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Mittwoch, 18. Oktober 2017, 08:09

Acer 5720 Travelmate Kurzschluss

Hallo,

leider habe ich selbst einen Kurzschluss auf dem Board verursacht. Nun springt er nicht mehr an. Lade LED vom Akku bleibt auch aus, wenn ich über das Netzteil laden will.

Also Board ausgebaut und mit Thermolack die Verdächtigen Bauteile bestrichen.

U60 (Maxim 8744ETJ) und U63 (G909-330T1U-GP) werden sofort heiß. Egal ob über Netzteil oder Akku.

Beim U63 soll eigentlich an Pin 5 3D3V_AUX ausgegeben werden. Leider kann ich dort nicht 3.3V messen. Auch an anderen Punkten wo diese 3.3V sein sollen, kommen maximal 0.07 an.

Die Board Bezeichnung lautet Columbia 48.4T301 . Den Schaltplan habe ich bereits gefunden.

Versteckter Text Versteckter Text

Dieser Text wurde vom Autor versteckt.


Macht es Sinn die beiden Bauteile auf Verdacht zu tauschen oder kann der Fehler woanders liegen?


Edit von EDV-Dompteur: Ich habe den Schaltplan vorsichtshalber verborgen, wegen Copyright.
Ich tue das nicht um Seitenbesucher zu ärgern, sondern ich habe einfach keine Lust auf Stress wegen Urheberrechtsverletzungen.

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2

Mittwoch, 18. Oktober 2017, 12:29

Hallo Vitalic,

U60 dürfte mit hoher Wahrscheinlichkeit hinüber sein.
Da der Austausch vergleichsweise schwierig ist, kannst Du vorher noch die vier von ihm angesteuerten MOSFETs auslöten, um zu schauen, ob U60 dann noch immer heiß wird.
Wenn ja, dann tatsächlich U60 tauschen.
Wenn nein, dann die MOSFETs per Bauteiltester überprüfen (oder gleich pauschal austauschen).

Bei MOSFETs wird manchmal der Gate-Anschluss niederohmig. Das überlastet dann die Treiberstufe des ICs, der so ein defektes Gate ansteuert.
In der Schaltung lässt sich das per Durchgangsprüfer aber nicht eindeutig ermitteln, daher die MOSFETs auslöten.
Wenn ein MOSFET faul ist, dann kann das natürlich auch den IC beschädigt haben. Gute ICs sind gegen Kurzschluss am Gatetreiber geschützt, aber ich hatte schon solche Fälle, wo beides im Dutt war.

Wegen U63:Welche Spannung liegt an seinem Eingang an? Liegt die im grünen Bereich?
Wenn ja: Was passiert, wenn Du den Ausgangspin von U64 isolierst (sofern das möglich ist)? Wird der Baustein dann noch immer heiß?
Wenn wiederum ja, dann ist er hinüber.
Wenn nein und wenn die Ausgangsspannung am isolierten Pin ordnungsgemäß 3,3V beträgt, dann hat der von U63 versorgte Schaltungsteil wohl 'nen Kurzen.
Macht Technik dir das Leben schwör, ruf' schnell den EDV-Dompteur! ;-)

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3

Mittwoch, 18. Oktober 2017, 18:46

Erste Ergebnisse:

alle Mosfet runter gelötet, U63 noch drauf: beide sofort heiß, am VIN pin U63 sind 5V, am VOUT 0V

alle Mosfet runter gelötet, U63 runter gelötet: U60 bleibt kalt, am VIN pin U63 sind 5V

alle Mosfet wieder drauf, U63 runter gelötet: U60 wird langsam heiß, am VIN pin U63 kommt eine schwankende Spannung zwischen 0 - 3V

als nächstes versuche ich U63 aufgelötet mit isoliertem VOUT und ohne Mosfet.

EDIT:

alle Mosfet runter, U63 drauf mit isoliertem VOUT Pin: U60 und U63 bleiben kalt, VIN 5V, VOUT 3,3V

Das heißt dann wohl:

im Kreis 3D3V_AUX_5S ist irgendwo ein kurzer und die Mosfet sind hinüber, so wie evtl der U60.

EDV-Dompteur

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4

Donnerstag, 19. Oktober 2017, 05:22

alle Mosfet runter gelötet, U63 noch drauf: beide sofort heiß, am VIN pin U63 sind 5V, am VOUT 0V
Folglich Kurzschluss hinter U63.



im Kreis 3D3V_AUX_5S ist irgendwo ein kurzer und die Mosfet sind hinüber, so wie evtl der U60.
Sehe ich auch so.
Hast Du keinen Bauteiltester, um die MOSFETs zu überprüfen?
Equipment für die Notebook-Reparatur

Die paar Euronen sind wirklich sehr gut investiert!
Nicht nur weil man damit praktisch sämtliche Bauteile mit bis zu drei Pins testen kann, sondern das Ding taugt auch als Milliohmmeter - damit kann man z. B. Kurzschlüsse auf Platinen aufspüren (obwohl der Thermolack diesbezüglich meistens besser geeignet ist).
Und manche Versionen des Testers bringen noch ein paar weitere, leckere Eigenschaften mit. Frequenzgeneratur und so. Einfach mal etwas stöbern und die Features vergleichen.

Noch ein Hinweis:
Gefährlich bei Aktionen wie diesen ist es, wenn der Zustand eintritt, dass der jeweils untere MOSFET sperrt, der obere jedoch durchsteuert - entweder weil er 'nen Durchschlag hat, oder weil sein Gate nicht angesteuert wird und folglich floatet.
In dem dem Fall liegen 19V an der Spule an und rauschen da hindurch, was dann die Komponenten im 3,3V-Pfad, bzw. 5V-Pfad killt.

Es wäre denkbar, dass so etwas bei Dir schon aufgetreten ist. Dass also U63 mal 'ne Überspannung abgekriegt hat, daran verreckt ist, dadurch die Überspannung auch auf dessen Ausgang durgeschlagen ist, was dort dann wiederum ein Bauteil so gekillt hat, dass es nun 'nen Kurzen macht (zum Glück!).

Es klingt komisch, aber man muss sich immer freuen, wenn Bauteile, die Überspannung abkriegen, mit Kurzschluss verenden. Denn dadurch passiert genau das, was der Name "Kurzschluss" ja schon aussagt: Die Überspannung wird kurzgeschlossen und somit "neutralisiert". Durch diesen heroischen Akt der Selbstaufopferung werden somit alle anderen Bauteile im gleichen Pfad vor der Überspannung geschützt.

Trotzdem kann es passiert sein, dass schon mehrere Bauteile "auf Popcorn" gemacht haben und hochohmig verreckt sind, bis endlich mal eines dabei war, welches sich heldenhaft mit Kurzschluss aus dieser Welt verabschiedete.


Gut, U63 ist auf jeden Fall im Eimer. Löte den mal raus und speise dessen normale Ausgangsspannung per Labornetzteil ein. Mittels Thermolack sollte dann die Kurzschlussstelle auffindbar sein.
Erst wenn die beseitigt ist, kann ein neuer U63 eingelötet werden.

Anschließend um U60 und die MOSFETs kümmern.
Der einfachste und sicherste Weg ist wohl der, da gar nicht mehr lange zu testen, sondern den IC und die vier MOSFETs pauschal auszutauschen.
- Nicht dass doch noch wegen einem floatenden Gate wieder Überspannung durch haut und neuen Schaden anrichtet.

Wenn Du Glück hast, ist danach alles wieder OK.
Wenn Du Pech hast, dann ist im Pfad 3D3V_AUX_5S noch mehr im Eimer, weil vor dem Auftreten des Kurzschlusses bereits Bauteile an Überspannung starben.

Überspannung kann temporär auftreten, wenn durch einen selbst ausgelösten Kurzschluss (mit dem Schraubendreher abgerutscht oder so) ein Schaltregler sich kurz verschluckt. Das kann dazu führen, dass der Schaltregler für 'nen Moment voll aufsteuert ... und wenn der Kurzschluss dann plötzlich wieder weg ist, dann muss die Energie irgendwo hin ...
Schaltregler-ICs sind zwar sehr gut gegen alle möglichen Fehler geschützt, aber es gibt ganz einfach Fälle, die auch die vielen internen Schutzmaßnahmen nicht abfangen können.
Einen permanenten Kurzschluss am Ausgang mögen die noch locker wegstecken, indem sie die Ausgangstreiber abschalten. Aber ein kurzzeitiger Kurzschluss, der urplötzlich wieder weg ist, ist da unter Umständen schon deutlich fieser.


Edit: Die Aussage, dass U63 "im Eimer" ist durchgestrichen, wegen Irrtum.
Der Satz dahinter behält aber seine Gültigkeit. Also auslöten und 3,3V vom Labornetzgerät einspeisen.
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Donnerstag, 19. Oktober 2017, 09:46

Schade, eigentlich dachte ich das U63 durch die Ergebnisse in Ordnung ist, da ja 3.3V heraus kommen ohne Schaltung dahinter?

Den zu finden ist sehr schwer. Beim grossen Auktionshaus und auch bei Aliexpress nicht zu bekommen.

Den Schritt mit dem Labornetzteil und 3.3V darüber einspeisen hatte ich auch vor. Hoffe der Lack zeigt dann wer das Problem hat.

Den U60 habe ich bereits bestellt. Die Mosfet bestelle ich dann noch sowie einen Tester.

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6

Donnerstag, 19. Oktober 2017, 15:40

Schade, eigentlich dachte ich das U63 durch die Ergebnisse in Ordnung ist, da ja 3.3V heraus kommen ohne Schaltung dahinter?
Stimmt, der ist heil - ich hatte die Information irgendwie übersehen, dass der im Leerlauf 3,3V macht.
War schon etwas spät für mich, beim Schreiben, sorry!
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7

Donnerstag, 19. Oktober 2017, 19:31

Nun da ich 3.3V manuell einspeise am Pin von U63 (abgelötet) zeigt der Lack sofort bei U22 seine Wirkung.

Ich versuche die 3.3V Zuleitungen zu kappen am Widerstand bzw Kondensator dazwischen. Wenn dann immernoch die Spannung zusammen bricht ist es was anderes, wobei ich eher vermute das der IC defekt ist.

Edit:

Geht leider doch nicht, da einige Pins direkt auf 3.3V auf liegen. Also doch den IC ablöten.

8

Freitag, 20. Oktober 2017, 16:01

Verdacht hat sich bestätigt. Nun da der U22 runter ist, geht die Spannung am Labornetzteil nicht in die Knie.

Also warten bis der Ersatz aus China kommt und dann geht es weiter. In der Hoffnung das es nur den IC getroffen hat ohne nachgehende Schaltkreise.

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9

Dienstag, 24. Oktober 2017, 21:42

Hallo Vitalic,

da leide ich so richtig mit Dir!
Der Austausch solcher vielpoliger ICs ist wahrlich kein Zuckerschlecken. Meine Augen machen das immer weniger mit (man wird nicht jünger!).

Es freut mich aber, dass Du offenbar großen Nutzen aus diesem Forum ziehst und inzwischen sogar solche Aufgaben ganz selbstsicher angehst!
Ich merke es deutlich, wie sehr Deine Fähigkeiten gewachsen sind, seit Deiner Anmeldung!
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Mittwoch, 25. Oktober 2017, 20:49

Vielen dank. Durch Fehler lernt man halt und durch deine sehr gute Hilfestellung auch. Ein Händchen und das notwendige Equipment ist natürlich ein muss.

Gut das es solche Leute gibt, die anderen tatsächlich mit ihrem Wissen helfen. Danke !

11

Freitag, 10. November 2017, 06:54

Neue Zwischenmeldung.

GeStern konnte ich endlich etwas löten. Die 4 Mosfet sind nun neu. Der U22 ist ebenfalls neu und arbeitet.

Heisst er wird nicht mehr heiß wenn ich 3.3V fremd einspeise.

Ergebnis bis jetzt, nachdem alles wieder drauf gelötet ist, er startet.

Nur passt es noch nicht ganz und da geht nun die Fehlersuche weiter.

Start nur mit Netzteil nicht möglich.
Start mit Akku drin und Netzteil dran ist möglich.

Jedoch, wenn Windows gebootet ist, wird die Hintergrundbeleuchtung vom LCD abgeschaltet. Es ist noch ein Bild da, aber sehr schwierig zu erkennen.

Startknopf drücken hat keine Auswirkung mehr.

Im BIOS wird der LCD auch nach ein paar Sekunden schwarz.

Der Akku scheint auch nicht richtig geladen zu werden. Leider weiß ich nicht wie voll er ist, aber nach ein paar Minuten sagt die lade LED Akku voll.

Wenn er dann läuft, kann ich den Akku auch entfernen und er läuft weiter mit Netzteil. Nur start klappt nicht.

Jetzt kann ich mir nur vorstellen das es noch irgendwas getroffen hat, was dieses Verhalten hervor ruft.

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12

Freitag, 10. November 2017, 13:24

Hallo Vitalic,

besten Glückwunsch, dass der Rechner immerhin schon wieder startet! Aber in dieser Form ist das natürlich kein Zustand.

Hast Du wirklich die richtigen MOSFETs eingelötet?
Bei einer solchen Ansammlung kurioser Fehler fällt immer zuerst der Verdacht auf die Spannungsversorgung.
Überprüfe doch noch einmal alle Schaltwandler, möglichst mit dem Oszi.
Falls Du miese MOSFETs erwischt haben solltest, wäre es denkbar, dass der Schaltwandler eventuell nicht ganz so arbeiten kann, wie er gerne möchte. Dass die Regelung also gerade so dezent mau ist, dass die internen Schutzmaßnahmen noch nicht greifen, aber die Spannung halt nicht ganz OK ist.

Weiterhin kannst Du mal das BIOS neu flashen. Vielleicht hat es 'nen Knacks abbekommen, im Rahmen der Vorgeschichte.
Dazu empfehle ich (ausnahmsweise) den Weg per USB-Stick, siehe weiter unten.

Wenn das erledigt ist, würde ich empfehlen, den Akku zunächst weg zu lassen. Die Fehlersuche gestaltet sich einfacher, wenn man das Mainboard ausschließlich per Netzteil speist. Erst wenn damit alles OK ist, kümmert man sich um den Akku.
Bedenke: Ein Notebook-Akku ist kein simples Ding wie ein KFZ-Akku, sondern da steckt eine komplexe Schaltung drin, die per I2C-Bus (auch wenn er anders heißen mag) mit dem MB kommuniziert. Das birgt 'ne ziemliche Handvoll Fehlermöglichkeiten, die man sich besser nicht antut, solange das MB schon rein am Netzteil noch gar nicht ordentlich läuft.

Wenn Du aber richtig Pech hast, dann hat der EC intern gespeicherte Einstellungen "vergessen". Ich bin mir nicht sicher, ob ein per USB-Stick ausgeführter BIOS-Flash das mit erledigt, bzw. das überhaupt mit erledigen kann. Ein BIOS-Flash per Programmiergerät erledigt den Job jedenfalls nicht.
Ich kenne leider nur einen furchtbar ausufernden Weg, um die im EC gespeicherten Parameter gezielt zu modifizieren. Und die meiste Zeit tappt man reichlich im Dunkeln, beim Beschreiten dieses Weges.
Ich erinnere mich noch mit Grauen an ein Medion, bei dem nach der sonstigen Reparatur partout der Lüfter nicht mehr angesteuert wurde. Der Fehler saß eindeutig im EC, aber an der Parametrierung bin ich regelrecht verzweifelt, obwohl nur wenige Byte (128?) darin gespeichert waren. Ich war damals aber auch nicht so schlau, statt per Programmiergerät mal einen BIOS-Flash per USB-Stick zu probieren. Ich halte es inzwischen für denkbar, dass die Installationsroutine der ausführbaren Datei den EC gleich mit parametriert, bin mir dessen aber keinesfalls sicher. Die Hersteller halten sich da mit konkreten Detailinformationen immer so furchtbar bedeckt ...
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13

Freitag, 10. November 2017, 15:51

Wieder ein wenig weiter:

A.
Netzteil rein, kein Akku-> kein Start möglich, keine LED leuchtet
B.
Netzteil raus, Akku rein-> kein Start möglich, keine LED leuchtet
C.
Netzteil rein, Akku rein-> kein Start möglich, lade LED leuchtet
C2.
Vom Zustand C. aus-> Netzteil raus ,Akku noch drin -> Start

Im Betrieb (externer Monitor über D-Sub) Akku rein/raus oder Netzteil rein/raus während der andere Stromversorger drin bleibt, ergibt keine Probleme. Ladeleuchte und Netzleuchte brennen.

Akku wird ebenfalls geladen.

Also muss es an der Spannungsversorgung liegen. Merkwürdig finde ich das bei C2 alles geht.

Internes Display schaltet sich übrigens trotzdem ab, deshalb externer Monitor. Im Betrieb gibt es so keine Probleme.

Habe aus Windows heraus das letzte verfügbare BIOS geflasht.

Irgendwo müssen also AD+ (Netzteil) und DCBATOUT (Akku) zusammen laufen. Da der Akku geladen wird, schließe ich den Ladekreis aus.

Merkwürdig ist auch, daß die Netz LED nicht leuchtet wenn es angeschlossen ist siehe A.

Edit:

Noch etwas interessantes. Wenn ich die BIOS Batterie entferne, die Knopfzelle, und dann das Netzteil bzw den Akku anschließe, dann startet er. Aber auch nur beim ersten einstecken, ohne den Startknopf zu drücken.
Bleibt die Stromversorgung eingesteckt während des herunter fahrens und dann erneutem Startversuch, ist das Verhalten wie mit BIOS Batterie.

Dieser Beitrag wurde bereits 1 mal editiert, zuletzt von »Vitalic« (10. November 2017, 17:32)


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14

Samstag, 11. November 2017, 08:30

Echt kniffelig, aber es deutet alles auf ein Problem mit BIOS, bzw. Embedded Controller hin.

Merkwürdig ist auch, daß die Netz LED nicht leuchtet wenn es angeschlossen ist
Nö, nicht wirklich merkwürdig. Die LEDs werden alle vom EC angesteuert, auch die Power-LED.
Wenn der EC also spinnt ...


Noch etwas interessantes. Wenn ich die BIOS Batterie entferne, die Knopfzelle, und dann das Netzteil bzw den Akku anschließe, dann startet er. Aber auch nur beim ersten einstecken, ohne den Startknopf zu drücken.
Das ist durchaus normal.
Es gibt verschiedene Startbedingungen für den Rechner, nicht nur den Einschalttaster. Das BIOS legt fest, worauf reagiert werden soll.
So gibt es z. B. auch die Möglichkeit, den Rechner per LAN zu starten. Oder halt, wenn das Anlegen der Speisespannung detektiert wird.


Sämtliche Probleme, die Du jetzt noch hast, resultieren daraus, dass der EC seinen Job nicht ganz ordnungsgemäß tut.
Das kann an ihm selbst liegen (bzw. an den in ihm gespeicherten Parametern), oder halt am BIOS.

Und natürlich ist es auch denkbar, dass die Spannungsversorgung des ECs nicht vollkommen OK ist.
Mal laut gedacht: Angenommen, bei Deinem Kurzschluss hat ein für sehr kleine Spannung ausgelegter Stützkondensator eine höhere Spannung abbekommen und ist daran krepiert (ohne niederohmig zu werden), dann wäre die Spannung nun nicht mehr felsenfest, gegenüber kurzen Spikes.
Der Schaltregler würde das gar nicht merken, wenn da irgendwo am anderen Ende der Trail dann & wann mal die Spannung ultrakurz unter den erlaubten Bereich rutscht.
Ich halte dieses Szenario zwar für unwahrscheinlicher, als dass der EC himself 'nen Ditscher abbekommen hat, aber ich will die Möglichkeit erwähnt haben. Es wäre ausgesprochen schwierig, so einen Fehler zu detektieren. Bei mangelnder Entkopplung kann schon die Präsenz einer Oszi-Tastspitze das Problem verschwinden lassen, wegen ihrer Eingangskapazität. Das kann in ein Spiel ausarten, wie wenn man das Gespenst im Keller sucht - das poltert zwar immer mal herum, aber es ist nie zu finden, wenn man es konkret sucht.

Ich weiß nicht, ob es Deinen Ehrgeiz erregt, den Rechner unbedingt reparieren zu wollen, aber rein wirtschaftlich gedacht wäre es an der Zeit, ihn aufzugeben. Ich habe keine Idee mehr für einen zielgerichteten Weg, der absehbar zum Erfolg führt.
Natürlich kann man sich den Aufwand antun, testweise den EC auszutauschen. Aber es ist nicht klar, ob man den wieder funktionstüchtig parametriert bekommt.
Du müsstest, um diesbezüglich sicher zu gehen, also ein identisches Mainboard auftreiben und von dort den EC ablöten (in der Hoffnung, dass er erstens heil ist und dass zweitens die Parameter den Lötvorgang überstehen).
Doof natürlich, wenn es dann immer noch nicht geht, oder der Schaden sogar noch größer wurde.
Pure Glückssache, wenn Du mit diesem Aufwand Erfolg haben solltest.

Ich kenne leider keinen gangbaren Weg, wie man einen EC überprüfen könnte. Theoretisch mag da per JTAG was gehen, aber das generelle Problem bei JTAG / Boundary Scan ist ja immer, dass man bereits tiefstes Wissen über die jeweils zu analysierende Schaltung mitbringen muss und dass zudem der Aufwand so erheblich ist, dass es sich nur für den Hersteller lohnt, sich damit zu befassen, um in der Massenproduktion alles auf Herz & Nieren zu testen.
Ich habe jedenfalls immer tiefsten Respekt, wenn ich ab und zu irgendwo lese, dass ein Super-Spezialist per JTAG eine fremde Schaltung erfolgreich analysiert hat. Ich habe zwar mal ein Fachseminar zu dem Thema besucht, den Aufwand aber für so erheblich befunden, dass ich den Boundary Scantest nichtmal bei von mir selbst entwickelten Schaltungen einsetze.

Falls hier ein Kollege mitlesen sollte, der diesbezüglich schlauer ist als ich und der tatsächlich einen brauchbaren Weg kennt, einen EC vollständig zu testen, der möge sich bitte melden! Denn dann könnte ich solche Fälle künftig an ihn weiter leiten.
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Samstag, 11. November 2017, 11:50

Leider vermute ich auch das Problem im neuen EC. Ich weiß nicht ob es Möglichkeiten gibt diesen zu Programmieren. Beim BIOS update wurde es offensichtlich nicht erledigt.

Mein Verständnis geht dahin, dass in diesem EC ähnlich dem BIOS ein Befehlssatz existiert, welcher für den Startvorgang und die Eingänge zuständig ist. Dort ist auch der Powerbutton angeschlossen, welcher auch nur nach genannter Variante funktioniert.

Der neue EC kommt sicher ohne Programmierung mit rudimentären Funktionen. Evtl finde ich einen anderen defekten Laptop gleichen Typs, in der Hoffnung das es dann evtl funktioniert. Versuch macht klug.

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16

Samstag, 11. November 2017, 15:22

Da fällt mir ein: Es gibt auch Embedded Controller ohne internem Speicher für Parameter.
Ich habe mal ganz kurz "gesuchmaschiniert", konnte zu Deinem EC aber nichts herausfinden. Allein dieser Umstand deutet eigentlich schon darauf hin, dass es sich um einen Typen handelt, der keine Parametrierung benötigt.
Du könntest also tatsächlich Glück haben und der Austausch des Chips bringt die große Wende.

Mein Verständnis geht dahin, dass in diesem EC ähnlich dem BIOS ein Befehlssatz existiert, welcher für den Startvorgang und die Eingänge zuständig ist. Dort ist auch der Powerbutton angeschlossen, welcher auch nur nach genannter Variante funktioniert.
Das ist nach meinem Verständnis schon zu hoch gegriffen. Es sind bei den parametrierbaren Typen ja nur ganz wenige Byte, z. B. so 128.
Das kann man nicht wirklich "Befehlssatz" nennen, das sind wirklich nur ein paar ganz grundlegende Parameter, die dem Chip quasi mitteilen, ob er Männlein oder Weiblein ist und so.

Hast Du mal mit Atmel AVR Controllern gearbeitet?
Da wäre deren internes EEPROM damit zu vergleichen. Dort legt man Parameter ab, die nicht nur das Ein-/Ausschalten, sondern sogar das Neu-Flashen des Chips überstehen sollen.

Dass damals bei meinem Medion doch tatsächlich die Lüftersteuerung von irgend einem dieser Parameter im EC abhing, fand ich schon recht krass. Solche Dinge hätte ich viel eher im BIOS erwartet.
Aber wahrscheinlich hatte das den durchaus klugen Sinn, dass die Lüftersteuerung auch dann weiterhin funktionieren soll, wenn beim BIOS-Update mal was schief läuft. Also um den sonst zu befürchtenden Hitztod zu vermeiden.


Die Parametrierbarkeit von komplexen Chips bietet für den Platinendesigner den generellen Vorteil, dass er flexibler ist beim Layouten.
Er kann dann beispielsweise in weitem Maße selbst festlegen, an welchem Pin der Einschalttaster angeschlossen ist - und so weiter. Nur muss etwas so grundlegendes dem EC dann natürlich auch irgendwie mitgeteilt werden. Und das soll bitte unabhängig sein, von fehlendem, oder schadhaftem BIOS, sonst könnte man die Kiste ja nie wieder einschalten!
"Gebrickt" ist das schöne Wort dafür, wenn man seine teure Hardware in einen "Ziegelstein", bzw. Briefbeschwerer verwandelt hat.
Damit das nicht so leicht passiert, werden also ein paar EEPROM-Zellen mit in den Chip eingebaut, die solche Parameter beinhalten.
Der Hersteller wird die Programmierung dieser EEPROM-Zellen dann sicherlich im Rahmen des Boundary Scans nach dem Bestücken gleich mit erledigen.

Aber Dein Chip ist ja sehr wahrscheinlich ohne Speicherzellen, also ist es den Versuch wert, den mal auszutauschen. Er muss dann noch nichtmal von einem identischen Board stammen.
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Samstag, 11. November 2017, 17:24

Jetzt bin ich aber irgendwie durcheinander.

Den Winbond (U22) der zuvor heiß wurde, ist bereits durch einen neuen ersetzt. Damit ging ja der Start erst. Oder meinst Du einen anderen EC?

Im Winbond ist der KBC integriert. Ich würde nochmal ein BIOS downgrade probieren, da in älteren BIOS versionen vor v1.35 (momentan geflasht) auch ein KBC update durchgeführt wurde.

Eigentlich dachte ich immer, dass mit einem BIOS update alle vorherigen updates integriert ewrden, also auch die KBC updates. Vielleicht irre ich da auch.

Laut Datenblättern zum Winbond 8768 hat dieser einen Flashspeicher, ich denke gerade für das KBC.

Bislang habe ich leider kein altes BIOS gefunden. Weder bei Acer noch mit google.

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18

Samstag, 11. November 2017, 19:20

Den Winbond (U22) der zuvor heiß wurde, ist bereits durch einen neuen ersetzt.
Oh, sorry, das hatte ich nicht richtig auf dem Radar.
Du hattest neulich zwar geschrieben, dass Du U22 ausgetauscht hattest, aber ich habe das in dem Moment einfach nur still zur Kenntnis genommen, ohne nachzuschauen, um welchen Chip es sich dabei konkret handelt. Ich war in Gedanken noch bei den Spannungsreglern und raffte es nicht, dass Du den EC meintest.

Bedenke: Ich habe massig Kundenrechner in Reparatur, sichte täglich irgendwelche Schaltpläne und beantworte hier in mehreren Threads die Fragen der User. Wenn sich solche Hilfestellungen über Tage und Wochen erstrecken, schaffe ich es zeitlich nicht, mich jedes Mal wieder voll in die gesamte History der jeweiligen "Krankenakte" hinein zu versetzen.

Oft bin ich beim Schreiben auch schon völlig übermüdet (so auch jetzt gerade!) und kürzlich hatte ich drei Wochen lang mit ständig entzündeten Augen zu kämpfen, wo das Starren auf den Monitor schmerzte.


Eigentlich dachte ich immer, dass mit einem BIOS update alle vorherigen updates integriert ewrden, also auch die KBC updates.
Öh, das denke ich aber auch!
Nur - wie gesagt - die Parameter im EEPROM des ECs wird es wohl kaum berühren, wenn Du die BIOS-Chips austauschst.
Bei einer Installationsroutine per Windows, bzw. per Bootstick, KÖNNTE es anders sein, aber ich weiß es nicht genau.
Ich halte es sogar für denkbar, dass da jeder Hersteller sein eigenes Süppchen kocht und es eventuell modellanbhängig mal so und mal so handhabt.


Laut Datenblättern zum Winbond 8768 hat dieser einen Flashspeicher, ich denke gerade für das KBC.
Hast Du ein auch ein komplettes Datenblatt gefunden, oder nur dieses spärliche 5-Seiten Dingens?
Wenn ja, dann bitte den Link posten!
(Muss auch nicht in einer Hide-Box versteckt werden, das DB ist ja sicherlich frei verfügbar).
Bitte den direkten Downloadlink der Datei selbst angeben. Die meisten Downloadseiten sind so mit Scripten dicht gepflastert, dass mein sicherheitstechnisch zugenagelter Browser da streikt und einfach nichts passiert, wenn ich dort einen Link anklicke. Es macht manchmal echt Arbeit, das zu umgehen, also bitte den Direktzugriff auf die Datei posten, so dass ich den Download direkt per Klick auf den Link hier im Forum starten kann.


Bislang habe ich leider kein altes BIOS gefunden. Weder bei Acer noch mit google.
Russische Foren sind der Geheimtipp!
Und Yandex.ru:
https://yandex.ru/search/?lr=103775&msid…%20Acer%205720g

Bei mir der erste Treffer:
https://driver.ru/?file_cid=99079531243d2074867e8a900e5

Zu bedenken ist aber, dass nur die Datei von Acers Website maximal vertrauenswürdig sein kann.
Binarys aus fremder Quelle können theoretisch immer mal gehackt sein. - Obwohl die Russen so etwas natürlich niemals tun würden, versteht sich.
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