mir noch immer massiv ehrliche(!) Feedbacks.
  3. Und insbesondere: Den Hinweis auf die Kampagne bitte an 2-3 Leute weiterleiten, die das Thema eventuell interesieren könnte.
    Danke!
Macht Technik dir das Leben schwör, ruf' schnell den EDV-Dompteur! ;-)

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Donnerstag, 16. Juli 2020, 13:05

Danke für deine schnelle Antwort! :)

Wenn ich das Mainboard richtig interpretiere (ich hänge noch mal einen Ausschitt von oben mit Markierungen an), scheint der Chip AXP228 (Markierung rechts) derjeniger zu sein, der neben der Ladesteuerung des Akkus auch (?) für die Stromversorgung der CPU zuständig ist? Zumindest, wenn ich die vielen Spulen, Kndensatoren um den Chip herum richtig deute. Hier das Datenblatt, das ich mit meinem mäßigen Englisch jetzt auch nur überflogen habe:
https://datasheetspdf.com/pdf-file/13534…owers/AXP288C/1

Es gäbe noch einen Kandidat, den ich oben links im Bild markiert habe: einen fünfbeinigen Chip mit der Kennzeichnung "KV5NA", der ebenfalls neben einer kleinen Spule sitzt. Aber für die Stromversorgung einer wenn auch kleinen CPU kommt der und das Drumherum ein Bisschen mickrig vor. In einem irgendwie kyrillischen Forum wird der mit einem "SOT23-5" verglichen.

20200716_105649-cpu plus Markiereungen.jpg

"Unklar ist mir auch, wie Du den Akku "anladen" konntest.
Normal per Notebook und zugehörigem Netzteil? "

Das Ding wird normalerweise über einen microUSB geladen. "Angeladen" (ich habe keine Ahnung, ob das der richtige Begriff ist) habe ich den, indem ich den Pluspol vom Mainboard abgelötet habe und dann den Akku mit ca. 0,5A und 3,7V etwas Ladung verpasst habe (der Akku hat noch eine Schutzschaltung).

Zum Oszi: na gut, ich nehme mich dann wirklich erst mal deiner ersten Idee an. Wie gesagt: ich habe das Gerät bis auf kleine Spielereien hier wirklich zum ersten mal (vermeintlich) produktiv eingesetzt.

Zu dem Schnellkursus: ab

"Interner Kurzschluss.
Defekter MOSFET.
Defekter Schaltwandler-IC."

wird es für mich spannend. Ich werde mir das im eigenen Interesse antun. versprochen! :)

Deiner "dreifältigen Bitte" konnte ich schon mal in soweit nachkommen, dass ich gerne eine Fünfer bei Starnext gelassen habe: dir hängt das Projekt ja klar erkennbar am Herzen. So, wir mir ein hoffentlich neues Hobby.
An Vorschlägen könnte ich jetzt nicht viel neues beitragen. Zum einen, weich mir das Video gerade nur im Schnelldurchlauf anschauen konnte. Aber auch, weil der Aspekt, der mir sofort auffiel schon von jemand anders genannt wurde: die Nüchternheit der Präsentation.
Wenn mir Leute in meiner Blase einfallen, die sich für so einen Vortex interessieren (ich bin da so ziemlich der einzige technik-interessierte), dann teile ich das gerne!

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4

Donnerstag, 16. Juli 2020, 14:08

Wenn ich das Mainboard richtig interpretiere (ich hänge noch mal einen Ausschitt von oben mit Markierungen an), scheint der Chip AXP228 (Markierung rechts) derjeniger zu sein, der neben der Ladesteuerung des Akkus auch (?) für die Stromversorgung der CPU zuständig ist?
Für Prozessor: Ja.
Für die Akkuladung: Nein.

Die Akkuladung übernimmt der Ladecontroller. Und dieser steuert auch die beiden Eingangs-MOSFETs, weswegen der Chip meistens in relativ näherer Umgebung der Stromeingangsbuchse sitzt, oder in der Nähe des Akku-Anschlusses.

Und der vom Ladecontroller bediente Eingangskreis (mit den beiden MOSFETs) ist die erste Stelle, die nun untersucht werden muss.
Aber das ergibt sich aus dem Schnellkurs.


Es gäbe noch einen Kandidat, den ich oben links im Bild markiert habe: einen fünfbeinigen Chip mit der Kennzeichnung "KV5NA"
Nenee, vergiss den.
Schnellkurs lesen.


Das Ding wird normalerweise über einen microUSB geladen. "Angeladen" (ich habe keine Ahnung, ob das der richtige Begriff ist) habe ich den, indem ich den Pluspol vom Mainboard abgelötet habe und dann den Akku mit ca. 0,5A und 3,7V etwas Ladung verpasst habe (der Akku hat noch eine Schutzschaltung).
Ach so. Dann bleibt meine Diagnose im Rennen: Ich tippe auf einen defekten Upper-MOSFET in der Versorgung des Prozessors.
Trotzdem gehen wir systematisch vor und schauen uns zuerst den Eingangskreis an.
Ich möchte wissen, welche Spannung vor, zwischen und hinter den beiden MOSFETs messbar ist.


Zum Oszi: na gut, ich nehme mich dann wirklich erst mal deiner ersten Idee an. Wie gesagt: ich habe das Gerät bis auf kleine Spielereien hier wirklich zum ersten mal (vermeintlich) produktiv eingesetzt.
Jeder fängt mal an und man lernt beim Tun besser, als bei bloß theoretischem Gepauke.
Du wirst demnächst sehr viel klüger sein, wenn Du hiermit durch bist.


"Interner Kurzschluss.
Defekter MOSFET.
Defekter Schaltwandler-IC."

wird es für mich spannend. Ich werde mir das im eigenen Interesse antun. versprochen! :)
Jupp, ohne dem macht es keinen Sinn wild im Nebel herum zu stochern.


Deiner "dreifältigen Bitte" konnte ich schon mal in soweit nachkommen, dass ich gerne eine Fünfer bei Starnext gelassen habe: dir hängt das Projekt ja klar erkennbar am Herzen.
DANKE!!! :-)


Aber auch, weil der Aspekt, der mir sofort auffiel schon von jemand anders genannt wurde: die Nüchternheit der Präsentation.
Danke für die Rückmeldung (wenn auch an falscher Stelle). Ich werde das kommende Video peppiger gestalten und mehr Begeisterung versprühen (die ich ja tatsächlich in mir trage).



Wenn mir Leute in meiner Blase einfallen, die sich für so einen Vortex interessieren (ich bin da so ziemlich der einzige technik-interessierte), dann teile ich das gerne!
Leute die mit Events zu tun haben.
Festival-Besucher, die vielleicht die Organisatoren kennen und die Info ihrerseits weitergeben können.

Denke nicht nur an direkte Ednnutzer, sondern eben auch an Leute, die jemanden kennen müssten, der ...

Klar bin ich befangen, Vorteximedes ist ja mein Projekt und Herzensblut.
Aber langfristig geht es nicht um mich, sondern um viele Geräte dieser Art, was dann endlich eine Alternative zu Feuerwerk ermöglicht; was dann wiederum den Druck auf Gemeinden erhöht, den Mist mal mehr zu unterbinden.
12 bis 15 Großfeuerwerke alljährlich allein auf dem Hamburger DOM! Genervte Anwohner, verschreckte und einige verletzte Tiere. Das geht auch anders!
Aber dazu muss das Projekt eben erst einmal erfolgreich werden, damit ich die Entwicklung zum Abschluss bringen kann.
Dann veröffentliche ich die Pläne und gebe die Sache frei!
Dann wird es Nachbauten geben. Und man wird die Dinger überall mieten können, zusammen mit dem Anhänger.
- DAS wäre dann langfristig ein echter Umweltnutzen, verglichen mit einem fetten Anhänger voller Feuerwerkskörper. Dann genügt ein knappes Bierglas an harmlosem Nebelfluid für eine tolle Show, statt einerm ganzen Anhänger voller Knallzeugs.
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5

Donnerstag, 16. Juli 2020, 14:27

Jupp, ohne dem macht es keinen Sinn wild im Nebel herum zu stochern.


Ich mache es kurz: vielen Dank bis hier hin. Das oberhalb werde ich jetzt beherzigen, womit ich wohl erst mal was zu tun haben werde ... :D

Leute die mit Events zu tun haben.

Gut, da fallen mir tatsächlich zumindest zwei Menschen ein. Die sind derzeit zwar auch corona-bedingt in Pause, aber das wird ja hoffentlich irgendwann vorbei sein.

6

Freitag, 17. Juli 2020, 14:10

Okay, ich möchte meine heute Lehrstunde gerne mal zusammenfassen:

ich hatte da ja dieses ominöse Bauteil (5 Anschlüsse) ziemlich direkt hinterm microSD-Stromanschluss. Zu der Bauteil-Kennzeichnung "4601 1543" konnte ich auch weiterhin nix finden, vermute aber, dass es aufgrund der Lage und der Anschlüsse ein Mosfet sein wird. Über diesem lag (dazu später) ein weiterer, winziger (SOT-23?) Mosfet mit der Kennzeichnung "KN", zu dem ich doch mal was finden konnte! Von dessen Drain ausgehend meine ich zu ahnen, welcher Pin der Gate des "4601 1543" sein muss.

Was mir auffiel: aufgrund der Lage / Funktion bei den anderen, auf der Platine verwendeten "4601 1543" meine ich Source und Drain ausgemacht zu haben. WENN ich es denn richtig ausgemacht habe, ist der nahe des microUSB liegenden "4601 1543" zwischen Source und Drain kurz oder mit ca. 40 Ohm nahe dran. Um auszuschließen, dass dies einfach an einer Fehlmessung in der Schaltung liegt, habe ich diesen "4601 1543" ausgelötet, es ergab sich aber der gleiche Widerstand zwischen dem von mir angenommenen Source und Drain.

Nächster Punkt: unterm Mikroskop bildete ich mir ein, auf dem kleinen KN-Mosfet, der den gerade besprochenen wohl ansteuert etwas Grünspahn erkennen zu können. Für den KN habe ich ja nun ein Datenblatt finden können. Hier maß ich zwischen Gate und Source 15, irgendwas Ohm. Das Reingen mit Isopropanol änderte nichts daran. War der wohl durch? Also lötet ich auch diesen aus - der sich dann, als der draußen war im hohen Bogen wer weiß wo hin verabschiedete! 8( Nachmessen war also nicht mehr drin. Source und Gate waren aber immer noch genauso mit 15, ... Ohm verbunden (und ich meine, den kleinen KN-Mosfet immer noch leise von woher auch immer kichern zu hören). Also bin ich im Beep-Mode über die Platine gegangen und habe einige Punkte gefunden, wo eine Verbindung bestand: auf der Seite vom Gate nahe Null Ohm, auf der Seite von Source eben diese 15 Ohm. Leider finde ich keinen der vielen Punkte Punkt, wo der Widerstand wirklich signfikant abweicht (hattes du in deiner Schulung ja auch gut erklärt).

Ich hatte allerdings den zuvor schon erwähnten "AXP228" (ein, wenn ich es richtig vestanden habe Power-Mangement-Chip, der wohl nicht nur den Akku kontrolliert, sondern auch die Spannungen für CPU, etc. erzeugt) im Verdacht, der auch über 3 Pins verbindung mit eben diesem ausgelöteten KN-Mosfet hatte. Soweit ich die betreffenden Pins verstand, durften zumindest ein Teil der verbundenen Pins keine Verbindung haben. Wieder dachte ich, ich habe den Übeltäter und lötete auch diesen noch aus. Dumm nur, dass die Verbindungen auch weiterhin bestehen bleiben und sich noch nicht mal was an dem Widerständen veränderte.

Lange Rede, kurzer Sinn: ich habe mein Ziel, was zu lernen echt erreicht und bilde mir ein, im Speziellen an diese Platine viel gelernt zu haben. Über die Zusammenhänge und wo was wie zusammenarbeitet. Warum und wo aber die Pads von diesem kleinen KN-Mosfet mit diesen 15 Ohm kurz sind, das entzieht sich mir. Hast du noch einen Tipp, wie ich dem auf den Grund gehen könnte, bevor ich das Tablet der Schrott-Kiste übereigne?

Ich wollte übrigens gerade noch ein Bild mit dem markierten, kleinen KN-Misfet anhängen, erhielt aber leider jedes Mal nach dem Versuch, das Bild (ca. 2MB) hochzuladen eine Meldung "INternal Server Error". Erst ab- und wieder anmelden half, um weiter editieren zu können.

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7

Freitag, 17. Juli 2020, 17:11

Boah, das mit dem Versteck-spielenden Bauteil ist ja echt dumm gelaufen. Sowas nervt!

:224:


Aber mir scheint - ungeachtet des erwähnten Grünspans - dass Du gerade an völlig irrelevanten Stellen im Nebel herum stocherst.
Gehe doch lieber systematisch vor, Dich an die Reihenfolge im Schnellkurs haltend!

Wir brauchen uns gar nicht mit all solchen exotischen und kleinen Bauteilen aufzuhalten, solange die Spannungsversorgungs-Rails noch nicht allesamt in intaktem Zustand sind. Und das ist Thema des Schnellkurses. Die dortige Reichenfolge der Postings hat ihren Sinn!
Wie weit kommst Du, in dieser Reihenfolge?

Sämtliche Bauteile, die sonstwas tun, sitzen hinter irgend einem Schaltwandler.
Und sämtliche Schatwandler hängen an der Systemail, also hinter den beiden Eingangs-MOSFETs - siehe Schnellkurs.

Wenn nun ein Schaltwandler 'nen niederohmig defekten Upper hat, dann verbindet er die Last hinter der Spule mit der Systemrail, auf der bei Netzteilbetrieb 19V anliegen!
- Nix gut!

Bei Dir sieht es ja klar danach aus, das der Upper für die Prozessorspannung niederohmig wurde.
Somit wird der Prozessor mit 19V gefoltert, bis eine Schutzmaßnahme greift und abschaltet, weil ihr der erhöhte Stromfluss zu nervig wurde.

Also bei so einem heftigen Schadensbild halten wir uns doch nicht mit winzigen Bauteilchen auf, deren Funktion wir auf Anhieb gar nicht kennen!

Jaaa, das mit dem Grünspan wäre ein kleines Argument ... aber solche kleinen Stellen gibt es immer wieder mal. Da hat mal einer geniest und ein Tröpchen hat es durch die Tastatur hindurch aufs Mainboard geschafft. Dort wurde nun ein Pünktchen grün (was ungut ist), aber so ein Mikrotröpchen reicht in 99% aller Fälle nicht, um Schaden anzurichten. - So jedenfalls meine Erfahrung.
Da nimmt man ein Wattestäbchen plus etwas Chemie und macht die Lötstelle wieder schick. Alles gut!

Wir stochern jetzt bitte nicht weiter im Nebel herum, sondern wir gehen systematisch vor, sonst werden wir nie fertig.
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Montag, 20. Juli 2020, 13:46

Naja, das Tablet (es ist ja kein Notebook) hat keine 19V-Rail: da gehen 5V vom microUSB, bzw. die 3,7V vom Akku rein.

Ich denke vorausgesetzt, ich habe das Datenblatt von diesem POWER-Management-Chip AXP228 zumindest grob verstanden, machen das bei dem Ding (bei Tablets / Smartphones an sich?) schon was anders, als klassischen, in NBs verwendeten und von dir ja wirklich gut erklärten Schaltwandlern aus IC, 2 Mosfets, Spule und Kondensator(en).

Weiter entfernt auf dem Board finden sich tatsächlich noch zwei weitere, „klassische“ Schaltwandler, die aber wohl, wenn ich die Platine richtig verstehe aufgrund ihrer Nähe ein Mal für die Stromversorgung der SD-Karte (des Controllers?) und ein anderer wohl für USB-3.0, OTG-Strom oder so zuständig sind.

Wenn ich es richtig verstehe, ist dieser AXP228 und ähnliche ICs einfach ein logischer Schritt, Regel-IC und Mosfets nicht nur in ein Paket zu tun, sondern gleich mit mehreren solcher Pakte in einen größeren IC zu packen. Zumindest kenne ich so was (wieder nur grundlegend, angelesen und bisher nur theoretisch) von Smartphones, denen so ein Tablet technisch gesehen wohl näher steht, als einem Notebook.

Ich sehe um den AXP228 auch eine Reihe von Spulen und Kondensatoren, welche sich immer wiederholend um diesen POWER-Management-IC herum legen. Ich habe es leider versäumt, an den Spulen mal zu messen, bevor ich den IC augelötet hatte. Wenn es mir gelingt, den IC wieder sauber einzulöten, werde ich das aber nachholen. Mal schauen, ob und welche Spannungen ich da vorfinde. Und ob vielleicht einige Spannungen erst nach Bedarf / nacheinander / später eingeschaltet werden?



Was in meinen Augen auch dafür spricht ist, die +5V vom microUSB gehen ohne Umwege an den Pin „ACIN“ (Pins 55) am AXP228. Das ist der Pin, der laut Datenblatt bei diesem IC für die Spannungsversorgung da ist.
https://sc01.alicdn.com/kf/HTB11dm4h_wKL1JjSZFgq6z6aVXam.jpg

Pin 5 wiederum (DCDC5) im AXP228 schaltet den kleinen vorher angesprochenen KN-Mosfet, der wohl wiederum den 4601 schaltet. Das konnte ich mit dem Beep-Mode meines Multmeters wenn auch nach längerem Suchen klar feststellen.

Den 4601 konnte ich übrigens dann dank https://www.mikrocontroller.net/attachme…20034585136.pdf doch noch zuordnen Das sind tatsächlich Mosfets mit ein Bisschen was drumherum in einem Paket. Nur scheint der bei mir verbaute Chip in der Pin-Belegung zumindeste in Teilen anders zu sein: u.a. Vin und Vout sind gegenüber dem Datenblatt zueinander vertauscht.

So bin ich mir aber recht sicher, dass der der oben angesprochene, ausgelötete 4601 auf alle Fälle durch ist. Mal schauen, ob ich einen passenden 4601 mit den vertauschten Pins finde. Derzeit habe ich Source und Drain erst mal mit einem Draht überbrückt, um diesen Teil der Platine weiter zu „erforschen“.

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9

Montag, 20. Juli 2020, 14:18

BOAHHH! Ich hatte es die ganze Zeit gar nicht geschnallt, dass es hier um ein Tablet geht und nicht um ein Notebook!
Tja, dann kannst Du praktisch alles knicken, was ich bisher schrieb. Es trifft auf Tablets nicht zu. :-(

Tablets repariere ich nicht, deshalb fehlt mir hier auch jede Erfahrung. Folglich kann ich mir hier keine klugen Ratschläge mal eben so aus dem Ärmel schütteln, sondern ich müsste mich da erst genauso hinein vertiefen, wie Du.
Sorry, aber Tablets und Smarphones sind so gar nicht meine Welt. Da habe ich auch noch nie einen Schaltplan gesehen. Sehr wohl habe ich solche Dinger aber schon von innen gesehen. Doch ich fand die Schaltungstechnik kaum nachvollziehbar.

Wie es aussieht, werde ich Dir nicht helfen können. Sorry!
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Montag, 20. Juli 2020, 14:54

Doch ich fand die Schaltungstechnik kaum nachvollziehba


Nach meinen Reisen in die Tiefe dieses Dings kann ich dir gerne was erklären! ;-)

Nein, ich sehe da schon Parallelen, und nein, nur ein paar deiner Tipps waren nicht hilfreich. Ich verstehe aber sehr gut, dass du da keine Tipps geben möchtest. Die einzelnen Bauteile haben ja grundlegend schon die gleiche Funktion, aber der Aufbau unterscheidet sich dann doch sehr.

Den Inhalt deiner Schulungen z.B. kann ich daher schon in weiten Teilen auch auf dieses Ding oder ein Handy übertragen. Und wie ich in meinem Ersten Text oben sagte, geht es mir ja vorrangig darum, was zu lernen. Was ich bezüglich unserer Kommunikation und deiner Schulungs-Texte SO was von unterschreiben kann. :)

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Montag, 20. Juli 2020, 18:18

Natürlich freuen mich Deine lobenden Worte, bezüglich des Wissentransfers, danke schööön!
Aber ich glaube schon, dass Notebooks und Tablets sich recht grundlegend unterscheiden.

Ein Notebook wird mit 19V betrieben. Doch intern werden mehrere, viel geringere Spannungen benötigt, was den Einsatz eines knappen Dutzends Schaltwandler erforderlich macht.

Bei einem 5V-Tablet ist die Eingangsspannung für manche Bauteile genau passend. Viel mehr, als auf 3,3V runter zu gehen, wird kaum erforderlich sein. Vielleicht kommen nur insgesamt zwei Buck-Wandler zum Einsatz. Die werden aber verhältnismäßig stromschwach sein, was den Einsatz von (in meinen Augen) "exotischen" und winzigen Bauteilen ermöglicht.

Ich nehme ja nichtmal mehr Kompakt-Notebooks zur Reparatur an, weil ich mit dieser gar zu heftigen Miniaturisierung nicht mehr klar komme.
Ja, ich werde langsam älter. Man sieht es mir nicht an, aber ich werde nächsten Monat 53.
Selbst mit diversen Sehhilfen wird es mir bei gar zu kompakten Geräten zu fummelig.

Ohne Schaltplan kann ich auch kaum bis gar nicht nachvollziehen, was bei diesen Kompaktgeräten Sache ist. Dazu sind die Bauteile einfach zu exotisch und mitunter nicht identifizierbar. Wohingegen ich mit "normalen" Notebooks zumeist auch ohne Schaltplan bestens auskomme (also meistens, nicht immer), dort kommen halte größere und weithin zueinander kompatible Bauteile zum Einsatz.

Ein Notebook hat eine Tastatur. Und da liegen die JTAG-Signale, mittels derer man dem EC zu Leibe rücken kann. Bei Tablets ist das anders.
Notebooks haben ein leicht zugängliches, auslötbares EEPROM fürs BIOS. Aber beim Tablet?
Festplatte und CD-Laufwerk gibt es auch nicht. Flottes Booten einer Testumgebung fällt somit flach.
Diverse weitere Tricks, die bei Notebooks anwendbar sind, sind bei Tablets eben nicht anwendbar.

Aus meiner Sicht sind Tablets Wegwerf-Artikel.
Sie sind kaum reparabel und wenn doch, dann wäre es nicht wirtschaftlich, es zu tun.
Dass man bei seinem eigenen, liebgewonnenen Gerät als Bastler mal schaut, was man machen kann, ist ja normal. Auch wenn die Erforlgschance recht dünn ist.
Als Dienstleistung könnte und wollte ich das nicht anbieten. Da würde keiner den Preis bezahlen wollen, den ich nehmen müsste, um klar zu kommen (das ist schon bei Notebooks echt grenzwertig).

Also wenn Du hier trotzdem schon etwas gelernt hast, dann freut mich das natürlich, aber mehr Energie mag ich da echt nicht hinein stecken, ich kenne mich damit eh zu wenig aus.
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12

Montag, 20. Juli 2020, 23:30

Bei einem 5V-Tablet ist die Eingangsspannung für manche Bauteile genau passend. Viel mehr, als auf 3,3V runter zu gehen, wird kaum erforderlich sein.


Naja, das ändert aber doch nichts am Grund-Prinzip. Und so ein, zwei Spannungen mehr werden ja schon noch benötigt: für die CPU z.B.

Ja, ich werde langsam älter.


Wer nicht: ich bin 51 und habe mir durch die Buckelei vor Monitoren meine Halswirbel massiv abgenutzt. Ohne dieses wunderbare Mikroskop-Kamera, die das Bild auf einen Monitor umlenkt würde ich so eine Bastelei keine 15 Minuten durchhalten. Also ja, das wird auch bei mir nicht besser. Ein Stück weit werden wir dies aber noch mit technischen "Prothesen" kompensieren können. Da bin ich mir sicher. :)

Ohne Schaltplan kann ich auch kaum bis gar nicht nachvollziehen, was bei diesen Kompaktgeräten Sache ist. Dazu sind die Bauteile einfach zu exotisch und mitunter nicht identifizierbar.


Ja klar, ich habe ja (derzeit noch?) Spaß daran, so was auseinander zu dröseln. Du hingegen musst damit dein Geld verdienen. Aus benachbarten Bereichen kenne ich das, da ist es schlicht nicht finanziell tragbar, sich da reinzufuxeln. Zumindest gibt es bei mir dann immer die Situation, dass ich Kunden sagen muss, dass ein Neukauf tatsächlich eine bessere Lösung ist.

Aus meiner Sicht sind Tablets Wegwerf-Artikel.
Sie sind kaum reparabel und wenn doch, dann wäre es nicht wirtschaftlich, es zu tun.


Ja, was ich gerade schrieb. :/ Und wo ich bei einem Notebook eine Festplatte, wegen mir noch eine M2-SSD mit ein, zwei, drei Schrauben in der Hand habe und über einen Adapter vielleicht noch auslesen kann, ist das bei einem aufgelöteten Flash-Speicher eine ganz andere Nummer. Ich finde das ja durchaus spannend. Aber mal abgesehen vom fehlenden Kowhow: du schreibst ja schon, dass man nie das Geld für das so notwendige Eqipment wieder rein bekommen würde. Also rate ich meinen Kunden immer DRINGENDST, auch von Tablets oder Smartphones regelmäßig Backups zu machen zu machen, damit ihre Urlaubsbilder nicht im Nirvana landen.


Also wenn Du hier trotzdem schon etwas gelernt hast, dann freut mich das natürlich, aber mehr Energie mag ich da echt nicht hinein stecken, ich kenne mich damit eh zu wenig aus.


Das hatte ich nie erwartet, das passt so schon sehr. Dankeschön! :)

EDV-Dompteur

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Dienstag, 21. Juli 2020, 03:49

Naja, das ändert aber doch nichts am Grund-Prinzip. Und so ein, zwei Spannungen mehr werden ja schon noch benötigt: für die CPU z.B.
Also in Notebooks stecken nur Abwärtswandler. Buck-Wandler halt.
Beim Tablet weiß ich es nicht genau, aber ich würde vermuten, dass dort für das Backlight auch ein Aufwärtswandler zu finden ist, der die Spannung hoch pusht.

Ein weiterer Unterschied ist die Sache mit der Akkuladung.
Im Notebook ist dafür der Ladecontroller zuständig, der auch die beiden Eingangs-MOSFETs ansteuert. Hinzu kommt im Notebook noch die SMBus-Kommunikation des Embedded Controllers mit der im Akku verbauten Elektronik.
All das ist in Tablets anders. Dort hat der Akku einfach nur zwei Anschlüsse und das Mainboard tut den Rest.
Dafür muss die ganze Sicherheitstechnik, die in wechselbaren Notebook-Akkus verbaut ist, dann halt mit auf dem MB des Tablets sitzen.
Also es sind einfach viele viele Unterschiede. Und das mit exotischen, schwer beschaffbaren und zudem winzigen Bauteilen.

In normalen Notebooks hat der EC außenliegende Bauteilanschlüsse, an die man eine Messspitze ansetzen kann.
Im Tablets hingegen, ist nur dieser elendige BGA-Mist verbaut, wo man eben keine Messspitze ansetzen kann.

Grundprinzip hin, Grundprinzip her: Bei jenen Tablets, die ich mal öffnete, wurde ich aus der Schaltungstechnik kaum schlau.

Überdies halte ich es für gefährlich, da überhaupt bei zu gehen. Macht man es oft genug, dann wird der Tag kommen, wo man versehentlich den Akku kurzschließt, den man im Rahmen der Reparatur ja ablöten muss. Und ich möchte lieber nicht erleben, was dann passieren mag, wenn man den kurzschließt. Wenn man Glück hat, greift eine Schutzschaltung, die ja trotzem noch im Akku verbaut ist. Aber der würde ich aus mehreren Gründen weit weniger vertrauen, als der in einem wechselbaren Notebook-Akku.

Ein Stück weit werden wir dies aber noch mit technischen "Prothesen" kompensieren können. Da bin ich mir sicher. :)
Watt sind wir aber auch Kinder des Glücks! ;-)
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Mittwoch, 22. Juli 2020, 15:40

Na klar gibt es Unterschiede. U.a. die von dir beschriebenen. Nur aus meiner, absolut eigennützigen Perspektive, aus der von jemand, der als Hobby (auch) solche Dinge verstehen will sind da eben mehr Gemeinsamkeiten, als Unterschiede.

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