Also dass der Akku von eBay nicht passt, ist ja heftig ...
Immerhin ist explizit Dein Notebook-Modell dort aufgeführt.
Aber manchmal verwurschteln die Verkäufer auch was, das ist mir mit Ladebuchsen schon passiert.
- Eine Idee wäre, direkt ein Netzteil an dem Batterie Terminal anzubringen. Allerdings würde mir dann die Restwelligkeit des Netzteils wahrscheinlich das Board kaputt machen, da es ja perfekte DC Spannung on der Batterie erwartet, oder?
Das dürfte auf den ersten Blick die beste Notlösung sein, wenn partout kein Akku auftreibbar sein sollte. Aber es ist wahrlich nicht ungefährlich, daher kann ich es nicht empfehlen.
Wegen Restwelligkeit (die man bei Schaltnetzteilen kaum so nennen kann) mache ich mir eher geringe Sorgen. Ein anständiges Schaltnetzteil erzeugt eine hinreichend saubere Spannung.
Letztendlich landet jeder eingespeiste Strom (ob er nun vom normalen Netzteil über die Ladebuchse kommt, oder vom Akku) auf der Systemrail. Und was da dran hängt (sämtliche Schaltwandler) kann mit unterschiedlicher Eingangsspannungshöhe umgehen.
Bei normalem Netzteil-Betrieb schalten die beiden Eingangs-MOSFETs den Strom von der Ladebuchse auf die Systemrail.
Bei Akkubetrieb hingegen, schaltet der BAT-FET die Akkuspannung auf die Systemrail.
Was vom normalen Netzteil kommt wird in der Eingangsstufe noch etwas gefiltert. Und diese Filterschaltung dürfte am Akku-Anschluss wohl fehlen. Aber ein großer Deal sollte das nicht sein, die Lösung sollte funktionieren - davon abgesehen, dass es gefährlich bleibt.
Das Notebook-Mainboard kann es nichtmal verhindern, dass die Einspeisung per Akku-Port mit einem passenden Netzteil funktioniert. Denn der BAT-FET hat eine integrierte Bulk-Diode, die dann zwangsweise leitfähig wird, selbst wenn das Mainboard den FET gerne sperren würde.
- Und genau das ist der Punkt, der mir bei all diesen Basteleien gar nicht gefällt: Du umgehst damit Schutzfunktionen!
Erst vor wenigen Tagen schickte mir ein Sachverständiger mehrere Fotos von einem abgebrannten Notebook, das mit einem falschen Netzteil versorgt worden war.
Das originale Netzteil ist ja genau zum Notebook passend und schaltet seinerseits ab, wenn es einen Überstrom detektiert, den das Mainboard himself - aus welchen Gründen auch immer - nicht unterbinden kann.
Verwendet man jedoch ein unpassendes Netzteil, dann ist diese zusätzliche Schutzfunktion ausgehebelt.
Und wenn Du gar den Akkuport zur Einspeisung zweckentfremdest, wobei der BAT-FET in den Reversebetrieb gezwungen wird, dann gibt es gar keine Schutzfunktion mehr. Ein irgendwann zufällig eintretender Kurzschluss wird dann echt "brandgefährlich"!
- Müsste so ein Lade-Schaltkreis nicht auch eine Kurzsschlussicherung haben, sodass er auch den Ladevorgang abricht, wenn die Batteriekontakte (Natürlich ohne Batterie) kurzgeschlossen sind?
Jaaaa, aber ...
Wenn der BAT-FET niederohmig defekt sein sollte, dann würde - selbst wenn die Ladeschaltung gar nicht anspringt - der Saft von der Systemrail in den Akku fließen wollen.
Oder: Wenn der Upper-MOSFET des Schaltwandlers für die Akkuladung niederohmig defekt sein sollte, würde wiederum der Strom von der Systemrail durch diesen MOSFET hindurch und dann durch die Wandlerspule hindurch, in den Akku fließen.
In solchen Fällen funktioniert der Kurzschlussschutz halt nicht. Der kann nur dann funktionieren, wenn die MOSFETs alle perfekt intakt sind.
Gibt es nicht ein Bauteil, dass ich rausnehmen kann, sodass die Batterie keinen Einfluss mehr auf den AC Eingang nehmen kann?
Siehe oben: Solche Basteleien sind gefährlich.
Wenn Dir am Ende der ganzen Frickelei irgendwann die Bude abfackelt, dann wird die Einsicht kommen, dass ein neues Gerät die mit Abstand billigere Wahl gewesen wäre.
Und wenn dadurch gar ein Kind stirbt, dann willst Du sicher nicht derjenige gewesen sein, der das durch bewusst umgangene Schutzfunktionen verursacht hat!
Ich würde Dir empfehlen, weiter nach einem passenden Akku zu recherchieren und vor dessen Einbau folgende drei MOSFETs zu überprüfen:
1) BAT-FET
2) Upper-MOSFET des Lade-Schaltreglers
3) Low-side-MOSFET des Lade-Schaltreglers.
Deine im Startposting aufgeführten Sympome scheinen darauf hinzudeuten, dass mit einem dieser drei MOSFETs etwas nicht stimmt.
Und wenn wirklich kein Akku auftreibbar sein sollte, dann trete diesen fehlkonstruierten Wegwerf-Artikel lieber in die Tonne (ordnungsgemäß in den Elektroschott, versteht sich) und lege Dir statt dessen ein Notebook mit wechselbarem, außen angestecktem Akku zu.
Geräte mit intern verbautem Akku sind einfach Wegwerf-Artikel per Design.
Ein Akku ist ein Verschleißteil, das zwei Jahre gut funktioniert, mit Abstrichen auch drei Jahre und mit viel Glück vielleicht ein viertes. Jeder weiß das, auch die Hersteller wissen das. Wenn sie trotzdem die Akkus so verbauen, dass Otto Normalverbraucher sie nicht wechseln kann (oder nichtmal auftreiben kann), dann hat der Hersteller es bewusst gar nicht vorgesehen, das das Gerät länger durchhält. Und das zeigt sich dann auch an etlichen anderen Stellen, die ebenfalls nicht auf Langlebigkeit, sondern auf "billig, billig, billig" hin optimiert sind.