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Freitag, 6. Juli 2018, 14:52

SMD löten

Hallo

Hat jemand Vorschläge oder Erfahrungen zu Lesebrillen oder Kopflupen für das Löten von SMD ?

Danke

Leo

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2

Freitag, 6. Juli 2018, 15:32

Hab mir des Teil erst gegönnt

https://www.voelkner.de/products/938113/…AiABEgJR1PD_BwE


Bekomme ich morgen, ist zum Löten für 0402 gedacht,
da die fiesen Dinger kaum zu sehen sind.
Arbeite klug, nicht hart!

3

Samstag, 7. Juli 2018, 21:00

Weiss jemand von euch wie man diesen Chip löten kann? :197:

http://datasheetcafe.databank.netdna-cdn…8BQNC-Image.gif

Danke

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Samstag, 7. Juli 2018, 21:02

Hab mir des Teil erst gegönnt

https://www.voelkner.de/products/938113/…AiABEgJR1PD_BwE


Bekomme ich morgen, ist zum Löten für 0402 gedacht,
da die fiesen Dinger kaum zu sehen sind.



Schaut profimässig aus Leo

..ich versuchs mal mit diesem Teil
https://www.amazon.de/dp/B075ZR3R9C/ref=…5740101_TE_item

EDV-Dompteur

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5

Sonntag, 8. Juli 2018, 04:34

Hat jemand Vorschläge oder Erfahrungen zu Lesebrillen oder Kopflupen für das Löten von SMD ?
Ich habe verschiedene kurz ausprobiert und benutze seit zwei Jahren ständig dieses angenehm billige Ding:
https://www.conrad.de/de/kopflupe-vergro…828-801828.html
Nach kleinen Modifikationen tut die einen ganz guten Job.

Schade, dass sie keine eingebaute Lampe hat; Licht ist immer knapp, wenn man mit dem Gesicht so richtig nah ran muss. Naja, wir sind ja Bastler und können nachrüsten ...

Das Mikroskop von Leo ist natürlich besser, aber diese Kopflupe ist schon praktisch.


Weiss jemand von euch wie man diesen Chip löten kann? :197:

http://datasheetcafe.databank.netdna-cdn…8BQNC-Image.gif
Heißluft natürlich.
Ist gar nicht schwer.

Diese Biester werden Dir noch häufig begegnen, die werden in letzter Zeit oft verbaut.
Übel finde ich, dass man extrem aufpassen muss, was man als Ersatzteil erwirbt, denn es gibt davon mehrere Varianten und aus den Angaben der Händler lässt sich manchmal nicht herauslesen, welche Variante da eigentlich verscherbelt wird.
Selbst das Datenblatt stiftet in dieser Beziehung einige Verwirrung.


Nein, tue es nicht! Damit wirst Du nicht froh!
Erster Grund: Keine stereoskopische Sicht. Das ist zum Löten einfach unbrauchbar.
Zweiter Grund: Latenz in der Bilddarstellung. Auf Deutsch: Die Bilddarstellung hinkt dem Geschehen zeitlich einen spürbaren Sekundenbruchteil hinterher, was richtig nervt.

Das Ding von Leo ist schon ideal.
  1. Stereoskopie ist da gegeben.
  2. Sinnvolle Vergrößerungsstufen.
  3. Der Abstand zum Lötobjekt ist angenehm hoch, so dass man darunter wirklich mit dem Lötkolben herumhantieren kann.
  4. Kameraanschluss vorhanden, ohne dass man für deren Einsatz auf ein Okular verzichten müsste.
  5. Der Arm kann schnell mal zur Seite geschwenkt werden.
Angesichts großer Mainboards ist es in der Praxis sicherlich besser, den störenden Fuß nach hinten zu drehen, wozu er wahrscheinlich beschwert, oder befestigt werden muss; aber das ist ja keine große Sache.

Wenn Du nach gründlicher Überlegung zu dem Schluss kommst, dass der Kameraanschluss für Dich verzichtbar ist, dann werfe mal einen Blick auf das AmScope SE400. Das kostet nur etwa 150,- EUR und erfüllt die von mir aufgelisteten Anforderungen.
Achte bei eBay-Angeboten auf die Versandkosten!!!
Macht Technik dir das Leben schwör, ruf' schnell den EDV-Dompteur! ;-)

- Technische Fragen zu Eigenreparaturen bitte öffentlich im Forum stellen, nicht telefonisch! -

6

Sonntag, 8. Juli 2018, 08:22

Heißluft natürlich.
Ist gar nicht schwer.


..wie ist hier die Vorgehensweise beim Heissluftlöten?
zuerst lötzinn auftragen..dann mit heissluft den chip befestigen?


Edit von EDV-Dompteur: Fehlerhafte Zitat-Formatierung korrigiert.

EDV-Dompteur

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7

Sonntag, 8. Juli 2018, 15:12

Nein, es ist wie bei bei anderen Chips. Besonders gut vergleichbar mit QFN.

In der Regel braucht man gar kein Lötzinn hinzu zu fügen. Nach dem Entlöten des defekten Chips verbleibt ausreichend Lot auf den Pads der Platine.
Nach dem Auslöten: Sichtkontrolle der Platine. Dann mit Flux und Wattestäbchen die noch heißen Pads auf der Platine abreiben, um alles blitziblanki zu kriegen und alte Flussmittelreste zu beseitigen.
Den neuen Chip unten dezent einfluxen, auf die Platine aufsetzen und Heißluft druff. Und zwar deutlich lange genug, denn das Flux unterhalb des Chips muss verdunsten können.


Wenn man mal partout der Meinung ist, man müsste Lot hinzufügen, dann ist es ganz wichtig, dabei nicht zu übertreiben. Denn man muss verstehen, dass SMD-Bauteile generell auf dem flüssigen Lot schwimmen! Flüssiges Metall ist schließlich ausgesprochen schwer, da tauchen die Bauteile nicht ein, sondern sie schwimmen drauf.
Hat man unter dem Chip zuviel Lot, dann bekommen die äußeren Bauteilpads keinen Kontakt mehr zur Platine, weil sie quasi in der Luft schweben.


Als ich das erste Mal mit so einem Chip zu tun hatte, hätte ich bald geheult! Insgesamt sechs Mal habe ich den raus und wieder rein gelötet (was er überlebt hat!).
Die Pads wollten partout nicht mit Lot benetzen; da haben die Chinesen wohl ganz ganz miese Legierung für die Kontaktflächen verwendet. Oder halt eine zu meinem (bleihaltigen) Lot hochgradig inkompatible Legierung.
Darum halt vor dem Einlöten dafür sorgen, dass die Bauteilpads dünn(!) mit dem eigenen Lot benetzt sind.

Folgender Trick entschärft die Sache:
Zunächst ein Stück Papier auf eine glatte Unterlage legen, mit Isopropanol nässen und mit dem neuen Chip darauf herum reiben, so dass die Pads ganz sauber "geschmirgelt" werden.
Dann ein Stück breite Entlötlitze irgendwie flach befestigen, z. B. auf einem Stück Aluprofil, mit Kapton-Klebeband. Die Litze per Lötkolben recht satt mit Lot tränken und dann mit dem Chip in der flachen Pinzette auf der lotgetränkten Entlötlitze herumreiben, die gleichzeitig mit dem Lötkolben erhitzt wird, in unmittelbarer Nähe.
Flux nicht vergessen! Möglichst ein etwas aggressiveres, halogenhaltiges.
Beim "Scheuern" mit dem Chip auf der Entlötlitze mit dem flüssigen Lot, unter Verwendung von aggressivem Flux, benetzten die Bauteilpads zuverlässiger.

Anschließend das aggressive Flux entfernen, per Papier, Salmiakgeist und zuletzt Isopropanol.
Dann sparsam neu einfluxen, mit normalem, wenig aggressivem Flux. Tja, und dann halt den Chip, mit seinen nunmehr dünn mit Lot benetzten Pads, druff uff die Platine und mittels Heißluft einlöten.

Wärmeprofile sind ja schön und gut, aber es ist hier wichtig, wirklich lange genug mit Heißluft drauf zu halten, bis nichts mehr blubbert, da alles Flux verdunsten konnte.
Die Verwendung von Unterwärme ist sehr sehr sehr zu empfehlen, denn dadurch braucht man von oben keine so hohe Temperatur drauf zu geben und kann dem Bauteil die Hitze länger zumuten.


Übung macht den Meister. Trau Dich!
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Leo

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8

Dienstag, 24. Juli 2018, 06:58

Hab gerade mit dem oben von mir erwähnten Stereomikroskop zwei SMD Bauteile mit der Chip-Bauform 01005
erfolgreich in einem Iphone SE eingelötet.

Wer Bauform 01005 nicht kennt, das ist die kleinste SMD Bauform die es nach EIA-Standard gibt, kaum zu sehen,
bisschen größer wie ein Staubkorn.

https://de.wikipedia.org/wiki/Chip-Bauform

Verwendet wurde auch unter anderem eine Heißluft-Lötstation ( ohne geht es nicht )
und ein relativ gutes Fluxmittel für SMD

https://www.amazon.de/gp/product/B008YOJ…0?ie=UTF8&psc=1
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9

Sonntag, 16. September 2018, 16:28

Hallo Leo
wie bist du zufrieden mit dem Bresser Micro.??
Die Empfehlung von EDV Dom. Amscope finde ich leider nur für 220€ aus England.
gruß

Leo

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10

Sonntag, 16. September 2018, 20:40

Hi Isarpc-user,
ja bin hochzufrieden mit dem Teil, sehr gut verarbeitet und man kann auswählen zwischen 10 fach und 20 fach Vergrößerung.
Im Endeffekt ist der Amscope SE400 genau baugleich mit dem Bresser, nur dass er um einige Euronen günstiger ist.

Hier mal ein Link von Amazon

https://www.amazon.de/10X-20X-Binocular-…XTTGPBFRJ99CRMN
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