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Samstag, 6. Oktober 2018, 21:45

ASUS x53s - Bezugsquelle Ersatzteile und weiteres

Hallo, bin neu hier und habe ein Problem.

Es geht um ein älteres Asus x53s das ich schon gut acht Jahre besitze. Es hat immer gut funktioniert. Die vorhandenen Hardwareressourcen sind erstaunlicherweise völlig ausreichend was den alltäglichen Gebrauch betrifft und dank SSD noch flott genug um mit dem damals ausgelieferten OS zurecht zu kommen.

Dieses Notebook habe ich in der Vergangenheit gut 4 - 5 mal zur Reinigung geöffnet und zuletzt machte die Buchse der Spannungsversorgung Schwierigkeiten in Form von Wackelkontakt.
Diese Buchse habe ich nun gewechselt und das Notebook ließ sich zunächst nicht einschalten. Nach genauer Betrachtung entdeckte ich ein Verschleiß am Flachbandkabel vom Einschaltknopf. Sobald ich das Flachband etwas aus der Buchse zog, ließ sich das Notebook beim tippen aus den Einschaltknopf einschalten.
Also versuchte ich das Flachbandkabelende zu Fixen, was entgegen der Erwartung verlief.
Als ich meinte das es OK sein musste und ich das Flachbandkabel in die Buchse einlegte und das Netzteil am Notebook anschloss, qualmte es kurz aus der Buchse. Das wars...
Es scheint so das die Kontakte am Flachbandkabelende ausgefranst waren und ich die so nicht bemerkt habe. In der Buchse sind diese wohl aneinander gekommen.

Jetzt benötige ich zunächst ein Erfahrungsbericht was diesen Kurzschluss betrifft.
Ist die Elektronik robust genug um so etwas zu verkraften? Wenn ja, benötige ich erst einmal Tips und Hinweise wie folgende Bauteile (Bilder) genannt werden und wo ich diese beziehen kann.

Hier noch zwei Bilder zum zeigen worum es geht.




»Lastgone« hat folgende Dateien angehängt:
  • x53s Kabel.jpg (381,25 kB - 197 mal heruntergeladen - zuletzt: Gestern, 05:18)
  • x53s Buchse.jpg (262,68 kB - 271 mal heruntergeladen - zuletzt: Gestern, 05:18)

EDV-Dompteur

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2

Samstag, 6. Oktober 2018, 22:32

Ist die Elektronik robust genug um so etwas zu verkraften?
Hmmm.
Also wenn meine Vermutung richtig ist,dann ist Pin 5 mit den immer vorhandenen 3,3V belegt und Pin 4 mit dem "Lid-Switch".
Dessen anderer Anschluss dürfte wohl an Masse gehen.
Demnach würde Deine Verbindung zwischen den Pins 4 und 5 zu einem satten Kurzschluss geführt haben, als der Lid-Switch geschlossen war.
Diesen Stress muss der Spannungsregler, der die 3,3V erzeugt, nicht unbedingt schadfrei weggesteckt haben. Obwohl er durchaus Schutzmechanismen beinhaltet.

Ignoriere mal zunächst das Flachbandkabel und versuche nur den Steckverbinder auf der Platine zu restaurieren.
Das Gebrutzel müsste mit einem Tröpfchen Salmiakgeist ganz gut weg gehen.
Paar Sekunden einwirken lassen, Küchentuch auflegen, mit Zahnbürste gründlich auf dem Papiertuch herum rubbeln.
Dann mit Isopropyl-Alkohol in gleicher Weise nachspülen und gut trocknen lassen.
(Zur Not einfach Wodka nehmen, das ist 37,5% bis 40% Ethanol plus reinem Wasser - in so kleiner Menge funzt das auch)

Wenn alles gut sauber und trocken, dann mal das Netzteil anschließen und irgendwie Pin 1 vorsichtig mit Masse verbinden. Büroklammer etc.
Der Rechner sollte dann starten.
Wenn das der Fall ist, dann kümmern wir uns darum, auch das Flachkabel zu restaurieren. Aber schau erst einmal, ob sich der Rechner in beschriebener Weise einschalten lässt!
Denn denn der 3,3V-Regler über die Klinge gesprungen sein sollte, dann wird's heftiger ...


Der krude Tipp mit dem Wodka ist übrigens wirklich ernst gemeint.
Anders als praktisch jeder Krempel aus dem Schnapsregal, ist Wodka nämlich eine hochgradig reine Substanz aus Ethanol und Wasser.
Nix Fusel-Öle, nix Aromastoffe, nix Zucker.
Im Grunde eine technische Substanz. Prima geeignet für Reinigungszwecke.

Aber den Wokka nur zum Nachspülen nehmen, der große Oxidlöser ist nämlich der Salmiakgeist.
Ich verwende 9,5%igen.
Ein sparsames Tröpfchen genügt und in dieser geringen Menge ist der fiese Geruch auch gut zu ertragen.
Macht Technik dir das Leben schwör, ruf' schnell den EDV-Dompteur! ;-)

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3

Samstag, 6. Oktober 2018, 23:04

Danke für die Zeitnahe Antwort.

Ich habe soeben Pin 1 (ganz links in der Buchse auf dem Bild?) mit einer Nadel in der Krokodilklemme gegen Masse gebrückt.
Kein Mucks. Es tut sich nichts.

Eine Frage noch, denn Salmiakgeist ist was ich hier nicht habe. Bekomme ich es in der Apotheke? Wissen die bescheid wenn ich Salmiakgeist sage? ?-(

EDV-Dompteur

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4

Sonntag, 7. Oktober 2018, 01:14

Öhem, ich schrieb, Du sollest zuerst das Gebrutzel entfernen und erst dann den Einschaltversuch unternehmen, wenn alles sauber und wieder trocken ist ...
Das Gekokel kann elektrisch leitfähig sein - nix gut!

Zum Salmiakgeist:
Ich weiß nicht, ob man den in der Apotheke bekommt, aber man wird dort zumindest nicht ahnungslos gucken, wenn Du danach fragst.
In der Drogerie wirst Du im Zweifelsfall mehr Erfolg haben, denn das Zeug wird ja zum Putzen verwendet.
Sonst halt im Internet schauen. EBay.

Und natürlich gibt es auch spezielle Mittel, um verkokelte und/oder korrodierte Kontakte wieder halbwegs flott zu machen.
Z. B. Kontakt 60.
Aaaaber - ich kenne meine Pappenheimer - die Erfahrung lehrt, dass die Leute mit dem säurehaltigen Zeug aus der Sprühdose rumsauen wie blöde und sich damit ruckzuck das ganze Mainboard vollständig und irreparabel schreddern.
Bei Salmiakgeist ist das viel weniger zu erwarten, denn wer da mal seine Nase drüber gehalten und eingeatmet hat, der wird fortan ganz sicher mit dem nötigen Respekt an die Sache heran gehen!

Ich verwende dieses Zaubermittel aus einer kleckerfreien Tropfflasche.
Konsumiere mal diesen Thread:

Kontaktspray, richtige Anwendung
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5

Dienstag, 16. Oktober 2018, 17:15

Salmiakgeist ist schon vorhanden.
Ich brauche nun noch Pipetten um das Zeug dahin zu bekommen wo ich es brauche.
Ich melde mich wenn es gereinigt ist.

EDV-Dompteur

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6

Dienstag, 16. Oktober 2018, 18:11

Nimm einfach Wattestäbchen.

Für häufigere Anwendungen empfehle ich zur Feindosierung geeignete Tropffläschchen, die dem Zeug standhalten, aber Wattestäbchen nehme ich trotzdem, um damit auf der betroffenen Stelle herum zu rubbeln. Sie saugen den Schmodder dann sehr gut auf.

Leider fusseln die Wattebäuschchen, was man in in voller Dramatik mit bloßem Auge nicht erkennt. Unter starker Vergrößerung entdeckt man jedoch verblüffende Mengen feinster Faserchen, die auf der Platine verbleiben. Mit etwas Übung bekommt man das aber in den Griff.

Nach der Anwendung von Salmiakgeist spüle/wische ich immer noch mit Isopropanol hinterher, weil ich dem Salmizeug nicht recht über den Weg traue, bezüglich möglicher Rückstände.
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7

Samstag, 20. Oktober 2018, 17:33

Erst einmal danke für die Geduld, da alles bis jetzt etwas gedauert hat.
So sieht es jetzt nach der Behandlung mit Salmiakgeist aus.
Ich habe dazu 1ml Transferpipetten gekauft und kann es empfehlen hierzu diese zu verwenden. Damit landet das Zeug genau da wo man es braucht.

Hier das Ergebnis




Wie geht es jetzt weiter?

EDV-Dompteur

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8

Samstag, 20. Oktober 2018, 23:37

Also so richtig gut sieht das ja noch nicht aus.
Du solltest entweder mal nachmessen, ob da noch Kriechstöme fließen können, oder (besser) die Prozedur wiederholen.
Tröpfchen Salmiakgeist druff und dann mit einem geeigneten, spitzen Gegenstand dezent und geduldig etwas herumkratzen. Nadel, Zahnstocher ... was auch immer.
Zuletzt wieder mehrfach mit Isopropanol nachspülen. Papier-Küchentuch druff und mit der Zahnbürste darauf herum rubbeln, mit kurzen Bewegungen (sonst zerfusselt das Tuch).
Das Tuch saugt dabei das schmuddelige Isopropanol auf.
Gut trocknen lassen (gerne mit Druckluft, oder Haartrockner nachhelfen), dann noch einmal messen.

Auf den über das Flachbandkabel angeschlossenen Einschalttaster husten wir zunächst.
Es ist übrigens praktisch immer so, dass der Einschalttaster im gedrückten Zustand ein Signal nach Masse zieht.
FAST immer ist das ein 3,3V-Pegel. Manchmal etwa 0,7V weniger, wenn noch eine Diode in Reihe liegt. Manchmal (sehr selten) sind es aber auch rund 19V, die da am Taster anliegen.

Das Ziehen des relevanten Pegels nach Masse kann man auch künstlich bewirken, ohne angeschlossenen Taster.
Damit man dabei nicht versehentlich einen satten Kurzschluss verursacht, sollte man das mittels eines Widerstands tun.
Ein Kiloohm sollte den Job gut tun.
Ein Anschluss des Widerstands an Masse, mit dem anderen Anschluss nacheinander alle Pins des Connectors berühren und schauen, ob die Kiste anspringt (wozu sie natürlich am Netzteil hängen muss).


Also es gibt jetzt ungefähr 1000 Wege, wie man weiter vorgehen kann, ich weiß nur nicht, welcher für dich praktikabel ist.
Sprich: Wie Du ausgestattet bist und wie es um Deine Fachkenntnisse steht.
Für 'nen drögen 1k-Widerstand ziehe ich einfach eine Schublade im Sortimentskasten auf. Jeder Elektroniker hat sowas auf Halde. Für Dich mag das eventuell aber schon eine Hürde darstellen ...

Eleganter ist eh der Weg, zuerst mal in den Schaltplan zu schauen, wie der Connector überhaupt belegt ist.
Ja, dazu muss man zunächst einmal den Schaltplan auftreiben ...

Und überhaupt wäre es sinnvoll, den Eingangsstrom zu messen, der ins Mainboard fließt.

Versteckter Text Versteckter Text

Dieser Text wurde vom Autor versteckt.


Sorry, mehr kann ich jetzt nicht schreiben, mein rechtes Auge macht wieder zunehmend Ärger, bin kurz vor krank ...
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9

Sonntag, 21. Oktober 2018, 14:17

Danke für die Antwort und alles gute für das Auge.

Ich werde die Buchse gleich nochmals reinigen, trocknen und messen. Verdammt klein die Buchse.

Ich verfüge ebenfalls über eine Schublade in der solche Dinge vorhanden sind. Wird nicht das Problem sein.

Im Schaltplan auf Seite 35 ist die Schaltung für den Power-Button.
Ich kann jedoch nicht nachvollziehen welcher Kontakt mit der 1kohm Brücke nach Masse soll, da ich den Schaltplan nicht so richtig verstehe.
Daher bitte ich um einen Hinweis.

Hier ein Ausschnitt aus der Schaltung.


EDV-Dompteur

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10

Sonntag, 21. Oktober 2018, 18:43

Geht gerade wieder etwas besser, mit dem Auge.

Wegen Deiner Rückfrage:
Mein gestriger Rat war "idiotensicher". Da brauchte man es gar nicht
nicht zu wissen, welcher Pin am Connector der richtige ist. Einfach -
wie gestern beschrieben - der Reihe nach mit dem Widerstand alle Pins
des Connectors anticken. Einer davon wird schon der richtige Pin sein.
An den
falschen Pins kann auch kein Unheil passieren, weil der Widerstand das
verhindert (solange Du nicht gerade mit einem der beiden Widerstands-Anschlüsse einen direkten
Kurzschluss zwischen zwei unguten Pins verursachst, versteht sich).

Zum Schaltplan:
Den finde ich hier auch nicht gerade gelungen.
Ich verstehe es so, dass zwischen dem oberen und unteren Teil eine Verbindung besteht, über das Signal ON/OFFBTN#

Weiterhin verstehe ich es so, dass - außer dem per Flachkabel angeschlossenen Einschalttaster - direkt auf dem Board noch zwei weitere Taster bestückt sind (SW3 und SW4), wohl für Testzwecke.
Wird nun einer dieser insgesamt drei Taster gedrückt, so wird dadurch ON/OFFBTN# nach Masse gezogen. Dieses Signal findet sich am Flachband-Connector an Pin 1.

(Falls nicht klar sein sollte, wo Pin 1 liegt: Durchgangsprüfer nehmen! Pin 6 ist mit Masse verbunden.)

Besagter Pin 1 müsste demnach von Dir nach Masse gezogen werden. Aber entgegen meinem gestrigen Rat ist dazu gar kein Gefummel mit 'nem Widerstand nötig. Es reicht ja offenbar, einen der beiden auf dem Board bestückten Taster zu betätigen.

Wenn ich den Plan nicht gründlich missverstehe und es tatsächlich so ist, dass also auf beiden Seiten der Platine sich für Testzwecke jeweils ein fest bestückter Taster befindet, der die gleiche Wirkung hat, wie die Betätigung des sonst per Flachkabel angeschlossenen Einschalttasters, dann Hut ab vor dem Schaltungsdesigner! Denn so eine Bauweise ist natürlich enorm servicefreundlich (und mit etwas Zusatzkosten verbunden, daher leider keine Selbstverständlichkeit!).

Da ich aber nicht weiß, ob der Plan wirklich zu Deinem K53s passt, solltest Du den nur unter Vorbehalt als Referenz nehmen, die Übereinstimmung aber - soweit ohne viel Aufwand möglich - selbst überprüfen.
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11

Sonntag, 4. November 2018, 13:39

Das Gerät startet!

Ich habe den 3. Pinn von links mit einem 1kOhm Wiederstand gegen Masse gebrückt.



EDV-Dompteur

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12

Sonntag, 4. November 2018, 16:44

Schön, das bringt Dich ja schon mal weiter.
Obwohl es mich wundert, dass Du ausgerechnet mit Pin 3 Erfolg hattest, wenn ich mir den Schaltplan-Auszug so betrachte ...

Gemäß Silkscreen-Aufdruck würde ich erwarten, dass der dritte Pin von links tatsächlich Pin Nr. 3 ist. Dass also die Zählung von links beginnt.
Aber das wäre dann ja die Spannung +5VALW ...
- Offensichtlich kann das nicht sein, dass das Gerät startet, wenn diese 5V mit 1k nach Masse belastet werden.

Logischer wäre es schon, wenn die Zählung von rechts beginnen würde.
Dann wäre der dritte Pin von links in Wahrheit Pin Nr. 4, also das Signal LID_SW#.

LID_SW# würde ich als den "Switch" oder Sensor interpretieren, der das Öffnen/Schließen des Deckels registriert.
Gut, bei einem als geschlossen registriertem Deckel würde sich das Gerät nicht einsschalten lassen. Mag sein, dass das MB ohne den Widerstand den Deckel für geschlossen hält, wohingegen es mit Widerstand einen offenen Deckel zu registrieren glaubt.
Ob ein Notebook vom Öffen des Deckels auch gleich startet, ist konfigurierbar. Kann also sein, dass es zu Deinem Ergebnis passt.

Was passiert denn, wenn Du den Widerstand dort an diesem Pin mal irgendwie fest kontaktierst (frei von jedem Kontaktproblem)?
Gemäß obiger Logik würde ich davon ausgehen, dass das Mainboard das dann als permanent geöffneten Deckel interpretiert und fortan in normaler Weise auf den normalen Einschalttaster reagiert. Dass es sich über den Einschalttaster dann also sowohl ein-, als auch ausschalten lässt.

Bekanntlich wird ein Notebook bei permanent gedrückt gehaltenem Einschalttaster zwar kurz anlaufen, nach ca. drei Sekunden aber wieder abwürgen.
Sollte Dein Widerstand an Pin3 (oder Pin 4, je nach Zählrichtung) also so ein Verhalten bewirken, dann wäre dieser Pin nicht für den "Lid-Switch", sondern tatsächlich für den normalen Einschalttaster.


Es wäre aber auch schön, die tatsächlich Verbindung mal per Durchgangsprüfer nachmessen zu können.
Es ist daher langsam an der Zeit, mal das Folienkabel zu restaurieren.
Wenn Du Glück hast, dann ist das Kabel ein paar Millimeter länger, als erforderlich. Dann kann es klappen, die Brutzelstelle vorne mit der Schere abzuschneiden. Anschließend eventuell etwas von dem Lack weg kratzen, um die soeben gekürzten Kontaktzungen wieder zu verlängern, schließlich sollen die ja in der Verbindungsbuchse sicher kontaktieren.

Muttu mal schauen, was da geht.
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Montag, 5. November 2018, 12:45

Also, ich habe jetzt an dem 3. Pinn den Kontakt dauerhaft gebrückt. Das Notebook startet nach ca. Einer Sekunde und geht gleich nach einer Sekunde direkt aus.
Wenn ich den Pinn nur kurz antippe, startet es nach einer Sekunde.
Wenn das Notebook hochgefahren ist und ich den Pinn antippe, wird der Bildschirm nach aus gedimmt und es geht in den Standby und die PWR-LED blinkt. Durch erneutes antippen des Pinns wird das Notebook geweckt und es erscheint sofort die Win7 Anmeldemaske.
Ist das Notebook hochgefahren und wird der Pinn dauerhaft gebrückt, bewirkt es das sofortige Ausschalten. Ein erneutes antippen startet das Notebook und es erscheint das typische Auswahlmenü nach einem unsauberen Herunterfahren.

Ich beschreibe jetzt das Verhalten vom Durchgang her des FFC an dem der Einschaltschalter hängt, aus der Perspektive so wie es in der Buchse auf den Pinns aufliegt, jedoch unaufgelegt.
Durchgang nach Gehäusemasse.

Von links nach rechts
1 Pinn, kurzzeitig <10 Ohm, dann unendlich
Beim betätigen des Schalters keine Reaktion

2 Pinn dauerhaft unendlich
Beim betätigen des Schalters keine Reaktion

3 Pinn dauerhaft unendlich
Beim betätigen und halten des Schalters dauerhafter Durchgang bis zum loslassen. Der Wert des Durchgangs liegt lt. Multimeter 4- 12 Ohm

4 Pinn dauerhaft 25 Ohm, Schalterbetätigung keine Veränderung

5 Pinn dauerhaft unendlich, Schalterbetätigung keine Veränderung

6 Pinn kurzzeitig <10 Ohm, dann unendlich, Schalterbetätigung keine Veränderung


Das Kabel sollte lang genug sein. Unter der Blende ist es im 90° Winkel verlegt ( gefaltet! Erklärt das unplausible belegung? ) und sollte genug Freiraum bieten um es entsprechend kürzen zu können.

EDV-Dompteur

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Montag, 5. November 2018, 14:59

Das hast Du sehr gut gemacht, mit Deiner Messreihe! :562:

Offensichtlich stimmt der Schaltplanauszug nicht mit deinem Gerät überein.
Der Auszug bezieht sich auf:
----
Mainboard LA-7552P
Rev.: 0.03
----

Steckt bei Dir ein anderes Mainboard im Gerät?
Oder hat es eine andere Revisionsnummer?


Nach Deiner Messung ist Pin 3 tatsächlich für den Einschalttaster.
Pin 1 und/oder Pin 6, ist für die Spannungsversorgung. Möglicherweise führt einer davon 5V, der andere 3,3V.
Das Verhalten an diesen beiden Pins erklärt sich dadurch, dass Dein Durchgangsprüfer jeweils einen Kondensator auflädt. Dadurch fließt kurz Strom, bis der Kondensator voll ist.

Über die übrigen Pins kann ich keine klare Aussage machen.
Die Pins 2 und 5 könnten eventuell zu LEDs führen, sofern dort welche bestückt sind.

Eine Sache wundert mich: Ich würde an irgend einem der sechs Pins dauerhaften Durchgang nach Masse erwarten.
Dieser Erwartung am dichtesten kommt noch Pin 4, allerdings betrachte ich 25 Ohm dafür als ungewöhnlich hochohmig. Ich würde an einem Massepin deutlich unter 5 Ohm erwarten.

Was zeigt Dein Durchgangsprüfer an, wenn Du beide Messleitungen direkt miteinander verbindest?
So 1-2 Ohm wären normal.

Du könntest auch mal zwei Fotos von der kleinen Platine mit dem Einschalttaster hochladen (beide Seiten der Platine).
Vielleicht kann man ja am Layout erkennen, was los ist.

Noch eine Sache wundert mich:
Nur selten ist ein Schaltungsdesigner so krank, Masse nicht an einen der äußeren Pins zu legen.
Falls sich also Pin 4 als Massepin entpuppen würde, dann wäre das schon sehr ungewöhnlich.
Masse würde ich entweder an Pin 1 oder an Pin 6 erwarten, was sich aber mit Deiner Messung beißt.
Natürlich kann ein Schaltungsdesigner die Pins belegen, wie er lustig ist, aber es wäre schon schlechter Stil.
Klarheit würde es bringen, wenn Du den Durchgangstest mal am FPC-Verbinder auf dem Mainboard machst, ohne angeschlossenem Folienkabel.
Einer der Pins muss satten Durchgang nach Mase haben. Welcher?


Übrigens solltest Du Deine Versuche besser ohne Festplatte machen.
Man testet Mainboards immer in der Minimalkonfiguration, also ohne dass dort verzichtbarer Krempel angeschlossen ist.
Du willst doch nicht, dass die Festplatte Schaden nimmt, oder?

P.S.: "Pin" schreibt man mit nur einem "n".
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Sonntag, 18. November 2018, 13:50

Zitat

Was zeigt Dein Durchgangsprüfer an, wenn Du beide Messleitungen direkt miteinander verbindest?
0,5 Ohm, wenn ich eine Messstrippe direkt in die COM- Buchse stecke.
0,7 Ohm, wenn ich beide Messstrippen aneinander halte.

Zitat

Einer der Pins muss satten Durchgang nach Mase haben. Welcher?
Von links gezählt, der 4. 0 Ohm
Der 5. 1,5 Ohm
Das sind die beiden die den Kurzschluss hatten.


Ich setze mich gerade an das Gerät um es zu öffnen. Dann teile ich die Mainboard Info mit und lade gleich Bilder von der Platine mit dem Power-Button hoch.

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Sonntag, 18. November 2018, 15:28

Das Mainboard






Die Platine des Power- Button. Oberseite






Unterseite






Neu abgesetztes Kabel


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Sonntag, 18. November 2018, 16:02

Funktioniert!
Ich muss noch herausfinden was über den Power- Button nicht geht.

Besten Dank für die Unterstützung.
Ich werde diese Seit weiterempfehlen


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Montag, 19. November 2018, 07:08

Also, ich konnte keinen Funktionsausfall feststellen was den Power- Button betrifft. Alles funktioniert ganz normal und ohne Unterschied. Es ist so wie vor dem Kurzschluss.