Hab jetzt alles mit Isopropanol gereinigt, auf dem Mainboard war auch noch eine kleine verdreckte Stelle.
Laptop funzt auch nach Zusammenbau weiterhin, hoffe das bleibt so.
Zunächst einmal herzlichen Glückwunsch!
Aber mir sei die Anmerkung gegönnt, dass reines Isopropanol nicht gut taugt, um wasserlösliche Substanzen zu entfernen. Das ist übrigens der Grund, warum auch hochprozentige Verdünnungen erhältlich sind, z. B. 70%. Da löst der Wasseranteil die wasserlöslichen Stoffe und den Rest erledigt das Isopropanol.
Darum war mein Rat, zuerst mit Spülmittel beizugehen. Das Isopropanol kommt erst ganz zuletzt zum Einsatz, hauptsächlich um das Wasser wieder los zu werden.
Das steht aber alles in den alten Postings, auf die ich schon verwiesen hatte, die über die Suchfunktion auffindbar sind.
wenn wir wissen wollen ob cola wirklich ein Problem ist sollten wir es mal auf ein tuch tropfen dann dazwischen 2 bleche als elektrode und halt warten ob cola völlig eintrocknet.
WEnn das der FAll wäre dann würde auch cola nicht mehr strom leiten also dann würde nur trocknen ausreichen.
Oh Christian, ich frage mich manchmal, was solche Beiträge sollen?
Wenn ich in Posting Nr. 2 schon mit solcher Bestimmtheit schreibe, dass Cola zu den aggressivsten Sachen gehört, die man überhaupt über ein Notebook schütten kann, dann ist mir rästelhaft, wieso Du dann so etwas bringst?
Ich könnte tolle Bilder hervorkramen, wie ein Notebook von innen aussieht, das Bekanntschaft mit Cola machen musste!
Außerdem ist Dein vorgeschlagener Test doch echt Käse!
Die wahre Problemstelle ist dort, wo zwei unterschiedlich edle Metalle, die irgendwo Kontakt zueinander haben ("Stromschlüssel"), von einer elektrisch leitfähigen Flüssigkeit benetzt werden. Auf Deutsch: Lötstellen. Denn dabei bildet sich ein galvanisches Element, in dem sich das jeweils unedlere Metall zuerst zersetzt.
Bei Deinem vorgeschlagenen Test ist weder die Rede von unterschiedlich edlen Metallblechen noch gibt es in Deinem Vorschlag explizit einen sog. "Stromschlüssel", der den galvanischen Prozess überhaupt erst ankurbelt. Da würden also nur andere (mildere) Korrosionsarten auftreten können.
Ja, es gibt verschiedene Korrosionsarten.
Durch das unedle Lot, in Verbindung mit zum Teil sehr viel edleren Metallen, haben wir es bei Benetzung mit leitfähiger Flüssigkeit halt mit der besonders raschen Kontaktkorrosion, bzw. Bimetallkorrosion zu tun:
https://de.wikipedia.org/wiki/Kontaktkorrosion
Flüssigkeiten wie Cola, oder Wein, sind nicht etwa nur elektrisch leitfähig, was für sich allein schon fett ausreichen würde, für den galvanischen Prozess, sondern diese Getränke sind darüber hinaus auch noch säurehaltig.
Und wie ich schon schrieb, kriegt man das Zeug niemals richtig trocken! Der hohe Zuckeranteil zieht immer wieder Luftfeuchtigkeit an. Das bleibt ewig klebrig und widerlich und für Galvanik ausreichend.
Und in diesem klebrigen Zustand haftet jeder Staub daran.
Hinzu gesellen sich dann noch Bakterien, die den Zucker verdauen wollen. Oder Schimmelpilz.
Also einfaches Trocknen reicht bei Cola ganz definitiv nicht!
- Bei gar keinem Getränk reicht das, allenfalls bei purem Wasser, wenn man viel Glück hat (was zu riskieren ich nicht empfehlen würde).
Im Notebook ist es immer dreckig. Da wird selbst reines Wasser verunreinigt und wird dann elektrisch leitfähig. Und dann korrodiert es so lange die Metalle kaputt, bis es endlich ganz trocken ist.
Darum sollte man selbst bei einem reinen Wasserschaden mit Isopropanol beigehen und die Platine richtig schön lange darin baden.
Wenn anschließend Lötarbeiten anstehen, muss auch ins Resin eindiffundiertes Wasser vollständig aus dem Material sein, sonst bekommt man es mit dem Popcorn-Effekt zu tun:
https://de.wikipedia.org/wiki/Popcorn-Effekt#Popcorn-Effekt
Aber um Dir mal einen sinnvolleren Test vorzuschlagen:
Nimm ein Schrott-Mainboard und bekleckere es mit einem Schwall Cola!
Und das schaue Dir dann einen Tag später mal genau an!
Da werden bereits ganze Bauteilanschlüsse mitsamt dem Lot weg korrodiert sein. Ganz zu schweigen davon, was nach drei Tagen los ist ...
Noch rascher geht es übrigens bei Geräten mit von außen nicht entfernbarem Akku. Da wird die Korrosion nicht nur von der Diferenz in der elekrochemischen Spannungsreihe angetrieben, sondern da kann es vorkommen, dass die (naturalmente sehr viel höhere) Akkuspannung den Prozess so richtig boostet.
Wenn ich einen Flüssigkeitsschaden auf den Tisch bekomme, dann lasse ich alle schon angefangenen Geräte sofort stehen und kümmere mich zunächst nur um den neuen Patienten! Denn das ist wirklich ein Wettlauf gegen die Zeit, das kann keinesfalls bis morgen, oder "bis später" warten!
Und per Paktezusendung nehme ich solche Fälle erst gar nicht zur Reparatur an, weil da eh nichts mehr zu retten sein wird, bis es bei mir ankommt.
Also dass Du es überhaupt in Erwägung ziehst, einen Cola-Schaden eventuell einfach nur trocknen zu lassen, haut mich echt um!
Generell zieht sich Flüssigkeit per Kapillareffekt unter alle ICs, unter alle Folien und so weiter! Man kommt gar nicht umhin, alles zu zerlegen, denn selbst bei reinem Wasser würde es doch Tage bis Wochen dauern, bis das trocken ist (nicht nur oberflächig, sondern "durch und durch"!)
Und wenn eh alles zerlegt ist, dann lässt doch kein gesunder Mensch den Schmodder druff!
Mannomann, ey!