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EDV-Dompteur

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  • »EDV-Dompteur« ist der Autor dieses Themas

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1

Montag, 11. November 2013, 13:56

Ethik und Technik

Hieran Anstoß nehmend: Fernsteuerbare Küchenschabe
... möchte ich ein paar Sätze sagen:

Es ist mir klar, dass jeder Mensch in seiner eigenen "Realität" lebt.
Dass jeder Mensch nach seinen eigenen Wertvorstellungen handelt.
Und dass man abgestumpften Orks partout nichts über Mitgefühl beibringen kann - sie grinsen nur dämlich und können es nicht nachvollziehen.

Aber: Falls man selbst zur Gattung "abgestumpfter Ork" gehören sollte, der nur deshalb in einem menschlichen Körper auf der Welt herumläuft, weil Ork-Körper zwischen Zeugung und Geburt gerade nicht zur Verfügung standen, so sollte man dennoch gewisse Dinge nicht tun. Dinge, die zumindest empfindsameren Zeitgenossen als verwerflich auffallen.

Leute, es gibt Dinge, die tut man nicht!
Dinge, an denen ein Techniker auch dann nicht mitwirken sollte, wenn fetter Profit lockt.

Manche Zeitgenossen neigen dazu, sich Dinge schönzureden, wenn es gerade gut in den Kram passt.
"Insekten haben ja sowieso kein Schmerzempfinden" etc. etc.
Da kommt eine kalte Kopflogik ins Spiel, die mich frösteln lässt.
Sobald darüber eine Diskussion aufkommt, driftet es augenblicklich ins Absurde ab; ich kenne das zur Genüge, mitsamt dem vollen Spektrum an Argumenten und Pseudo-Argumenten.

Leute, man tut nicht alles, bloß weil es geht; bloß weil es straffrei bleibt; bloß weil man die Macht dazu hat!
Auch dann nicht, wenn absurde, jedoch als stimmig empfundene Argumente die eigene Position zu stützen scheinen. Diese Argumente gelten eben nur im Kontext der eigenen Wertmaßstäbe.

Es gibt Dinge, die sind so daneben, zudem so überflüssig, dass man sie besser unterlässt!
Auch wenn Profit lockt. Auch wenn man dringend Geld braucht.
Auch wenn man die Einwände empfindsamerer Zeitgenossen nicht nachvollziehen kann.


Ich habe als Elfjähriger eine gute Aussage in einem Kinderbuch gefunden. Ja, in einem Kinderbuch!
Zunächst war dort die Anleitung für den Bau eines Ameisen-Labyrinths beschrieben.
Entscheidend war der letzte Absatz. Dort hieß es, man solle am Ende die Ameise doch bitte ganz behutsam wieder dort aussetzen, wo man sie eingefangen hatte. Denn: "Es ist dumm und grausam, selbst ein kleines Lebewesen einfach so zu töten."

Diese Aussage prägte mich! Sie leuchtete mir augenblicklich ein!
Dabei unterschied sie sich so sehr von dem, was ich von meinen Eltern kannte: "Ungeziefer! Fuß druff und gut!"

Pure Ethik ist in der Welt, in der wir leben, leider kaum bis gar nicht einzuhalten. Das ist mir bewusst, ändert aber nichts daran, dass ich es zutiefst bedaure. Selbst als Veganer kann man nicht leben, ohne (zumindest unbeabsichtigt) zu töten, ohne Leid zu verursachen.
Dennoch: Man muss nicht noch explizit Mist bauen, der leicht vermeidbar wäre, nur weil man es kann und weil man straffrei dabei ausgeht.


Selbst ein Team der weltbesten Techniker und Ingenieure wäre nicht in der Lage, ein solches Wunderwerk zu entwickeln, wie ein beliebiges Insekt es darstellt!
Also einen winzigen "Roboter", der sich selbst ernährt. Der zur Wahrnehmung und Vermehrung fähig ist. Der sich sehr weitgehend selbst reparieren kann. Der sich in unbekannter Umgebung orientieren und dort "sinnvoll" verhalten kann.

Wer solch einen Wunder-Roboter nicht erschaffen kann, der sollte Wesen dieser Art nicht töten.
Und er sollte auch nicht "zum Spaß" angebliche "lehrreiche Experimente", wie im oben verlinkten Artikel, damit veranstalten.
- Es ist kein Spaß! Es ist ein unethischer Auswuchs einer abgestumpften Gesellschaft, die den Respekt vor dem Leben verloren hat.


Vielen Dank für die Aufmerksamkeit!
Macht Technik dir das Leben schwör, ruf' schnell den EDV-Dompteur! ;-)

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