So, habe den Shunt-Widerstand ausgelötet und der Kurzschluss ist weg.
Sehr gut, dann ist die Platine im Buchsenbereich OK.
Kurzschluss-Ursache wird zu 99% ein Kerko sein.
Ich nehme an, jetzt müssen die anderen Bauteile auch geprüft werden? Und wie?
Och komm, nicht auf infantil schalten. Du hast schon viele Tipps erhalten, wie der Fehler eingekreist werden kann. Die Frage wirkt ja auf mich, als hättest Du davon die Hälfte ignorant überlesen, nämlich jene Hälfte, die mit eigenständigem Denken zu tun hat.
Eine Mainboard-Reparatur ist immer ein Detektivspiel!
- Man beobachtet und stellt erste Schlussfolgerungen an.
- Man misst hier & da und stellt wiederum Schlussfolgerungen an.
- Nach einigen dieser Schritte ist man dann am Ziel.
Du weißt bis jetzt doch schon:
- Dass der Fehler im 19V-Pfad steckt.
- Dass er hinter dem Shunt sitzen muss.
- Dass es zu 99% um einen defekten Kerko geht.
Also soooo viele Kerkos kommen gar nicht in Betracht, hinter dem Shunt und noch im 19V-Pfad.
Und ich riet bereits dazu, sie mal gaaanz gründlich optisch zu kontrollieren, ob eventuell irgendwo ein Haarriss erkennbar ist.
Ich weiß nicht wo Dein Shunt gesessen hat; ob vor, zwischen, oder nach den MOSFETs.
Falls er dahinter gesessen hat (das wäre der einzige halbwegs komplizierte Fall):
Ich verrate Dir jetzt eine brutale Methode für Leute denen alles zu kompliziert ist und die robuste, "militärische" Maßnahmen bevorzugen:
Nehme eine sehr stromstarke Spnnungsquelle von maximal 19V. Es kann auch deutlich weniger sein, z. B. 12V, oder noch weniger.
Ein altes PC-Netzteil wäre wahrscheinlich gut geeignet. Oder noch besser: ein Auto-Akku. Oder ein kräftiger LiPo-Akku. Spannung fast egal, nur nicht über 19V.
Löte zwei (nicht zu dünne) Drähte ans Mainboard: Eine Strippe an Masse, die andere an den "Ausgang" des zweiten MOSFETs.
Setze eine Schutzbrille auf und halte brennbare Materialien außer Reichweite!
Schließe diese beiden Drähte nun an die sehr stromstarke Spannungsquelle. Polarität dabei auf keinen Fall vertauschen!
Mit sehr großer Wahrscheinlichkeit gibt es nun einen kleinen Lichtblitz, es macht "Puff" und der defekte Kerko fliegt Dir in kleinen Teilen um die Ohren.
Damit wäre er gefunden.
Eventuelle Reste können nun bequem von den Pads abgelötet und dort ein neuer Kerko aufgelötet werden.
Um der Frage vorzubeugen: Nimm einfach 10uF und 50V Spannungsfestigkeit, das haut schon hin, egal was da vorher saß.
Obige Methode wirkt brutal, bringt es aber.
Theoretisch besteht eine ganz kleine Restwahrscheinlichkeit, dass dabei eine Leiterbahn mit hopps geht, aber das Risiko ist hier in diesem Fall eindeutig tragbar gering, denn die Kerkos an 19V sind immer an fette Kupferflächen angeschlossen, niemals an dünne Leiterbahnen.
Natürlich kenne ich etliche bessere und dezentere Wege, das defekte Bauteil zu überführen. Aber Du bist leider erstens schlecht ausgestattet, zweitens machst auf mich gerade nicht den Eindruck, dass Du noch Lust hast, die Suche weiter auszuarten.
Ich persönlich würde ja wie erwähnt per Labornetzteil ca. 3A einspeisen und meine Thermografiefolie nehmen. Früher verwendete ich einen spezielle, thermoaktiven Nackellack. Es gibt etliche andere Varianten (Wachs, Isopropanol ...), nur scheitert es bei Dir ja schon am strombegrenzten Netzteil.
Harte Tour also: Sprengung!
Geschätzte Erfolgswahrscheinlichkeit: Weit über 90%.
Aber - öh - ich meine meinen Tipp zwar absolut ernst, dennoch ist natürlich alles auf Deine eigene Verantwortung!
Falls sich das Bauteil übrigens nicht per Lichtblitz und Knall verabschieden sollte, dann wird es bei der Methode zumindest glühend heiß, wobei es sich mit einer kleinen Rauchwolke selbst auszulöten bestrebt ist. Achte also auf dezente Rauchzeichen. Und trage dafür Sorge, dass du die Stromquelle ganz schnell wieder abklemmen kanst.