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Donnerstag, 5. November 2020, 13:10

ASUS FX553VD - teilweise keine Spannung an CPU & VGA

Moin zusammen,

da mein erstes Übungssstück nun erstmal auf Eis liegt, möchte ich hier von dem o.g. Asus Laptop berichten, der mir großes Kopfzerbrechen bereitet.

Vorweg: Das Gerät hatte offensichtlich einen Flüssigkeitsschaden und war komplett tot. Mit dem was ich bisher gelernt habe, war ich jedoch in der Lage das MB vernünftig zu reinigen, einen defekten Kondensator in der 19V-Powerrail zu tauschen und ein zerbrutzeltes Stück Leiterbahn/Pad am "VIN" des PWM-Controllers ISL95829 AHRTZ zu flicken, bei dem 19V Anliegen. Dazu gleich mehr...

Jedenfalls sind die 19V, 3,3,V und 5V messbar. Dummerweise schaltet sich das MB offensichtlich unmittelbar nach einstecken in Netzteil von selbst ein. Ich bekomme eine Power-LED, Orange Battery-Led und für 5 Sekunden eine Capslock Led. Nach 20 Sekunden macht das Laptop einen Reset und macht nach o.g. Schema weiter. Nach dem zweiten Durchlauf bleibt das MB aber an und ich kann diverse Spannungen messen, die darauf hinweisen, dass das Gerät eingeschaltet ist.

boardview_asus_erp-min.jpg

EDIT: Mittlerweile ist sogar die 1,068V +VCCSA Spannung hinzugekommen (Die Spule mit den 12 Ohm) und Ich habe keinen Schimmer, wo diese auf einmal her kommt.

Nun ans Eingemachte: Fest entschlossen den Fehler selbstständig zu finden, habe ich quasi das komplette MB mit dem Multimeter untersucht. Insbesondere Der ISL95829 bereitet mir jedoch Sorgen, da dieser Offenbar an den nachfolgenden Treiber-ICs bzw. SPS durch FCCM- und PWM-Signalen angebunden ist. Ich verstehe es leider immer noch nicht vollständig.

Versteckter Text Versteckter Text

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Meiner Auffassung nach sind diese PWM- und FCCM-Signale sowohl teil des Problems als auch der Lösung. An Pins 34 & 35, welche für +VCCSA zuständig sind, messe ich mittlerweile 5V FCCM, was vorher definitiv nicht der Fall war. bei den restlichen FCCM Pins, messe ich jedoch null Spannung, stattdessen erhalte ich 2,5V an den zugehörigen PWM-Pins, was nicht richtig sein kann. Funfact: Ich bekomme an Pin 47 trotzdem ein Powergood Signal...

Für mich bleiben da nur drei Möglichkeiten. Entweder der PWM-Controller ist zumindest teilweise hinüber oder es sind alle Driver/SPS/Mosfets hinüber, die dahinter liegen, was ich für sehr unwahrscheinlich halte. Denn ich habe hier und da auch mal geschaut ob die Spannungen i.O. sind und das sind Sie offenbar. Können wir aber im Zweifel nochmal überprüfen. Die letzte Möglichkeit ist ein Lötfehler meinerseits, da ich zwecks Reparatur den PWM-Controller einmal herunter nehmen musste.

Also die Frage ist, wie falsch oder richtig liege ich? Wo kann ich ansetzen, um die 3 Varianten durchzugehen.

Jedenfalls habe ich das Gefühl, dass ich diesmal nah dran bin, das Gerät wieder zum Laufen zu bekommen und habe in diesem Fall ein sog. Boardview, dass evtl. weiterhelfen könnte.

Danke und viele Grüße

Dieser Beitrag wurde bereits 2 mal editiert, zuletzt von »Sephir0th« (5. November 2020, 15:07)


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Donnerstag, 5. November 2020, 15:30

Das Gerät hatte offensichtlich einen Flüssigkeitsschaden und war komplett tot. Mit dem was ich bisher gelernt habe, war ich jedoch in der Lage das MB vernünftig zu reinigen
Bist Du Dir da gaaaanz sicher? - Ich nicht!
Wie kannst Du es vernünftig gereinigt haben, wenn da noch Wärmeleitpads vorhanden sind und wenn am Prozessor noch die Kapton-Folie und Reste von Wärmeleitpaste kleben?

Wenn ein Mainboard Flüssigkeit abgekriegt hat, dann ist (von Ausnahmefällen abgesehen, z. B. bei geschlossener Tastatur) ein Vollbad erforderlich, vor dem man wirklich alles entfernt hat, was nur entfernbar ist. Und da gehören Wärmeleitpads und jedwede aufgeklebte Folie aber ultimativ mit dazu!

Und nach der mehrstufigen Reinigung in Lauge, Säure, nochmal Lauge, reichlich Klarwasser und schließlich mindestens 10 Minuten in Isopropanol, muss das MB zuerst mit Druckluft (Eine Ballon-Pumpe und 10 Minuten Fleiß tun es auch) solange aus verschiedenen Winkeln angeplüstert werden, bis Null Feuchtigkeit mehr unter den ICs hervor kommt.
Danach wird geföhnt, bis alles aber sowas von knochentrocken ist. Und dann noch einmal doppelt so lange weiter föhnen.

Anschließend muss das Mainboard für nicht weniger als 24 Stunden auf die satt aufgedrehte Heizung gestellt werden.
Es geht sicher auch mit dem Backofen, aber da fehlt mir die Erfahrung. Bei mir läuft eh immer die Heizung.

Jede Hoffnung, man könnte nach all dem Geschwenke in Alkohol, all dem Geplüster mit Druckluft und dem überreichlichen Geföhne, mit weniger als 24 Stunden auf der Heizug auskommen, ist definitiv vergebens! Die genannten 24 Stunden sind als absolutes Minimum anzusehen, weniger geht einfach nicht. Auch nicht, wenn man eine Stunde lang geföhnt hatte.


Man denkt, der Isopropylalkohol müsste doch wirklich alles Wasser herausziehen und wenn man erst eimal den Alkohol restlos weg hat, müsste alles wieder gut sein. Doch nix da!
Auch eine halbe Stunde in Isoprpanol, mit reichlich Geschwenke und mehrfachem Wenden, zieht nicht alles Wasser heraus, das da ins Resin der ICs und sonstwo noch eindiffundiert ist.

Die sonderbaren Effekte, die Du beschreibst, passen nach meiner Erfahrung bestens zu einem noch nicht vollständig getrockneten Mainboard.
Da ist es absolut typisch, dass manche Funktionen noch klemmen, sich dann später eventuell von selbst einrenken, oder das Fehler gewissermaßen wandern.

Solange Dein Mainboard nicht nach allen Regeln der Kunst gereinigt wurde und dann nach wiederum allen Regeln der Kunst getrocknet, brauchen wir uns gar nicht damit zu beschäftigen.
Es ist völlig sinnlos, die lange Prozedur irgendwie abkürzen zu wollen und zwischendurch mal auszuprobieren, wie der Stand der Dinge ist.

Die 8V an der oberen Spule gefallen mir übrigens gar nicht.
Aber reinige und trockne zuerst einmal das Mainboard gründlichst, vorher hat alle Mühe keinen Sinn.
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Dienstag, 26. Januar 2021, 16:42

Neues Board, neues Glück, diesmal mit defektem Embedded Controller und 3V/5V-Controller (Alle LDOs und 3V/5V Spulen extrem niederohmig).

Zuversichtlich, dass die automatische Programmierung des ECs auf ASUS-Geräten schon funktionieren werde habe ich mich frisch ans Werk gemacht. Zufälligerrweise habe ich den EC bei Sleepygti erstehen können und auch noch einen Zweiten, da es beim einlöten des ersten ECs einen kleinen "Unfall" gab... :193:

Wie dem auch sei, alles schön eingelötet, auf Kurzschlüsse und Brücken hin untersucht bis alles gut war und eingeschaltet...

Toll, ich habe den 3V LDO, den 5V LDO und die 3.3V Spule zurück gewonnen. :036:

Dummerweise fehlten mir aber zumindest noch die 5V-Spule (falls diese in der Sequenz vor dem Power-Switch dran ist), aber auf jeden Fall die 3.3V am Power-Switch. Wie sich herausstellen sollte hat der neue EC an Pin125 die Rail auf 0.020V herunter gedrückt. Nach auftrennen der Leiterbahn lagen die 3,3V endlich am Powerbutton an.

Frage an unsere Spezialisten hier:

Besteht die Chance, dass das ein Software-Problem ist oder ist der EC hinüber?

Viele Grüße

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Edit: 128 in 125 korrigiert

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Dienstag, 26. Januar 2021, 17:38

bei hp geräten ist es so dass die oft angehen ohne den schalter zu drücken.
man muss nur bios resetten durch Entnahme der bios batterie und vebinden der 2 pole.
kannste ja mal schauen was dann passiert.
die 5v leitung darf nicht niederohmig sein.
Anonsten habe ich leider auch keinen plan woran es liegen könnte

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Dienstag, 26. Januar 2021, 23:46

Na klar Christian,

Widerstands-Messungen (~20KOhm) und Hard-Reset gehörten natürlich zu den Dingen, die ich als erstes gemacht habe. Ich habe auch alle Widerstande der PWR_SW#-Rail out-of-circuit auf korrekte Werte überprüft und einen Dual-Mosfet getauscht. Es hat leider alles nichts gebracht. Über diese Art des Troubleshooting bin ich also leider längst hinaus, denn ich habe angefangen das Board mit einem Skalpell zu bearbeiten, was mich auch letztendlich zurück zum EC brachte... :190:


Viele Grüße

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6

Mittwoch, 27. Januar 2021, 12:17

Dummerweise fehlten mir aber zumindest noch die 5V-Spule (falls diese in der Sequenz vor dem Power-Switch dran ist),
Aber das ergibt sich doch sicherlich eindeutig aus dem Datenblatt des Schaltwandler-ICs!?!
(Btw.: Du hast uns gar nicht verraten, welcher IC da bestückt ist.)

Wenn da für den 5V-Kanal eine Abhängigkeit von einem Enable-Signal besteht, dann muddu gugge, ob das Enable-Signal kommt ...
Wenn ja, dann im Datenblatt gründlich nach anderen Vorbedingungen Ausschau halten, die erfüllt sein müssen.

Wenn alle erforderlichen Bedingungen gegeben sind, der 5V-Kanal aber dennoch nicht arbeitet, dann mal mit dem Oszi schauen, ob der Upper wenigstens einmal kurz angesteuert wird, oder ob da permanent tote Hose ist.

Wenn aber gar nicht erst das Enable kommt, dann mal 'nen Indikator auf die Spule stellen und kurz künstlich ein Enable aufzwingen.
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Donnerstag, 28. Januar 2021, 08:38

Pardon, es geht um einen TPS51225C oder alternativ RT6575A. Sind beide einsetzbar (Datenblatt im Anhang). Er wird im Betrieb heiß (ich tippe auf um die 60 - 70 Grad), aber kein Kurzschluss! Ersatz ist natürlich trotzdem bestellt, aber so richtig glaube ich nicht daran, dass der Austausch irgendwas ändert...

Ich hatte mich schon sowas von auf die fehlenden 3.3V am Switch versteift... gut dass du mich da wieder raus geholt hast. Laut Repair-Guide für ähnliche Modelle (GL553VW/GL753VD) ist die Switch-Spannung in der Sequenz erst an Punkt 8 angeführt. Das 5V Enable Signal jedoch schon an Punkt 2. Mir ist nur nicht ganz klar ob das jetzt auch bedeutet, dass die Spannung an PWR_SW# erst später kommt. Ich glaube aber eher nicht, siehe hier:


Versteckter Text Versteckter Text

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Ich hab jetzt schon so viele verschiedene Meinungen gehört, was zu erst kommen muss, dass meine Verwirrung wirklich komplett ist. Fakt ist, es passiert nichts, egal ob es PWR_SW#, 5VSUS_PWRON oder AC_IN_OC (ACOK-Signal am Lade-Controller zu niedrig) ist. Jedes Signal kommt entweder gar nicht erst oder wird vom EC gedroppt (Diagnose via auftrennen der Leiterbahn). Lediglich SYS_PWROK_EC passt. Also gehe ich immer mehr davon aus dass das gute Stück doch noch programmiert werden will.

Viele Grüße
»Sephir0th« hat folgende Datei angehängt:
  • DS6575AB-04.pdf (283,44 kB - 764 mal heruntergeladen - zuletzt: 12. April 2024, 10:09)

Dieser Beitrag wurde bereits 7 mal editiert, zuletzt von »Sephir0th« (28. Januar 2021, 11:31)


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Donnerstag, 28. Januar 2021, 12:09

Moment, in Posting Nr. 3 schriebst Du das hier:

Toll, ich habe den 3V LDO, den 5V LDO und die 3.3V Spule zurück gewonnen. :036:
Der LDO läuft demnach.
Und nun, in Posting 7, schreibst Du, dass am Switch keine 3,3V anliegen!?!
Also in 99% aller Fälle werden die 3,3V am Switch vom LDO3 des ICs bereit gestellt.
Wenn am LDO des Chips also 3,3V zu messen sind, dann ist diese Spannung auch am Switch zu erwarten.

Weiterhin:
Meistens deutet ein sich erhitzender Schaltwandler-IC dieser Art auf einen Kurzschluss auf der Rail des LDOs hin. Und das wiederum meistens verursacht von einem defekten (oder womöglich an den Pins unglücklich gebrückten) Embedded Controller.
Entwirre also bitte, was mit diesem LDO3 nun tatsächlich los ist.

Zu Deinem Auszug aus dem Repair-Guide:
Dass der Switch in der Einschaltsequenz des Mainboards erst an Stelle 8 aufgeführt ist, heißt nicht, dass die Spannung am Switch erst an achter Stelle vorhanden ist!
Sondern die Spannung dort ist sofort an erster Stelle der Sequenz vorhanden, nämlich sobald der LDO3 läuft.
Augenblicklich und automatisch passieren dann die weiteren Schritte 2-7 der Einschaltsequenz. Und erst dann ist das Mainboard so weit, dass es geduldig darauf wartet, dass der User den Taster betätigt, was dann der Schritt 8 der Sequenz des Mainboards ist.


Wir haben es aber mit noch einer weiteren Sequenz zu tun, die noch vor der Sequenz des Mainboards zu beachten ist:
In Deinem Datenblatt siehst Du auf Seite 19 die Sequnz des Schaltwandler-ICs.
Demnach kommt als aller-erste Tat des ICs, gleich nachdem er seine Versorgungsspannung erhält, der LDO3.
Sobald also Spannung auf der Systemrail vorhanden ist, muss als erste Tat der LDO3 aktiv werden. Und genau diese Spannung erwarten wir dann auch am Switch.

Der vollständige Schaltplan liegt mir nicht vor, aber in 99% aller Fälle erwarten wir am Switch die 3,3V vom LDO3 des Schaltwandler-ICs.
Es gibt nur ganz seltene Designs, bei denen es anders ist.
Wenn die Spannung am LDO3 nicht OK ist, dann brauchst Du woanders gar nicht erst nach Fehlern zu suchen.


Was ich vermute, weil Du ja keinen Kurzschluss festgestellt hast:
Vermutlich hat der Embedded Controller eine Teil-Macke, die erst dann zuschlägt, wenn er Spannung bekommt.
Im spannungslosen Zustand verursacht er noch keinen Kurzschluss, aber sobald er Saft bekommt, schaltet intern im EC ein MOSFET durch, der die Spannung dann mehr oder weniger kurzschließt.
Oder einer der Ausgänge des ECs ist kurzgeschlossen, was auf das gleiche hinaus läuft.
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9

Donnerstag, 28. Januar 2021, 12:27

Der LDO läuft demnach.
Und nun, in Posting 7, schreibst Du, dass am Switch keine 3,3V anliegen!?!
Also in 99% aller Fälle werden die 3,3V am Switch vom LDO3 des ICs bereit gestellt.
Wenn am LDO des Chips also 3,3V zu messen sind, dann ist diese Spannung auch am Switch zu erwarten.

Genauso hab ich das auch verstanden. Aber egal wie ich es drehe und wende, am Switch liegen lediglich 0.020V an. Kein Kurzschluss feststellbar. Aber sobald ich die Verbindung zum EC auftrenne, erhalte ich die 3.3V am Switch. Der 3V LDO funktioniert tadellos. 3.304V. Stromverbrauch am Labornetzteil liegt bei 0.09A.

Meistens deutet ein sich erhitzender Schaltwandler-IC dieser Art auf einen Kurzschluss auf der Rail des LDOs hin. Und das wiederum meistens verursacht von einem defekten (oder womöglich an den Pins unglücklich gebrückten) Embedded Controller.
Entwirre also bitte, was mit diesem LDO3 nun tatsächlich los ist.

Ich hab das zig mal mit Lupe gegen geprüft und bin bei allen Pins, bei denen ich mir sicher war nochmal mit dem MM beigegangen. Keine gebrückten Pins feststellbar. Ich hab schon versucht ein scharfes Foto zu machen, aber so lange mein Mikroskop noch nicht da ist, ist das wohl hoffnungslos. Ich habe auch nicht ewig lange gebraucht oder zu lange mit dem Lötkolben drauf gehalten (im Gegensatz zum ersten Versuch). Ich wüsste wirklich nicht, was beim Einlöten schief gelaufen ist...

Zu Deinem Auszug aus dem Repair-Guide:
Dass der Switch in der Einschaltsequenz des Mainboards erst an Stelle 8 aufgeführt ist, heißt nicht, dass die Spannung am Switch erst an achter Stelle vorhanden ist!
Sondern die Spannung dort ist sofort an erster Stelle der Sequenz vorhanden, nämlich sobald der LDO3 läuft.
Augenblicklich und automatisch passieren dann die weiteren Schritte 2-7 der Einschaltsequenz. Und erst dann ist das Mainboard so weit, dass es geduldig darauf wartet, dass der User den Taster betätigt, was dann der Schritt 8 der Sequenz des Mainboards ist.

Gut, dann ist das jetzt mal endgültig und auch für die Zukunft geklärt.

Also hab ich das jetzt richtig verstanden, dass ich das ganze nochmal mit einem neuen EC probieren soll?

Edit: Ich habe ja das alte Board zum Vergleich und habe dort am 3V LDO 40KOhm gegen Masse gemassen. Auf diesem hier sind es jedoch nur 4KOhm. Ist das eine heiße Spur?

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Donnerstag, 28. Januar 2021, 12:54

Dein EC ist entweder hinüber, oder er hat einen Kurzschluss an einem seiner Ausgänge.

Durchgangsprüfer nehmen: Eine Seite an Masse, mit der anderen Seite an den Pins des ECs entlang ratschen.
Natürlich piept der Prüfer bei allen Masse-Pins. Aber wenn darüber hinaus ingend etwas piept, dann in den Schaltplan schauen, ob das sein kann.

Wenn Du keinen kurzgeschlossenen Pin finden kannst, dann ist der EC hinüber.
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Donnerstag, 28. Januar 2021, 13:10

Hab alle Pins nochmal abgeklappert. Kein Kurzschluss feststellbar. Das Projekt wird erstmal wieder auf Eis gelegt. Dank für den Rat!

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Donnerstag, 18. Februar 2021, 23:15

Ich hab den IT8987E nochmal getauscht und siehe da, ich habe satte 3.3V am Power-Button. Endlich wieder ein bisschen Funktion zurück gewonnen! :)

Natürlich passiert wieder nichts, wenn ich auf den Button drücke... aber wenigstens die +3VALWP sind nach wie vor vorhanden.

EC_RST# ist high und das +5VO Enable nach Drücken des Power-Buttons kommt nicht. Ich gehe erstmal davon aus, dass es ab jetzt tatsächlich um die Programmierung geht.

Darum kümmere ich mich aber noch. Viel interessanter ist, was mir gerade klar geworden ist:

Das gute Stück hat nicht nur einen EC sondern zwei!

Zum einen den bereits bekannten IT8987E und dann noch einen sehr viel kleineren IT8176FN-56A im QFN-Package. Und jetzt wirds richtig kurios. Ich habe die ganze Zeit versucht den falschen EC zu programmieren LOL. Der Tastaturport ist nämlich nicht an dem großen, sondern an den kleinen EC angeschlossen... Das ist mir gerade beim Kontrollieren der KSI/KSO-Pins aufgefallen....:193:

Der Connector für den IT8987E existiert gar nicht und muss erst aufgelötet werden... Aktuell sind das nur blanke Pads... :-D

Gut, gut... im Zweifel gibt es hier also gleich zwei ECs zu programmieren. Ich wollte euch nur mal eben über die Fortschritte ins Bild setzen. Hier mach ich erstmal auf eigene Faust weiter und melde mich wieder, sobald es Probleme gibt.

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Freitag, 19. Februar 2021, 00:27

Weil Deine Cloud mal wieder nicht erreichbar ist, habe ich die Dateien noch nicht angeschaut.
Aber ich kann mir nicht vorstellen, dass Du zum Programmieren des großen ECs einen eigenen Connector anlöten müsstest.

Sehr wahrscheinlich macht der kleine EC nicht viel mehr, als die Tastatur abzufragen und kommuniziert dann seriell mit dem eigentlichen, großen EC.

Der Grund für diese Schaltungstechnik dürfte der sein, dass der große EC einfach nicht genug I/O-Pins hatte, weswegen für die Tastaturabfrage ein eigener Chip spendiert wurde.
Und der wird sicherlich so programmiert sein, dass er die JTAG-Signale des Programmiergerätes in geeigneter Weise an den großen EC weiter leitet, so dass dieser über den Tastaturanschluss programmiert werden kann, als wäre er direkt damit verbunden.

Das Prinzip von JTAG ist ja gerade, dass man nur einen einzigen Anschluss braucht und darüber wirklich jeden IC auf dem Mainboard erreichen kann. Die sind alle in einer Daisy-Chain miteinander verbunden, wie wenn man mehrere Schieberegister hintereinander schaltet.

Ich bin jetzt nicht der große Fachkönig für JTAG, aber das ist jedenfalls die grundlegende Idee dahinter und das wird garantiert auf dem Mainboard auch genau so umgesetzt sein.

Damit Dein Programmiergerät auch wirklich den richtigen IC (also den großen EC) erreicht, muss der zugehörigen Software halt das Mainboard bekannt sein, damit es die JTAG-Daten durch den kleinen EC hindurch, bis zum großen EC taktet.
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Freitag, 19. Februar 2021, 10:48

*räusper* ...ich hab den Cronjob jetzt deaktiviert... :-D

ich hoffe, dass du recht behältst. Ich hatte mich schon gewundert warum mir in der Programmier-Software immer ein anderer EC angezeigt wird. Ich hatte es jetzt halt so gedeutet, dass beide Ihre eigenen Anschlüsse haben:

IT8176FN-56A

IT8987E

Wie dem auch sei, wir werden es bald wissen. Dann halte ich erstmal die Füße still und starte keine weiteren Vorbereitungen.

Das Programmiergerät steht aktuell nicht mehr zur Verfügung, war leider ein Fehlkauf, Lehrgeld bezahlt. Habe jetzt nochmal das Original von Herrn Vertyanov aus Russland bestellt und warte sehnsüchtig auf Ankunft.

Viele Grüße!

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Freitag, 19. Februar 2021, 14:51

Die beiden Controller kommunizieren über folgende beide Signale miteinander:
SMB1_CLK
SMB1_DAT

Weiß nicht, ob dabei das SMBus-Protokoll zum Einsatz kommt, wie die Signalnamen ja implizieren, oder ob da ein Spy-Bi-Wire JTAG realisiert wurde (Zweidraht-Variante von JTAG).
Jedenfalls ist darüber generell eine bidirektionale Datenkommunikation möglich, wie bei I2C.

Ob über diese Zweidraht-Verbndung aber auch ein Flashen des großen Controllers möglich ist, ist schwer zu beurteilen.
Bei Spy-Bi-Wire natürlich definitiv, ansonsten wohl nur dann, wenn der große Controller einen geeigneten Bootloader hat, der das Flashen über praktisch beliebige Pins erlaubt.
Das wäre dann aber schon ein ziemlich wackelige Angelegenheit, mit viel Fehlerpotential. Denn wenn so ein Botloader mal beschädigt wird (oder der Chip ausgetauscht wird), dann wäre fortan Sense mit Flashen über diese Zweidraht-Verbindung. Das Gerät wäre dann praktisch irreparabel. Und ich kann mir kaum vorstellen, dass der Hersteller des Mainboards so etwas gemacht hat.
Andererseits ist mir nicht bekannt, dass Spy-Bi-Wire inzwischen Verbreitung gefunden hätte, jenseits von Texas Instruments (aber ich mag falsch liegen).


Das Programmiergerät steht aktuell nicht mehr zur Verfügung, war leider ein Fehlkauf, Lehrgeld bezahlt.
Welchen hattest Du denn?
Und warum war der ein Fehlkauf? Bis jetzt hast Du den doch erfolgreich einsetzen können, oder?

Ich selbst habe den SVOD3, mit dem ich bislang aber nix als Ärger hatte. Kürzlich schickte ich den zu Sleepy, mit der Bitte um Überprüfung, weil der ebenfalls mit SVOD3 arbeitet (und damit zufrieden ist).
Jedenfalls wäre ich echt neugierig auf den Vertyanov! In dem zugehörigern Forum herrscht ja lebhaftes Treiben; da scheint es eine viel aktivere Community zu geben, was IMHO die Chance erhöht, Treiber für sogar seltene Boards zu finden.
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Freitag, 19. Februar 2021, 17:03

Ich bin sehr gespannt, wie ich das nachher realisieren kann. Danke auf jeden Fall für die Aufschlüsselung, soweit das aktuell möglich ist.

Jetzt zu dem Programmiergerät. Das war so: eB*y hat es geschafft mich so sehr zu verwirren, dass ich fälschlicherweise den "SAS Jig" anstelle "Vertyanov Jig" bestellt habe.
Warum? Der Verkäufer "ioprogrammer" hat das Wort "Vertyanov" geschickt in seinem Verkaufstext eingepflegt. Und da ich brav deinen Rat befolgt habe und den Haken "in der Beschreibung suchen" gesetzt habe... Der Rest ist Geschichte.

Die Software sieht identisch aus, genauso wie das Gerät, aber es gibt KEINEN Support in den einschlägigen russischen Foren und ebenso keine Freischaltung der Original-Software von Herr Vertyanov. Ich war mit ihm deswegen in Kontakt. Funktioniert hat das Gerät bis jetzt nur mit einem KB9022Q. KB9028Q und IT8987E Fehlanzeige.

Das Gerät wurde dadurch zum Problem. Der Verkäufer "ioprogrammer" versuchte zunächst mich davon zu überzeugen das Gerät zu behalten und reagierte sehr ungehalten auf meine Anfrage der Rückgabe. Er hält sein Produkt auch für unabhängig von dem "Original", von wegen alles "Seine" Entwicklung. Es ist alles ein wenig eskaliert, aber ich kürze es mal ab: Insgesamt kann ich den Verkäufer auf keinen Fall weiter empfehlen!

Lange Rede, kurzer Sinn: Ich hab das Teil vorgestern zurück in die Türkei geschickt und hoffe, es geht alles gut. Gleichzeitig habe ich im offiziellen Store (darf ich verlinken?) das "richtige" Gerät inkl. der Erweiterungsplatinen "Tetris" und "Spider" geordert, da sich manche ECs wohl einfach nicht OnBoard programmieren lassen. Preislich liege ich in etwa gleich, d.h. zu allem Überfluss ist die "Kopie" auch noch teurer...

Ich habe mich über diese ganze Geschichte tüchtig geärgert und hoffe, das ich das bald hinter mir habe... :)

Viele Grüße