Ich dachte im Schema finde ich die Kapazität des Widerstandes,
Nicht "Kapazität".
Kondensatoren haben eine Kapazität.
Widerstände haben einen Widerstandswert.
Was für einen Widerstand brauche ich?
Das wird sicherlich ein Null-Ohm-Widerstand gewesen sein. Den kannst Du einfach durch eine Drahtbrücke ersetzen. Oder durch einen Lötklecks (sofern Dir das gelingt).
Voaraussetzung:
Es handelt sich um ein achtpoliges EEPROM in der "Standard" Pinkonfiguration. Bei Winbond wäre das gegeben.
Da ist Pin 1 der Chip-Select Eingang.
Im Schaltplan (dessen Auszug Du leider nicht mitgeschickt hast, gelobe bitte Besserung!) sollte der Pin entsprechend gekennzeichnet sein.
Mögliche Kennzeichnungen im Schaltplan wären z. B.:
- CE (Chip Enable)
- EN (Enable)
- CS (Chip Select)
- S (Select)
- SS (Slave Select)
Der Name des Signals sollte im Schaltplan ebenfalls auf die Funktion hindeuten. Z. B.:
SPI_FSEL
Im obigen Beispiel steht das "SEL" für "Select".
"SPI" wiederum, ist der Name des Bussystems, über den der Chip angesteuert wird (
SPI-Bus ).
Wenn das also gegeben ist, wenn der Pin 1 also diese Select- bzw. Enable-Funktion hat, dann wird der Widerstand an diesem Pin zum Embedded Controller führen. Er liegt also in Reihe.
In so ein Signal gehört eigentlich gar kein Widerstand rein. Die Hersteller bestücken aber an strategischen Stellen gerne Null-Ohm-Widerstände. Das hat Vorteile, weil man im Rahmen einer Fehlersuche, oder um den Chip in der Schaltung umzuprogrammieren, einfach diese Widerstände auslöten und den Chip somit vom Rest der Schaltung isolieren könnte.
Du kannst also ruhigen Gewissens die beiden Pads überbrücken.
Wenn Du es schick machen willst, dann lötest Du aus einem alten Mainboard so einen Widerstand aus und vergewisserst Dich vor dem Einlöten, dass er wirklich Null Ohm hat.
(Wobei es wurscht wäre, wenn er statt dessen einen Wert bis 100, oder gar tausend Ohm hätte. Er darf nur nicht gar zu hochohmig sein, sonst leidet die Funktionssicherheit.)
Übrigens empfehle ich, IMMER Fotos zu machen, bevor man irgendwelche Handgriffe ausführt, oder gar lötet.
In diesem Fall hast Du noch Glück gehabt, weil dieser Fall sonnenklar ist und Du sogar den Schaltplan auftreiben konntest.
In schwierigeren Fällen kann man nur noch mit riesigem Aufwand (oder gar nicht!) rekonstruieren, welches Bauteil mal wo bestückt war.
In Deinem Fall war der Widerstand weg, aber manchmal findet man solche Hühnerfutter-Bauteile noch wieder, weiß aber trotzdem nicht, wo die hin gehören. Dann freut man sich, wenn man zumindest Fotos hat.
Mir sind solche Sachen ja auch schon mehrmals passiert und ich kann Lieder singen, von dem mitunter dann erforderlichen Detektivspiel. Also mache es Dir zur festen Gewohnheit, vor jedem Eingriff Fotos zu machen. Sicherheitshalber zusätzlich sogar nach dem Eingriff, denn da offenbart sich mancher Fehler, der einem vorher entgangen ist.