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EDV-Dompteur

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Mittwoch, 1. Oktober 2014, 22:02

10 Jahre EDV-Dompteur!

Jetzt wäre dieser historische Tag doch fast an mir vorbei gegangen!

Dabei hatte ich schon vor Monaten eigentlich eine höchst origninelle Sache ausgeheckt, um diesen Tag angemessen zu würdigen.
Doch am Ende scheiterte die Aktion an purem Zeitmangel, sowie daran (wie so oft!), dass man Hamburg-stämmige Mitmenschen nur ganz ausgesprochen schwer vom Sofa zerren kann, um bei einer gemeinsamen Aktion jedweder Art mitzuwirken.

Doch genug über die hanseatische Mentalität geweint - rückblickend muss ich ehrlich sagen: Es war schwer!
In den 10 Jahren meiner Selbstständigkeit musste ich durch so manches Tal der Tränen. Und ob ich da inzwischen ganz durch bin, lasse ich mal lieber offen ...

Hart war z. B. der Fall, wo mein bislang bester Kunde Insolvenz anmelden musste, weil eine behördliche Zulassung bis zur Zermürbung verschleppt wurde (wofür ein Mitbewerber verantwortlich scheint). Meinem Kunden kann ich da also gar keinen Vorwurf machen, aber es kam halt kein Geld mehr.
Solche Dinge können immer mal passieren, aber wenn drei größere Projekte hintereinander scheitern, wegen Dingen, auf die man keinen Einfluss hat, bei denen sogar Mutwilligkeit seitens Übelwollender im Spiel ist ... man selbst dabei aber unvermeidbar selbst mit in den Keller gerissen wird, obwohl man sich bis zur körperlichen Belastungsgrenze aufgeopfert hatte, um alle Termine einzuhalten - dann kommt irgendwann der Punkt, wo man nicht mehr kann.

Fast jeder Selbstständige kann solche Geschichten erzählen, denke ich. Aber ich bin mir völlig sicher, dass nur ganz wenige all das durchgestanden hätten, wo ich durch musste! Darauf bin ich dann doch stolz!
Wenngleich ich peinlich berührt einräumen muss, dass ich manche Last auf andere Schultern laden musste, die zum Teil noch immer auf Entlastung warten ...

Das Verrückte an meinem Job ist, dass er das reale Potenzial birgt, mal so richtig dick Gewinn abzuwerfen - die Karotte hängt permanent fast in Griffweite vor meiner Nase! Nur wollte es mein Schicksal bisher anders.
So muss ich immer wieder meine Zeit mit der kaum lohnenden Reparatur von "Kleinkram" verschwenden (Notebooks etc.), während parallel immer wieder mal 'ne größere Sache in der Mache ist; wobei der große Durchbruch, der alle Probleme beseitigt, bis heute auf sich warten lässt.

Eigene Erfindungen erfordern stets Vorinvestition. Man muss zeitintensive Versuche anstellen (Zeit, in der man keine Einnahmen generiert) und dazu Material einkaufen, das halt kostet.
Manchmal braucht man Mitstreiter. Eine größere Firma kauft die einfach ein und es kann losgehen. Als kleiner Krauter hingegen, ist das nicht so einfach. Da ist man oft darauf angewiesen, Menschen zu finden, die das Potenzial eines Projektes erkennen und ebenfalls zur Vorinvestition in Form von zunächst unentgeltlicher Mitarbeit bereit sind. DAS scheint speziell in Hamburg ein ganz besonders dickes Problem zu sein!

So kam es schon mehrfach vor, dass ich gute Idee, für die die Welt wohl noch nicht ganz bereit war, mangels Personal und Kapital nicht umsetzen konnte; nur um dann wenige Jahre später mit anzusehen, wie eine andere, etwas besser aufgestellte Firma, genau diese Idee umgesetzt hat und blitzartig schwer vermögend wurde!

Aus diesen Gründen bin ich schon lange der Meinung, dass Kleinunternehmer sich zusammenraufen sollten, um gemeinsam an jenen Stricken zu ziehen, die mit den größten Hindernissen verbunden sind.
Niemals hätte ich gedacht, dass es so schwer sein würde, andere Menschen von solchen Prinzipien zu überzeugen!

Aber es gibt auch lobenswerte Ausnahmen! Diese sind bei mir in der Kategorie "vernetzte Unternehmer" zu finden.
Erwähnt sei zunächst mal Hubert Kahlert, HK-Datentechnik , mit dem ich schon viele gemeinsame Projekte hatte, sogar schon lange vor meiner Firmengründung.
Erwähnt sei auch Jan Lender, PCexpress Werkstatt , der mir immer wieder Kunden mit defekten Notebooks vermittelt, ohne dafür Provision zu verlangen. Umgekehrt schicke ich ihm häufig Kunden, die eher zu seinem Portfolio passen, als zu meinem. Und wir helfen uns gegenseitig immer wieder mal mit Ersatzteilen aus.

Es ist nach wie vor mein Bestreben, einen Pool von verlässlichen, grundehrlichen und begeisterungsfähigen Kleinunternehmern aufzubauen, die sich auf freundschaftlicher Basis gegenseitig unterstützen!

Jeder hat Stärken und Schwächen. Die Schwächen des Einen sind oft nur ein Klacks für den Anderen!
  • Bloß herumliegende Ausschlachtteile kann man doch an den verschenken, der diese gerade als Ersatzteil benötigt!
  • Warum sollte jeder einzelne Elektroniker einen umfassenden Gerätepark anschaffen, wenn man sich selten benötigte Gerätschaften im konkreten Bedarfsfall auch gegenseitig verleihen kann?
  • Und warum sollte man endlos über Probleme brüten, für die ein Kollege die Lösung bereits kennt?
    (Ich rede übrigens immer nur von "Kollegen", niemals von "Konkurrenten", oder "Mitbewerbern"!)
Umgekehrt: Ich hatte mal versucht, einen professionellen Datenretter von dieser "Denke" zu überzeugen, um ihn mit ins Boot zu holen. Doch der gute Mann war nicht bereit, mir auch nur seine Gerätschaften zu zeigen, aus lauter Angst, ich könnte ihm mit diesem Wissen womöglich mal 'nen Kunden wegschnappen.
Tja, so klappt das nicht. So funktioniere ich nicht. Ergo gab es keine Zusammenarbeit mit diesem Mann und somit auch keine Weiterempfehlungen meiner Kunden an ihn.

Andere sind noch viel krasser drauf und überziehen ihre Mitbewerber bei jedem herbeizerrbarem Anlass mit teuren, anwaltlichen Abmahnungen, statt konstruktiv mit ihnen zusammen zu arbeiten. Ich verstehe so etwas nicht!

Zum Abschluss eine nette Geschichte:
Konfuzius wollte einst wissen, wie es in der Hölle ist. Also versenkte er sich in tiefe Meditation. Sein Geist verließ den Körper und er sank hinab, bis in die tiefste Hölle!
Das fand er vor:
Die Höllenwesen saßen im Kreis um eine reich gedeckte Festtafel herum, auf der sich die erlesensten Köstlichkeiten stapelten! Alles war frisch und duftend und von appetitlichstem Ansehen!
Doch es gab ein dummes Problem: Die Löffel hatten einen zwei Meter langen Stiel, weswegen es den Höllenwesen nicht gelang, ihren quälenden Hunger zu stillen. Statt dessen gab es ein fatales Malheur, in Form einer endlosen Kleckerei, während alle permanent vor Hunger wimmerten.
Konfuzius staunte nicht schlecht: "So ist es also in der Hölle!".
Nun interessierte es ihn, wie es im Kontrast dazu wohl in den himmlischen Gefilden aussehen würde. Also stieg sein Geist in immer höhere Sphären hinauf, bis in den höchsten Bereich!
Das fand er vor:
Die Himmelswesen saßen im Kreis um eine reich gedeckte Festtafel herum, auf der sich die erlesensten Köstlichkeiten stapelten! Alles war frisch und duftend und von appetitlichstem Ansehen!
Und: Die Löffel hatten einen zwei Meter langen Stil ...
- Doch das war gar kein Problem, denn dort fütterten sie sich einfach gegenseitig!


Und da stehe ich nun, nach 10 Jahren Selbstständigkeit:
Obiges Prinzip längst verstanden und in freudiger Bereitschaft, zu füttern und mich füttern zu lassen. Doch um mich herum überwiegend solche Menschen, die in blinder Gier zu beschäftigt sind, sich selbst zu füttern und dabei reichlich herumkleckern.

Wer wie ich daran glaubt, dass die Festtafel mehr als genug für jeden hergibt und dass die Idee Potenzial hat, sich gegenseitig zu füttern, den lade ich herzlich ein, Kontakt zu mir aufzunehmen!
Macht Technik dir das Leben schwör, ruf' schnell den EDV-Dompteur! ;-)

- Technische Fragen zu Eigenreparaturen bitte öffentlich im Forum stellen, nicht telefonisch! -