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Sonntag, 27. Januar 2019, 13:11

Emachines G625 bootet nicht

Hallo!

Nach dem Einschalten leuchtet die LED am Knopf, der Lüfter und die FP laufen, bei eingelegter CD läuft auch das CD-Laufwerk, ansonsten aber tut sich nichts. Kein Bild, auch nicht über dem VGA-Anschluss! Mit eingelegtem Akku leuchtet auch die Ladeleuchte, Akku wird aber nicht geladen oder ist schon hin!

Mainboard ausgebaut und getestet mit Schaltwandlertester! Von den 7 Spulen arbeiten 3 bereits im Standby ein wenig, weitere 3 (2 davon neben dem Prozessor und unter dem Prozessorkühler) nach dem Einschalten und die anderen 3 dann recht anständig. Eine Spule, die 2 MOS-FETS (kein KS) werden von einem BQ24751 angesteuert, arbeitet nie!!!

Bitte um Hilfe!!

EDV-Dompteur

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2

Sonntag, 27. Januar 2019, 17:44

Von den 7 Spulen arbeiten 3 bereits im Standby ein wenig
Nur 7 Spulen? Bist Du sicher?
Schau Dir mal die andere Seite des Mainboards an.

Und dass davon drei schon im Standby werkeln, finde ich ungewöhnlich. Typisch sind zwei, nämlich die für 3,3V und 5V.
Sehr selten erlebe ich es, dass sogar nur eine werkelt: 5V. In solchen Designs werden die 3,3V für den Standby dann von einem Linearregler erzeugt. - Der Linearregler ist sowieso "immer" vorhanden (ich keine kein Gegenbeispiel), aber in den weitaus meisten Designs schwingen nach Stromzufuhr per Netzteil genau zwei Schaltregler.

Hattest Du beim Testen etwa zusätzlich zum Netzteil auch den Akku angeschlossen?
- Das würde die dritte aktive Spule erklären. Der Schnellkurs geht aber davon aus, dass ohne Akku getestet wird: Minimalkonfiguration nur aus Mainboard (mit RAM und Prozessor) plus Netzteil, sowie dem Einschalttaster (sofern dieser nicht aufs Mainboard aufgelötet ist, sondern per Flachkabel anschlossen).


Eine Spule, die 2 MOS-FETS (kein KS) werden von einem BQ24751 angesteuert, arbeitet nie!!!
Diesen Satz verstehe ich nicht. Bitte neu formulieren und bitte auch aufschlüsseln, was "KS" bedeuten soll. Kurzschluss?

Jedenfalls ist der BQ24751 der Ladercontroller. Er steuert insgesamt fünf MOSFETs an:
  • Die beiden Eingangs-MOSFETs, nahe der Stromversorgungsbuchse.
  • Die beiden MOSFETs für das Laden des Akkus (in Verbindung mit einer Spule).
  • Jenen MOSFET, der die Spannung des geladenen Akkus auf die Versorgungs-Rail schaltet.
Hinweis: In den diversen Forenthreads bezeichne ich die Versorgungs-Rail zumeist (wenn auch etwas unzutreffend) als "19V-Rail". Oder auch als "System-Rail". Gemeint ist jedenfalls jene Rail, die die Upper-MOSFETs sämtlicher Schaltwandler bedient.

Wenn ich versuche, aus Deinem letzten Satz schlau zu werden, dann meinst Du vermutlich, dass der Schaltwandler für das Laden des Akkus nicht arbeitet.
Das deckt sich zwar mit Deiner Aussage, dass der Akku nicht geladen wird, aber dann frage ich mich umso mehr, wieso bei Dir nach Stromzufuhr drei Schaltwandler arbeiten, statt bloß zweien?

Poste doch mal die Bilder beider Seiten des Mainboards und zeichne dort die an den Spulen gemessenen Spannungen ein.
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3

Freitag, 1. Februar 2019, 21:15

Also das Mainboard wurde wie beschrieben getestet; mit Taster, RAM, Prozessor und Netzteil ohne Akku! Mit KS meint ich Kurzschluß, sorry.

Anbei auch die benötigten Fotos vom Mainboard mit den Spulen und den Spannungen! Die grünen arbeiten bereits im Standby, die gelben nach dem Einschalten, die rote arbeitet überhaupt nie! Das wird wohl die sein, welche die Akkuspannung auf die Versorgungsrail schaltet!
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EDV-Dompteur

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4

Samstag, 2. Februar 2019, 19:25

Die grünen arbeiten bereits im Standby
Verstehst Du unter "Standby" den Fall, dass bloß das Netzteil eingesteckt, der Einschalttaster jedoch noch nicht betätigt wurde?
In dem Fall würde ich mit genau zwei werkelnden Wandlern rechnen. Allerdings wage ich exotische Fälle auch nicht kategorisch auszuschließen.
Auf Deinen Bildern sehe ich nämlich ebenfalls nur sieben Spulen, was nicht gerade Standard 08/15 ist.
Es kann sein, dass bei Dir ein Embedded Controller bestückt ist, der mit 1,8V läuft, statt der üblichen 3,3V.

Kannst Du die Beschriftung des ECs mal nennen, oder klar lesbar fotografieren?


die rote arbeitet überhaupt nie! Das wird wohl die sein, welche die Akkuspannung auf die Versorgungsrail schaltet!
Den Satz muss ich enttüddeln:
Ein Wandler (ergo eine Spule) ist in jedem Notebook für das Laden des Akkus zuständig.
Das hat aber nichts mit dem Schalten der Akkuspannung auf die Versorgungs-Rail zu tun! Diesen Job übernimmt ein MOSFET, der seinerseits vom Ladecontroller angesteuert wird.

Prinzip:
Wenn der Wandler für das Laden des Akkus werkelt, dann sperrt jener MOSFET, der die Akkuspannung auf die Versorgungs-Rail schaltet.
Umgekehrt schaltet dieser MOSFET nur dann durch, wenn das Gerät per Akku laufen soll. Aber in dem Zustand werkelt logischerweise der Lade-Wandler nicht.


Solange Du ohne Akku testest, müsste demnach der Lade-Wandler "schweigen", weil ja gar kein Akku vorhanden ist.
Weiterhin müsste der MOSFET, der die Akkuspannung auf die Versorgungs-Rail schaltet, ebenfalls sperren.
Bei reinem Netzbetrieb schalten nur die beiden Eingangs-MOSFETs durch, wodurch die Netzteilspannung auf die Versorgungs-Rail geschaltet wird.




Gehen wir mal kurz davon aus, dass mit Deinen Spannungen alles OK ist.
Das Gerät zeigt also alle Lebenszeichen, bis auf die Grafik-Ausgabe.
Da steht der Verdacht im Raum, dass entweder mit dem RAM, oder dem "Grafik-Chip" etwas nicht stimmt - wobei ich auf den Bildern keinen separaten Grafik-Chip sehe; offenbar erledigt bei Dir der Prozessor alles.

Gesockelte Notebook-Prozessoren gehen praktisch nie kaputt. Aber da gesockelt, könnte der natürlich testweise mal getauscht werden (naja, wenn man Ersatz hat ...).
Eher würde ich aufs RAM tippen. Wenn kein RAM bestückt ist, dann erhält man typischerweise ein schwarzes Bild, mit einem blinkenden, schmalen, weißen Cursor, ganz links oben.
Kontrolliere also mal die RAM-Sockel und tausche wenn möglich mal die Riegel.

Leider hast Du im Bild die Spannungen nicht eingetragen, bei den gelb umrandeten Wandlern.
Je nach bestücktem RAM muss natürlich stabil und präzise die dafür nötige Spannung erzeugt werden.
Siehe hier:
https://de.wikipedia.org/wiki/Random-Access_Memory
https://de.wikipedia.org/wiki/DDR-SDRAM

Überprüfe bitte noch, ob die Spannung präzise zum bestückten RAM passt. Und ob sie schön stabil ist.
Du hast dort Becher-Elkos bestückt. Diese Dinger altern und sieben dann nicht mehr ordentlich. Mit dem Multimeter bemerkt man das nicht, auch nicht mit meinen Indikatoren; man braucht da schon ein Oszi. Hat man keines, besteht jedoch der Verdacht, dass die Siebung schwächelt, dann kann man auch testweise dicke Kerkos parallel zu den Elkos schalten. So 10-20 Mikrofarad können da echt die Wende bringen - sofern die Elkos gealtert waren.

Wenn meine Indikatoren leuchten, dann sagt das zuverlässig aus, dass der Schaltwandler-IC intakt ist, sowie die beiden MOSFETs, die die Spule bedienen.
Wenn die erzeugte Spannung aber für den jeweiligen Verbraucher so gerade eben nicht von hinreichend guter Qualität ist, aus Sicht des Schaltwandler-ICs jedoch noch im grünen Bereich, dann können schon mal merkwürdige Effekte in Erscheinung treten.


Wenn die Spannungen allesamt wirklich definitiv OK sind und auch Prozessor & RAM testweise mal getauscht wurden, das Problem jedoch unverändert bestehen bleibt, dann wird es echt mühsam! Dann brauchen wir den Schaltplan. Aber es ist nicht gesagt, dass wir damit dann zum Erfolg kommen.

Eine Sache sei noch erwähnt:
Wenn Du die Grafikausgabe per VGA testest, dann ziehe derweil das Displaykabel ab!
Denn dadurch wird die Umschaltung auf VGA erzwungen.
Andernfalls wäre es denkbar, dass das Mainboard die Grafik partout auf dem Display ausgeben möchte, der Schaden jedoch dort sitzt ...
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5

Montag, 4. Februar 2019, 00:58

Also mit Standby meinte ich den von Dir beschriebenen Zustand: Netzteil eingsteckt, Gerät noch nicht eingeschaltet! Displaykabel selbstverständlich abgezogen.

Vielleicht noch etwas zur Entstehung des Fehlers. Das Teil ließ sich anfangs nur manchmal nicht starten, dann trat das Problem immer häufiger auf bis man schon viel Glück benötigte um das Gerät zu starten, bis es überhaupt nicht mehr funktionierte.

Ich hab mal auf dem Foto die restlichen Spannungen eingetragen, tatsächlich wird an einer Spule 1,8V gemessen. Den EB konnte ich nicht genau identifizieren, entweder der 216LQA6AVA12FG auf der Unterseite oder der 218S6ECLA21FG, siehe die Fotos!

Die Speicherriegel wurden ausgetauscht, ohne Erfolg! Auch ohne Riegel bringt er kein Bild. Den Prozessor konnte ich in Ermangelung eines Ersatzes leider nicht tauschen. Weiters werde ich mich noch um die Spannung für die Speicher kümmern und melde mich dann! Vielleicht kannst Du mit den bisherigen Infos schon etwas anfangen!

Vielen Dank
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6

Montag, 4. Februar 2019, 16:52

Ich hab mal auf dem Foto die restlichen Spannungen eingetragen, tatsächlich wird an einer Spule 1,8V gemessen. Den EB konnte ich nicht genau identifizieren, entweder der 216LQA6AVA12FG auf der Unterseite oder der 218S6ECLA21FG, siehe die Fotos!
Das Dingens heißt übrigens "EC" (Embedded Controller), nicht "EB".
Und was Du da markiert hast, ist nicht der Embedded Controller.

Der von mir rot umrandete Baustein ist der EC. Siehe auch hier: Infos über Embedded Controller



Davon abgesehen stelle ich gerade fest, dass Dein Rechner doch einen Grafikchip bestückt hat. Und zwar den von Dir markierten 216LQA6AVA12FG auf der selben Platinenseite, auf der auch der Prozessor sitzt. Irgendwie hatte ich den zuvor übersehen, sorry.


Wenn Du jetzt viel Langeweile hast, dann könntest Du mal nach dem Chipsatz recherchieren, also der Kombination aus Prozessor und den beiden von Dir markeirten Chips.
Mit etwas Glück findet man dann nämlich ein anderes Notebook-Modell, in dem der gleiche Chipsatz bestückt ist und für das ein Schaltplan auftreibbar ist.
Ich habe eine ganze Menge Schaltpläne, bzw. kenne Quellen dafür, nur ist bei Emachines ziemlich "tote Hose".
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7

Montag, 4. Februar 2019, 19:18

Also die Spannung an der Spule 4 beträgt 1,8V, genau wie für die DDR2-667MHz Riegel vorgesehen!

Das Chipset ist der in der Nähe vom Prozessor liegende 216LQA6AVA12FG! Der von dir eingezeichnete EC ist ein KB926QF D3!





Werde mich mal um eine Schaltung umschauen und das mit den Kerkos versuchen! Wie wäre die Messung mit dem Oszi durchzuführen? Einfach an den Spulen den Wechselspannungsanteil messen?
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Montag, 4. Februar 2019, 20:51

Hmm, jetzt sind die Spannungen an den Spulen 3 und 4 also vertauscht, gegenüber vorher!?!

Also die Spannung an der Spule 4 beträgt 1,8V, genau wie für die DDR2-667MHz Riegel vorgesehen!
Gut, wäre das geklärt!
Und der Embedded Controller ist ein 3,3V Typ. Der läuft nicht mit 1,8V.

Das ja nun auf einmal die Spulenspannungen gegeneinander vertauscht sind, ist also die Frage, wieso der Wandler von Spule 3, der 1,26V erzeugt, schon bei bloßer Spannungszufuhr per Netzteil aktiv wird?
Kommt die Spule Nr. 3 sofort, oder minimal zeitversetzt (Sekundenbruchteil, aber sichtbar), gegenüber den Spulen 1 und 2?
  1. Wenn der Wandler leicht zeitversetzt anspringt, dann deutet das auf eine BIOS-Fehlfunktion hin. Denn dann lädt zuerst der Embedded Controller das BIOS und aktiviert den Wandler im Anschluss (sicherlich ohne das zu sollen).
  2. Wenn er aber augenblicklich kommt, zeitgleich mit den Spulen 1 und 2, dann haben wir es wohl mit einem echten Hardwarefehler zu tun. Dann muss der Enable-Anschluss dieses Wandlers mal beäugelt werden. Also Datenblatt des Chips saugen.
    Grundlegend erfolgt der Enable vom EC. Es kann sein, dass der zugehörige Portpin des ECs defekt ist.


Das Chipset ist der in der Nähe vom Prozessor liegende 216LQA6AVA12FG!
Öh, ja, und?


Werde mich mal um eine Schaltung umschauen und das mit den Kerkos versuchen! Wie wäre die Messung mit dem Oszi durchzuführen? Einfach an den Spulen den Wechselspannungsanteil messen?
Ja aber naturalmente! Ich wusste nicht, dass Du ein Oszi hast. Wenn man so ein Ding hat, dann ist es doch nur natürlich, dass man es mal ansetzt, zumal wenn ich denn schon so dick betone, dass die Qualität der erzeugten Spannungen hinreichend gut sein muss!

Für ein Multimeter sieht die Spannung auf beiden Spulenseiten typischerweise gleich aus. Nicht so für ein Oszi! Ein Oszi "sieht" auf der einen Seite (der mit den beiden MOSFETs) ein regelrechtes Chaos, jedoch eine halbwegs glatte Gleichspannung am anderen Anschluss (der mit dem Elko verbunden ist).
Etwas Wechselspannungsanteil hat man da immer, das ist normal. Aber der muss halt im Rahmen bleiben. Wobei es mir schwer fällt, da eine konkrete Grenze zu nennen - hängt ja von mehreren Faktoren ab.
Meine persönliche Faustformel:
5V dürfen niemals tiefer als auf 4,85V sacken. Meistens liegt diese Spannung ab Werk etwas höher, um mehr Sicherheitsreserve nach unten zu haben.
3,3V dürfen zwar bis knapp unter 3V sacken, sollten es in der Praxis aber nicht. Auch diese Spannung ist ab Werk zumeist eher etwas höher eingestellt.
Die tieferen Spannungen (also die für 1,xV), sind typischerweise stärker verrauscht, weil das die Wandler sind, die richtig viel Strom liefern müssen. Da merkt man oft eine deutliche Verbesserung, wenn man dem Elko einen Kerko parallel schaltet. Da werden dann schon mal aus gruselig schäbigen 400mV Wechselspannungsanteil tragbare 200mV.

Überprüfe also mal mit dem Oszi die Spannungsqualität und schalte gegebenenfalls Kerkos parallel. Aber bitte auf kürzest möglichem Weg, ohne unnötig lange Drähte.
Wenn die Kiste hin und wieder mal läuft, dann probiere auch mal ein BIOS-Update.
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9

Donnerstag, 7. Februar 2019, 01:18

Das ja nun auf einmal die Spulenspannungen gegeneinander vertauscht sind, ist also die Frage, wieso der Wandler von Spule 3, der 1,26V erzeugt, schon bei bloßer Spannungszufuhr per Netzteil aktiv wird?
Kommt die Spule Nr. 3 sofort, oder minimal zeitversetzt (Sekundenbruchteil, aber sichtbar), gegenüber den Spulen 1 und 2?

Wenn der Wandler leicht zeitversetzt anspringt, dann deutet das auf eine BIOS-Fehlfunktion hin. Denn dann lädt zuerst der Embedded Controller das BIOS und aktiviert den Wandler im Anschluss (sicherlich ohne das zu sollen).
Wenn er aber augenblicklich kommt, zeitgleich mit den Spulen 1 und 2, dann haben wir es wohl mit einem echten Hardwarefehler zu tun. Dann muss der Enable-Anschluss dieses Wandlers mal beäugelt werden. Also Datenblatt des Chips saugen.
Grundlegend erfolgt der Enable vom EC. Es kann sein, dass der zugehörige Portpin des ECs defekt ist.
Er kommt augenblicklich!Alle 3 Tester blitzen nach dem Einstecken gleichzeitig kurz auf, dann leuchten sie alle nur noch schwach. Angesteuert werden die entsprechenden MOSFET der Spule 3 von einem TPS51117, am EN_PSV liegen im Standby 5V an! Den zugehörigen Portpin am EC KB926QFD3 konnte ich nicht finden! Im Thread bezüglich der EC's steht leider auch nicht's genaues über diesen EC! Im Anhang die Pinbelegung!

Überprüfe also mal mit dem Oszi die Spannungsqualität und schalte gegebenenfalls Kerkos parallel. Aber bitte auf kürzest möglichem Weg, ohne unnötig lange Drähte.
Wenn die Kiste hin und wieder mal läuft, dann probiere auch mal ein BIOS-Update.
Die Spannungsqualität ist OK! Leider ist die Kiste seit geraumer Zeit überhaupt nicht mehr zu starten!
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  • KB926QF-datasheet-pinout.gif

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Donnerstag, 7. Februar 2019, 08:16

Ich bin nicht davon überzeugt, dass die Pinbelegung aus Deinem Bild stimmt.
Grund: Du hast den Screenshot sicherlich aus einem ganz anderen Schaltplan entnommen, für ein völlig anderes Notebook-Modell.
Problem dabei: Die Pinfunktionen können abweichen!

Zwar ist der KB926QF kein programmierbarer Typ, in dem Sinne, dass interner Programmspeicher vorhanden wäre, der das Ding komplett umkonfiguriert, aber grundlegend wird der Chip das tun, was ihm das BIOS-EEPROM flüstert.
Mindestens alle Pins, die mit "GPIO", oder "GPI", oder "GPO" beschriftet sind, stehen grundsätzlich pauschal unter Verdacht, variabel zu sein.

"GPIO" ist die Abkürzung für "general purpose input/output". Also "universell verwendbarer Eingang/Ausgang".
Irgendwer muss dem Chip natürlich flüstern, wie er seine Anschlüsse denn nun verwenden soll. Ob als Eingang, oder als Ausgang und mit welcher Funktion. Mangels internem Speicher müssen diese Instruktionen aus dem externen EERPROM kommen. Und deren Inhalt wird sich von Notebook-Modell zu Notebook-Modell unterscheiden.

OK, das Bild hilft uns also nicht viel weiter. Dennoch prinzipiell lobenswert, dass Du selber recherchiert hast!


Jedenfalls wird der TPS51117 enabled. Und per Durchgangsprüfer (so nehme ich an) findest Du keine Verbindung zum EC.
Es kann sein, dass da noch ein Widerstand zwischen liegt. Schlimmstenfalls sogar ein Transistor/MOSFET/Logic-Gatter.

Ich weiß einen Trick, wie man "verlorene" Signalenden aufspüren kann. Besitzt Du einen Tapir (die akustische Sonde aus einem meiner Videos)? Und möglichst einen Frequenzgenerator?
Wenn nein, dann hier noch ein anderer, sehr simpler, aber leider nicht so schöner Trick: Verbinde einfach eine der beiden Messleitungen des Durchgangsprüfers per Krokostrippe mit einem abisolierten Stück Schaltlitze. Dabei entsteht ein Drahtbüschel, ähnlich einem Pinsel, bzw. einer Bürste.
Die andere Messleitung halte an den Enable-Pin des TPS51117. Nun mit dem Drahtpinsel über die Platine streichen (eventuell beidseitig).
Theoretisch ist das der goldene Weg, um ein verlorenes Signalende relativ rasch aufzuspüren.
In der Praxis ist das Prinzip leider nicht ganz so toll, wie es spontan den Anschein erweckt. Grund: Die meisten Lötanschlüsse auf Mainboards sind äußerlich so stark mit (oft völlig unsichtbaren) Flussmittelresten verunreinigt, dass die selfmade Drahtbürste dort keinen ausreichenden Kontakt bekommt, beim bloßen Drüberstreichen.
Das allein ist schon arg lästig ...
... aber was noch schlimmer ist: Ich habe mit der Methode mal ein Mainboard geschrottet, weil ich Dussel vergessen hatte, das Netzteil abzuklemmen ... :048:
Darum bevorzuge ich eine kontaktlose Methode, mittels Tapir und Frequenzgenerator.
Dabei speist man über einen Schutzwiderstand ein Sinussignal von etwa 2-4 kHz und ungefährlich geringer Amplitude in das bekannte Signalende ein; hier also am Enable-Pin.
Mit dem Tapir sucht man nun berührungslos den Austrittspunkt.
Man muss das einfach mal geübt haben, es ist schwer erklärbar. Man hört das Gefiepe fast überall, aber am Austrittspunkt halt am deutlichsten.

Ich wollte zur sinnvollen Nutzung des Tapirs schon lange mal ein Video gemacht haben, das die logische Fortsetzung zu meinem letzten darstellen würde. Aber Videos zu erstellen frisst echt gewaltig viel Zeit und ich bin mit den Ergebnissen nie zufrieden. Zudem sind die Zugriffszahlen auf meinen YouTube-Kanal dermaßen mau, dass sich der Aufwand nicht lohnt.
Vielleicht sollte ich auf Schminktipps umsteigen, dann hätte ich mehrere Millionen Aufrufe und Abonnenten.
- "Halli-Hallo meine Lieben, hier ist wieder EDV-Dompteurs Beauty-Palace, mit den neuesten und coolsten Kosmetik-Tipps!") ... :193:

Aber wieder zu Deinem Board:
Ich finde es seltsam, dass du 5V am Enable hast. Der Pin wäre ja schon mit 3,3V völlig zufrieden, also der Spannung, die der EC maximal ausgeben kann.
Das stinkt ja förmlich danach, dass da noch ein Pegel-wandelnder Transistor/MOSFET/Gatter dazwischen sitzt und nicht bloß ein Widerstand.
Das erinnert mich insgesamt doch sehr an diesen garstigen Fall hier:
Acer Einschaltproblem - advanced!
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Freitag, 22. Februar 2019, 12:22

Hallo,

also am TPS51117 liegen 1,9V an. In der Zuleitung befindet sich ein 3,5 MOhm Widerstand, da liegen dann 5,12V an. Leider konnte ich, trotz intensiver Suche das Signalende nicht finden, entsprechende Leiterbahnen enden jeweils in Lötaugen, von welchen auf der anderen Platinenseite keine Leiterbahnen ausgehen!?

Dafür konnte ich einen Schaltplan vom kompletten Mainboard finden, leider konnte ich auch damit das Signalende nicht ausfindig machen, habs mal angehängt!

Leider konnte ich auch nichts zu deinem Tapir finden.

Versteckter Text Versteckter Text

Dieser Text wurde vom Autor versteckt.






EDIT von Leo: Bitte hier keine Schaltpläne öffentlich teilen, das verstößt leider gegen das Urheberrechtsgesetz.
Ich habe es in eine Hidebox gepackt.

Dieser Beitrag wurde bereits 6 mal editiert, zuletzt von »Leo« (22. Februar 2019, 14:04)


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Freitag, 22. Februar 2019, 15:25

also am TPS51117 liegen 1,9V an.
Wo wo wo wo wo liegen am TPS51117 diese 1,9V an?


In der Zuleitung befindet sich ein 3,5 MOhm Widerstand
Hää?
Was ist für Dich die Zuleitung? Wo befindet sich (angeblich) ein so außergewöhnlich großer Widerstand?
Der Schaltplan weiß davon auch nichts. Hast Du bloß irgendwo so einen Widerstandswert gemessen? - Wenn ja, dann ist Deine Formulierung aber sehr unglücklich!
Wenn Du "befindet sich" schreibst, dann verstehe ich das normalerweise so, dass die Rede von einem diskreten Bauteil ist und nicht bloß von einem gemessenen Wert.
Im Schaltplan sind doch die Pinnummern angegeben. Da kannst Du doch problemlos konkret werden.


entsprechende Leiterbahnen enden jeweils in Lötaugen, von welchen auf der anderen Platinenseite keine Leiterbahnen ausgehen!?
Du meinst Durchkontaktierungen (Vias).
Ein Mainboard ist ein sog. "Multilayer" und besteht typischerweise aus sechs bis 8 Lagen. Da verschwinden schon mal Signale im Inneren und kommen dann irgendwo wieder heraus, wobei das Ende dann oft nur schwer aufzuspüren ist.
Aber Du hast doch den Schaltplan ...

Welches Signal suchst Du denn gerade?
Ich nehme mal an, Du suchst das Signal SPOK, das zu Pin 1 des TPS51117 führt und dort die Funktion EN_PVS ausführt, oder?
Nun, im PDF führt die Suche nach "SPOK" unfehlbar zu den anderen beiden Fundstellen, auf den Seiten 39 und 41.

Ich bin übrigens gerade selbst überrascht, dass dieses Signal nicht vom Embedded Controller kommt, sondern vom ISL6237.
Der TPS51117 wird demach erst dann aktiviert, wenn der ISL6237, der die 3,3V und 5V erzeugt, an Pin 28 sein Power OK ausgibt.

Demnach läuft der TPS51117 unfehlbar mit (unabhängig vom Embedded Controller und dem BIOS), sobald die 5V und 3,3V vorhanden sind.


Leider konnte ich auch nichts zu deinem Tapir finden.
Suchmaschine füttern mit dem Suchstring "Elektor Tapir".
Die Projektseite ist bei Elektor komischerweise nicht mehr verfügbar (sonderbar, angesichts des meines Wissens sehr erfolgreichen Projektes).
Aber der gute Burkhard Kainka hat ja mit Genehmigung seitens des Elektor-Verlags den Schaltplan und weitere Infos auf seiner Website veröffentlicht:
http://www.elektronik-labor.de/Notizen/Tapir.html

Die Schaltung kann man auch ohne Platine und aus Standard-Bauteilen zusammenschustern.
Es funktioniert völlig befriedigend, wenn alle drei Transistoren vom Typ BC547B sind.
Der etwas exotischere BS17A muss also gar nicht sein, nimm einfach BC547B.

Auch die relativ schwer beschaffbare Doppeldiode BAT54S muss nicht sein. Zwei normale, antiparallel geschaltete 1N4148 tun ebenfalls hinreichend gut ihren Dienst. Aber verfalle nicht der Versuchung, sowas wie 1N400X zu verwenden, die haben eine viel zu hohe Sperrschicht-Kapazität!
Wichtig ist ein kompakter Aufbau und möglichst ein geschirmtes Gehäuse. Denn diese Schaltung fängt sich selbst den kleinsten Stördreck ein, der allgegenwärtig in der Luft ist.

Ratsam ist noch, den Massepunkt mit einer Krokostrippe zu verbinden, die dann an Masse des Mainboards angeklemmt wird. Das reduziert die Störeinflüsse erheblich! So erntet man sehr viel klarere Resultate, als in meinem Video gezeigt (dessen dort angekündigte Fortsetzung ich bis heute schuldig bin).


Noch ein Geheimtipp von mir, bezüglich des Aufbaus kleiner Schaltungen ohne Platine:
Der schon anderweitig von mir gelobte Kleber "JB Weld" übersteht Temperaturen von 300 Grad Celsius. Damit kann man die paar Bauteile irgendwo kopfüber aufkleben (so dass die Anschlüsse noch zugänglich sind) und dann nach Aushärtung alles gemäß Schaltplan miteinander verbinden.

Die Schaltung funktioniert übrigens auch an 3V. Eine CR2032 vermag sie verblüffend lange zu betreiben. Mit einem Knopfzellenfach aus einem alten Mainboard kann man so einen super kompakten Selfmade-Tapir stricken, im Schlüsselanhänger-Format.
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Sonntag, 24. Februar 2019, 10:54

Hallo,

vielen Dank für deine Hinwiese zum Tapir, wird gebaut!

Das verwirrte mich einfach auch, dass das Signal nicht vom EC kommt! Wie suche ich nun weiter nach dem Fehler?

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14

Sonntag, 24. Februar 2019, 18:08

Wie suche ich nun weiter nach dem Fehler?
Nun ja, Du hast Schaltwandler auf dem Mainbaord, die nach dem Einschalten nicht werkeln, obwohl sie es dann tun müssten.
Ergo schaut man, ob diese Wandler überhaupt ihr Enable-Signal bekommen.

Wenn das Eneble-Signal fehlt, dann mal versuchen, kurzzeitig eines künstlich aufzuzwängen, per Widerstand (so ca. 1K) an 3,3V.
(Bzw. an Masse, je nachdem, ob der jeweilige Schaltwandler-IC ein High, oder Low benötigt. Im Zweifelsfall geht das aus dem Datenblatt hervor).
Indikator auf die Spule stellen und den Enable-Pin kurz mit dem künstlichen Signal antippen. Leuchtet die LED des Indikators dann auf?
Wenn ja, wenn sich der Wandler also auf diese Weise starten lässt, dann fehlte "blos" das Enable. Dann haben wir es im besten Fall mit einem BIOS-Problem zu tun ... und im deutlich schlechteren Fall mit einem Problem des Emebdded Controllers.

Wenn sich der Wandler aber auch mit diesem Kunstgriff nicht starten lässt, dann gibt es hauptsächlich drei Möglichkeiten:
1) Schaltwandler-IC defekt.
2) Einer der beiden MOSFETs an der Spule defekt (wenn das der Fall ist, dann ist es sicherlich der untere, der mit Masse verbunden ist).
3) Es liegt ein lastseitiger Kurzschluss vor, irgendwo hinter der Spule.

Der Fall Nr. 3 muss übrigens nicht unbedingt mit dem Multimeter direkt aufspürbar sein. Es gibt Kurzschlüsse, die erst im laufenden Betrieb in Erscheinung treten, wenn wenn zuvor noch andere Bedingungen erfüllt sind. Beispielsweise sitzen manche Schaltungsteile irgendwo hinter einem als "Schalter" fungierenden MOSFET. Diese Schaltungsteile werden erst dann aktiviert, wenn der MOSFET durchschaltet.


Zusammen gefast:
- Irgendwatt geht nicht ...
- Gugge, watt nicht geht (hier: Schaltwandler)
- Gugge, warum nicht geht (welche Bedingungen müssen erfüllt sein, damit der Wandler läuft - Datenblatt!)

Obiger Absatz klingt zwar blöd, aber genau so ist die Systematik, bei der Fehlersuche.


Edit:
Eben nach dem Absenden des Postings fällt mir auf, dass ich Deinen Fall falsch in Erinnerung hatte. Ich hatte irrtümlich noch im Kopf, dass bei Dir zwei Wandler gar nicht kommen, aber da habe ich wohl was verwechselt.
Sorry, aber ich habe jetzt keine Zeit, mich da erneut einzudenken; ich habe hier selbst noch mehrere längst überfällige Geräte auf dem Tisch. Ich hatte mir die Zeit für das Posting schon echt mit schlechtem Gewissen genommen und jetzt wird es offenbar doch komplizierter, als ich glaubte ... :-/
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Sonntag, 24. Februar 2019, 22:43

Richtig, nach dem Einschalten kommt nur ein Schaltwandler nicht, der dürfte aber für Akkubetrieb bzw. Ladung zuständig sein!

Ok, danke trotzdem für deine investierte Zeit und die vielen nützlichen Tipps!