EDV-Dompteur/Forum

Ich hatte mich ja etwas gewunden, als ein Stammkunde mich bat, den zersplitterten Touchscreen seines HTC Trophy Smarthones auszutauschen ...

... habe mich dann aber doch - etwas widerwillig - darauf eingelassen.
Allerdings nicht, ohne zuvor meine mangelnde Erfahrung zu betonen und jede Haftung abzulehnen.
Denn ich habe zwar reichlich Erfahrung mit Notebooks, aber nicht mit Smartphones.

Nun ja, wie es geht ist hier erklärt: https://www.youtube.com/watch?v=cen1h3Novqc
Ergänzend: https://www.youtube.com/watch?v=SGYN1JBtlGA

Leider wich ich an einer Stelle von dem Video ab. Nämlich da, wo gezeigt wird, wie man das eingeklebte LCD vom Rahmen separiert.
Statt es (wie im Video gezeigt) mit dem Kunststoffwerkzeug herauszuhebeln, wollte ich sicherheitshalber "schonender" vorgehen und verwendete statt dessen den Saugnapf, den ich noch von einer iPhone Raparatur hatte.
Damit wollte ich, nach dem Erwärmen des Klebers, das Display vorsichtig herausheben.
Das war fatal!
Statt dass das gesamte Display "im Stück" herauskam, zerlegte der Saugnapf das mehrschichtige LCD in dessen Bestandteile und ich bekam Bekantschaft mit dem Flüssigkristall zwischen den Glasplatten.

Wollte das nur zur Warnung loswerden, für alle die erwägen, eine solche Reparatur selbst durchzuführen.

Es war erst das zweite Mal, dass ich ein Smartphone-Display "reaprierte".
Beim iPhone empfand ich die Raparatur als extrem aufwändig und fummelig. So extrem, dass mir jede Lust fehlt, die Prozedur zu wiederholen.

Beim HTC Trophy war das Zerlegen zwar wesentlich einfacher, doch es gibt hoch kritsche Arbeitsschritte. Die Flachkabel, die man dabei lösen muss, sind unglaublich filigran. Und dass man zum Separieren von Display, Touchscreen und Rahmen einen Fön einsetzen muss, um den Kleber ausreichend weich zu bekommen, ist auch nicht gerade "ohne", schließlich sind Displays hitzeempfindlich.

Meiner Meinung ist bei einem Smartphone der Tausch von LCD, oder Touchscreen nichts, was Otto Normalhandwerker selbst versuchen sollte.
Mit etwas Erfahrung gelingt es, aber wer zum ersten Mal ein Smartphone zerlegt, geht ein hohes Risiko ein.

Zum Glück kostet ein neues Display bei eBay nur etwa 25,- EUR. In meinem Fall hält sich der von mir selbst verursachte Schaden also in Grenzen.
Aber ich wiederhole meine Warnung: Lasst eine solche Reparatur lieber von einer Fachwerkstatt durchführen, die darin Erfahrung hat.

Das gleiche gilt für Notebook-Reparaturen.
Darin bin ich reichlich erfahren und biete diese Dienstleistung seit fast 10 Jahren an. Aber in der Anfangszeit musste ich auch da zunächst mein Lehrgeld zahlen.
Immerhin: Der Einsatz von doppelseitigem Klebeband, der bei Smartphone offenbar üblich ist, ist bei Notebooks inzwischen glücklicherweise aus der Mode.
Dennoch kann ich nicht empfehlen, eine Notebook-Reparatur selbst zu versuchen, wenn man darin keine Erfahrung hat.
In der Regel sind 50 bis 60 (und mehr) Schrauben zu lösen, die hinterher nicht vertauscht werden dürfen. Es sind (teilweise widerspenstige) Snap-in-Verbinder zu trennen, das Mainboard darf keiner Biegebelastung ausgesetzt werden, Elektrostatik muss vermieden werden und so weiter.

Gut, Ihr wurdet gewarnt und falls Ihr dennoch ein HTC selbst reparieren wollt: Keinen Saugnapf einsetzen!