dann sind das wohl die richtigen beiden
Diesbezüglich kann es gar keine Zweifel geben. Man verwende einen Durchgangsprüfer:
- Vom Pluspol der Buchse besteht Durchgang zum "Eingang" des ersten MOSFETs.
- Vom "Ausgang" des ersten MOSFETs besteht Durchgang zum "Eingang" des zweiten MOSFETs.
- Tja, und der "Ausgang" des 2. MOSFETs ist das, was ich gerne (wenn auch nicht ganz korrekt) die "19V-Rail" nenne.
Erläuterungen dazu:
Warum verwendete ich hier die Bezeichnungen "Eingang" und "Ausgang"?
- Weil das immer passt. Der Schaltplan Deines Boards liegt mir ja nicht vor.
Die MOSFETs sind immer so beschaltet, dass einer von beiden sozusagen "verkehrt" herum gepolt ist. Es ist aber dem Platinendesigner überlassen, auf welchen von beiden das zutrifft, daher kann ich mich bei einer allgemeinen Beschreibung nicht konkret auf Drain oder Source festlegen.
Man muss es nichtmal wissen, was Drain und was Source ist, wenn man bloß mit dem Durchgangsprüfer die Verbindungen durchklingelt, oder wenn man mit dem Multimeter überprüft, ob beide MOSFETs brav durchschalten. Man muss bei Netzbetrieb einfach nur an jedem Drain und jedem Source 19V messen können, dann ist die Welt in Ordnung.
Warum ist "19V-Rail" keine ganz korrekte Bezeichnung?
- Die von mir meistens so bezeichnete Rail führt dann 19V, wenn das Mainboard per Netzteil versorgt wird; darum nenne ich sie gerne so, denn zur Fehlersuche verwende ich immer das Netzteil.
Wenn das MB aber per Akku versorgt wird, dann führt diese Rail die (niedrigere) Akkuspannung.
Diese Rail führt die Eingangsspannung sämtlicher Schaltwandler. Aber 19V sind dort nur dann vorhanden, wenn das MB per Netzteil versorgt wird. Bei Akkubetrieb ist es entsprechend weniger (abhängig auch vom Ladezustand des Akkus).
Leider haben sich die Leiterplattendesigner nie auf eine einheitliche Bezeichung dieser Rail festgelegt. Man könnte das Kind auch "Hauptstrombahn" nennen, wenn man wollte.
In Schaltplänen kann die Bezeichnung sonstwie lauten. Im Bild aus Posting 5 des Schnellkurses ist diese Rail mit "SYSTEM" gekennzeichnet:
Wie man im Bild sieht, läuft der Strom bei Netzteilbetrieb in oben beschriebener Weise von links (Adapter+) nach rechts (SYSTEM). Überall sind 19V an den Drains und Sources der im Normalfall stets voll durchschaltenden MOSFETs Q1 und Q2.
Bei Akkubetrieb hingegen, werden Q1 und Q2 nicht angesteuert. Dafür leitet dann der MOSFET Q5 und schaltet somit von unten her die Akkuspannung (PACK+) nach oben, auf die SYSTEM-Rail.
Und warum werden Q1 und Q2 bei Akkubetrieb nicht angesteuert?
- Weil sie sonst durchschalten würden. Angenommen, das Netzteil ist zwar ans Notebook angeschlossen, aber nicht mit der 230V-Steckdose verbunden, dann würde der Strom vom Akku über die durchschaltenden MOSFETs Q5, Q2, Q1 rückwärts ins inaktive Netzteil hinein fließen, was nicht unbedingt gut ist. Darum sperren Q1 und Q2 bei Akkubetrieb, während Q5 die Akkuspannung auf die SYSTEM-Rail schaltet.
ich wusste nur nicht das es so eine hohe spannung geben kann an dem zweiten mosfet.
Tja, den Schnellkurs aufmerksam lesen.
Der hat mich viel Mühe gekostet, in wirklich bester Absicht, darin alles nötige Wissen zu vermitteln, bei möglichst guter Balance aus ballastfreier Kompaktheit und Ausführlichkeit.
Daran verdiene ich zwar nichts, aber meine Mission ist die, die Welt vor unnötigem Elektroschrott zu bewahren (und ich bin generell ein Freund freien Wissens).
Übrigens gibt es diese "hohe Spannung" nicht nur am Gate vom 2. MOSFET, sondern (wenn es sie denn gibt, also bei N-Kanal) auch am Gate vom ersten.
Typischerweise sind nämlich beide MOSFETs vom selben Kanaltyp. Die Bauform kann durchaus unterschiedlich sein, aber der Kanaltyp ist fast immer identisch.
Entweder sind beide vom Typ P-Kanal (negative Ansteuerung am Gate), oder - wie bei Dir - vom Typ N-Kanal (positive Ansteuerung).
Im Falle einer positiven Ansteuerung muss die Spannung ja zwangsweise höher sein, als die Eingangsspannung des Mainboards. Das erledigt der Ladecontroller per Ladungspumpe.
https://de.wikipedia.org/wiki/Ladungspumpe
Es kann gaaaaaaaanz selten vorkommen, dass auf einem Mainboard die beiden Eingangs-MOSFETs von unterschiedlichem Kanaltyp sind. Aber das ist wirklich sehr sehr sehr selten.