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Mittwoch, 7. November 2018, 10:53

Fujitsu Lifebook E782 startet nicht - Masseschluss vorm zweiten MOSFET

Moin zusammen,ich bin nach einiger Suche im Internet hier gelandet und habe mich erst mal durch den "Schnellkurs Notebook-Reparatur" gelesen. Damit bin ich übehaupt erst auf die Schiene gekommen, tiefer zu graben bei meinem defekten Fujitsu Lifebook E782.
Von einem Tag auf den anderen war Schluss, keinerlei Lebenszeichen mehr.
Netzteil, Akku usw. an anderem Notebook (E752) getestet, die funktionieren.

Nach der übrigens klasse Anleitung zur Fehlersuche (MOSFETs) habe ich mich durch gehangelt und bin nun an einem Punkt angekommen, an dem ich nicht weiter komme.

Leider habe ich zu dem Notebook bzw. dem Mainboard überhaupt nichts gefunden bez. Schaltplan oder ähnlich. Ich habe zwar mittlerweile ein paar Schaltpläne von anderen Lifebooks (z.B. AH531), kann aber daraus nichts ableiten (oder bekomme es nicht gebacken).Test ausgebautes Mainboard ohne angestecktes Netzteil, mit Multimeter Durchgangsprüfer / Diodentest:
kein Kurzschluss bis hinter dem ersten MOSFET.
Zwischen dem ersten und zweiten MOSFET sind zwei Bauteile vorhanden, die ich bisher nicht wirlich identifizieren konnte. Beschriftet sind sie mit "SF". Im Bild liegen sie über dem Widerstand R01. Sollen das zwei parallel geschaltete Schottky-Dioden sein? Darauf bin ich über www.s-manuals.com gekommen, und den Link hatte ich hier auf der Forumsseite "Kryptische Bauteil-Kurzbezeichnungen..." gefunden. Aber ob das stimmt, kann ich nicht beurteilen. Bitte korrigiert mich gerne.

Hinter diesen beiden Bauteilen (also direkt vor dem zweiten MOSFET) habe ich offenbar einen Masseschluss, der Durchgangsprüfer piept...
Hier komme ich nicht weiter. Hinter dem zweiten MOSFET ist wieder Ruhe, kein Gepiepe.

Die beiden MOSFETs scheinen laut Multimeter in Ordnung zu sein.
Auf dem Bild sind auf der gleichen Kontaktierung (vorm zweiten MOSFET) u.a. zwei Bauteile zu sehen, zu denen ich nichts gefunden habe. Beide haben u.a. ein Logo und sind mit "S01" beschriftet. Sind das Dioden (Strich-Markierung an einer Seite)? Oder Kondensatoren?

Zumindest das eine Bauteil scheint ja parallel zum zweiten MOSFET zu liegen. Hat hier jemand mehr Wissen?

Oder bin ich hier auf der falschen Seite und sollte die Platine umdrehen? Dort habe ich bisher noch nicht weiter geschaut.
Durchkontaktierungen sind ja einige zu sehen vorm zweiten MOSFET.

Ich hoffe, auf dem Foto sind die Details zu erkennen. Unten ist übrigens ein Akku-Anschluss zu sehen. rechts über der großen kupfernen Massefläche ich der erste MOSFET, der zeite befindet sich dann links darüber.
Der Spannungsversorgungsanschluss ist hier nicht zu sehen. Er liegt auf der anderen Platinenseite, am linken Rand, in etwas auf Höhe der beiden MOSFETs.
Das Foto stammt übrigens von einem E752-Mainboard, die Boards sind aber weitestgehend baugleich. Das E752 nutze ich derzeit (ist eigentlich für meine Frau bestimmt) und hatte es geöffnet, ein wenig verglichen und die Fotos gemacht.

Bei den beiden MOSFETs auf meinem defekten E782-Mainboard handelt es sich um TPC8125 und TPC8121. Auf dem E752-Board sind es beides TPC8125.
Hat jemand eine Idee, wie ich hier weiter komme? Bei Bedarf kann ich gerne weitere Fotos machen, die würde ich dann vom defekten E782-Board machen.

Vielen Dank erst einmal im Voraus
Eule
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2

Mittwoch, 7. November 2018, 15:07

Ein lobenswertes Posting, Eule! :562:
Du erklärst, dass Du den Schnellkurs schon gelesen hast, Du hast auch schon nach den kryptischen Bauteilbezeichungen geschaut (unabhängig vom Resultat) und sogar schon nach Schaltplänen gesucht.
Da macht das Antworten Spaß!


Zwischen dem ersten und zweiten MOSFET sind zwei Bauteile vorhanden, die ich bisher nicht wirlich identifizieren konnte. Beschriftet sind sie mit "SF". Im Bild liegen sie über dem Widerstand R01. Sollen das zwei parallel geschaltete Schottky-Dioden sein?
Das werden Induktivitäten sein. HF-Drosseln, zum Abblocken von hochfrequenten Störungen.
In Bezug auf Gleichstrom verhalten sie sich wie Drahtbrücken. Sie blocken nur hochfrequenten Wechselstrom.

Davon werden auf Mainboards oft zwei Stück parallel geschaltet, um auf die nötige Strombelastbarkeit zu kommen.


Hinter diesen beiden Bauteilen (also direkt vor dem zweiten MOSFET) habe ich offenbar einen Masseschluss, der Durchgangsprüfer piept...
Hier komme ich nicht weiter. Hinter dem zweiten MOSFET ist wieder Ruhe, kein Gepiepe.
Tja, da wird der Schuldige wohl auf der anderen Platinenseite liegen.
Kann sein, dass dort ein Kerko Probleme macht. Oder der IC, der die MOSFETs ansteuert, ist hinüber.
Da muttu einfach mal gucken, wohin die Durchkontaktierungen führen.


Auf dem Bild sind auf der gleichen Kontaktierung (vorm zweiten MOSFET) u.a. zwei Bauteile zu sehen, zu denen ich nichts gefunden habe. Beide haben u.a. ein Logo und sind mit "S01" beschriftet. Sind das Dioden (Strich-Markierung an einer Seite)? Oder Kondensatoren?
Das würde der Modus "Diodentest" Deines Multimeters sicherlich instantan beantworten. ;-)
Meines Erachtens sind das Schottky-Dioden.
Spontan weiß ich aber auch nicht, was sich der Schaltungsdesigner dabei gedacht hat. Das würde sich wohl entwirren, wenn man mal die Datenblätter der MOSFETs anschaut und dann versucht, die Eingangsschaltung auf Papier zu skizzieren.
In jedem MOSFET dieser Art ist nämlich eh schon eine Bulkdiode vorhanden.

Die beiden MOSFETs sind stets so geschaltet, dass eine der darin integrierten Dioden in Flussrichtung zeigt, die andere aber in Sperrrichtung.
Und wenn ich das richtig sehe, dann ist die diskrete Diode über dem zweiten MOSFET zu diesem parallel geschaltet und in Sperrrichtung zum Eingangsstrom. Die würde demnach bei reinem Netzteilbetrieb (korrekte Polung vorausgesetzt) gar nicht aktiv werden.
Ist mir spontan echt nicht klar, was die soll. Hier würde ein Blick ins Datenblatt des MOSFETs klüger machen.


Oder bin ich hier auf der falschen Seite und sollte die Platine umdrehen? Dort habe ich bisher noch nicht weiter geschaut.
Das solltest Du auf jeden Fall!
Das sollte immer die erste Aktion sein: Eine vollständige Sichtprüfung des Mainboards, auf beiden Seiten.
Gefolgt von einer Geruchsprüfung.
Kurzschlussstellen verraten sich oft durch ihren Geruch. Und man kann die Fehlerstelle mit der Nase verblüffend präzise eingrenzen, mindestens bis auf Briefmarkenfläche.


Die Eingangsschaltungen von Notebooks sind im Prinzip immer gleich. Es gibt allerhand Variationen in Details, aber das Prinzip ist in mindestens 99% aller Fälle stets identisch.
Schnappe Dir also mal das Bild aus dem Schnellkurs, rein als Vorlage, und versuche Deine eigene Schaltung in identischer Anordnung zu skizzieren.
Zeichne die MOSFETs anhand derer Datenblätter ein, inklusive ihrer internen Dioden.
Interessant ist anschließend der Bereich zwischen den beiden MOSFETs. Und da wirst Du halt auf der anderen Platinenseite fündig.

Es mag eine Viertelstunde dauern, die Datenblätter der MOSFETs zu saugen und die Schaltung zu skizzieren. Aber danach blickt man schon viel klarer.
Macht Technik dir das Leben schwör, ruf' schnell den EDV-Dompteur! ;-)

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3

Mittwoch, 7. November 2018, 22:53

Hallo,
danke für die Blumen :-)
und natürlich für die Hinweise. Die Datenblätter zu den MOSFETs habe ich, allerdings geben die mir zur Beschaltung nicht viel her (oder ich habe es nicht gefunden).

Weiterhin habe ich bisher gemacht:Sichtkontrolle beide Seiten, ebenso mit der Nase - nichts gefunden
Bei den beiden Bauteilen neben dem zweiten MOSFET (TPC8125) handelt es sich anscheinend wirklich um Dioden, auch wenn ich mir nicht 100% sicher bin. Zumindest bei dem parallel zum 2. MOSFET liegt ein Kondensator parallel, wenn ich das richtig erkenne ohne Lupe.
Da ich nicht so richtig weiter wusste, habe ich den E752 wieder zerlegt (geht mittlerweile recht flott) und beide Boards nebeneinander gelegt. Anschließend habe ich mit Multimeter verglichen. Beim defekten Board habe ich vor dem zweiten MOSFET zur Masse immer 10 Ohm gemessen.

Irgendwann bin ich dann auf die Idee gekommen, die CPU beim defekten Board zu entnehmen und siehe da: kein Masseschluss mehr, keine 10 Ohm mehr, sondern unendlich.
Setzte ich die CPU nun ins funktionierende Board ein, habe ich dort an gleicher Stelle (vor dem zweiten MOSFET) keinen Masseschluss, keine 10 Ohm, sondern unendlich.
Das sagt mir, dass ich hier bei den MOSFETs anscheinend doch an der falschen Stelle bin.
Also habe ich den Kurzschlusstest mit Labornetzteil und eingespeisten 2,5A (gelesen in einem anderen Foreneintrag hier) gemacht am defekten Board mit wieder eingesetzter CPU. Die Spannung bricht auf 1,6V zusammen, es fließen 2,5A laut Labornetzteil. Die CPU wird warm, sonst konnte ich erst mal nichts finden. Also fließt der Strom durch die CPU.
Dann habe ich den Kurzschlusstest ohne CPU wiederholt und erhalte das gleiche Ergebnis...

Der Strom musste also irgendwo anders längs.
Da ich keinen Temperatur-Nagellack (schöne Idee, wird bestellt) oder ähnlich habe, habe ich halt den Strom fließen lassen und der Fingeroberseite (empfindlicher auf Temperatur) über alles gleiten lassen, was mir sinnvoll erschien.

Dabei bin ich nahe am CPU-Sockel auf ein Bauteil gestoßen, das seeehr warm wurde. In meinen Augen eine große Diode, da ich am funktionierenden Board (auch ohne CPU) in einer Richtung mit Diodentester ca. 0,5V erhalte, in anderer Richtung jedoch unendlich. Am defekten Board habe ich in beiden Richtungen Piepen und 0V.

Im Anhang findet ihr ein Bild, dort habe ich das Bauteil markiert.
bauteil markiert-.jpg
Darunter im Bild seht ihr den Bereich, in dem auf der anderen Platinenseite der CPU-Sockel liegt.


Das Bauteil ist beschriftet mit:
3302582Y d (Fertigungsdatum? Beim funktionierenden Board steht hier 2612Y)

Ein kurzer Blick auf s-manuals.com spuckt mir diverse Möglichkeiten aus. Ich denke, es handelt sich um eine Schottky-Diode, bin mir aber nicht sicher.

Weiß jemand, worum es sich genau handelt? Dann würde ich sehen, ob bzw. wo ich das auftreiben kann.

EDV-Dompteur

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4

Donnerstag, 8. November 2018, 00:24

Irgendwann bin ich dann auf die Idee gekommen, die CPU beim defekten Board zu entnehmen und siehe da: kein Masseschluss mehr, keine 10 Ohm mehr, sondern unendlich.
Setzte ich die CPU nun ins funktionierende Board ein, habe ich dort an gleicher Stelle (vor dem zweiten MOSFET) keinen Masseschluss, keine 10 Ohm, sondern unendlich.
Das sagt mir, dass ich hier bei den MOSFETs anscheinend doch an der falschen Stelle bin.
Schon ulkig.
Ich habe zwar Ideen, will mich aber mit Mutmaßungen nicht aufhalten, denn derzeit würde ich eh anders vorgehen.


Also habe ich den Kurzschlusstest mit Labornetzteil und eingespeisten 2,5A (gelesen in einem anderen Foreneintrag hier) gemacht am defekten Board mit wieder eingesetzter CPU. Die Spannung bricht auf 1,6V zusammen, es fließen 2,5A laut Labornetzteil. Die CPU wird warm, sonst konnte ich erst mal nichts finden. Also fließt der Strom durch die CPU.
Dann habe ich den Kurzschlusstest ohne CPU wiederholt und erhalte das gleiche Ergebnis...
Wiederum ulkig. Aber egal, lasse die CPU erst einmal draußen.


Dabei bin ich nahe am CPU-Sockel auf ein Bauteil gestoßen, das seeehr warm wurde. In meinen Augen eine große Diode, da ich am funktionierenden Board (auch ohne CPU) in einer Richtung mit Diodentester ca. 0,5V erhalte, in anderer Richtung jedoch unendlich. Am defekten Board habe ich in beiden Richtungen Piepen und 0V.
So, und das hier ist im wahrsten Sinne "heiß"!
Es ist nämlich keine Diode, Dein Messergebnis trügt. Sondern es ist ein Tantalkondensator, mit 330 Mikrofarad.
Bedenke: Du misst ja im eingelöteten Zustand, da muss man sich bewusst sein, dass man gerade das gesamte Mainboard zu dem betreffenden Bauteil parallel durchmisst und muss daher das Messergebnis in stärkerem Maße interpretieren.

Auf dem intakten Board ist der Kondensator intakt und Du misst dort unbeabsichtigt in Wahrheit eine sonstwo auf dem Board zum Kondensator parallele Diode.
Auf dem defekten Board hingegen, ist der Tantal hinüber! Der hat 'nen Kurzen!
Löte das Dingens mal raus und messe es dann durch!
Ich behaupte, der Durchgangsprüfer wird in beiden Richtungen piepen.


Das Bauteil ist beschriftet mit:
3302582Y d (Fertigungsdatum? Beim funktionierenden Board steht hier 2612Y)
Die Codierungen zu entziffern sind immer schwierig und erfordern Recherche.
Deine Angabe der Beschriftung ist aber irreführend. Auf dem Bild ist der Tantal markiert. Und der ist, abgesehen von der "330" mit "25B2Y" beschriftet, gefolgt von einem "d".
Das sind drei Angaben, die man besser nicht zu einem gemeinsamen String zusammen klatscht.


Weiß jemand, worum es sich genau handelt? Dann würde ich sehen, ob bzw. wo ich das auftreiben kann.
Wie gesagt: Es ist ein Tantal mit 330 Mikrofarad.
Darüber hinaus ist noch die Spannungsfestigkeit von Bedeutung.
Die kann man entweder mittels Recherche nach dem aufgedruckten Code herausfinden, oder man überlegt sich einfach, welche Spannung dort überhaupt zu erwarten ist.
Der Kondensator sitzt offenbar im Bereich einer der CPU-Spannungen. Also richtig tiefe Spannungen.
Und überhaupt: Abgesehen von dem 19V-Pfad und dem Bereich beim Akku-Anschluss, sind ohnehin nirgendwo auf einem Notebook-Mainboard Spannungen von über 5V zu erwarten.
Du kannst also nichts falsch machen, wenn Du einen Tantal mit einer Nennspannung von etwas über 5V einsetzt.


Interessant ist noch die Frage, warum der Tantal hops gegangen ist.
Er kann einfach so dahin geschieden sein. Das ist denkbar.
Es kann aber leider auch sein, dass er dahin geschieden wurde!
Sprich: Es ist im Bereich des Möglichen, dass der Schaltwandler, der die Spannung erzeugt, an dessen Rail der Kondensi hängt, einen üblen Fehler hat, nämlich einen durchschaltenden/durchgebratenen Upper-MOSFET.
Wenn das der Fall sein sollte, dann sind 19V auf besagte Rail geraten, die für wesentlich tiefere Spannungen da ist. Dann wird das schwächste Glied zuerst gestorben sein. Und das muss nicht unbedingt der Kondensator sein. Es können (werden!) zuvor auch andere Bauteile (hochohmig) inden Tod gesprungen sein.

Weitere Vorgehensweise:
  1. Kondensator raus! Dann spaßeshalber noch durchmessen, aber es ist eh klar, dass der kaputt ist, wenn er die Quelle des Hotspots ist.
  2. Durchgangstest auf dem MB von der Stelle hinter dem zweiten Eingangs-MOSFET zu Masse.
    - Falls irgendwo der Upper-MOSFET eines Schaltwandlers kaputt sein sollte, so wäre Niederohmigkeit zu erwarten, auch bei ausgelötetem Kondensator.
  3. Falls nichts auf einen defekten "Upper"hindeutet, nun den zuvor ausgelöteten Kondensator ordnungsgemäß ersetzen. Mit etwas Glück war es das.
Falls es aber nach einem defekten "Upper" ausschaut, dann nimm innerlich schon mal Abschied von dem Mainboard ...
Da sinken die Aussichten auf eine erfolgreiche Reanimierung nämlich auf wenige Prozent.
Macht Technik dir das Leben schwör, ruf' schnell den EDV-Dompteur! ;-)

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5

Donnerstag, 8. November 2018, 07:52

Hallo EDV-Dompteur,

danke für die Hinweise. Mit der Beschriftung des Tantal ist bei mir etwas durcheinander geraten, das hätten eigentlich zwei Zeilen werden sollen, also nach der "330" eine neue Zeile. War wohl doch zu spät gestern, sonst hätte ich das wohl gemerkt.

Ich werde heute Abend deine vorgeschlagene weitere Vorgehensweise "abarbeiten" und gebe dann Rückmeldung.

Darf ich noch fragen, wie du vorgegangen wärst, bezogen auf deine ersten Satz in der Antwort hier drüber?

Vielen Dank auf jeden Fall schon mal, ohne deine Hilfe wäre ich nicht ansatzweise bis an diesen Punkt gekommen.

EDV-Dompteur

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6

Donnerstag, 8. November 2018, 14:48

Darf ich noch fragen, wie du vorgegangen wärst, bezogen auf deine ersten Satz in der Antwort hier drüber?
Nun, nachdem Du den "heißen" Tantal gefunden hattest, hielt ich es nicht mehr für erforderlich, mich noch mit Deinem Prozessortausch zu beschäftigen und dazu irgendws zu schreiben.
Ich persönlich hätte, nachdem klar war, dass die beiden Eingangs-MOSFETs sperren, zwischen den beiden aber ein Masseschluss besteht, mir diese Stelle dazwischen vorgeknöpft. Also geschaut, was dort (wohl auf der anderen Platinenseite) angeschlossen ist.

Übrigens glaube ich inzwischen nicht mehr an einen defekten Upper-MOSFET. Denn wäre das der Fall, dann wäre Dir das bei der Messung hinter dem zweiten Eingangs-MOSFET bereits aufgefallen. Dahinter hast Du ja keinen Durchgang zu Masse.
Der Tantal sitzt ja hinter einer Schaltwandlerspule und somit hinter dem dazugehörigen Schaltwandler-Upper-MOSFET.
Wäre der Upper-MOSFET über dem Tantal niederohmig - und der Tantal ebenfalls - dann hättest Du zwangsweise Masseschluss, hinter dem zweiten Eingangs-MOSFET.

Die Schaltwandler-MOSFETs werden daher wohl OK sein.
Der Tantal wird also "von allein" kaputt gegangen sein.

Allein mit dem kaputten Tantal kann ich mir aber den Masseschluss zwischen den Eingangs-MOSFETs noch nicht erklären.
Aber diese Stelle hätte ich persönlich mir ja auch zuerst vorgeknöpft.
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Donnerstag, 8. November 2018, 21:42

Zitat von »Eule«



Darf ich noch fragen, wie du vorgegangen wärst, bezogen auf deine ersten Satz in der Antwort hier drüber?
Nun, nachdem Du den "heißen" Tantal gefunden hattest, hielt ich es nicht mehr für erforderlich, mich noch mit Deinem Prozessortausch zu beschäftigen und dazu irgendws zu schreiben.
Ich persönlich hätte, nachdem klar war, dass die beiden Eingangs-MOSFETs sperren, zwischen den beiden aber ein Masseschluss besteht, mir diese Stelle dazwischen vorgeknöpft. Also geschaut, was dort (wohl auf der anderen Platinenseite) angeschlossen ist.

Das hatte ich gestern nicht geschrieben (war für mich wohl doch zu spät): Die andere Seite hatte ich mir angesehen. Die Durchkontaktierungen kommen dort zwar an, aber nur von einer einzigen ging ein mini-kleiner Kondensator zu einer Massefläche. Den hatte ich noch ausgelötet, Ergebnis war aber das Gleiche wie vorher: Masseschluss. Die restlichen Durchkontaktierungen scheinen also (zumindest für mich) in einem inneren Layer der Platine weiter zu laufen. Wozu, das ist mir ein Rätsel, aber ohne Schaltplan werde ich das wohl auch nicht heraus bekommen...

Übrigens glaube ich inzwischen nicht mehr an einen defekten Upper-MOSFET. Denn wäre das der Fall, dann wäre Dir das bei der Messung hinter dem zweiten Eingangs-MOSFET bereits aufgefallen. Dahinter hast Du ja keinen Durchgang zu Masse.
Der Tantal sitzt ja hinter einer Schaltwandlerspule und somit hinter dem dazugehörigen Schaltwandler-Upper-MOSFET.
Wäre der Upper-MOSFET über dem Tantal niederohmig - und der Tantal ebenfalls - dann hättest Du zwangsweise Masseschluss, hinter dem zweiten Eingangs-MOSFET.


Die Schaltwandler-MOSFETs werden daher wohl OK sein.
Der Tantal wird also "von allein" kaputt gegangen sein.

Allein mit dem kaputten Tantal kann ich mir aber den Masseschluss zwischen den Eingangs-MOSFETs noch nicht erklären.
Aber diese Stelle hätte ich persönlich mir ja auch zuerst vorgeknöpft.


Den Tantal habe ich auslöten können (mit Heißluftpistole, ich hatte mir vor Beginn deinen Bericht dazu durchgelesen und heimlich ein wenig an alten Platine das Entlöten mit Heißluft geübt.).
Er ist erwartungsgemäß defekt, hat in beiden Richtungen vollen Durchgang.

Danach war dann auch der Masseschluss vor dem zweiten MOSFET weg. Ich habe also wieder ein wenig mehr Hoffnung. Nun muss ich nur sehen, wo ich so einen Tantal her bekomme. Ich wohne auf dem flachen Land, also werde ich morgen auf dem Rückweg von der Arbeit mal in der nächsten größeren Stadt bei einem Radio-Fernseh-Händler (der noch selber repariert) vorbei schauen und fragen. Bei uns in der Nähe gibt es nichts (mehr).
Sonst muss ich bestellen. Meine "Heißluft-Löt-Übungsplatine" (schönes Wort :197: ) habe ich schon durch gesehen, dort finde ich nichts.
Ich muss vorher aber das Wieder-Einlöten per Heißluft üben, das habe ich noch nicht gemacht. Die große Kontaktfläche unter dem Tantal hat es dabei wohl in sich. Die beiden seitlichen Kontakte würde ich wohl mit meiner Lötstation hin bekommen, aber durch die untere verdeckte Kontaktfläche werde ich ohne Heißluft wohl nichts.
Oder hast Du einen besseren Weg? Ich würde erst mal so starten: Kontaktflächen säubern, dünn neu verzinnen, Kontaktflächen am Tantal auch verzinnen, dann Platine mit Flussmittel und Heißluft erwärmen bis das Lötzinn schmilzt und den neuen Tantal aufsetzen.

Ich melde mich, wenn ich etwas habe auftreiben können.

Schönen Abend und bis bald
Eule

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8

Freitag, 9. November 2018, 03:43

Die große Kontaktfläche unter dem Tantal hat es dabei wohl in sich.
Häääh? Wieso ist da eine Kontaktfläche unter dem Tantal?
Alarm! Foto bitte! Sowohl von der betreffenden Stelle der Platine, als auch von dem umgedrehten Tantal.

(Den Tantal kannst Du ja umgedreht mit auf die Platine legen, neben die Kontaktpads, um mit einem einzigen Foto auszukommen. Mein Serverspeicher ist nämlich schon am Anschlag, ich muss langsam mal ein größeres Hostingpaket buchen.)

Oder hast Du einen besseren Weg? Ich würde erst mal so starten: Kontaktflächen säubern, dünn neu verzinnen, Kontaktflächen am Tantal auch verzinnen, dann Platine mit Flussmittel und Heißluft erwärmen bis das Lötzinn schmilzt und den neuen Tantal aufsetzen.
Säubern ist gut.
Dünn neu verzinnen meinetwegen auch. Ist aber oft gar nicht notwendig. Jedenfalls dann nicht, wenn man einen woanders ausgelöteten Kondensi einlötet.

Das Flussmittel wird Dir aber verdampft sein, bis Du die Platine auf Löttemperatur hast.
Mach es lieber so:
Gebe 15 Zentimeter von der Lötstelle einen kleinen Kleck Flussmittelpaste an freier Stelle auf die Platine und setze den Kondensmann darauf.
Nun erhitze die Lötstelle mit Heißluft, bis das Zinn schmilzt.
Dann erst, setze den Kondensator auf die Pads (bitte richtig herum!) und gebe weiter Heißluft drauf, bis er sich sichtbar einlötet. Gerne noch ein paar Sekunden länger mit Heißluft drauf halten, damit er sich richtig gut "setzen" kann und das Flussmittel unter seinen Anschlüssen vollständig verdampfen kann.

Warum den Kondensator zu Anfang 15cm neben der Lötstelle auf die Platine legen?
- Das vermeidet einen schroffen Temperaturschock.
Er bekommt aus dieser Entfernung schon einige Hitze mit ab, aber doch noch nicht so viel, dass das Flussmittel, auf dem Du ihn absetzt, verdampfen würde, oder schon aktiv werden würde.
Wenn Du ihn dann später, wenn die Lötstelle ordentlich heiß ist, mit der Pinzette packst, um ihn an Ort und Stelle auf die Lötpads zu setzen, dann ist er einerseits schon gut durchwärmt und andererseits mit noch nicht aktiviertem Flussmittel benetzt.

Flussmittel wird generell erst ab einer bestimmten Temperatur aktiv, die aber noch unterhalb der Löttemperatur liegt.
Würdest Du ihn zu dicht neben der Lötstelle "parken", dann würde er zu viel Hitze abkriegen, so dass das Flussmittel zu früh aktiv wird.
Und würdest Du ihn weit weg irgendwo ablegen, dann wäre er noch kalt, wenn Du ihn auf die heißen Lötpads aufsetzt und einen Temperaturschock erleiden.

Man kann auch anders vorgehen, aber mein beschriebener Weg ist IMHO das schonendste Optimum.

Je nach verwendetem Flussmittel solltest Du hinterher noch alles säubern.
Bei "No Clean" Flussmitteln ist das theoretisch zwar nicht erforderlich (da keine Säurereste), aber dazu habe ich eine eigene Meinung. Ich reinige IMMER! Und zwar so gut es nur geht.
Reste von Flussmitteln, die nicht explizit "No Clean" sind, müssen unbedingt gründlich beseitigt werden.

Wenn Du keine Flussmittelpaste hast, sondern so ein dünnflüssiges Zeugs, dann musst Du Dir was anderes einfallen lassen, als meine beschriebene 15-Zentimeter-Methode. Ich persönlich mag keine dünnflüssigen Fluxe, jedenfalls nicht für solche Einsatzzwecke.
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9

Freitag, 9. November 2018, 23:40

Häääh? Wieso ist da eine Kontaktfläche unter dem Tantal?
Alarm! Foto bitte! Sowohl von der betreffenden Stelle der Platine, als auch von dem umgedrehten Tantal.
Hier ein Bildausschnitt der eigentlichen Position mit ausgelötetem Tantal, er liegt auf der Massefläche links nebenan. Es ist noch nichts gesäubert. Das mache ich dann vor dem Einlöten des neuen Tantals. Den Rest kennst Du ja aus dem vorigen Bild von gestern. Ich habe mich da wohl ein wenig ungeschickt ausgedrückt mit der "Kontaktfläche". Jedenfalls sehe ich nichts Ungewöhnliches.
Ich meinte lediglich die gelötete Fläche "unter" dem Tantal, bezogen darauf, dass ich dort mit normalem Lötkolben nicht hin komme. Mehr wollte ich gar nicht sagen. Zum Glück hatte ich die Tage vorher schon mal mit meiner Heißluftpistole "geübt".
tantal ausgelötet-.jpg

Einen passenden Tantal konnte ich nicht auftreiben, war zu spät, als ich Feierabend gemacht habe. Daher habe ich jetzt welche bestellt (+ einiges anderes) und hoffe, dass das Paket Anfang nächster Woche kommt.
Deine Vorgehensweise zum Einlöten des neuen Tantals werde ich dann so wie beschrieben umsetzen, Flussmittelpaste habe ich. Ist zwar "no name", funktioniert aber soweit. Anderes habe ich bisher nicht getestet, kann deswegen nicht beurteilen, wie gut bzw. schlecht mein Zeugs hier ist.
Ich habe übrigens gerade deinen Artikel bez. Lötpaste gelesen. Mal schauen, wann ich mal wieder irgendwo einen Conrad in der Nähe habe, wenn ich beruflich unterwegs bin. Wird wohl dauern...

Etwas off topic: Schläfst Du eigentlich auch mal :196: ? Als du meinen letzten EIntrag beantwortet hast, habe ich schon diverse Stunden geschlummert :-)


Edit von EDV-Dompteur: Zitatblock-Struktur repariert.

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Samstag, 10. November 2018, 16:29

Hier ein Bildausschnitt der eigentlichen Position mit ausgelötetem Tantal
Also das haut mich echt vom Hocker!
Ich habe noch NIEMALS einen Tantal solcher Art gesehen, mit einem mittleren Pad!
Die Metallfläche soll wohl als Thermalpad fungieren, zur Wärmeableitung. Dabei werden die Dinger eigentlich nicht heiß im Betrieb, höchstens warm.
Der Kondensator wird wohl so eine Luxusausführung sein, die nach allen Regeln der Kunst auf maximale Frequenztauglichkeit gebürstet ist.

Es wäre interessant, von dem Teil mal ein Datenblatt zu beäugeln.
Das aufgedruckte Logo kann ich aber nicht entziffern. Daraus ließe sich zumindest schon mal auf den Hersteller schließen.


Ich habe übrigens gerade deinen Artikel bez. Lötpaste gelesen.
Lötpaste setze ich für Reparaturarbeiten praktisch niemals ein.
Man verwendet das Zeug für die Bestückung von Leerplatinen.


Etwas off topic: Schläfst Du eigentlich auch mal :196: ?
Das frage ich mich auch manchmal ... :073:
Bin echt überarbeitet!
:045:
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11

Samstag, 10. November 2018, 20:57

Hier der Link zu dem Tantal, von dem ich ein paar bestellt habe:
https://www.reichelt.de/smd-tantal-330-u…l?&trstct=pos_0

Hier findest Du auch Datenblätter usw., wenn Du dir das noch mal genauer ansehen möchtest.
Es gibt mehrere Serien von Panasonic mit dieser Gehäuseform und den Kontakten.

Die kannte ich vorher auch nicht.

Ich werde mal sehen, ob ich noch eine bessere Lupe auftreiben kann hier. Spätestens Montag kann ich hoffentlich etwas dazu sagen, in der Firma müsst etwas vorhanden sein. Evtl. bekomme ich ja noch etwas mehr über den defekten ausgelöteten Tantal heraus.

In den Schaltplänen zu anderen Fujitsu-Lifebook-Boards habe ich noch mal geschaut: In CPU-Nähe sitzen öfter 330µF-Kondensatoren, alle mit 2V. Vielleicht hilft diese Info ja jemandem.

EDV-Dompteur

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12

Dienstag, 13. November 2018, 02:06

Hier der Link zu dem Tantal, von dem ich ein paar bestellt habe:
https://www.reichelt.de/smd-tantal-330-u…l?&trstct=pos_0

Hier findest Du auch Datenblätter usw., wenn Du dir das noch mal genauer ansehen möchtest.
Es gibt mehrere Serien von Panasonic mit dieser Gehäuseform und den Kontakten.
Das ist ja nur ein Datenblatt-Auszug, den Reichelt da verlinkt.
Habe daraufhin selbst mal eine Suchmaschine bemüht und umfangreichere Datenblätter gefunden. Aber nirgendwo sehe ich dieses sonderbare Pinout, mit den drei Pads ...
Oder übersehe ich was?


Ich werde mal sehen, ob ich noch eine bessere Lupe auftreiben kann hier.
Wofür?
Die Löterei so großer Klopper sollte doch noch ohne Sehhilfe gehen (oder maximal mit einer Lesebrille).
Für andere Zwecke, also um Beschriftungen abzulesen etc., leistet doch eine Digicam zumeist viel bessere Dienste, als selbst stark vergrößernde Lupen.
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Dienstag, 13. November 2018, 08:31

Auf den bei Reichelt hinterlegten Fotos von dem Tantal sind die drei Pins zu sehen, ins Datenblatt hatte ich aber nicht wirklich hinein gesehen. Dort habe ich gerade rein gesehen und finde auch nichts von dem dritten Kontakt. Mal sehen, wie denn nun meine bestellten Tantals aussehen.
Hier die Artikelnummer bei Reichelt: TPF 330U 6,3


Zur Lupe:
Meine Digi-Cam ist für so kleine Bereiche nicht geeignet, mein Telefon auch nicht (nur der Tantal möglichst groß dargestellt). Daher kam die Idee mit der Lupe, um das vermeintliche Logo noch mal genauer anzusehen. Das habe ich gestern Abend gemacht:
Letztlich ist es aber nur ein Kreis, in dem "X30" steht. Damit bin ich aber auch nicht weiter gekommen.
Zum Löten brauche ich die Lupe nicht, das stimmt schon.

Heute soll mein Paket kommen. Wenn ich dann heute Abend noch Zeit finde, mir das anzusehen (muss irgendwie passen...), werde ich mich direkt dran setzen und mich melden.

EDV-Dompteur

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14

Dienstag, 13. November 2018, 14:37

Mal sehen, wie denn nun meine bestellten Tantals aussehen.
Da kann man bei Reichelt leider nie wissen, was tatsächlich kommt.
Damit will ich Reichelt nicht schlecht machen, aber deren Ausrichtung ist halt mehr auf Privatbastler zugeschnitten, als auf Industriekunden.
Da bekommt man dann schon mal hinreichend "ähnliche" Teile geliefert, aber nicht unbedingt 100% exakt das, was man erwartet hatte.

Wenn Dir verlässliche Exaktheit wichtig ist (sollte hier zwar wurscht sein, aber wenn ...), dann bist Du bei Farnell.de an der richtigen Adresse.
Obwohl selbst dort die angezeigten Bilder nur als Symbolbilder zu verstehen sind. Man bekommt dort jedoch absolut verlässlich das geliefert, was im jeweils verlinkten Datenblatt aufgeführt ist. Und zwar industrietauglich verpackt, als Gurtabschnitt; keine lose eingetüteten Einzelteile.

Farnell liefert allerdings nicht an Privatkunden.
Es gibt aber einen Zwischenhändler, über den man auch als Privatperson Farnell-Teile ordern kann. Link habe ich gerade nicht zur Hand, ist aber recherchierbar.


Meine Digi-Cam ist für so kleine Bereiche nicht geeignet, mein Telefon auch nicht (nur der Tantal möglichst groß dargestellt).
Na, das kann ich nicht glauben.
Deine angehängten Bilder sind doch trotz großem Abstand schon ausreichend gut aufgelöst. Vielleicht noch eine Spur dichter ran, dann noch per Taschenlampe Licht aus dem richtigen Winkel druff geben und alles wäre bestens.
Macht Technik dir das Leben schwör, ruf' schnell den EDV-Dompteur! ;-)

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15

Dienstag, 13. November 2018, 22:02

So, Paket ist angekommen.
Neuen Tantal kontrolliert und eingelötet. Dann EInschalttest mit orignalem Fujitsu-Netzteil, welches an anderem Lifebook funktioniert: Nichts.
Multimeter: Eingangsspannung wird vom Netzgerät weggeschaltet (periodisch). Tantal kontrolliert im eingelöteten Zustand: defekt. Also wieder ausgelötet und nochmal getestet: Kurzschluss, neuer Tantal defekt.
Das war also nicht die eigentliche Ursache, hier ist dann offenbar noch mehr defekt. Nun habe ich auch mit ausgelötetem Tantal einen Masseschluss vor dem zweiten MOSFET, das war vorher nicht der Fall. Also hat es wohl nun noch mehr zerrissen.
Ich habe am Wochenende noch mal ein paar Stunden investiert und nach Schaltplänen zu LIfebooks der Serie E / S gesucht, z.B. E751, E752,S751, S752 usw., da diese weitgehend baugleich sind, nach dem was ich gelesen habe.
Gefunden habe ich nichts, außer weitere Nachfragen nach solchen Plänen, jedenfalls in einem russischen Forum (online-Übersetzer machts möglich).
Eben habe ich mir die Platine noch mal angesehen und die Nase dran gehalten, gefunden habe ich auch nichts. Vor allem die Durchkontaktierungen vor dem zweiten MOSFET habe ich mir noch mal genau angesehen. Aber auch hier nichts neues: Sie kommen zwar (mechanisch) auf der anderen Seite an, haben dort aber keinerlei Kontakt. Also gehe ich weiter davon aus, dass sie in einem anderen Layer landen.

Ich sage es nicht gerne, aber nun werde ich wohl doch auf die elektronische Bucht zurückgreifen und ein Board dort ordern. Das defekte Board werde ich dann als Übungsplatine nehmen, um weiter Heißluftlöten zu üben.
Auch wenn das Ergebnis hier nicht das geworden ist, was ich mir zwischenzeitlich erhofft hatte, kann ich ruhigen Gewissens sagen, dass ich einen Haufen gelernt habe. Und ohne dieses Forum und die ausführlichen Beiträge vom EDV-Dompteur wäre ich mit Sicherheit nicht ansatzweise so weit gekommen bzw. hätte so viel gelernt.

Ich habe auch mit meiner Digicam und zusätzlicher Beleuchtung noch weiter "gespielt" und habe wirklich noch bessere Aufnahmen des defekten Tantals machen können. Diese hänge ich hier dran. Vielleicht bekommt ja noch jemand etwas heraus.

An dieser Stelle möchte ich dem EDV-Dompteur ein ganz großes "DANKE SCHÖN" aussprechen für die kompetente Unterstützung und die verständliche Vermittlung von Wissen.
»Eule« hat folgende Bilder angehängt:
  • RIMG0194.JPG
  • RIMG0195.JPG
  • RIMG0196.JPG

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16

Mittwoch, 14. November 2018, 05:50

Wenn Dir der neue Tantal gleich wieder hops gegangen ist, dann wird doch der Upper-MOSFET des zugehörigen Schaltwandlers niederohmig sein.
- Deine Messung hinter den beiden Eingangs-MOSFETs (einige Postings zuvor) schien das zwar auszuschließen, denn da hattest Du ja keinen Masseschluss festgestellt, aber vermutlich bestand der Masseschluss sehr wohl schon die ganze Zeit und Du hattest beim Messen lediglich keinen guten Kontakt.

- Das passiert sogar recht häufig, dass nahezu unsichtbare Flussmittelreste auf den Lötstellen den Kontakt beim Messen sehr hartnäckig behindern. Das Zeug isoliert gut, da muss man manchmal mit richtig viel Anpressdruck regelrecht auf den Lötstellen herum kratzen, bis man endlich ordentlichen Kontakt zustande kriegt. Obwohl man dem Augenschein nach nichts als blankes Metall unter der Messspitze hat.

OK, wir gehen nun also von einem falschen Messergebins aus, zu jener Zeit.
Du hast es demnach also mit einem entweder niederohmig defekten, oder einem permenent angesteuerten MOSFET zu tun.
- Das ist bitter, denn dann werden Dir die 19V auf die Spannungs-Rail geraten sein.
Mit viel Glück hat sich zuerst (und hoffentlich ganz früh, als die Spannung noch klein war) der Kondensator heroisch selbst geopfert und noch im Tod den Rest der Schaltung geschützt, indem er dank der Niederohmigkeit seines sterblichen Überrestes die Spannung am weiteren Hochrauschen zur Zielmarke "19V" gehindert hat. Wenn das ein 2V-Typ war, dann könntest Du dieses Glück tatsächlich haben.

Mache jetzt bloß keinen Test mehr mit Spannung, ohne dem Kondensator!
Sondern:
  1. Finde den zugehörigen Upper-MOSFET und löte den mal aus.
  2. Dann mache wieder den Durchgangstest hinter dem zweiten Eingangs-MOSFET. Da sollte dann kein Masseschluss mehr bestehen.

Auch den ausgelöteten MOSFET durchmessen.
Niederohmig? - Ersetzen!
Nicht niederohmig? - Dann den zugehörigen Schaltregler-IC ersetzen.

Erst wenn alles wieder eingelötet ist, was in die Schaltung gehört UND der Masseschluss hinter dem zweiten MOSFET weg ist, darfst Du wieder Spannung auf die Schaltung geben.
Kann gut sein, dass sich dann die bittere Tatsache offenbart, dass der Prozessor hinüber ist, oder ein anderer IC. :-(
Aber mit viel Glück haben die (dank dem ehrenhaften Heldentod des heroischen Kondensators!) überleben können und alles läuft wieder.




Wie findet man den Upper-MOSFET eines Schaltwandlers?
Nun, zuerst die zugehörige Schaltwandlerspule ausfindig machen. Diese ist auf einer Seite direkt mit zwei MOSFETs verbunden.
Davon ist einer der "UPPER". Und der wird an seinen vier zusammengeschalteten Pins (Nr. 5 bis 8) elektrische Verbindung zum "Ausgang" des zweiten Eingangs-MOSFETs haben, also zur 19V-Rail.

Der andere MOSFET an der Schaltwandlerspule hingegen, hat an den Pins 1 bis 3 super-niederohmige Verbindung zu Masse, da tatsächlich direkt mit Masse verbunden.


Nicht verwurschteln und irritieren lassen, immerhin wird der "Upper" ja niederohmig sein und somit den Durchgangsprüfer piepen lassen - beachte die Pin-Nummern die ich angegeben habe, dann wirst Du automatisch richtig liegen.
Die Stelle zwischen den MOSFETs am Schaltwandler, die ja mit der Spule verbunden ist, ist von sich aus (auch ohne Defekt) "ziemlich" niederohmig. Deutlich niederohmig genug, um den Durchgangsprüfer piepen zu lassen. Aber nur der untere MOSFET ist wirklich super-niederohmig zu Masse. Achte also auch auf die Anzeige am Multimeter, statt bloß auf das Gepiepe.


Bezüglich des Schaltwandlers zur Erzeugung der Prozessorspannung:
Es ist manchmal so, dass dort nicht bloß eine enzige Spule zum Einsatz kommt, sondern derer zwei, oder gar drei Stück, die ausgangsseitig alle zusammen geschaltet sind.
Und jede dieser 1 bis 3 Spulen hat eingangsseitig jeweils zwei MOSFEST, von denen der obere (der "Upper") mit der 19V-Rail verbunden ist, der untere dagegen mit Masse.
Du könntest es also eventuell mit bis zu drei "Uppern" zu tun haben, die auf Niederohmigkeit untersucht werden müssen.

Edit: Letzten Absatz nachträglich hinzugefügt und dafür zwei arg missverständliche Sätze aus dem Text darüber gestrichen.
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17

Mittwoch, 14. November 2018, 23:39

Ich habe mir nun erstmal den zweiten Eingangs-MOSFET angesehen und die Umgebung dazu.
Eines kann ich nun sagen:
Vor dem zweiten MOSFET ist der Masseschluss vorhanden, hinter dem zweiten MOSFET nicht. Ich habe u.a. die hinter dem zweiten MOSFET liegenden Bauteile dzw. deren Kontakte (z.B. die zum MOSFET parallel geschaltete Schottky-Diode, siehe in einem der ersten Einträge hier). Von jedem gefundenen Kontakt hinter dem zweiten MOSFET habe ich zu den anderen Kontakten dort Durchgang, habe also mit dem Multimeter sozusagen jeweils Kontakt. Aber wenn ich gegen eine Massefläche (mehrere probiert) teste, dann sehe ich einen sich aufladenden Kondensator, bis dann ziemlich schnell nichts mehr ist. Der Durchgangsprüfer meldet sich nur für einen ganz kurzen Augenblick.
Zu den gleichen Masseflächen sehe ich den Masseschluss mit dem Durchgangsprüfer.

Zwischenzeitlich hatte ich auch den Verdacht, dass ich hier gar nicht bei den richtigen MOSFETs für den Eingang bin, aber im Bereich der 19V-Einspeisung liegen nur diese beiden MOSFETs. Auf der anderen Platinenseite liegen zwar noch zwei kleinere, die haben aber eine Spule und Kondensator, werden also eine andere Spannung erzeugen. Sonst sehe ich hier keine MOSFETs, es bleiben also keine anderen übrig.

Den Upper-MOSFET beim defekten Tantal habe ich anhand der Beschreibung schnell gefunden. Beide MOSFETs sind mechanisch kleiner als die anderen. Von der Spule ist ebenfalls nur eine verbaut. Alle anderen sehen anders aus bzw. sind anders beschriftet. In diesem Bereich um die CPU herum befinden sich noch diverse weitere Spulen und MOSFETS inkl. der zugehörigen Kondensatoren.
Ich habe hier (um die CPU herum) übrigens drei baugleiche Spulen gefunden, die zusammengeschaltet sind, aber das hier nur am Rande.

Ausgelötet habe ich den MOSFET noch nicht. Der zweite MOSFET liegt direkt nebenan, ebenso ein kleiner Kondensator. Mal sehen, wo ich Kaptonband auftreiben kann, damit ich die nicht gleich weg blase.
Die CPU werde ich morgen im E752 testen.

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18

Donnerstag, 15. November 2018, 00:27

Das ist aber komisch, Eule!
Wie soll es möglich sein, dass Dir der neue Kondensator kaputt gegangen ist, wenn dort gar keine Spannung hingelangt sein kann, weil die schon weit weit vorher (schon vor dem zweiten Eingangs-MOSFET) kurzgeschlossen wird?

Ich kann mir nicht vorstellen, dass Du den beim Einlöten zerbraten hast. Das würde allenfalls einem Ork gelingen und dafür klingst Du erstens viel zu intelligent, zweitens hast Du das Heißluftlöten zuvor zumindest mal geübt, nach reichlicher Lektüre meiner diesbezüglichen Anleitung.
Wenn Du den tatsächlich zerbraten hättest, unter schmerzbefreiter Ignorierung von Qualm und Gestank, dann würde die Platine jetzt großflächig miefen und sichtbare Schäden haben. Hat sie aber nicht, Du siehst und riechst nichts.

An Deiner Handwerkskunst wird es also nicht liegen, davon können wir ausgehen.
Der Kondensator ist aber hinüber und dafür kommt nur noch Überspannung in Betracht.
Aber wie soll die Spannung dahin gekommen sein?


Meinen Vorschlag, die Eingangsschaltung mal zu skizzieren, hast Du bis jetzt noch nicht umgesetzt (macht Arbeit, ich weiß).
Schade, denn die Skizze wäre erhellend.
Du solltest aber zumindest einmal definitv sicher stellen, dass wir wirklich die korrekten MOSFETs beim Wickel haben. Das ist per Durchgangsprüfer schnell erledigt: Der erste MOSFET muss Verbindung zum Pluspol der 19V-Buchse haben.


Um die Schaltung nicht zu gefährden, würde ich dann folgenden Weg vorschlagen:
Löte mal den zweiten Eingangs-MOSFET raus! Dadurch ist alles, was dahinter liegt, zuverlässig geschützt.
Dann schließe das Netzteil an. Was passiert? Kurzschluss, oder nix Kurzschluss?

Wenn Kurzschluss:
Dann mal versuchen, den Eingangsstrom irgendwie auf etwa drei Ampere zu begrenzen.
Dazu bietet sich ein Labornetzteil an. Es geht aber auch mit einem selbst improvisierten Hochlast-Widerstand (für 60W tauglich!), den Du irgendwie in Reihe frickelst.
Das niederohmig defekte Bauteil wird sich dann durch Erhitzung verraten.


Zitat

Mal sehen, wo ich Kaptonband auftreiben kann, damit ich die nicht gleich weg blase.
Das wird Dir nicht passieren, dass Du den weg bläst.
Beim Einlöten kann das passieren, aber sobald Lot flüssig ist, hält es die kleinen Bauteile per Oberflächenspannung des flüssigen Metalls in Position.


Zitat

Die CPU werde ich morgen im E752 testen.
Lieber nicht!
Wenn die kaputt gegangen sein sollte, dann gefährdet sie Dir jetzt das andere, noch intakte Mainboard.

Kleine Anekdokte:
Mein Cousin hat sich mal mit einer (zum Schnäpperle-Preis angekauften!) CPU 'nen ganz fetten Bock geschossen:
Gebraucht angekaufte (normalerweise betont teure) CPU in seinen ganz extrem hochpreisigen Rechner gesteckt, in freudiger Erwartung auf noch ein paar Prozentchen mehr Rechenpower.
Nix ging, nix verstanden ...
Also testweise wieder die bewährte, originale CPU rein. Doch das inzwischen defekte MB killte nun diese "alte" CPU.
Cousin aber noch immer nix gerafft und die bislang doch wirklich bestens bewährte (nun aber halt ebenfalls defekte) CPU testweise in ein nagelneues (wiederum extrem hochpreisiges!) MB gesteckt, wo sie - zum krönenden Abschluss - dieses dann auch noch "erlegte". :-)
Schaden in vierstelliger Höhe! :046:

Eine Notebook-CPU kostet fast nix.
Ein Notebook-Mainboard hingegen, ist teuer. Da geht man so ein Risiko nicht ein.
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19

Donnerstag, 15. November 2018, 22:55

Ich habe heute nur kurz Zeit gehabt, weiter zu suchen. Löten usw. (Skizze) werde ich wohl erst am Wochenende schaffen. Die Platine ist, wie schon von dir vermutet, nicht verbrannt, stinkt nicht usw. von meinem Heißlöten. Daran wird es also wohl nicht gelegen haben, dass der Tantal gestorben ist.

Noch etwas zu den Eingangs-MOSFETs:
Ich habe nun zumindest herausgefunden, dass der zweite MOSFET ausgangsseitig mit dem Pluspol des Akkus direkt verbunden ist. Das hat mir der Durchgangsprüfer verraten. Eine andere Verbindung konnte ich bisher nicht ausmachen.
Da ich das nicht erwartet hatte, habe ich mal wieder durch einen Schaltplan geschaut, diesmal von einem Fujitsu P7230. Ist ein älteres Business-Gerät mit Anschluss für eine Dockingstation.

Versteckter Text Versteckter Text

Dieser Text wurde vom Autor versteckt.

Die Übersicht auf Blatt 4 entsprach nicht dem, was ich angenommen hatte.
Also weiter:
Auf Blatt 5 links oben ist "+VADPTR" zu finden. Ich gehe davon aus, dass dies die 19V-Buchse ist als Einspeisung.
Dann geht es nach rechts weiter durch den MOSFET Q501. Dahinter habe ich dann direkt "+VBAT". Wenn ich nun im PDF danach suche, dann lande ich direkt bei diversen MOSFETs mit Spulen usw. für die unterschiedlichen Spannungen, alles auf folgenden Seiten. Daraus schließe ich, dass "+VBAT" die 19V-Schiene ist, von der aus alle weiteren Spannungen erzeugt werden.

Nochmal zurück zu Blatt 5: Es gibt dort einen zweiten MOSFET rechts: Q8.
Dieser ist ausgangsseitig mit "+VPACK" verbunden. Und das finde ich auf Blatt 6 am Batterieanschluss.

Ich habe nun eine Theorie zum P7230:
Bei diesem Notebook ist die Funktion des zweiten MOSFETs eine andere als bei den allermeisten.
Mir ist allerdings nicht klar, ob der zweite MOSFET nun direkt den Akku laden soll oder ob das evtl. über Q502 und L506 (Blatt 5, links von Q8) geschieht. Q502 sieht mir aus wie zwei MOSFETs in einem Gehäuse. Datenblatt dazu habe ich mir bisher nicht angesehen, das suche ich morgen mal, wenn ich mehr Zeit habe.

Was sagst Du dazu? Mir fehlt in diesem Bereich die Erfahrung, mag also auch direkt sein, dass ich hier Blödsinn geschrieben habe.

Inwieweit das, was ich mir oben im Schaltplan zum P7230 heraus gelesen habe, auf mein defektes E782 übertragbar ist, ist ja auch noch eine andere Sache.
Ich habe auch noch einen Schaltplan zum E8310, ebenfalls älter, aber auch aus der Business-Serie mit Dockingstation-Anschluss. Den schaue ich mir morgen an.
Auch diesen Plan habe ich von der "elektrischen Tanya" :-)
DIe Pläne sollten leicht zu finden sein. Ich weiß nicht, ob ich sie bzw. die Links dazu hier veröffentlichen darf oder ob ich mir damit ggf. Ärger einhandeln würde wegen Urheberrecht blablabla, also habe ich davon abgesehen. Ggf. schreibe mir eine private Nachricht.


Edit von EDV-Dompteur: Die etwas zu konkrete Suchanleitung vorsichtshalber in eine Hide-Box verfrachtet, wegen unklarem Copyright.

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20

Freitag, 16. November 2018, 04:51

Ist ja regelrecht "der Hammer"!
Der Hersteller hat hier (ich beziehe mich auf den Schaltplan) den ersten Eingangs-MOSFET "wegrationalisiert" und schlicht durch eine Schottky-Diode ersetzt (D507).
OK, kann man so machen, ist aber suboptimal, weil die Diode deutlich mehr Leistung verheizt, als ein satt durchgesteuerter MOSFET.
Darum hat sich schon seit vielen Jahren allgemein die Beschaltung mit zwei MOSFETs durchgesetzt.

Davon abgesehen:
Wenn wir die uns die Diode als den ersten MOSFET vorstellen, dann ist der Rest aber wieder ganz wie gehabt. Q501 ist dann als "zweiter" MOSFET anzusehen.
Dahinter kommt die von mir oft (obwohl etwas unzutreffend) als "19V-Rail" bezeichnete Rail. In Schaltplänen ist die nie einheitlich beschriftet, hier heißt sie "+VBAT", was ich persönlich noch irreführender finde, als meine präferierte Bezeichnung - aber das nur am Rande.

Was genau macht diese Rail?
- Nun, sie führt (je nachdem) entweder die 19V vom Netzteil, oder (im Akkubetrieb) die Ausgangsspannung des Akkus. Sie führt also die "Main-Power" für alles. Sämtliche Schaltwandler auf dem Mainboard hängen eingangsseitig an dieser Rail.

Für das Laden des Akkus ist die Spule L506 zuständig, in Verbindung mit dem Doppel-MOSFET Q502.
Wenn der Akku, statt des Netzteils, das Mainboard versorgen soll, dann schaltet der MOSFET Q8 die Akkuspannung auf die Rail von +VBAT.


Soweit die Schaltplankunde.
Nun zu Deinem Gerät:
Davon ausgehend, dass der im Plan gezeigte Konstruktionsstil auch bei Deinem Mainboard praktiziert wurde, war Deine bisherige Messung "zwischen den Eingangs-MOSFETs" für die Tonne, weil das in Wahrheit die Stelle zwischen Q501 und Q8 war, also die Rail +VBAT.

- Die Schaltskizze, die anzufertigen ich schon früher empfahl, hätte echt Zeit gespart ...

Anhand des Schaltplans ist nun jedenfalls klar, dass Du einen Kurzschluss auf der Rail +VBAT hast.

Da Dir der Tantal gleich wieder hopps gegangen ist, gehe ich nach wie vor davon aus, dass der Upper-MOSFET seines Schaltwandlers durchsteuert.
Dafür kann es zwei mögliche Ursachen geben (hatte ich das nicht schon erklärt)?
1) Upper-MOSFET niederohmig defekt.
2) Der zugehörige Schaltwandler-IC ist defekt und steuert den Upper-MOSFET permanent an.

Mit gaaanz geringer Wahrscheinlichkeit kommt als dritte Ursache noch in Betracht, dass der untere MOSFET des Schaltwandlers hochohmig defekt ist.
Das ist deswegen unwahrscheinlich, weil der Schaltwandler-IC das bemerken würde. Er würde dann aus Sicherheitsgründen den "Upper" umgehend abwürgen, noch bevor Schaden auftreten kann.
Die Sicherheitsmechanismen ins solchen Schaltwandler-ICs sind ausgesprochen gut durchdacht und zuverlässig!
- Wäre das nicht so und wäre der untere MOSFET hochohmig, während der Upper fröhlich weiterhin angesteuert wird, dann könnte (und würde) die Spannung unzulässig hoch rauschen.
Aber wie gesagt: Der IC würde sich alle Beinchen ausreißen, um das zu verhindern; der lässt sowas nicht zu.


Ich weiß nicht, ob ich sie bzw. die Links dazu hier veröffentlichen darf oder ob ich mir damit ggf. Ärger einhandeln würde wegen Urheberrecht blablabla, also habe ich davon abgesehen.
Deine Vorsicht sei Dir hoch angerechnet!
Im Grunde ist Dein Suchtipp schon reichlich grenzwertig. Ein realitätsfremder Richter (gibt es eigentlich auch andere?) könnte das nämlich als eine so konkrete Anleitung betrachten, dass es einer Direktverlinkung fast gleichzusetzen ist ... :-(
- In Bezug aufs Internet haben Juristen leider sehr oft ganz gehörig einen an der Waffel (was bei denen ohnehin eine Art Berufskrankheit zu sein scheint).

Ich habe Deinen Suchtipp daher mal in eine Hide-Box gepackt.
In Hide-Boxen kannst Du von mir aus auch Direktlinks verpacken. Da sind sie vor der Öffentlichkeit geschützt.

- Damit will ich gegenüber der geschätzten Öffentlichkeit übrigens kein Spielverderber sein und ihr ganz sicher keine Informationen vorenthalten, im Gegenteil!
Aber weil leider gar zu viele Menschen ihr Kreuzchen alle vier Jahre an ganz fatal falscher Stelle machen, haben wir - neben unzähliger anderer, vermeidbarer Leiden - eben auch Heerscharen von parasitären Existenzen, aka Abmahn-Anwälten, auf freier Wildbahn, die täglich viele Stunden Zeit haben, um das Internet nach winzigen und eigentlich belanglosen Haaren zu durchsuchen, aus denen sich Galgenstricke drehen lassen.
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21

Freitag, 16. November 2018, 22:25

Heute komme ich nicht mehr zum Löten (Upper MOSFET bei defektem Tantal), muss mal dringend ins Bett. Mal sehen, wie das morgen passt.
Eine Skizze zur Eingangsbeschaltung hatte ich bereits mehrfach angefangen, aber jedes Mal wieder weg geworfen, weil ich nichts SInnvolles zusammen bekommen habe. Ich war immer beim "ersten" und "MOSFET". Nachdem ich nun durch deine Bestätigung wusste, dass es anders ist, habe ich mir das weiter angesehen per Durchgangsprüfer. Die beiden Dioden am Eingang sind da, der Masseschluss liegt bei der 19V-Schiene (ok, wussten wir schon vorher), der zweite MOSFET ist für den Akku da usw.
Dann habe ich das mit dem Schaltplan vom E8310 verglichen, dort sieht es auch so aus: Vorne Dioden, zweiter MOSFET für Akku usw,

Im Schaltplan zum LH531 (scheint eher ein Einsteigergerät zu sein, keinen Docking-Anschluss, neuer als die beiden vorher genannten Notebooks, Intel I3 / I5 zweite Generation) sind interessanterweise zwei Eingangs-MOSFETs verbaut, so wie erwartet.

Sobald ich den Upper MOSFET beim defekten Tantal ausgelötet und durchgepiept habe, melde ich mich wieder mit aktuellem Stand.

22

Mittwoch, 21. November 2018, 22:31

Nach ein paar Tagen Zwangspause geht es heute wieder einigermaßen. Am Wochenende bis einschließlich gestern war absolut nichts zu machen.
Den weiter oben genannten MOSFET habe ich vorhin per Heißluft ausgelötet. Wie zu erwarten war, hat er vollen Durchgang - also defekt. Auch der Masseschluss auf der 19V-Schiene ist nun offenbar beseitigt. Jedenfalls meckert mein Multimeter nicht mehr bei Messungen "19V-Schiene gegen Masse". Nun hoffe ich, dass der Rest des Boards und die CPU nichts weiter abbekommen hat und ich so einen MOSFET auftreiben kann.
Den ausgelöteten MOSFET konnte ich noch nicht identifizieren, eine Lupe kann ich gerade nicht auftreiben, auch meine Digicam schafft das nicht. Der MOSFET ist noch deutlich kleiner als der am Eingang der 19V-Schiene, dieser hier hat vielleicht eine Kantenlänge von grob geschätzt 2mm. Bisher konnte ich nur ein "3D" darauf erkennen, für die untere Zeile werde ich sehen, was ich morgen an Lupe auftreiben kann. Evtl. bekomme ich dann auch ein Foto hin. Ich melde mich, sobald ich mehr weiß.

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23

Donnerstag, 22. November 2018, 04:32

Deine Kamera bringt es absolut, da bin ich mir sicher!
SATT Licht aus dem richtigen Winkel druff und gut.
Das Foto kann man am PC noch vergrößern und an Gamma & Kontrast drehen.

Manchmal bringt es auch was, 'nen gewölbten, kleinen Tropfen Benzin auf ein Bauteil zu geben, dann wird der Aufdruck viel besser erkennbar.
Vielleicht geht es auch mit Wasser (achtung, Gefahr!), oder Öl etc. etc., aber ich nehme immer Fleckenbenzin.
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24

Donnerstag, 22. November 2018, 22:04

Ich hatte heute die Gelegenheit, im Labor ein paar Aufnahmen vom ausgelöteten MOSFET zu machen.




Der MOSFET ist mit "3E" beschriftet in der oberen Zeile. Das konnte ich deutlicher erkennen, bevor ich versucht habe, den MOSFET mit einer kleinen Zange zu greifen, da keine Pinzette zur Hand war. Die Kratzer stammen vom Abrutschen mit der Zange - blöde Idee.

In der zweiten Zeile lese ich mir "279B" heraus.
s-manuals spuckt mir zu "3E" nur Ergebnisse zu Transistoren aus, mit dem Inhalt der zweiten Zeile bin ich auch nicht wirklich schlauer geworden.
Kombinationen von verschiedenen Suchbegriffen (MOSFET, 3E, 279B, Notebook usw.) haben mich auch zu keinem brauchbaren Ergebnis geführt.

Der MOSFET hat diese Maße, gemessen mit Messschieber:
2,9 mm lang
2,9 mm breit (inkl. Beinchen)
2,4 mm ohne Beinchen
Höhe 0,8 mm
8 Pins

Ich habe dann versucht, eine Gehäuseform aus den Maßen zu ermitteln, aber auch da bin ich mir unschlüssig: TSOP, PSOP usw. passte alles nicht wirklich zu meinen Maßen.

Hat jemand eine Idee, wo ich weitere Infos bekomme? Ich habe mir auch mal wieder Notebook-Schaltpläne angesehen (siehe weiter oben), aber auch hier konnte ich nichts ableiten bez. der MOSFETs. Ich kann nur sagen, dass sie beim CPU-Sockel liegen und mit dem bereits oben genannten 330µF-Tantal gekoppelt sind. Die Spannung wird also niedrig sein.

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Freitag, 23. November 2018, 06:30

Sind auf der Unterseite vier Pins sichtbar miteinander verbunden?
Und auch keine zusäztlichen Anschlüsse unter dem Gehäuse?
- Wenn Doppel-Ja, dann wirklich normaler MOSFET.

Böse Maionboard-Designer verbauen nämlich auch schon mal duale MOSFETs im achtpoligen Package. Oder Packages mit mehr als den sichtbaren acht Pins - die zusätzlichen sind dann unter dem Gehäuse.

Die Spannung wird also niedrig sein.
Irrtum! Die Spannung am MOSFET wird 19V betragen.
Macht aber nix, die können eh 25 oder 30V ab. Wollte nur Deinen Trugschluss korrigieren.
Die beiden MOSFETs sitzen ja vor der Spule. Da haben sie mit 19V zu kämpfen. Erst hinter der Spule ist die Spannung gering.

Ich habe solche Dinger da, mit verschiedenen Daten. Wir werden schon geeigneten Ersatz für Dich finden.
Aber zuerst möchte ich sicher sein, dass es ein Single-MOSFET ist und nüschts mit "Dual" etc.
Der aufgedruckte Code ist für mich nämlich auch nicht klar.
Wie die Gehäuseform heißt, klären wir morgen, ich muss jetzt endlich in die Poofe!
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