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Donnerstag, 28. November 2013, 17:03

Messestand - Leuchtenpräsentation

Bei diesem Projekt ging es um ein Vorführsystem für Leuchtmittel.
Es sollte auf Messen bzw. in Verkaufsräumen zum Einsatz kommen.

Mein Kunde war eine Firma aus dem Bereich Ladenbau.
Dessen Kunde wiederum, stellt Leuchten her, für deren Präsentation er eine Art Effektgerät wünschte.

Ein solches Gerät besaß dieser Kunde bereits, doch dieses sollte ersetzt werden:



Mehr Details darf ich leider nicht zeigen, da mein Kunde dafür keine Freigabegenehmigung erteilt hatte.

Jedenfalls gefiel mir das obige System sehr grundlegend nicht. Zuviel Kabelsalat und nur ungenügende Erweiterbarkeit.

Das Ziel war, einerseits ein Programm im Stil eines Lauflichtes autark ablaufen zu lassen.
Andererseits sollte neben jeder Leuchte auch ein Taster sitzen, dessen Betätigung das Lauflicht stoppt und für einige Sekunden ausschließlich die gewählte Leuchte effektvoll inszeniert.


Im Schaustellerbereich kommen ja inzwischen immer häufiger Lichterketten mit "intelligenten" Leuchtmodulen zum Einsatz, die über ein Bussystem kommunizieren. Ein solches System war hier aber nicht einsetzbar.
Denn:
  1. Sollten die Leuchtmittel jederzeit gegen beliebige andere ("unintelligente")Leuchtmittel des Herstellers austauschbar sein.

  2. Unterstützen "intelligente" Lichterketten keine Taster, bzw. sonstige Interaktion.
    Um also die gewünschten Taster anschließen zu können, wäre eine weitere Buskette + Kommunikationselektronik notwendig gewesen.

Mein Ansatz war nun der, ein modulares System zu entwickeln, das mit einem einzigen Bus auszukommt und das mittels vorkonfektioniert erhältlicher, steckbare Kabel auf beliebige Länge erweitert werden konnte.



Um bei Bedarf auch sehr lange Ketten bilden zu können, sah ich auf jedem Modul zudem eine (optional zu bestückende) Stromeinspeisungsbuchse vor.
Die Modulplatinen designte ich passend zum Unterteil eines preisgünstigen und gut erhältlichen Hutschienen-Gehäuses:



Die Module werden einfach auf eine Hutschiene geschnappt, was den Montageaufwand natürlich enorm verringert.
Die Kommunikation erfolgt vollduplex per RS-485, über vorkonfektionierte, 10-polige Micromatch-Kabel; wodurch eine besonders störresistente Datenübertragung gewährleistet ist, selbst bei räumlich ausgedehnten Messeständen (oder Schaustellerbuden).
Sechs der 10 Adern führen gleichzeitig den Betriebsstrom mit, so dass längst nicht jedes Modul eine eigene Stromeinspeisung benötigt. In diesem Fall genügte die Einspeisung in das erste der insgesamt 14 Module.



Die Module befinden sich letztendlich in unmittelbarer Nähe zu den Leuchten und Tastern.
Hier sollte je eine Leuchte und je ein Taster an jeder Seite des Moduls angeschlossen werden.
Die von mir entwickelte Platine hat daher auf jeder Seite einen vierpoligen Steckverbinder, so dass Leuchten und Taster ohne unübersichtlichen Kabelsalat, sondern auf kürzest möglichem Weg einfach angesteckt und leicht ausgetauscht werden können.



Bei den oben stilisiert dargestellten, vermeintlichen Dioden, handelt es sich in Wahrheit übrigens um die externen LED-Leuchtmittel.

Um die Modulkette auch ohne externe Leuchten und Taster überprüfen zu können, befinden sich auf jeder Modulplatine pro Seite jeweils eine LED und ein Taster, parallel zu den, über die Steckkontakte extern angeschlossen, Betriebsmitteln.

Weitere SMD-LEDs auf jeder Platine geben Auskunft über den Status der Datenkommunikation und über das Vorhandensein ordnungsgemäßer Betriebsspannung.

Die Module sind kurzschlussfest und können sogar im laufenden Betrieb abgesteckt/angesteckt werden.

Besonderes Highlight:
Hardware und Software sämtlicher Module ist identisch!
Die Module können also auch von ungelernten Kräften einfach gegeneinander ausgetauscht werden, ohne dass auch nur eine Adressierung vorgenommen werden müsste. Ebenso können jederzeit Module hinzugefügt, oder aus der Kette entnommen werden.

Um gänzlich ohne Adressierung auszukommen, muss lediglich einmalig (bzw. nach jedem Umbau, also eigentlich nie) an jedem Modul ein Taster betätigt werden. Und zwar in der Reihenfolge, in der die Module am Bus hängen.

Adressierungsprobleme wie bei DMX sind damit ausgeschlossen. Mir ist aber natürlich bewusst, dass das von mir gewählte Verfahren nur dann Sinn macht, wenn die Module zu diesem Zweck gut zugänglich sind, also nicht etwa einzeln, per Hebebühne an einem Hallendach, angefahren werden müssen.
Die Zugänglichkeit war in diesem Fall gewährleistet, andernfalls hätte ich ein anderes Prinzip der Adresszuweisung gewählt.

Bilder des fertigen Gerätes darf ich leider nicht zeigen, mangels Erlaubnis meines Kunden, der damit ja wiederum seinen eigenen Kunden beliefert hatte.
Jedenfalls ist das Gerät seit Februar '13 in Betrieb und tut seither anstandslos seinen Dienst.
Das System eignet sich für Messebauten, Verkaufsdisplays, Schaufenstergestaltung und Schaustellerbuden - auch bei räumlich weitläufigen Installationen.
Gegenüber LED-Lichterketten besteht hier - wie bereits erwähnt - die Möglichkeit, auf den Programmablauf per Tastendruck Einfluss zu nehmen.
Und zwar nicht nur von einem zentralen Punkt aus, sondern von beliebigen Punkten aus.

Bei Bedarf kann übrigens auf jedem Modul auch ein Infrarotempfänger bestückt werden, um per Fernbedienung beliebige Aktionen auszulösen.
Dabei reicht im Grunde die Bestückung des Empfängers an einem einzigen Modul, denn diese kommunizieren ja über das Bussystem untereinander.


Fa. EDV-Dompteur
Stefan Denk
Tel.: 040/ 64 94 17 49
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