Willkommen an Board, CK1!
Auch ich habe damals so eine Umschulung von verkürzten 2,5 Jahren absolviert.
Im Nachhinein betrachtet war das (für mich) eine sehr gute Wahl. Dort wurde halt sehr viel fundierte Theorie vermittelt. Für die Praxis sorgte ich als "Freak" parallel selber, indem ich schon damals Geräte konstruierte.
Typischerweise war ich dem Unterrichtsstoff stets voraus und bekam dort quasi nur noch die jeweils gerade fehlenden Puzzlestücke an Informationen geliefert.
Für mich war das eine wirklich optimale Kombination.
Statt die Hausaufgaben der Ausbildung zu machen, habe ich Lasereffektgeräte konstruiert, oder programmierbare Lauflichter und solche Sachen. Trotzdem (bzw. gerade deshalb!) schnitt ich mit glänzenden Noten ab (zwei Einsen, eine Zwei, aber im Nebenfach Politik leider nur 'ne Vier).
Praxis ist durch nichts zu ersetzen, aber erst mit fundierter Theorie wird es richtig rund.
Und die Praxis wird auch bei Dir mit der Zeit kommen, wenn Du bastelst.
Ich habe über die Bastelei hinaus auch recht lange in Zeitarbeitsfirmen gearbeitet, was ich ebenfalls sehr positiv sehe (trotz des geringen Lohns). Man kommt dabei halt viel herum und lernt eine Menge Sachen kennen, die man niemals zu Gesicht bekäme, wenn man immer nur in einem festen Job wäre.
Man braucht in der Technik halt "Breite", muss aber auch die Fähigkeit haben, sich gezielt vertiefen zu können. Erst wenn beides gegeben ist, wird man zum begehten Fachmann, weil man dann eben kein bloßer Fachidiot ist, sondern einen weiten Horizont hat.
Die Theorie hast Du ja jetzt schon weitgehend im Sack. Nun sei kreativ! Bastel! Nichts bringt mehr Praxiserfahrung, als die Lösung der vielen Probleme, die bei eigenen Projekten unweigerlich (und in Massen!) anfallen.
Gepaukte Theorie vergisst man leider mit der Zeit wieder. Aber wenn man an eigenen Projekten tüftelt, dann sehnt sich das Herz so sehr nach den Lösungen für die dabei anfallenden Probleme, dass man es kaum je wieder vergisst, was man dabei an Geistesblitzen hatte.
Ich wünsche Dir viel Spaß dabei!