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Leo

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Dienstag, 17. Juli 2018, 22:14

Controller-IC für USB-Stick gesucht

Suche einen IC Chip IS917 für einen USB Stick 3.0 von Intenso
Mit 64 GB.

Anbei der Link.

https://www.google.de/amp/s/m.de.aliexpr…#ampf=undefined


Jemand sowas zuhause?
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Mittwoch, 18. Juli 2018, 13:18

Den habe ich leider nicht.
USB-Controller für Sticks sind ein ewig leidvolles Thema. Oft schwer zu beschaffen und nahezu niemals findet man Datenblätter.

Aber bist Du sicher, dass der im Dutt ist?
Überprüfe doch zuvor mal alle Kerkos auf Kurzschluss und messe den Widerstand R8 durch.

Bei Sticks mit separatem Quarz ist häufig auch bloß der Quarz verstimmt. Also falls auf der im Bild nicht sichtbaren Seite ein Quarz sitzen sollte, dann mal dessen Frequenz untersuchen.
Aber nicht direkt mit dem Oszi am Quarz messen, damit würdest Du den vollständig verstimmen.

Heutige USB-Controller benötigen jedoch meistens keinen Quarz mehr.

Wie verhält sich der Stick beim Einstecken?
- Wird er zumindest ganz kurz erkannt?
- Wird irgend etwas heiß?
- Wie hoch ist der Eingangsstrom?

Solche Dinger hier sind übrigens sehr nützlich:
https://www.ebay.de/itm/302770033097
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Leo

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3

Mittwoch, 18. Juli 2018, 20:12

Bin mir nicht sicher, wäre aber ein Versuch wert den zu tauschen.
USB Stick wird nicht erkannt, in der Verwaltung schon aber nur als RAW.
Beim Versuch zum Formatieren bricht er mit Meldung

„Formatierung konnte nicht abgeschlossen werden“

ab. Es wird dann der Stick erkannt aber Größe ist dann 0 Bytes.

Kerkos hab ich alle im eingelöteten Zustand gemessen und
keinen Kurzschluss festgestellt.
Widerstand R8 hat 0 Ohm 8-|
Quarz ist keiner vorhanden wie man auf dem zweiten Bild sieht.
Beim Abziehen vom USB Stick und wieder einstecken wird er wieder nicht
im Arbeitsplatz erkannt und ich muss wieder in die Verwaltung und von vorne anfangen.
Richtig warm wird auch nix nachdem ich mal alles Vorsicht abgetastet habe nach dem Abziehen.
Eingangsstrom liegt bei ca. 0.06A

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Mittwoch, 18. Juli 2018, 23:27

:078: Warum hast Du denn versucht, den zu formatieren?
Geht es nicht darum, die Daten zu retten?

Für die Datenrettung ist übrigens Testdisc/Photorec immer einen Versuch wert.
Photorec ist das einzige mir bekannte Tool, das sich nicht um die zugrunde liegende Datenstruktur schert. Das liest auch von RAW-Laufwerken noch massig Daten aus. auch wenn Windows das Laufwerk nicht erkennt, oder Null Bytes anzeigt.
- Natürlich vorausgesetzt, dass die Datenverbindung per USB funzt ...

Dass der Widerstand Null Ohm hat, ist nicht unüblich. Im Layout sehe ich es zwar nicht eindeutig, aber da wird der gesamte Strom drüber laufen.
Wird bei Sticks oft so gemacht - frage mich nicht warum.


Hier noch meine persönliche Linksammlung zum Thema Datenrettung von USB-Stick:

USB FLASH DRIVE IS NOT DETECTED- One step solution.
https://www.youtube.com/watch?v=vNtc_uY1BZk


Fix All flash drive problems by resetting it's software
https://www.youtube.com/watch?v=19jLkzqOY5I


Flash drive Repair Software 100% FREE! MalvaStyle USB Repair Version 3.0.2
https://www.youtube.com/watch?v=K7apdv3JQRY


How to Repair You USB Flash By installing it's new Software
https://www.youtube.com/watch?v=AR40EChpeZA


"FIXED" you need to format the disk before you can use it
Unter Verwendung von TestDisc (Photorec)
https://www.youtube.com/watch?v=ADeGgpWfSV4


Flash Drive Data Recovery: How to Repair a 4GB SanDisk Flash Drive That Is Not Showing Up
https://www.youtube.com/watch?v=djyNUK0r7JM


YouTube-Kanal mit vielen Datenrettungs-Videos:
Sean shaw
<https://www.youtube.com/channel/UCBNfXIV…sable_polymer=1>


Ich habe tatsächlich schon Sticks retten können, durch Neu-flashen der Firmware des USB-Controllers.
Oder durch die diversen anderen Methoden, die in den Videos gezeigt werden.
Wenn all diese Stricke reißen, dann würde ich auch den Controller tauschen.

Blöd ist nur: Man weiß nie, wenn man einen kauft, ob der überhaupt passend konfiguriert ist! Bzw. ob man da erst eine passende Firmware reinbrutzeln muss ...
Darum ist es erheblich vielversprechender, einen absolut identischen Stick als Organspender aufzutreiben - was in der Praxis aber leider sehr viel schwieriger ist, als man annehmen wurde. :197:
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Leo

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5

Donnerstag, 19. Juli 2018, 07:26

Bei einem High Level Format gehen die Daten ja nicht verloren
und ich hoffte dass mein Datenrettungsprogramm von Knoll dann
irgendwelche Daten findet.

Danke für die Tricks, werd ich probieren und dann berichten.
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Donnerstag, 19. Juli 2018, 19:21

Bei einem High Level Format gehen die Daten ja nicht verloren
Bei magnetischen Festplatten nicht.
Was bei Flash-Speichern passiert, ist eine ganz andere Sache, da wäre ich mir nicht so sicher.

Immerhin spinnt da noch eine Controll-Logik mit rein, die dafür sorgt, dass sich die Schreibzugriffe statistisch gesehen gut auf die einzelnen Speicherzellen verteilen.

Wenn der Controller nach dem Formatieren nicht mehr weiß, wie die alten Daten mal verkettet waren, dann viel Spaß beim Zusammenstückeln einzelner Bytes.

Mit SSDs tun sich Datenretter sehr viel schwerer, als mit magnetischen Speichern. Und der Unterschied zwischen einer SSD und einem USB-Stick dürfte so gravierend nicht sein.
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Freitag, 20. Juli 2018, 20:13

Ok wieder was gelernt, danke :-)
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Samstag, 21. Juli 2018, 17:17

Aber betrachte meine Worte zu diesem Thema nicht als grundlegendes Wahrheitsprinzip des Universums. Tatsächlich bin ich nicht der große Datenretter und gehe selbst nur mit einem Halbwissen an solche Sachen heran, das kaum diese Bezeichnung verdient.

Meinen Kunden gegenüber kommuniziere ich das auch ganz offen.
Es ist aber so: Ein echter Datenrettungsprofi lässt sich jeden Handgriff vergolden. Dabei gibt es allerhand Fehlerchen, die so simpel sind, dass ich sie binnen Minuten fixen kann. Bei magnetischen Festplatten geht z. B. häufig eine Supressordiode am Stromeingang niederohmig kaputt. Die muss dann einfach nur raus, schon läuft die Platte wieder!
Ein Datenretter würde dafür einen dreistelligen Betrag nehmen. Ich mache das für 'nen Zwanni ...

Auch auf dem Platter "festbackende" Schreib-/Leseköpfe kann man durchaus selbst lösen; nix Reinraum. Habe ich im Laufe der Jahre sicherlich schon über 20 Mal gemacht, bei einer Erfolgsquote von traumhaften 100%, ohne jedem Datenverlust!
Das Gefasel der Datenrettungs-Profis von Reinraum ist da übertrieben, wenn man weiß, was man tut und was man tunlichst vermeidet. Und wenn man die Platte anschließend nur noch einmal verwendet, um sie auf ein gesundes Laufwerk zu klonen.
(Ob das Öffnen auch bei Helium-gefüllten Platten schadfrei machbar ist, weiß ich aber nicht.)

USB-Sticks sind in der Tat haariger, als magnetische Speicher.
Natürlich gibt es auch da einige Standardfehler, die so low-level sind, dass ein geschickter Mensch sie leicht beheben kann.
Ein defekter USB-Controller ist aber eindeutig nicht mehr zu low-level zu zählen, eben weil die Dinger eine Firmware beinhalten und man keine Daten darüber im Netz findet.
Immerhin muss so ein Controller mit verschiedenen Speicherchips klar kommen, auch unterschiedlichen Kapazitäten, sowie mit einer unterschiedlichen Anzahl bestückter Speicherchips.
Nicht jeder USB-Stick hat nur einen einzigen Speicherchip bestückt.
Dem Controller muss also in der Firmware mitgeteilt werden, womit er es zu tun hat.
Nach Einstecken in den Computer muss er dem Rechner mitteilen, welche Kapazität der Stick hat - plus einiger weiterer Daten.
All diese Informationen "weiß" der Controller ja nicht einfach so von selbst, bloß dadurch, dass er zusammen mit Speicherchips auf eine Platine gelötet wurde.
Vielmehr muss die physikalische Konfigurierung in einem im USB-Controller integrierten Flash-Speicher hinterlegt werden.
Dort befindet sich also einerseits die Firmware, sowie ein Bereich für diese Parameter.

Und dabei passiert manchmal Chaos. Wenn der Inhalt im Flash des Controllers irgendwie Schaden genommen hat, dann verhält sich der Stick fast beliebig sonderbar.
In solchen Fällen kann es helfen, die Firmware neu zu flashen. Dazu findet man im Internet einige Tools.

Was beim Formatieren eines Stick passiert, ist aber eine andere Schiene.
Dabei wird ja wohl kaum im Flashspeicher des USB-Controllers herumgerührt; vielmehr wird sich die Formatierung (so jedenfalls fühlt es sich für mich plausibel an) auf die Speicherchips außerhalb des USB-Controllers auswirken - also dort, wo die eigentlichen Userdaten gespeichert sind.

Da Flash-Speicher nicht unendlich oft neu beschrieben werden kann, kommt dort eine Technik ins Spiel, die bestrebt ist, die Schreibzugriffe statistisch möglichst gleichmäßig auf die einzelnen Speicherzellen zu verteilen.
Diese Technik soll vermeiden, dass einige Zellen abertausende Mal beschrieben werden, andere dagegen nur sehr selten, oder gar niemals.

Die Controll-Logik des Sticks verteilt die Userdaten also hochgradig fragmentiert auf die einzelnen Speicherzellen.
Damit das nicht in pures Chaos ausartet, muss die Controll-Logik folglich jederzeit wissen, wie die Daten verkettet sind.

Und an dieser Stelle bin ich mir eben unsicher, was beim Formatieren eines USB-Sticks eigentlich passiert?
In welcher Weise rührt der Vorgang des Formatierens in dieser Controll-Logik und der Datenverkettung herum?
- Ich kann die Frage nicht beantworten. Aber angesichts dessen, was mir entweder bekannt, oder logisch herleitbar ist, melde ich ganz starke Bedenken an, einen zickenden Stick zu formatieren, bzw. dort irgend einen Schreibvorgang auszuführen, sofern man noch Daten retten will.

Andererseits weiß ich, dass man Tipps und Videos findet, wo in bestimmten Situationen die Formatierung empfohlen wird, als einer von mehreren Schritten, den wieder brauchbar zu machen.
Man muss aber auch schauen, was das Ziel solcher Aktionen ist! Manchmal geht es den Erklärbären nur darum, einen Stick wieder benutzbar zu machen, unter Inkaufnahme eines totalen Datenverlustes.
Wenn es dagegen um die Rettung gespeicherter Daten geht, dann würde ich allergrößte Zurückhaltung empfehlen, was jedweden Schreibzugriff auf den Datenspeicher betrifft!

Und hier kommt wieder das schon erwähnte Photorec ins Spiel!
Photorec greift ausschließlich lesend auf den Datenträger zu.
Es versucht also nicht, Fehler auf dem Stick aktiv zu beheben.
Dabei schert sich dieses Programm nicht um die zugrundeliegende Datenstruktur, sondern es versucht die Verkettung selbst zu rekonstruieren - aber halt nicht auf dem Quell-Laufwerk, sondern ausschließlich dort, wo die gelesenen Daten hin kopiert werden.

Ich hatte schon wirklich oft den Fall, dass kein anderes Tool mehr Daten retten konnte, nur Photorec schaffte es, weil es quasi am Betriessystem vorbei arbeitet.
Aber wenn sogar Photorec versagt, dann sitzt die Macke eben tiefer in der Hardware. Bzw. in der Firmware und Parametrierung des Controllers himself. Also dort, wo sich eine Formatierung durchs Betriebssystem gar nicht auswirkt.

Und hier kommen eben jene Tools ins Spiel, die in der Lage sind, die Firmware des USB-Controllers neu zu flashen.
Die rühren nicht im Speicher der Userdaten herum, sondern nur in dem kleinen Firmware-Flash, der direkt im USB-Controller integriert ist.
Da der Strombedarf Deines Sticks in einem Rahmen liegt, der für mich nicht direkt nach einem Hardware-Defekt aussieht, würde ich empfehlen, mal nach solchen Tools zu recherchieren.


Zusammenfassung:
  • Eine Formatierung wirkt sich (sehr wahrscheinlich) schreibend auf den Speicher der Userdaten aus - sehr schlecht!
  • Photorec greift nur lesend auf den Datenspeicher zu - 100% gefahrlos!
  • Firmware-Tools beschreiben nicht den Userdaten-Speicher, sondern den USB-Controller himself - sollte gefahrlos sein.
Wobei ich den letzten Punkt natürlich nur dann als "gefahrlos" ansehe, wenn der Stick eh "nicht mehr tut".
Einem bestens funktionierenden Stick würde ich damit selbstverständlich nicht auf die Pelle rücken, wenn dort noch ungesicherte Daten vorhanden sind. Ein Neu-Flashen der Controller-Firmware ist die Analogie zu einem BIOS/UEFI-Update.

Und wenn alle Stricke reißen, muss man halt zusehen, einen 100% identischen Stick aufzutreiben und dessen Controller auszuschlachten.
Der wird ja passend für die umliegende Hardware geflasht sein; anders als neu gekaufte Blanko-Chips.
Nur ist es leider oft sehr sehr schwer, einen wirklich 100% identischen Stick aufzutreiben. Egal, was draußen aufgedruckt ist.
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Sonntag, 22. Juli 2018, 07:00

Das mit Photorec hat wirklich funktioniert, wahnsinn.
Hab mit dem Tool Daten auslesen können wo Knoll Ontrack
Easy Recovery nix gefunden hat.
Nur sind diese Daten meistens beschädigt und nur Stückchenweiße
Vorhanden. Das liegt wahrscheinlich am Formatierungsversuch.

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oder kann ich mir das Sparen?
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Sonntag, 22. Juli 2018, 14:29

Das mit Photorec hat wirklich funktioniert, wahnsinn.

Hab mit dem Tool Daten auslesen können wo Knoll Ontrack

Easy Recovery nix gefunden hat.
Oh, das freut mich wirklich sehr! Denn dann hat mein Beitrag Dir wirklich was gebracht, was Dir fortan immer und immer wieder nützlich sein wird. So etwas macht mich froh!

Ja, ich habe im Laufe der Zeit 1-2 dutzend Datenrettungsprogramme ausprobiert. Photorec ist sozusagen die "letzte Instanz", wenn sonst nix mehr geht.
Schade, dass die Bedienung so fummelig ist. Es gibt zwar auch ein Frontend im Windows-Fenster, aber das ist mit irgendwelchen Abstrichen verbunden. Habe es daher selbst nie ausprobiert.

Schade auch, dass Photorec meistens die Dateinamen nicht wiederherstellen kann und dass die Ordnerstruktur völlig flöten geht.
Aber ich habe gegen letzteres Problem eine sehr gute alternative Lösung kreiert (siehe weiter unten).


Nur sind diese Daten meistens beschädigt und nur Stückchenweiße

Vorhanden. Das liegt wahrscheinlich am Formatierungsversuch.
Wenn die Verkettungslisten beschädigt und nicht rekonstruierbar sind, dann ist es oft der Fall, dass Photorec die selbe Datei mehrfach "rettet", so dass man statt einer bestimmten Datei am Ende mehrere hat, mit unterschiedlichem Beschädigungsgrad.


Bringt es jetzt noch was den IC neu zu flashen

oder kann ich mir das Sparen?
Diese Frage kann ich nicht beantworten, aber ich würde es genau an dieser Stelle probieren.
Mehr als was Du jetzt hast, kriegst Du mit keinem anderen mir bekannten Tool gerettet. Und was Du hast, das hast Du.
Mehr ist jetzt nur noch auf zwei Arten vorstellbar:
1) Wenn gewährleistet ist, dass der USB-Controller anständig arbeitet.
2) Wenn der Speicherchip ausgelötet und in ein Lesegerät gesteckt wird.

Punkt 2 ist dann erfolgsversprechend, wenn nur ein einzelner Speicherchip bestückt ist. Sind es aber mehr, dann ist es eine ganz hohe Kunst, die nur kompetente Forensiker beherrschen, da noch sinnvolle Daten raus zu ziehen.
Zur Erinnerung: Die Daten liegen hochgradig fragmentiert vor, in der Datenstruktur "verkettete Liste". Wenn die Fragmente über mehrere Speicherchips verteilt sind, dann ist nix mit bloßem "Auslesen", sondern dann müssen pro Datei etliche Fragmente zusammengepuzzelt werden.
Das geht in die Tiefe, da muss ein gut geschulter Informatiker ran - abgesehen von dem notwendigen Hardware- und Software-Equipment.
Es reicht nicht, dieses Equipment anzuschaffen, man muss wirklich tiefes Fachwissen haben, um damit etwas anfangen zu können.
Und diese Fähigkeit lassen sich die professionellen Datenretter - hier ausnahmsweise voll zu Recht - vergolden.


Nun zu meiner oben erwähnten Lösung für das Problem mit der verlorenen Datenstruktur:
In der Regel wollen die Kunden Bilder gerettet haben. Manchmal natürlich auch Office-Dokumente, aber das sind zumeist nicht viele. Bilder hingegen, stellen die Masse der gewünschten und geretteten Daten dar.
Nach einer Session mit Photorec über eine Festplatte hat man am Ende in der Regel viele dutzend, oder hunderte Ordner, mit jeweils ca 500 Dateien darin - kunterbunt gemischt und das Meiste davon ist Schrott, der beim Surfen im Internet angefallen ist.
Jede Webseite enthält Bilder. Und die Bilder einer jeden mal angesurften Weibseite landen auf der Festplatte, im Browser-Cache. Abertausende über abertausende nutzlose Bilder und Piktogramme. Dazwischen gelegentlich mal ein erwünschtes, eigenes Bild. Und dieses Kuddelmuddel noch angereichert mit allen möglichen anderen, zumeist vollkommen nutzlosen Dateien.

Es gibt ein Tool namens "Photorec_Sorter", welches das Chaos schon mal reduziert, indem die geretteten Dateien je nach ihres Typs in neu erstellte Ordner verschoben werden.
So hat man alle JPGs in einem eigenen Ordner.
Und alle Word-Dokumente in wiederum einem eigenen Ordner.
U.s.w.

Problem ist nur: Der Ordner mit den JPGs beinhaltet am Ende durchaus mehrere 100.000 Bilder. Und darin befindet sich, neben den kostbaren eigenen Bildern, eben noch immer der ganze Schrott aus dem Internet.
Weiterhin kackt Windows so richtig ab, wenn man versucht einen Ordner mit 100.000 Dateien zu öffnen, auch in der schnöden Ansicht "Liste".
Mein geliebtes XP rödelt da praktisch endlos herum und man kann nichts machen.
In der Form nützen einem die geretteten Datenmassen natürlich nicht wirklich was.

Abhilfe schafft ein von mir selbst programmiertes Tool namens "Photorec-Butler".
Dieses startet man, nachdem Photorec_Sorter die geretteten Dateien bereits anhand ihrer Endung sortiert hat.

Was tut mein Photorec-Butler?
- Es knöpft sich ausschließlich den übervollen Ordner mit den JPGs vor. Aus jeder darin befindlichen Datei liest mein Programm die Metadaten aus, um zu ermitteln, wann das Bild aufgenommen wurde.
Anhand des realen Aufnahmedatums werden nun Unterordner erstellt. Pro Aufnahmedatum ein eigener Ordner, mit sortierbarem Dateinamen, im Schema:
JJJJ-MM-TT

Da die zigtausend Piktogramme aus dem Internet in der Regel keine Metadaten beinhalten, wandern sie in einen eigenen Unterordner und sind somit aus der Welt.
In den übrigen Ordnern finden sich nun vorrangig eigene Bilder, noch etwas vermischt mit fremden, aus dem Internet.
Falls einer diese Ordner noch immer übervoll sein sollte, so kann man nun im Windows-Desktop unter "Ansicht" festlegen, dass das Kamera-Modell als Sortierschlüssel angezeigt wird.
Nach der Sortierung anhand des Kameramodells hat man also eigene Bilder schön sauber getrennt von jedwedem fremden Plünnkram.

Ich habe ein ZIP angehängt, das beide Tools beinhaltet: Photorec_Sorter und meinen Photorec-Butler.
Beide liegen darin sowohl als ausführbare EXE vor (müssen nicht installiert werden, einfach starten!), als auch als Quelltext.

Beide Tools sind in der genialen Sprache "AutoIt" geschrieben, einem großartigen Basic-Dialekt.

Mein Tool kann noch verbessert/erweitert werden und könnte im Prinzip auch mit Photorec_Sorter kombiniert werden; sind ja beide in der selben Programmiersprache geschrieben. Ich habe nur noch nie die Muße gehabt, das mal zu tun.
Wenn ich mal die nötige Zeit und Ruhe habe, kombiniere ich beide Tools, optimiere die Laufzeit und ergänze das Resultat noch um die Trennung anhand des Kamera-Modells.
Weil diese Punkte noch ausstehen, habe ich mein Tool bislang nicht veröffentlicht, obwohl es bestens funktioniert.

Falls einer von Euch dringenden Bedarf hat und den Job übernehmen würde, wäre ich natürlich sehr dankbar!
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