.. schreibt Judith Horchert in ihrem
Artikel im Spiegel.
Wenn es schon in ihrem E-Mail-Archiv von "verdachtserregenden Begriffen" förmlich wimmelt, dann wird mir ziemlich übel, wenn ich an mein eigenes, pralles Mailarchiv denke.
Nun beten konservative Geister seit Jahrzehnten unermüdlich, fast schon im Automodus, das perfekt verinnerlichte Mem herunter:
"Wer nichts zu verbergen hat, der hat auch nichts zu befürchten!"
- Hat die CDU einst klug eingefädelt, dieses dämliche Mem in die Welt zu setzen, das sich seither virenartig verbreitet und in den Hirnen der Leute eingenistet hat.
Ein echtes Totschlagargument: "Wie, Sie haben etwas zu verbergen? - Na, dann müssen Sie ja zwangsweise ein ganz Schlimmer sein!"
Bitte recht freundlich lautet die Überschrift eines Artikels von Anne Roth, auf Freitag.de, der einen Geschmack davon vermittelt, wie verkehrt diese Denkweise ist; wie schnell man ins Visier geraten kann und wie fatal die Folgen sind.
Zu dem Mem:
Die CDU beherrscht diese Art der Meinungsbildung meisterhaft. Eines der Paradebeispiele war 2009, als Zensursula von der Leyen mit ihrem sog. "Zugangserschwernisgesetz" an die Öffentlichkeit trat und sich mit ihrer typischen Mischung aus gekünsteltem und arrogantem Lächeln den Kameras präsentierte.
Man erinnere sich an ihre fatale Totschlag-Argumentation!
Ihre vorgebrachten "Argumente" entpuppen sich zwar ganz bald als dreiste Lügen, zumindest als Desinformation. Gewählt wurde die Partei, die das Volk derart frech verarscht, aber dennoch.
Doch zurück zum Thema:
Ja, auch ich habe etwas zu verbergen! Was das ist? Das ist meine Sache!
Es ist ganz sicher nichts Kriminelles! Aber mein Vertrauen, für nicht-Kriminelle Dinge nicht dennoch kriminalisiert zu werden, ist gering. Denn dafür bekomme ich einfach zu viel mit.
Dass ich so viel davon mitbekomme, verdanke ich den Segnungen des weitgehend freien Internets - das so manchem Politiker ganz offensichtlich ein Dorn im Auge ist.
Und damit dieses Internet auch weiterhin "weitgehend frei" bleibt, damit ich auch weiterhin Dinge mitbekomme, die einigen Politikern gar nicht schmecken, darum setze ich mich entschieden für dessen Freiheit ein!
Darum unterstütze ich die Piraten, die wohl die einzige Partei sind, denen man in dieser Beziehung trauen kann.
DIE würden ganz sicher nicht gespielte Unwissenheit heucheln, angesichts TEMPORA und PRISM, wie Merkel, Innenminister Friedrich und der Rest der CDU es tun!
Die Piraten mögen Lücken im Programm haben; ja. Aber das dürfen sie auch!
Denn es geht ja nicht darum, dass sie nach der kommenden Wahl den Bundeskanzler stellen und mit 2/3 Mehrheit regieren, oder so.
Es geht vielmehr darum, dass sie jene klaffenden Lücken füllen, die die "etablierten Parteien"
ganz offensichtlich haben und die diese selbst zu stopfen, allem Anschein nach, nicht gewillt sind.
Die Piraten müssen mitreden, müssen den "Etablierten" im Bundestag ein paar wichtige Kompromisse abringen. Darum geht es!
Piratensender »
Totalüberwachung, Propaganda und Manipulation
(23. Juni 2013, 18:08)
