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Freitag, 14. September 2018, 20:46

Aspire 7736ZG- überhitztes Mainboard

Hallo und guten Abend zusammen.

Ich habe Stunden im WWW verbracht, um eine Lösung zu finden, aber :037:

Dabei handelt es sich um ein bereits ausgebautes Mainboard mit der Bezeichnung JV71-MV MB, welches nach Überhitzung nicht mehr startete.

Ich bin kein Elektrotechniker, kann aber mit einem Multimessgerät umgehen und kenne nun, dank WWW, auch einige Bauteile und deren Platzierungen. :494:

In allen Lösungsansätzen im WWW konnten an der Netzteilbuchse bereits 19 V +/- gemessen werden.

An meinem MB, mit zwei geprüften Netzgeräten, springt die Spannung phasenweise alle 3 Sekunden von 1V auf 2,2V und wieder zurück.

Ich habe mich heute hier registriert in der Hoffnung, den Fehler erklärt und gelöst zu bekommen....???

Ich bitte hiervon :048: abzusehen, dafür habe ich eben andere Qualitäten !!

Vielen Dank im Voraus

EDV-Dompteur

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2

Freitag, 14. September 2018, 22:54

An meinem MB, mit zwei geprüften Netzgeräten, springt die Spannung phasenweise alle 3 Sekunden von 1V auf 2,2V und wieder zurück.
Stellt sich die Frage, wo Du gemessen hast?

Generell sind Deine Informationen natürlich zu dünn, um Dir jetzt schon einen wirklich guten Tipp geben zu können.
Wühle Dich doch bitte zunächst einmal durch den Schnellkurs.
Anschließend wirst Du schon viel klarer sehen und müsstest dann auch in die Lage versetzt sein, Dein Problem hinreichend präzise und informationsreich zu beschreiben, so dass man Dir tatsächlich helfen kann.
Macht Technik dir das Leben schwör, ruf' schnell den EDV-Dompteur! ;-)

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3

Samstag, 15. September 2018, 11:38

Hallo und guten Morgen.

Ok, ich dachte, es wäre verständlich.

Gemessen habe ich direkt an der Stromeingangsbuchse und Pluspol Buchse/Massepunkt am MB.

Auch der Schnellkurs geht darauf nicht ein.

Die Fehlersuche kann ich ja erst starten, wenn 19V ankommen, oder?

EDV-Dompteur

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4

Samstag, 15. September 2018, 13:31

Ach so, die im Startpost erwähnten 19V hast nicht Du selbst gemessen, sondern nur im Internet gelesen, dass es so sein sollte (was ja auch stimmt).

Bei Dir springt die Spannung also schon an der Buchse zwischen 1V und 2,2V hin und her. Nun ist es klar.
Da Du verschiedene, geprüfte Netzteile getestet hast, sitzt der Fehler also auf dem Mainboard. Ein Kurzschluss!

Jetzt muss festgestellt werden, ob der Kurzschluss im 19V-Pfad liegt (das wäre der angenehmere Fall), oder in bzw. hinter einem Schaltwandler.
Es wäre angenehm, wenn Du statt des originalen Netzteils ein Labornetzteil anschließen könntest. Denn da besteht die Möglichkeit, den Strom zu begrenzen.
Bei Dir ist es offenbar so, dass die Überstrom-Schutzschaltung im Netzteil einsetzt und periodisch neue Startversuche macht.
- Nicht jedes Netzteil verhält sich so, es hängt vom Design ab. Manche Netzteil-Modelle schalten bei Überstrom einfach nur ab und stellen sich dann solange tot, bis sie für einige Seiten von 230V getrennt werden. Das ist bei Deinen Netzteilen offenbar anders.

Mit einem Labornetzteil könntest Du den Strom begrenzen und dann ganz einfach schauen,was auf dem Mainboard heiß wird.
Wenn Du keines hast, dann musst Du anders vorgehen:
Messe doch mal auf dem Mainboard mit dem Durchgangsprüfer zwischen dem Plusanschluss der Buchse und Masse.
Wenn der Durchgangsprüfer dauerhaft "piept", dann sitzt der Kurzschluss im 19V-Pfad.

Übrigens behandelt der Schnellkurs Dein Problem doch, und zwar im Posting Nr. 5. Hier der Direklink:
5. Aktion: Kurzschlusstest.

Überprüfe das bitte mal, denn abhängig vom Resultat geht es dann weiter.
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5

Samstag, 15. September 2018, 14:36

Danke schon mal bis hierhin.
Ich besitze zwar ein externes Netzteil, das ist aber nur bis 12V einstellbar und hat 1,5 Ampere.
Die Durchgangsprüfung hat ergeben, das ein Kurzschluss im 19V Pfad vorliegt.

EDV-Dompteur

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6

Samstag, 15. September 2018, 15:27

Glückwunsch, dann ist der Fehler einfacher Art.

Jetzt ist zu klären, ob der Fehler vor, oder hinter den beiden Eingangs-MOSFETs liegt.
Sehr wahrscheinlich sitzt er davor, aber es ist nicht unbedingt 100% sicher.

Typische Verursacher für Kurzschlüsse im 19V-Pfad sind keramische Kondensatoren, sowie die Lötstelle des Plus-Anschlusses der Buchse.
Beäugel doch mal gaaanz kritisch und von beiden Platinenseiten den besagten Plus-Anschluss.
Die stärkste Lupe ist dazu kaum gut genug. Jede bessere Sehhilfe ist willkommen (USB-Mikroskop, gute Smartphone-Kamera ...)
Auch reichlich Licht dazu nehmen (Taschenlampe), aus verschiedenen Strahl- und Betrachtungswinkeln.

Schau mal dieses Posting an:
https://www.edv-dompteur.de/forum/index.…D=1309#post1309

Wie man dort an der bereits ausgelöteten Buchse sieht, kann Gebrutzel am Plus-Anschluss relativ unauffällig sein - stelle Dir das Bild mal mit eingelöteter Buchse vor! - Man würde dann mit ungeübtem Blick kaum erkennen, dass dort ein Kurzschluss vorliegt.
Dem geübten Blick entgeht aber nicht die leichte Wölbung der Kupferfläche, die eindeutig auf thermischen Schaden innerhalb der Platine schließen lässt. Diese Platine hat in sich drinnen geschmurgelt, zwischen den Platinenlagen!

Wenn Du im Bereich Deiner Buchse wirklich nichts findest, über das man nörgeln könnte, dann wird der Verursacher zu 99% ein keramischer Kondensator sein.
Diese kleinen Biester können manchmal fast unsichtbar kaputt gehen. Man muss sie mitunter schon extrem kritisch beäugeln, um vielleicht an einer der drei sichtbaren Flächen einen hauchdünnen Riss in Längsrichtung zu erkennen, viel viel dünner als ein Haar!

Und wenn Du gar nicht weiter kommst, dann löte eines der Bauteile aus, über die der Strom läuft, bis nach den beiden MOSFETs. Damit wäre an der Stelle der Stromkreis unterbrochen und die Fehlerstelle näher eingekreist.

In Posting Nr. 5 des Schnellkurses ist ja so eine Eingangsstufe dargestellt.
Dort im Bild läuft der Strom von der Buchse gleich über den ersten Eingangs-MOSFET, dann über einen Shunt-Widerstand und dann über den zweiten MOSFET.
In realen Designs können zudem noch eine Sicherung und womöglich Entstördrosseln mit in diesem Strompfad liegen.
Und die Anordnung der genannten Bauteile kann relativ beliebig sein, sie liegen halt alle in Reihe.

Bezogen auf das dort dargestellte Bild könnte man z. B. den linken MOSFET testweise auslöten.
Wenn Dir das zu heikel sein sollte, dann löte halt den Shunt-Widerstand aus. Wie auch immer - nach dem Auslöten eines dieser Bauteile ist alles von der Buchse abgeklemmt, was dahinter liegt.
Dann gucken, ob der Kurzschluss weg ist, oder noch da.
So kann man den Fehler Stück für Stück einkreisen.

Ich würde den Fehler binnen weniger Sekunden finden, ohne dazu den Lötkolben zu bemühen, indem ich einfach ein Labornetzteil anschließe und meine bewährte Thermografiefolie auflege. Das betreffende Bauteil würde sich damit sofort sichtbar bemerkbar machen.
Wenn man solche Ausstattung nicht hat, dann kann man dennoch systematisch zum Ziel kommen, es dauert dann halt einfach nur länger
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7

Samstag, 15. September 2018, 18:19

So, habe den Shunt-Widerstand ausgelötet und der Kurzschluss ist weg.
Langsam komme ich an meine Grenzen, die Bauteile werden ja auch immer kleiner....
Ich nehme an, jetzt müssen die anderen Bauteile auch geprüft werden? Und wie?

EDV-Dompteur

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8

Samstag, 15. September 2018, 19:34

So, habe den Shunt-Widerstand ausgelötet und der Kurzschluss ist weg.
Sehr gut, dann ist die Platine im Buchsenbereich OK.
Kurzschluss-Ursache wird zu 99% ein Kerko sein.


Ich nehme an, jetzt müssen die anderen Bauteile auch geprüft werden? Und wie?
Och komm, nicht auf infantil schalten. Du hast schon viele Tipps erhalten, wie der Fehler eingekreist werden kann. Die Frage wirkt ja auf mich, als hättest Du davon die Hälfte ignorant überlesen, nämlich jene Hälfte, die mit eigenständigem Denken zu tun hat.

Eine Mainboard-Reparatur ist immer ein Detektivspiel!
- Man beobachtet und stellt erste Schlussfolgerungen an.
- Man misst hier & da und stellt wiederum Schlussfolgerungen an.
- Nach einigen dieser Schritte ist man dann am Ziel.


Du weißt bis jetzt doch schon:
- Dass der Fehler im 19V-Pfad steckt.
- Dass er hinter dem Shunt sitzen muss.
- Dass es zu 99% um einen defekten Kerko geht.

Also soooo viele Kerkos kommen gar nicht in Betracht, hinter dem Shunt und noch im 19V-Pfad.
Und ich riet bereits dazu, sie mal gaaanz gründlich optisch zu kontrollieren, ob eventuell irgendwo ein Haarriss erkennbar ist.

Ich weiß nicht wo Dein Shunt gesessen hat; ob vor, zwischen, oder nach den MOSFETs.
Falls er dahinter gesessen hat (das wäre der einzige halbwegs komplizierte Fall):

Ich verrate Dir jetzt eine brutale Methode für Leute denen alles zu kompliziert ist und die robuste, "militärische" Maßnahmen bevorzugen:
Nehme eine sehr stromstarke Spnnungsquelle von maximal 19V. Es kann auch deutlich weniger sein, z. B. 12V, oder noch weniger.
Ein altes PC-Netzteil wäre wahrscheinlich gut geeignet. Oder noch besser: ein Auto-Akku. Oder ein kräftiger LiPo-Akku. Spannung fast egal, nur nicht über 19V.
Löte zwei (nicht zu dünne) Drähte ans Mainboard: Eine Strippe an Masse, die andere an den "Ausgang" des zweiten MOSFETs.
Setze eine Schutzbrille auf und halte brennbare Materialien außer Reichweite!
Schließe diese beiden Drähte nun an die sehr stromstarke Spannungsquelle. Polarität dabei auf keinen Fall vertauschen!

Mit sehr großer Wahrscheinlichkeit gibt es nun einen kleinen Lichtblitz, es macht "Puff" und der defekte Kerko fliegt Dir in kleinen Teilen um die Ohren.
Damit wäre er gefunden.
Eventuelle Reste können nun bequem von den Pads abgelötet und dort ein neuer Kerko aufgelötet werden.
Um der Frage vorzubeugen: Nimm einfach 10uF und 50V Spannungsfestigkeit, das haut schon hin, egal was da vorher saß.

Obige Methode wirkt brutal, bringt es aber.
Theoretisch besteht eine ganz kleine Restwahrscheinlichkeit, dass dabei eine Leiterbahn mit hopps geht, aber das Risiko ist hier in diesem Fall eindeutig tragbar gering, denn die Kerkos an 19V sind immer an fette Kupferflächen angeschlossen, niemals an dünne Leiterbahnen.


Natürlich kenne ich etliche bessere und dezentere Wege, das defekte Bauteil zu überführen. Aber Du bist leider erstens schlecht ausgestattet, zweitens machst auf mich gerade nicht den Eindruck, dass Du noch Lust hast, die Suche weiter auszuarten.
Ich persönlich würde ja wie erwähnt per Labornetzteil ca. 3A einspeisen und meine Thermografiefolie nehmen. Früher verwendete ich einen spezielle, thermoaktiven Nackellack. Es gibt etliche andere Varianten (Wachs, Isopropanol ...), nur scheitert es bei Dir ja schon am strombegrenzten Netzteil.
Harte Tour also: Sprengung!
Geschätzte Erfolgswahrscheinlichkeit: Weit über 90%.

Aber - öh - ich meine meinen Tipp zwar absolut ernst, dennoch ist natürlich alles auf Deine eigene Verantwortung!
Falls sich das Bauteil übrigens nicht per Lichtblitz und Knall verabschieden sollte, dann wird es bei der Methode zumindest glühend heiß, wobei es sich mit einer kleinen Rauchwolke selbst auszulöten bestrebt ist. Achte also auf dezente Rauchzeichen. Und trage dafür Sorge, dass du die Stromquelle ganz schnell wieder abklemmen kanst.
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Sonntag, 16. September 2018, 19:27

Ich muss zu meiner Schande mitteilen, dass ich einen Messfehler verursacht habe, sprich:
ich habe die Messspitzen beim Messen vertauscht :040:
Es liegt immer noch ein Kurzschluss vor..... :048:
Gemessen von dem Pluspol der Netzbuchse zur Masse.

EDV-Dompteur

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10

Montag, 17. September 2018, 12:37

Für den Durchgangstest ist es völlig egal, ob die Messspitzen vertauscht werden, oder nicht.
Eher wirst du schlechten Kontakt gehabt haben. Oft hat man isolierende Flussmittelreste auf den Metallflächen, die die Messung stören.

Aber umso besser, dass der Kurzschluss noch da ist!
Dann muss der Fehler im Bereich vor dem ausgelöteten Shunt liegen.
Also noch einmal den Plus-Anschluss der Buchse genau beäugeln, sowie alle Bauteile auf dem Weg bis hin zum Shunt.
Das können nur ganz wenige sein, damit bist Du ruckzuck durch.
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11

Mittwoch, 19. September 2018, 19:56

So, bin jetzt wieder da, sorry, brauchte mal `ne Auszeit....
Es ist mir verständlich, dass bei einer Durchgangsprüfung das Vertauschen der Messspitzen wurscht ist.
Ich kann das hier aber drehen und wenden, wie ich will, der Durchgang geht nur in die eine, o.g. Richtung !!
Schon wenn ich nur an der Netzteilbuchse den Durchgang prüfe, geht`s nur in die eine Richtung, d.h.,
Rot an Plus und Schwarz an Minus/Masse. Drehe ich die Messspitzen um, gibt´s keinen Ton vom MG.
Liegt hier der Fehler bereits in der Netzteilbuchse, sind es doch diese MOSFETs oder ist eine von den "inneren Platinbahnen" defekt?

Für mich als Laie ist das Ganze hier Neuland, habe aber den Ehrgeiz, das Board und den Laptop zu retten, Elektromüll gibt es ja schon zuhauf !!! :-D
Danke für das Verständnis und die Geduld !!! :486:

EDV-Dompteur

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12

Mittwoch, 19. September 2018, 20:19

Un-glaub-lich!
Ich kann es mir kaum vorstellen, dass Dein Durchgangsprüfer so konstuiert sein soll, dass er sich so verhält.
Oder hast Du etwa so einen Grobschmied-Elektriker-Durchgangsprüfer?
- Bei denen wäre das noch so gerade eben vorstellbar.
Der in Multimetern verbaute Durchgangsprüfer sollte (darf!) derlei Zeugs nicht tun.

Ein primitives Prüfgerät, das eine hinreichend hohe Spannung an die Messspitzen legt, könnte die Eingangs-MOSFETs dazu bewegen, durchzusteuern. Und das natürlich nur in einer bestimmten Polarität.
Nur: Wenn die MOSFETs durchsteuern, werden sie ja niederohmig, wodurch die Prüfspannung kurzgeschlossen wird und somit die Gatespannung an MOSFETs gleich wieder abgewürgt wird.
Bei einem Grobschmied-Prüfer wäre es denkbar, dass er die Spannung so niederohmig ausgibt, dass sich an den MOSFETs so ein "halb" leitender Zustand einpendelt, den der Prüfer dann mit einem "Tuuut" quittiert.
Ein anständiger Durchgangsprüfer würde das aber nicht tun.
Oder machst Du den Durchgangstest etwa mit anliegender Spannung (Netzteil, Akku)???

Was für ein Prüfgerät setzt Du ein?


Und wegen der weiteren Fehlersuche:
Löte doch mal den ersten MOSFET aus. Also den, der direkt nach der Buchse kommt.
Dann wieder an der Buchse den Durchgangstest machen.
Zweitens einen Durchgangstest vom Ausgang" des ausgelöteten, ersten MOSFETs, gegenüber Masse.

Wie sind diese beiden Resultate?
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13

Mittwoch, 19. September 2018, 22:02

Also, ich benutze hier kein digitales Messgerät, sondern altdeutsch analog mit Zeiger.

Und nein, es liegt natürlich keine Spannung an dem MB an !!!

Ich werde morgen den ersten MOSFET auslöten, alles messen und dann berichten.

Jetzt erstmal: good night

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Donnerstag, 20. September 2018, 21:28

Also, mit meinem 25 Watt Lötkolben komme ich hier nicht weiter...:068:
Bin jetzt erstmal im Wochenend-Modus (auf Tour) und melde mich nächste Woche wieder.
So long

EDV-Dompteur

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Freitag, 21. September 2018, 12:48

Bezüglich Lötkolben:
Ein Heißluftgebläse aus dem Baumarkt ist da ein tauglicheres Werkzeug.
Der Umgang damit sollte aber an alten Platinen geübt werden, bevor man sich an ein Mainboard heran traut.

Und wegen dem Durchgangsprüfer:
Ich will den alten Zeigerinstrumenten ihre Daseinsberechtigung nicht grundsätzlich absprechen, aber so ein Dingens ist nun wahrlich nicht das optimale Tool für die Arbeit an zartester Elektronik.
Eine Türklingel, oder einen Elektromotor, kann man damit natürlich prima überprüfen. Also "Elektrik", statt Elektronik.

Generell gilt: "Wer misst misst Mist".
Oder, wie ich es immer formuliere: "Ein jedes Messergebnis bedarf stets der Interpretation".
Soll heißen: Man muss sich von dem Gedanken frei machen, ein Messinstrument würde "die Wahrheit" anzeigen. Das tut es nämlich nicht. Schlimmer noch: Das Ansetzen von Messspitzen beeinflusst die Schaltung. Mitunter sogar massiv. Und die möglichen Konsequenzen sollte man immer im Hinterkopf haben.

Ein Durchgangsprüfer tut (anders als ein Voltmeter, oder Amperemeter) AKTIV etwas. Er legt höchstselbst eine Spannung an die Messspitzen und versucht einen Strom in die zu überprüfende Schaltung einzuspeisen.
Je nachdem, wie gut ihm das gelingt, betrachtet und meldet er das Resultat als "Durchgang" bzw. "kein Durchgang".
Messspannung, Messstrom, sowie der Schwellwert für die gut/böse-Einstufung variieren dabei von Instrument zu Instrument. Das sind immerhin schon mal drei Parameter!
Man muss sein Instrument also gut kennen, um die Ergebnisse brauchbar interpreteiren zu können. Das Instrument nimmt einem nicht die Notwendigkeit zum Denken ab!

Ein digitales Multimeter ist explizit für die Arbeit an elektronischen Schaltungen gestrickt und versucht diese so wenig wie möglich zu beeinflussen.
Darum lässt sich der darin verbaute Durchgangsprüfer auch nicht von Dioden veräppeln, auch nicht von den in MOSFETs immer vorhandenen, auch nicht von den Basis-Emitter-Dioden, oder Basis-Kollektor-Dioden bipolar Transistoren.
Wenn so ein Prüfgerät also "Durchgang" anzeigt, dann ist es ausgeschlossen, dass in Wahrheit bloß irgendwo eine Diodenstrecke leitfähig wurde. Sondern dann besteht entweder eine echte Drahtverbindung (bzw. Leiterbahn), oder es liegt nur ein sehr niederohmiger Widerstand in Reihe, z. B. ein Shunt. Das kann man dann auch mit vollem Recht als "Durchgang" bezeichnen.

Wobei man auch da wissen sollte, was man tut und was das Messgerät tut! Meines interpretiert nämlich jeden Widerstand von weniger als 200 Ohm als "Durchgang".
Also 200 Ohm ist schon eine Menge!
Aber der Sinn dahinter ist offenkundig der, dass man dann auch Motorwicklungen, Relais, Trafos Glühlampen etc. auf "Durchgang" testen kann. Was aber natürlich auch nicht immer klappen kann, weil insbesondere Relais, aber auch andere Verbraucher der genannten Art oftmals noch deutlich hochohmiger sind. Die werden also im Modus Durchgangstest fälschlicherweise als Unterbrechung gewertet, weswegen man da zum Testen besser in den Modus Widerstandsmessung wechselt.
Schön wäre eine per Poti frei einstellbare Detektionsschwelle, aber damit würden viele Nicht-Fachleute dann wieder völlig überfordert sein und über das angeblich "viel zu komplizierte Gerät" meckern.

Genereller Rat daher: VOR dem Messen überlegen, was man tut und welche "Nebenwirkungen" dabei auftreten können. Und NACH der Messung überlegen, wie das Ergebnis zu interpretieren ist.
Macht Technik dir das Leben schwör, ruf' schnell den EDV-Dompteur! ;-)

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