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AndOne77

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Donnerstag, 9. Mai 2019, 16:10

Clevo P651HP6(-G) Grafikkarte ohne Funktion

Hallo Forum, erneut stehe ich vor einem ungelöstem Problem. Vorab Ich habe dieses Board 2x (somit alle Ersatzteile Parat und das Ersatzteilboard als Vergleich, dort ist nur die CPU Defekt und bisher noch kein Bauteil entwendet) und die Wirtschaftlichkeit steht auch nicht im Fokus eher der Lernfaktor. Ich weiß Grakas sind arg schwierig :/

Das Problem: Nach Reperatur dieses Boards (leichter Wasserschaden) Läuft es ohne Probleme mit der internen Grafik, die gtx 1060 wird im BIOS und im Hardwaremanager erkannt jedoch mit Fehler 43.
Ist daraus ersichtlich das der Chip an sich noch Intakt ist?
Ich habe als erstes die Mosfets überprüft und Festgestellt das ein Kurzschluss auf PQ18 Vorliegt. Bauteil wurde ausgelötet die Brücke PJ41 aufgemacht, und ein paar ampere eingespeist auf 1, die mit X markierten Bauteile wurden Heiß und wurden ausgewechselt. Außerdem auf Verdacht PU8 auch. Nachdem kein Bauteil mehr einen Kurzschluss aufweißt war ich mir noch nicht ganz sicher und habe einige andere Bauteile im Diodenmodus ausgemessen und mit dem Zweitboard verglichen.
PRS3 hatte leichte spuren woraufhin auch dieser ausgelötet wurde und Hier habe ich im Diodenmodus eine abweichung gefunden, hier bleibt die der gemessene Wert bei 2,74 Voltauf dem funktionierenden Ersatzteilboard stehen, bei meinem Patient Rast er weiter in Overload.
Zudem habe ich die brücke PJ4 mit einer abweichung gefunden. Hier sollten 1,2v anliegen es Sind aber nur 0,7v. Sobald ich PJ4 aufmache normalisiert sich der wert gemessen an PU1 System.
Insgesamt lässt sich auch ein unterschied des Wiederstands Feststellen gemessen an erde zum Grafikchip 34 Ohm statt (42 Ohm auf dem funktionierenden Ersatzteilboard)



Vill hat jemand eine Idee woran es liegen könnte LG

Versteckter Text Versteckter Text

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Edit von EDV-Dompteur: Hide-Tags korrigiert.
Wenn ich bei der Arbeit mit Computern eins gelernt habe, dann das ich einem Computer nur soweit traue, wie ich ihn werfen kann..

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2

Donnerstag, 9. Mai 2019, 17:02

Vorab Ich habe dieses Board 2x (somit alle Ersatzteile Parat und das Ersatzteilboard als Vergleich, dort ist nur die CPU Defekt
Echt?
Kaputte CPUs sind in Notebooks praktisch nicht existent!
Seltener noch, als kaputte Widerstände (und die gelten schon als die zuverlässigsten Bauteile überhaupt).


Ich habe als erstes die Mosfets überprüft und Festgestellt das ein Kurzschluss auf PQ18 Vorliegt.
GAAANZ schlecht! :-(
Also meine Erfahrung lehrt, dass man bei einem niederohmigen Upper-MOSFET gar nicht weiterzumachen braucht.
Da sind die 19V auf die 1,35V Rail geraten. :-(
Zwar greifen in so einem Fall Schutzmechnismen, aber die verhindern eher, dass einem die Bude abbrennt, als dass tödliche Schäden an Bauteilen auf der Niederspannungs-Rail entstehen.


PRS3 hatte leichte spuren woraufhin auch dieser ausgelötet wurde und Hier habe ich im Diodenmodus eine abweichung gefunden, hier bleibt die der gemessene Wert bei 2,74 Volt auf dem funktionierenden Ersatzteilboard stehen, bei meinem Patient Rast er weiter in Overload.
Öh, PRS3 ist doch ein Shunt! Also ein sehr niederohmiger Widerstand.
Es ist eigentlich sinnfrei, so einem Teil mit dem Diodentester zu Leibe zu rücken. Besser wäre ein Milliohmmeter, oder so ein RCL-Tester:
https://www.edv-dompteur.de/forum/index.…D=1775#post1775

Ein Diodentester würde an einem intakten Shunt einen Wert sehr nahe bei Null anzeigen, aber definitiv keine 2,74V!
So ein Wert wäre ja nur erklärbar, wenn der Shunt hochohmig geworden wäre, also durchgebrannt.


Aber ehrlich:
Weitere Fehlersuche macht kaum Sinn, wegen dem niederohmigen PQ18.
Es ist stark davon auszugehen, dass dabei der dicke Chip U114 gekillt wurde.
Macht Technik dir das Leben schwör, ruf' schnell den EDV-Dompteur! ;-)

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AndOne77

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Donnerstag, 9. Mai 2019, 18:45

Vielen Dank für deine Antwort
Ja Das Stimmt mit der CPU, nur war der Vorbesitzer so frei Flüssigmetall zu benutzen was eine feste Verbindung des Kühlkörpers und Siliziumkerns zur Folge hatte. Bei der nächsten Wartung hat er dann ein Stück des Siliziumkerns der CPU mit abgehoben :D



Das ist ein Shunt ja, ich habe aber gegen masse am shunt gemessen nicht den shunt an sich. Einfach nur um zu Vergleichen.

OK also ich habe ja alle teile da und kann wirklich alles Wechseln, daher würde ich mich freuen wenn einer nen anstoß hätte, ich habe das gefühl das einfach der Strom von PWR_source_NV_FB der auch durch den Shunt läuft nicht Richtig kommt. Wie könnte ich den Defekt von U114 ausschliesen oder Feststellen?

Wie verhält es sich eig. mit dem geringeren Wiederstand von 34 ohm statt 42.. kann das rückschlüsse auf einen defekten VRAM geben.
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4

Donnerstag, 9. Mai 2019, 22:32

Das ist ein Shunt ja, ich habe aber gegen masse am shunt gemessen nicht den shunt an sich. Einfach nur um zu Vergleichen.
So eine Methode eignet sich zwar mitunter für den Vergleich (in der Serienfertigung und so), aber sie macht bei einer festgestellten Abweichung natürlich keine Aussage darüber, was denn nun im Dutt ist. Und dass etwas im Dutt ist, war ja eh schon klar, folglich eine komplett sinnfreie Messung.

Übrigens hättest Du das gerne schon im Startposting erwähnen können, dass Du im noch eingelöteten Zustand gemessen hast und gegen Masse.


Wie könnte ich den Defekt von U114 ausschliesen oder Feststellen?
Das ist schwer!
Man könnte alle Schaltwandler abklemmen und eine stromstarke, auf maximal 0,5V begrenzte Spannung an den Chip anlegen.
So eine Spannung ist gering genug, dass weder außerhalb, noch innerhalb des Chips, Diodenstrecken ungewollt durchschalten können.
Wenn dennoch hoher Strom fließt und der Chip in Folge heiß wird, dann ist das IMHO ein kräftiges Indiz für einen defekten Chip.

Wenn der Chip nicht heiß wird, muss das aber nicht unbedingt etwas aussagen, schließlich könnte innen bereits ein Bonddraht weggekokelt sein, oder sowas.
Dann wäre der Chip ebenfalls im Eimer, er zieht aber keinen Strom über die betroffenen Pins.

Die Methode hat sowieso den Fehler, dass sie nicht für selbstleitende FETs taugt. Und wir kennen das Innenleben des Chips nicht.
Trotzdem gehe auch ich so vor, nachdem ich sonst alles durch habe, weil ich schlicht nicht erwarte, dass ein intakter Chip bei so niedriger Spannung nennenswerten Strom ziehen kann.
Aber wie gesagt: selbstleitende FETs würden dieser Idee grundlegend in die Suppe spucken. Darum ist so eine Maßnahme bei unbekanntem Chip-Innenleben die letzte Maßnahme vor der Aufgabe.
Bei Dir ist eh von einem Chipdefekt auszugehen, da würde ich das machen.


Wie verhält es sich eig. mit dem geringeren Wiederstand von 34 ohm statt 42.. kann das rückschlüsse auf einen defekten VRAM geben.
Du, ich bin wirklich schwer davon überzeugt, dass der dicke Chip im Eimer ist!
An der 1,35V Rail hängt ja sonst praktisch nichts dran, was sich per patriotischer Selbstaufopferung in den niederohmigem Eigentod hätte stürzen können, um somit den Chip vor Überspannung zu schützen.

Wenn da Überspannung auf der Rail aufgetreten ist (das wird sie!), dann kann der Chip das kaum überlebt haben. Die Schutzschaltungen, im Schaltwandler und in der Eingangsstufe nach der Stromversorgungsbuchse, sind einfach nicht in der Lage, gegen einen niederohmig krepierten Upper-MOSFET ausreichend anzustinken.

Der Schaltwandler kann ja nicht abschalten, wenn der Upper-MOSFET niederohmig defekt ist. Was soll er tun? Er kann als Schutzmaßnahme nur den unteren MOSFET voll aufreißen (PQ19), um die Überspannung weitgehend weg zu schlucken.
Aber selbst maximal aufgerissen, würde sich, bei gleicher Ohmzahl beider MOSFETs, ein Spannungsteilerverhältnis von 1 zu 1 ergeben, also rund 9,5V an Pin 1 der Spule PL5.
(Vereinfachte Betrachtung ohne der Last hinter der Spule und ohne der Puls-Eigendynamik der Spule selbst, also nicht wirklich korrekt).

Auch die Schutzschaltung im Eingangsbereich des Mainboards greift erst bei fettem Überstrom (der natürlich durchaus eintritt), aber leider viel zu spät. Die Eingangsstufe wird als Schutzmaßnahme die beiden Eingangs-MOSFETs hinter der Versorgungsbuchse sperren, um somit das Netzteil abzuklemmen. Hinter diesen MOSFETs sitzen aber noch allerhand prall aufgeladene Kondensatoren in der 19V-Rail, die für einen Moment noch ziemlichen Wumms in PQ18 und PQ19 drücken können, bis die Eingangs-MOSFETs endlich sperren, weil mittels des dortigen Shunts Überstrom detektiert wurde.
Nur die Kondensatoren rechts der Spule können dagegen noch einen Moment lang verzweifelten Widerstand gegen den Spannungsanstieg leisten und diesen etwas abmildern.

Also bei nederohmigem Schaltwandler-Uppern lehrt meine Erfahrung, dass die davon betroffene Niederspannungs-Rail tödliche Überspannung abbekommt, die in den dort angeschlossenen Chips ihr tödliches Werk bereits verrichtet hat, bis irgendwas sonst passiert ist.

Puls-Dynamik ist sowieso ein Thema für sich. Wenn ein MOSFET schlagartig niederohmig wird, dann hat man es mit einer steilflankigen Stromspitze zu tun, bei der jede Leiterbahn kurzzeitig zur Induktivität wird. Da passieren komplexe Dinge, insbesondere können induktive Überspannungsspitzen auftreten, die weit höher sind, als man bei meiner obigen, simplen Spannungsteiler-Betrachtung erwarten würde.
Was da genau passiert, hängt von 1000 Faktoren ab. Aber es kann kaum besser, sondern eher schlechter sein, als in der primitiven Spannungsteiler-Betrachtung. Und allein was die aussagt, bedeutet den klaren Tod für den Chip.
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AndOne77

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Montag, 26. August 2019, 18:42

Erfahrung ist durch fast nichts zu ersetzen..

Quasi genau wie du gesagt hast muss es wohl passiert sein..Schade nur das der Dicke Chip nicht gerade günstig ist :) mit deinen Antworten hast du mir nicht nur Zeit gespart, sondern auch das nötige know-how zum Verständnis mitgegeben dafür nochmal ein Riesen Dankeschön! :189:
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