Laufen tut das ganze am in und out vom LM1881 bei 15,7 kHz. 75 Ohm als Widerstand
Oh, doch so gering, die Frequenz!?!
Aber letztlich geht es um die Flankensteilheit des Signals. Auch ein Signal von nur 1 Hz kann locker Frequenzen von 100 MHz und mehr beinhalten, wenn die Flanken nur steil genug sind.
Recherchiere mal nach "FFT".
Interessant finde ich halt, dass das einfache anschliessen des Oszi schon eine Besserung brachte, selbst wenn es nicht an ist.
Ja, das Phänomen hatte ich im
Wellenwiderstands-Thread ja bereits beschrieben.
Ein Tastkopf ist im Ersatzschaltbild ein komplexes Gebilde aus Widerständen und einer Kapazität, sowie einer (zumeist vernachlässigbar kleinen) Induktivität.
Selbst ein simples Stück Draht, dessen anderes Ende nirgendwo angeschlossen ist, kann bei halbwegs korrekter Länge schon die gewünschte Dämpfung bewirken.
Sobald die Frequenzen hoch genug sind, wird es schnell regelrecht "spooky". Und nochmals: Es geht nicht im die real vorliegende Grundfrequenz, sondern rein darum, welche Frequenz die Flankensteilheit des Signals prinzipiell ermöglichen würde.
Nur bei einem reinen Sinussignal hat man das nicht, da gibt es nur die gemessene Frequenz, aber keine höherfrequenten Anteile.
Rechtecksignale hingegen, setzen sich immer aus einer Überlagerung von Sinuswellen höherer Frequenz zusammen.
Bzw. - so mag es einsichtiger erscheinen - wenn man ein Rechtecksignal durch Filter jagt, dann lassen sich dort Sinuswellen höherer Frequenz heraus filtern.
Diese höherfrequenten Sinuswellen hat da kein böser Geist hinein gepackt, sondern ... es ist schwer zu erklären.
- Stelle Dir vor, Du haust jede Sekunde mit 'nem Hammer auf den Tisch. Grundfrequenz: 1 Hz. Aber nimm das Geräusch mal mit 'nem Mikrofon auf und schaue es Dir mit 'nem Oszi an. Da hast Du bei jedem Schlag viel höhere Freqeunzen, recht chaotisch wild überlagert. Zudem abhängig davon, auf welche Stelle der Tischplatte Du einprügelst.
Und genau diese unvermeidbar vorhandenen, höherfrequenten Signale machen in der Elektrotechnik die Probleme. Denn bei unpassender Terminierung werden diese höherfrequenten Sinuswellen am Endpunkt reflektiert, laufen auf der Leitung zurück zur Quelle und überlagern sich (interferieren) innerhalb der Leitung mit dem von der Quelle auf den Weg geschickten Ursprungssignal.
Der Zielpunkt "sieht" dann das Ergebnis dieser Überlagerung und weiß nicht, was er davon halten soll.
Laut google hat der menschliche Körper ca 1500 Ohm und 100-300pF.
Solche Angaben sind seeeeeeehhhhhhhr mit Vorsicht zu genießen.
Stelle mal Dein Multimeter auf den Ohm-Messbereich und grabbel die Messspitzen satt großflächig mit nassen Händen an.
Da kannst Du wesentlich niedrigere Ohmwerte messen. Mit sehr trockenen Händen aber auch viel höhere Werte.
Habe jetzt mal fix auf dem Steckbrett 100nF (kleiner grad nicht da) und 2 Widerstände a 470 Ohm wie von dir beschrieben aufgebaut. Siehe da, ein stabiles Bild.
Sicher noch optimierbar von den Werten, da der Grünanteil zu stark ist, aber besser als vorher. DANKE
Die Größe des Kondensators ist relativ unbedeutend, solange der Kondensator flott genug ist (kein Elko). Der sorgt in erster Linie dafür, die Signale gleichstrommäßig von Masse zu entkoppeln. Für den Wechselstrom hingegen, soll er quasi einen Kurzschluss nach Masse darstellen.
100nF finde ich zwar etwas viel, aber Du kannst das wohl so lassen.
Entscheidender ist die korrekte Größe der Widerstände. Und dass es induktionsarme Typen sind.
Rauscharm ist auch gut, beißt sich aber in der Regel mit der Anforderung "induktionsarm".
Abschließend noch eine Moralpredigt:
Sehe nicht fern, beim Autofahren!
Du kannst Dich selbst zu Matsch fahren und mitsamt Fahrzeug um Brückenpfeiler wickeln, wie Du lustig bist, aber KEINE Sendung dieser Welt kann es auch nur ansatzweise aufwiegen, z. B. eine junge Mutter zu Matsch gefahren zu haben! Oder ein Kind!
Mein Vater pflegte zu sagen: 1000 Mal macht man es und 999 Mal geht es gut. Aber einmal geht es schief. Dummerweise weiß man nicht, wann dieses eine Mal an die Reihe kommt. Aber es kommt an die Reihe ...