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Samstag, 30. Juni 2018, 09:41

Samsung R525: Grafik-Ausfall

Liebe Experten,


bei einem alten, aber bis dato noch gut funktionierendem R525 von Samsung ist ein Problem aufgetaucht: Auf dem Bildschirm erscheinen keinerlei Zeichen mehr.
Folgendes habe ich herausgefunden, um das Problem etwas einzukreisen:


- Die Hintergrundbeleuchtung ist erkennbar an, daran liegt es schon mal nicht.


- Die Festplatten-LED flackert nach dem Einschalten auch wie gewohnt, das Teil scheint also nicht bereits irgendwo im Boot-Prozess hängenzubleiben.


- Weder über den VGA- noch über den HDMI-Ausgang lassen sich externe Monitore ansteuern ("No Signal").


- Wenn ich beim Einschalten die F2-Taste drücke, kommt der bekannte Piepton aus dem BIOS-Konfigurationsmenü - aber auch hier bleibt der Bildschirm leer.


Gibt es denn vielleicht noch eine andere Erklärung als die, dass die Board-eigene Grafikkarte abgeraucht ist? In diesem Fall würden die Chancen für das Notebook ja wohl eher schlecht stehen, oder?




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Samstag, 30. Juni 2018, 13:13

Um heraus zu finden ob es wirklich der Grafikchip ist reicht es meist diesen 20sek lang an der Silizium Fläche zu erhitzen so bei 300 grad.
Hast du danach wieder Bild ist der Chip defekt.
Ein Tausch lohnt nicht und die Methode mit dem Erhitzen hält normal nicht lange mit sehr sehr viel Glück 3 Monate.

Dort sind zwischen Silizium und Träger die Leiterbahnverbindungen durch übermäßige Hitze zerstört.
Gruß JeeAre

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Samstag, 30. Juni 2018, 19:15

Okay - zu verlieren habe ich wohl sowieso nicht viel, also werde ich das mal ausprobieren. Muss ich nur noch den Grafik-Chip identifizieren...

Danke für den Tip!

EDV-Dompteur

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Donnerstag, 5. Juli 2018, 15:58

Hallo Hobbylöter und JeeAre!

@JeeAre: Danke für Deinen guten Tipp an Hobbylöter, dem ich beipflichte - mal davon abgesehen, dass ich 300 Grad für zu viel halte, man sollte schon unter Löttemperatur bleiben. Was die Digitalanzeige am Heißluftgerät betrifft, hat die natürlich nichts mit der realen Temperatur auf der Platine zu tun, so gesehen stimmen die 300 Grad.
Wenn ich an meiner Heißluftstation 300 Grad einstelle, dann erreiche ich damit niemals Löttemperatur auf einer Platine. Demnach ist Deine Angabe also korrekt, wenn sie sich auf die Anzeige am Heißluftgerät bezieht.


@Hobbylöter:
Unter dem Kühlkörper eines Notebooks sitzen generell entweder zwei Chips, oder nur einer.
Wenn nur einer, dann ist es der Prozessor, der die Grafik gleich mit erledigt.
Wenn dort aber zwei Chips sitzen, dann ist einer davon der Prozessor, der andere ist der Grafikchip.

Vor der Erhitzerei ziehe bitte das Displaykabel vom Mainboard ab, denn das erzwingt die Umschaltung auf die externen Ports.
Andernfalls könnte es sein, dass das MB die Grafikausgabe partout auf das interne Display leiten will und es gar nichts nützt, am VGA- oder HDMI-Port einen externen Monitor anzuschließen.

Wenn auch bei abgezogenem Displaykabel kein Bild auf externem Monitor kommt und wenn wirklich alle Schaltwandler laufen (überprüfe das!), dann - erst dann - liegt es an, den Grafik-Chip mal dem Hitzetest zu unterziehen.
Dazu den Kühlkörper weg lassen, einen externen Monitor anschließen und bei eingeschaltetem Mainboard(!) mit dem Heißluftgebläse mutig auf den Grafikchip halten.

Löttemperatur soll im laufenden Betrieb nicht erreicht werden, aber der Chip soll schon deftig knackig heiß werden. Auf jeden Fall weit über 100 Grad.
Wenn sich dabei am Bildschirm etwas tut, dann hast Du Pech gehabt, denn dann ist mit höchster Wahrscheinlichkeit der Grafikchip schadhaft.
Was ich persönlich von Reballing und Reflow halte, habe ich ja schon häufiger beschrieben - einfach als Totalschaden verbuchen und Nerven schonen.

Aber so ein MB ist natürlich ein prima Ersatzteilspender, denn man kann davon ausgehen, dass alle anderen Teile OK sind.
Macht Technik dir das Leben schwör, ruf' schnell den EDV-Dompteur! ;-)

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