Inzwischen habe ich mir ein Billig-Oszilloskop (DSO-138) bestellt,
Ah ja, so ein Ding habe ich auch, habe es nur noch nie ernsthaft benutzt. Nur mal kurz an einem Mainboard getestet und für so gerade eben ausreichend befunden.
Ich werde es jetzt aber mal testweise eine Zeitlang ernsthaft verwenden, damit ich mehr dazu sagen kann, was von den Messergebnissen und der Praxistauglichkeit zu halten ist.
Sonst nehme ich täglich mein steinaltes Hameg 60.
Ich habe auch ein DSO-203, das dem DSO-138 zwar im Prinzip deutlich überlegen ist, aber das Ding ist so gruselig umständlich zu bedienen, dass ich es nur super selten verwende, nämlich genau dann, wenn ich mal tatsächlich die Speicherfunktion benötige, die mein olles Hameg Analogoszi ja nicht bietet.
Mein Eindruck vom Kurztest des DSO-138 war jedenfalls der, dass die Arbeit damit hundertmal angenehmer ist, gegenüber dem eigentlich viel mächtigeren 203. Und das billige 138 reicht halt - so jedenfalls mein damaliger Eindruck. Aber im täglichen Einsatz greife ich gewohnheitsmäßig doch lieber zum Hameg. Bin halt damit groß geworden und hänge irgendwie an dem Ding.
So 'ne olle Analogkiste liefert halt die unmittelbare Wahrheit. Da hat man nicht die ganzen Schmuddeleffekte, die ein A/D-Wandler so mit sich bringt und die (wenn überhaupt) nur mit viel Aufwand (ergo hohem Preis) auszubügeln sind.
Von diesen Ultrabillig-Oszis darf man da echt keine Wunder erwarten. Sie tun irgendwie ihren Dienst, aber man muss sie auch erst einmal richtig gut kennenlernen.
Der Test von Schaltwandlern ist da sicher schon hart an der Grenze ihrer Möglichkeiten. Es geht, aber es ist halt grenzwertig.
Manche Schaltwandler variieren nur das Tastverhältnis. Das ist noch angenehm.
Andere variieren neben dem Tastverhältnis auch die Frequenz. Da wird es schon schwieriger, ein sinnvolles Bild zu kriegen.
Einige versuchen sogar, im FFT-Spektrum weißes Rauschen zu erzeugen, indem sie die Position der Schaltflanken ständig und "zufällig" verändern. Das reduziert elektromagnetische Emissionen, sowie hörbare Einflüsse auf den Audioteil.
Da braucht man wirklich ein digitales Oszi, denn Analoggeräte kriegen da kein sinnvolles Bild mehr zustande. Aber man sollte nicht denken, da mit einem Billig-DSO wirklich jauchzend froh werden zu können.
Schon gar nicht darf man glauben, dass das, was man sieht, viel mit der Wahrheit zu tun hat.
Bei allen Messungen gilt: Jedes Messergebnis bedarf stets der Interpretation!
Aber die frohe Botschaft lautet, dass man auch einem katatrophalen Oszi-Bild oft hinreichend Sinn entnehmen kann, wenn man mit seinem Gerät nur hinreichend vertraut ist.
Hinter der Schaltwandlerspule erwarten wir eine fast glatte Gleichspannung (vom Rest-Ripple abgesehen). Dazu taugt jedes noch so miese Oszi.
Jede Abweichung davon ist ungut.
Was sich vor der Spule im Detail für ein Chaos abspielt, ist dann relativ wurscht.
Es ist die Aufgabe des Schaltwandler-ICs, dafür zu sorgen, dass sich hinter der Spule eine (fast) glatte Gleichspannung einstellt. Wie er das anstellt ist ihm allein überlassen. Damit halten wir uns gar nicht auf.
Aber wir registrieren es, wenn hinter der Sule keine (fast) saubere Gleichspannung liegt.
Das DSO-138 hat leider nur einen einzigen Kanal. Das ist ein echtes Manko!
Zwei Kanäle sind deutlich vorteilhafter, weil man damit aufspüren kann, welcher Wandler zuerst aussteigt, falls das mal passiert.
Der Wandler, der zuerst aussteigt, hat ein Problem, bzw. der Stromkreis dahinter.
Zuerst habe ich beim 5V Elko die Spannung mit dem DSO gemessen und den Trigger (fallende Flanke) auf 4,8V gestellt und den Fehler "wiederholt". Ich konnte keine Auffälligkeiten entdecken. Nachdem der Laptop wieder ausgeht, sinkt die Spannung "langsam" ab, da der Elko noch ein wenig Energie hat. Das gleiche habe ich auch mit 3.3V und Trigger auf 2.25V wiederholt. Das gleiche Ergebnis.
Wenn bei Dir sogar die 5V/3,3V-Wandler aussteigen, dann macht das Mut! Denn dann hast du wahrscheinlich einen leicht aufspürbaren, kapitalen Fehler.
Diese Wandler laufen ja in den meisten Notebooks permanent. OK, leider nicht in allen Designs; es gibt auch Designs, wo der EC die Macht hat, diese Wandler zu deaktivieren (ein Blick in den Schaltplan klärt das).
Wenn diese Wandler keine Enable-Eingänge haben, bzw. auf festes Potenzial geschaltete Enables, dann müssen die Wandler immer immer immer laufen.
Tun sie das nicht, dann wird das wohl daran liegen, dass die Versorgungsspannung wegbricht.
Darum hatte ich schon in Posting Nr. 7 geraten, mal die 19V zu überwachen, hinter den beiden Eingangs-MOSFETs.
Diese Erkenntnisse sind zwar interessant, doch wie finde ich mit einem Oszilloskop den Fehler, bzw. was ist Sinnvoll zu messen, bzw. auf was sollte ich achten bei der Messung?
Wie gesagt: Überprüfe, ob der 5V/3,3V-Wandler Enable-Eingänge hat, bzw. (anhand des Datenblatts), wovon es abhängig ist, dass er werkelt.
Und überwache die 19V hinter den Eingangs-MOSFETs, denn da hängt dieser Wandler dran.
Wenn die 19V hinter den MOSFETs wegbrechen, dann ist zu klären, ob das auch vor den MOSFETs passiert.
- Ein Zweikanal-Oszi wäre hier wieder netter Luxus, weil man beides gleichzeitig im Blick behalten könnte.
Überprüfe das doch zunächst mal, bevor ich noch mehr Szenarien herbei phantasiere.