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Dienstag, 21. April 2020, 15:43

Lenovo IdeaPad 310-15IKB Startet nicht.

Moin zusammen :)
Schaltplan für den Lenovo habe ich, falls es gebraucht wird :)
Laptop startet nicht.
Die 19V liegen am ersten Mosfet (PQ311) Eingang an, am Ausgang 56mV , an gate sind es 25mV.
Ich habe dann PQ311 sowie den 2ten Mosfet PQ312 ausgetauscht, Laptop lässt sich immer noch nicht einschalten.
Gate für PQ311 und PQ312 kommt von PU301 (BQ24780), den habe ich auch getauscht.....trotzdem kein muks vom Laptop.
Wenn ich PQ311 brücke startet Laptop, der Akku wird aber nicht geladen. Am Pluspol der Batterie waren es dann meine ich knapp 7V.
Ich hoffe einer von euch hat eine Idee was ich noch versuchen kann.
Vielen Dank :)

EDV-Dompteur

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2

Dienstag, 21. April 2020, 17:08

Willkommen im Forum, Regi!

Schaltplan für den Lenovo habe ich, falls es gebraucht wird :)
Hänge den Plan an ein Posting an, füge das Attachment ins Posting ein und umschließe es mit den Tags der Hide-Box (der Button mit dem großen "H", rechts neben dem Pinsel-Symbol).
Oder verlinke die Quelle und umschließe den Link mit den Hide-Tags.
(Wenn es schief, geht, dann korrigiere ich das.)


Wenn ich PQ311 brücke startet Laptop, der Akku wird aber nicht geladen.
Sowohl für die Ansteuerung der beiden Eingangs-MOSFETs, als auch für das Laden des Akkus, ist der BQ24780 zuständig.
Hast Du Dir mal dessen Datenblatt angeschaut?

Ich bin kein Freund der Methode, einfach gleich Bauteile auszutauschen, wenn es irgendwo hakt. Es ist besser, der Sache auf den Grund zu gehen, warum der Chip seinen Job nicht tut. Da hilft das Datenblatt in aller Regel zuverlässig.

Lass den Akku zunächst weg. Zuerst muss der Chip die beiden Eingangs-MOSFETs korrekt ansteuern.

Schau Dir im Datenblatt mal die "Pin Functions" an, auf den Seiten drei und vier.
Wenn der Chip seine VCC bekommt und an ACDET die Präsenz des Netzteils erkennt (mindestens 2,4V am ACDET-Pin), dann sollte er an ACDRV die nötige Gatespannung von rund 25V gegenüber Masse erzeugen.
(In Wahrheit erzeugt er 6V gegenüber CMSRC, aber das führt halt zu rund 25V gegenüber Masse.)
Wenn das schon nicht gegeben ist, dann schau Dir im Datenblatt mal die Bedingungen an, die in den "Pin Funktions" für ACOK aufgeführt sind, sowie die Abhängigkeiten, die sich daraus ergeben, was bei ACDET beschrieben ist.

Du wirkst kompetent, deswegen glaube ich, dass Dir diese kurz recht gehaltenen Informationen bereits helfen. Wenn nicht, dann erkläre ich es ausführlicher.
Macht Technik dir das Leben schwör, ruf' schnell den EDV-Dompteur! ;-)

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3

Dienstag, 21. April 2020, 17:24

Versteckter Text Versteckter Text

Dieser Text wurde vom Autor versteckt.

Vielen Dank für die schnelle Antwort
Ich besorge mir eben das Datenblatt

Hoffentlich ist das mit dem Anhang richtig so gewesen :)
Edit:
Mainboard ist ausgebaut, Akku nicht angeschlossen.

VCC = 20V
ACDET = 16mV geht auf 7k widerstand gegen masse (gemessen, stimmt mit plan über ein)

ACDRV = 28mV
ACOK = 0V

Ich bin leider nicht vom Fach, hätte sowas aber gerne gelernt. Kann aber mit Lötkolben und Messgerät umgehen :-)

EDV-Dompteur

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4

Dienstag, 21. April 2020, 18:12

Hoffentlich ist das mit dem Anhang richtig so gewesen :)
Ja, perfekt!
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5

Dienstag, 21. April 2020, 19:06

Doof das viele Teile nicht beschriftet sind, man kein Bestückungsplan hat und dann alles so winzig klein ist :068:

EDV-Dompteur

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6

Dienstag, 21. April 2020, 19:54

Was die unbeschrifteten Teile betrifft: Für viele Mainboards ist (nach ausgiebiger Suche im Internet) neben dem Schaltplan auch ein sog. "BoardView" verfügbar.
- Das ist quasi ein Bestückungsplan, nur halt mit wirklich leckeren Zusatzfunktionen; also viel viel besser, als ein reiner Bestückungsplan.

Es gibt mindestens zwei verschiedene Programme, die solche BoardVierws anzeigen können. Wenn das eine Programm das jeweils vorliegende Dateiformat nicht schluckt, dann nimmt man halt das andere.
Ich verwende die Programme "BDV-BoardView" und "BoardViewer".

Davon abgesehen, musst Du Dich im Moment mit den kleinen Bauteilen vermutlich gar nicht befassen. Messe einfach am Chip, bzw. verfolge die Leiterbahn zum nächstgelegenen Hühnerfutter-Bauteil, um die Messspitze dort sicherer ansetzen zu können.
Es kommt fast nie vor, das ein Hühnerfutter-Bauteil aussteigt und den Rechner lahm legt (ausgenommen Kerkos auf der Systemrail).

Niemand hat behauptet, dass der Job ein reines Zuckerschlecken wäre. ;-)
Wer selbst reparieren will, der kann das tun; dazu teile ich hier im Forum ja ganz freizügig alle nötigen Informationen, damit auch Pleitegeier nicht aufgeschmissen sind, sondern eine Chance haben (Werkzeug und Fähigkeit vorausgesetzt). Derjenige muss sich aber halt selbst damit quälen.
Die Alternative wäre die, sich von etwas Geld zu verabschieden und das Gerät von einem Dienstleister, wie mir, kostenpflichtig reparieren zu lassen ...
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7

Dienstag, 21. April 2020, 20:02

ich schule zur zeit um und da hat man nicht sehr viel.
ich bin dir sehr dankbar für deine hilfe und werde natürlich was für kaffeekasse spenden, keine sorge :)

ein paar werte habe ich 2 posts höher schon eingetragen

EDV-Dompteur

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8

Dienstag, 21. April 2020, 21:44

VCC = 20V
ACDET = 16mV geht auf 7k widerstand gegen masse (gemessen, stimmt mit plan über ein)
Das ist der Fehler! Ein sehr unerwarteter, übrigens!
Bei 20V Eingangsspannung müssten am ACDET 2,85V zu messen sein, gegeben durch das Spannungsteilerverhältnis aus den Widerständen PR313 und PR315.

Suche mal den PR313, der zu VIN führen sollte. Vielleicht ist der hinüber.
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Dienstag, 21. April 2020, 23:53

Sorry für die späte Antwort, es gab ein Skype notfall was per Teamviewer erst gelöst werden musste.

Schwiegertochter hatte vorrang :009:

Im bild ist links der BQ24780 zu sehen,

1 ist C309

2 ist PR315 ........wie schon erwähnt hat es 7,1k gegen masse
3 ist PR313 ........hat 42,8k (gemessen)......soll laut Plan 43k haben. VIN, die 20v kommen da auch an

BQ24780 Pin 6, mit der unteren reihe von 1,2 und 3 verbunden, hat weiterhin nur 16,3mV

Da C309 und PR315 parallel angeordnet sind, ich da 7,1k messe, kann C309 kein kurzschluss haben, oder?

EDV-Dompteur

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10

Mittwoch, 22. April 2020, 02:15

Da C309 und PR315 parallel angeordnet sind, ich da 7,1k messe, kann C309 kein kurzschluss haben, oder?
Nein, dann kann der C309 keinen Kurzschluss haben.


BQ24780 Pin 6, mit der unteren reihe von 1,2 und 3 verbunden, hat weiterhin nur 16,3mV
Das kann ja wohl nicht wahr sein!?!?!

Also wenn Du bei Deinen Messungen keinen sagenhaften Mist gebaut hast, dann gibt es dafür nur eine Erklärung: Der BQ24780 hat einen exotischen Fehler, der bewirkt, dass der Eingang immer dann zu Masse niederohmig wird, wenn der IC seine Verssorgungsspannung erhält.
- Ohne Versorgungsspannung ist der Eingang ACDET hochohmig, weswegen Deine Widerstandsmessungen die erwarteten Werte bestätigen. Aber sobald Du Spannung aufs Mainboard gibst, geschieht im IC ein ungutes Wunder (Zündung eines parasitären Thyristors, oder so was Abgedrehtes derart schräger Art), wodurch der Pin dann plötzlich zu Masse hin niederohmig wird.

Also: Den Chip tauschen.
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Mittwoch, 22. April 2020, 08:21

Ok, den muss ich allerdings bestellen.
werfe aber kurz ein das ich den ausgetauscht habe weil gate voher auch schon nicht gegeben war.
ich löte den mal aus, dann müssten die 2,8 v da sein, richtig?

EDV-Dompteur

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12

Mittwoch, 22. April 2020, 10:17

werfe aber kurz ein das ich den ausgetauscht habe weil gate voher auch schon nicht gegeben war.
Wie schon in meinem Vorposting erwähnt: "wenn Du bei Deinen Messungen keinen sagenhaften Mist gebaut hast, dann [...]"

Es könnte natürlich auch sein, dass der alte Chip ganz regulär kaputt war (das ist auch ein gängiger Fehler), doch beim Austausch hast Du auch den neuen Chip gekillt; nur halt mit exotischem Defekt, der sonst nie vorkommt.
Übertemperatur beim Löten, oder Elektrostatik beim Handling, sind da die ersten Gedanken, die einem kommen.

Eine weitere Erklärung: Der neue Chip war vielleicht von Anfang an kaputt - womöglich ein als Neuware verkaufter, in Wahrheit aber irgendwo ausgelöteter und galvanisch aufgefrischter und dann gegurteter Gebrauchtchip. Sowas geschieht in großem Maßstab.
Gebe Dir mal dieses Video:
https://www.youtube.com/watch?v=k72SFBOZ_lw

Ich bin überzeugt, selbst auch schon Opfer von solchem Reycling geworden zu sein.
Ich hatte nämlich mal Schaltwandler-Chips gekauft, die sich partout nicht löten ließen. Die Pads ließen sich einfach nicht mit Lot benetzen, egal was ich anstellte.
Damals war das ein kaum erklärbares Phänomen für mich, aber nach diesem Video denke ich, dass das wohl ausgelötete Gebrauchtchips waren, deren Lotreste chemisch entfernt wurden. Und zwar so vollständig (inklusive der aufgalvanisierten Zwischenschicht), dass das darunter liegende, nicht lötbare Grundmetall zum Vorschein kam.
Wenn so ein "Recycler" dann einen Bin voll hat, dann wird eventuell noch die Beschriftung der Chips geändert und dann wird der Kram gegurtet und wie Neuware verscherbelt.
Sieht man alles in dem Video.

In meinem Fall wäre diese Erklärung sogar sehr plausibel, denn ich fand heraus, dass der Hersteller eine Patentstreitigkeit mit einem anderen Hersteller am Hals hatte, der einen funktionell vollkommen identischen Chip schon vorher auf den Markt gebracht hatte, unter anderer Bezeichung.
Wenn die unterlegene Partei dann vor Gericht ein Stopschild vor die Nase bekommt und nicht weiter produzieren darf, dann kann natürlich auch der Ersatzteilbedarf des Marktes nicht mehr befriedigt werden. Dieser Engpass wäre dann gefundenes Fressen für solche Recycler, die sogar in der Lage sind, den Chipaufdruck zu verändern, bevor sie neu gurten.


ich löte den mal aus, dann müssten die 2,8 v da sein, richtig?
Aber ganz definitiv sind dann die 2,85V zu erwarten.
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13

Mittwoch, 22. April 2020, 11:13

Chip ist raus, habe jetzt 2,92V
Bin noch am Video gucken, das ist ja Hammer.
Tipp wo ich den Chip bestellen soll?
Es steht auf beiden Chips BQ24780S.....laut Plan soll es ein BQ24780 ohne S sein, ist das wichtig?
vielen dank erstmal, melde mich wieder wenn der chip da ist
gruß und gesund bleiben :)

EDV-Dompteur

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14

Mittwoch, 22. April 2020, 12:49

Chip ist raus, habe jetzt 2,92V
Wie erwartet.
- Hier der Pokal für den kuriosesten Chip-Defekt des Jahres: :151:


Bin noch am Video gucken, das ist ja Hammer.
Nicht wahr? :-/


Tipp wo ich den Chip bestellen soll?
Leider nein.
Man ist solchen Machenschaften als Kleinkunde schlicht ausgeliefert.
Anders sähe es aus, wenn du Millionen Stück direkt ab Fabrik kaufen würdest.

Aber eines ist klar: Der Hersteller nennt sich "Texas Instruments". Liegt Texas in China? - Nein.
Woher haben die vielen ebay-Chinesen immer diese amerikanischen Chips?

OK, es mag ja sein, dass TI in China produzieren lässt und die Dnger von dort aus irgendwie auf den Markt gelangen. Aber komisch ist es schon ...

Bei Flux (Lötflussmittel) ist es so, dass der für seine hochwertigen Fluxe bekannte Hersteller Amtech für noch etwas bekannt ist; nämlich dafür, dass er sich wahrlich nicht die Beinchen ausreißt, um seine Produkte außerhalb der USA zu verkaufen. In Europa ist das Zeug praktisch nicht zu haben.
Trotzdem sind eBay und Aliexpress voll von chinesischen Anbietern, die "Amtech" Flux kübelweise verhökern. Was man dann geliefert kriegt, ist mal von gelber Farbe, mal von orangener Farbe und manchmal rötlich. Die Löteigenschaften einzelner Lieferungen differieren im Bereich von "gefärbte Vaseline" über "naja geht so" bis "hui, die ist gut!".
- Da wird also gefaked ohne Ende.


laut Plan soll es ein BQ24780 ohne S sein, ist das wichtig?
Normalerweise muss man auf solche Kleinigkeiten sehr achten.
Aber auch im Plan ist die "S"-Version angegeben.



Die Suchfunktion im PDF hätte Dir das schnell offenbart.
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15

Donnerstag, 23. April 2020, 23:19

TI hat letztes Jahr die Distribution umgestellt (glaub auch wg. solcher Probleme, kann mich aber grad nicht mehr genau erinnern, ob das auch in der Mail stand).
http://www.ti.com/info-store/distributors.html

Man kann die Chips auch direkt bei TI bestellen.
Da der Chip ja noch in Serie ist, würde ich aber eher nicht von einem Fake ausgehen.

Wenn ich mir das Bild so anschaue, dann könnte da eine Lötbrücke zu Pin 5 gewesen sein.
Dann dürfte aber R339 nicht bestückt sein, da sonst anstatt 7k nur 5k zu erwarten wären. Evtl. steht das @ im Schaltplan für nicht bestückt.
Andernfalls wäre das ein sehr komischer Fehler. Fast schon wie ein Latchup.
Sollte die Theorie stimmen, dann könnte der Chip noch funktionieren...

EDV-Dompteur

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16

Freitag, 24. April 2020, 03:54

Da der Chip ja noch in Serie ist, würde ich aber eher nicht von einem Fake ausgehen.
Es werden auch Chips gefaked, die noch in Produktion sind. Siehe den Skandal um den FT232 von FTDI, vor ein paar Jahren.
Wegen der vielen Fälschungen hatte FTDI seinen USB-Treiber so modifiziert, dass Fake-Chips damit nicht mehr funktionierten.
Das hat damals richtig hohe Wellen geschlagen.

Ich war auch ganz mächtig sauer deswegen, weil ich gerade zu der Zeit ein zickiges Projekt mit diesem Chip hatte, wo es eh schon dauernd alle nur vorstellbaren Probleme mit dem USB-Port gab, sowie mit dem FTDI-Treiber. Und genau in der Situation dreht FTDI dann auch noch so ein fieses Ding!
- Man ahnt es als kleiner Elektroniker doch nicht, dass man möglicherweise einen Fake-Chip gekauft hat! Wie sollte man auch?
Und dann steht man plötzlich dumm da, nix geht, und stößt bei seiner Recherche auf diese fiese Sache, die möglicherweise ebenfalls für das Problem verantwortlich sein könnte. Genau weiß man es aber nicht, weil da eh noch alle möglichen anderen Probleme auftauchten. Wackelkontakte, falscher Logikpegel (versehentlich die 3,3V-Version gekauft, statt der 5V-Version) und sonstwas.
Und das dann noch angebunden an eine selbstgefrickelte Platine, die zu einem Atmel AVR führt, auf der ein selbstgeschriebenes Programm die Kommunikation übernimmt, was wiederum massiv fehlerträchtig ist.

Ich weiß es gar nicht, ob wir damals wirklich Probleme mit einem per Treiber lahmgelegten Fake-FTDI hatten. Letztendlich kauften wir aus unterschiedlichen Quellen einen halben Sack voll mit diversen FT232-Konvertern; parallel bastelte ich an meinem Programm herum; ab und zu öffnete ich das verbaute Tablet, um diese dammichte Wackelkontakt-Buchse zum x-ten Mal nachzulöten, bzw. auszutauschen ... nochmal und nochmal alle Baudraten durchprobiert ... nochmal und nochmal Treiber aus diversen Internet-Sourcen installiert ... und irgendwann ging es. Es gab sicher mehrere Fehlerursachen. Aber ich habe geflucht und gezetert, dass FTDI mir "nebenbei" noch diesen Zusatz-Ärger beschert hatte!
Die USB-Probleme haben ein ganzes Waschcenter unangenehm lange lahmgelegt, was natürlich Verdienstausfall für den Betreiber bedeutete. Der war geladen wie ein Blitzkondensator! Und ich musste das ausbaden.


Wenn ich mir das Bild so anschaue, dann könnte da eine Lötbrücke zu Pin 5 gewesen sein.
Dann dürfte aber R339 nicht bestückt sein, da sonst anstatt 7k nur 5k zu erwarten wären. Evtl. steht das @ im Schaltplan für nicht bestückt.
Super, Harald! Das wird es sein!
Der Kurzschluss zu ACOK erklärt schon mal die Null Volt, wenn Betriebsspannung anliegt. Open-Drain-Ausgang ...
Und der Widerstand R339 wird in der Tat nicht bestückt sein. Denn wenn der bestückt wäre, dann wäre der High-Pegel an ACOK zu gering, um auf Seite 44 das Gate des 2N7002 ansteuern (wobei ... siehe weiter unten).
Auf Seite 3 ist es in der "BOM Structure" aufgeschlüsselt. Das @ steht in der Tat für "not stuff".

Ulkig ist:
Der 2N7002 ist ebenfalls mit einem @ versehen.
Auch bei RE262 steht ein @. Wobei ich da schon wieder nicht schlau aus der Symbolik werde: Ist da nun eine Brücke, bzw. ein Null-Ohm-Widerstand, oder nicht?
Eigentlich muss da trotz "@" eine Verbindung bestehen, denn sonst würde der Embedded Controller doch das von ACOK generierte Signal gar nicht erhalten!?!
- Also der Schaltplan ist schon etwas mühsam ...

@Regi:
Wenn Du den Chip noch hast, dann löte ihn doch mal sorgsam wieder ein.
Du hattest den also allem Anschein nach nicht etwa gekillt, sondern Du hattest bloß eine Brücke zwischen den Pins 5 und 6.
Erst Haralds kluge Vermutung mit dem nicht bestückten Widerstand macht diese Erklärung überhaupt plausibel.

- Ich erkläre Harald hiermit feierlich zum Forenhelden! :034:
Macht Technik dir das Leben schwör, ruf' schnell den EDV-Dompteur! ;-)

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17

Freitag, 24. April 2020, 20:14

Nabend zusammen :)
habe eigentlich heute mit dem neuen Chip gerechnet, sollte er morgen nicht eintreffen löte ich den alten wieder ein.
Mein Küchentisch ist meine Werkstatt und auch ein Regi muss mal was essen :009:

Ich glaube nicht das es eine Brücke war, ich hatte jeden Pin mit seinem nachbar durch geklingelt.

Habe seit ein Paar Monaten noch ein Lenovo Lappy hier der zickt, der steckt in einem Boot-loop......da mache ich die Tage aber ein neuen Thread für auf.

18

Freitag, 24. April 2020, 22:57


Sieht auf dem Bild so aus, als ob das was gewesen sein könnte. Zwischen den anderen Pins glänzt nichts.
Aber wenn du sie durchgemessen hast und der neue Chip auf dem Weg ist, dann würde ich den neuen drauf machen.
Sollte doch der Chip defekt sein, dann hättest du die Arbeit zweimal...

19

Samstag, 25. April 2020, 18:47

Tach zusammen :)
alsoooooo
Chip ist heute gekommen, eingelötet.....alle pins gegen nachbar durch geklingelt.....alles ok ;)
Mainboard ist ausgebaut und es ist nichts angeschlossen, auch Akku nicht.

Acdet hat jetzt immer noch 2,9v.....supi :)
aber gate fehlt immer noch :057:
BQ 24780s:
Pin 6 ACDET hat 2.9v
Pin 24 REGN hat 6v
Pin 26 BTST hat 5,6v
Pin 28 VCC hat 20v
alle anderen 24 Pins haben gerade Pause
schade, hatte gehofft das es ein lötfehler von mir war

EDV-Dompteur

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20

Samstag, 25. April 2020, 20:43

Bist Du Dir ganz sicher, dass alle anderen Pins "Pause" haben?

Eigentlich würde ich erwarten, dass ACOK high wird (Pin 5).
Der braucht zwar als Bedingung noch, dass VCC um mindestens 275mV größer, ist als die Spannung an SRN (Pin 19), aber das sollte ja gegeben sein, wenn alle von Dir nicht explizit erwähnten Pins (also auch SRN) "Pause" haben ...

Erst wenn ACOK high wird, aktiviert der Chip seine Ladungspumpe, die die Gates der beiden Eingangs-MOSFETs treibt.

Also irgendwie glaube ich, dass entweder Deine Messungen nicht stimmen, oder dass Du wieder beim Löten Mist gebaut hast.
Du musst jetzt herausfinden, warum ACOK nicht high wird.
Die Fiesheit dabei ist, dass da im Plan wieder diese @-Zeichen sind, bei den Widerständen. Aber da muss irgendwo ein Widerstand sein, der den Pegel normalerweise hoch ziehen würde, wenn der Chip den Pin nicht aktiv auf Low schaltet.

Messe bitte noch einmal die Spannung an Pin 5. Ist da wirklich Low?
Wenn ja, dann Netzteil entfernen. Durchgang messen, von Pin 5 zu den beiden benachbarten Pins und zu Masse (also drei Messungen).


Und vertiefe Dich selbst mal ins Datenblatt, damit Du das lernst.
(Ich kann nämlich bald nicht mehr, das wird mir momentan zu viel, mit der Schreiberei im Forum. Hat nichts mit Dir allein zu tun, aber mein Tag hat halt nur 24 Stunden).

Dem Datenblatt entnehmen wir aus der Tabelle "Pin Functions", dass ACDRV erst dann kommt, wenn ACOK high ist. - Laut Deiner Messung ist ACOK aber nicht high.
Darum schauen wir in der Tabelle weiter nach ACOK, also was gegeben sein muss, damit der Pin high wird.
Noch ausführlicher, als in der Tabelle, ist das im Datenblatt aufgeschlüsselt unter Kapitel 7.3.1.2
(Adapter Detect and ACOK Output.)

Zitat daraus:
An external resistor divider attenuates the adapter voltage before it goes to ACDET. The adapter detect
threshold should typically be programmed to a value greater than the maximum battery voltage, but lower than
the maximum allowed adapter voltage. When ACDET is above 0.6V, all bias circuits are enabled.
The open drain ACOK output can be pulled to external rail under the following conditions:
• V VCC_UVLOZ < V VCC < ACOVP
• V ACDET > 2.4 V
• V VCC – V SRN > V VCC_SRN_FALL + V VCC_SRN_HYST
The REG0x37[11] tracks the status of ACOK pin. ACOK deglitch time is 150ms at the first time adapter plug-in,
and 1.3 sec at the following plug-ins after VCC or SRN is above its UVLOZ.


Durch sowas muss man sich halt hindurch beißen, um schlau daraus zu werden.
Wenn ich nichts übersehen habe, dann sollten die nötigen Bedingungen bei Dir gegeben sein; ACOK müsste demnach high werden.
Laut Deinen Messungen ist dem aber nicht so ...
Finde die Ursache!
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21

Samstag, 25. April 2020, 21:46

sorry, wollte nicht lästig werden.
ich glaube die 3,3v fehlen komplett auf dem board......ich geh mal suchen :)

EDV-Dompteur

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22

Samstag, 25. April 2020, 22:18

sorry, wollte nicht lästig werden.
Das will ich auch nicht angedeutet haben.
Es ist nur so, dass ich meine eigentliche Arbeit sträflich vernachlässige, weil ich ständig im Forum die Fragen meiner User beantworte, was halt echt zeitraubend ist.

Wenn ich Geld zum Leben allein damit verdienen könnte, im Forum Fragen zu beantworten, dann würde ich die Reparaturen ja liebend gerne bleiben lassen und nur noch am PC hocken.
- Geht aber nicht.
Ich hatte mal versucht, wenigstens 40,- EUR zu etablieren, für Intensivbetreuung im Forum, bis zum Erfolg. Das ist von den Usern aber zu exakt Null Prozent(!) angenommen worden, obwohl der Preis ein Witz ist, angesichts dessen, dass ich oft mehrere Stunden in jeden einzelnen Thread versenke. In der Zeit könnte ich auch ein Notebook selbst reparieren ...

Das Dilemma plagt mich schon lange.
Ich möchte ja gerne ausführlich helfen und niemanden im Stich lassen. Aber ich muss auch selbst leben.
Wenn für meine Hilfe im Forum niemals was in die Kasse kommt, nichtmal kleine Spenden, dann muss ich halt meine normale Arbeit tun, um nicht zu verhungern.
Der Tag hat nur 24 Stunden, da muss man Prioritäten setzen, was man in dieser Zet tut.

Gegenwärtig wird es mir mal wieder zu viel, ich schaffe nicht mehr alles, was ich eigentlich tun müsste.
Das kann ich weder gegenüber meinen Kunden, noch gegenüber mir selbst verantworten, wenn ich dann trotzdem Stunden über Stunden im Forum versenke und andere Dinge aufstauen lasse.

Ich denke ja immer, dass all das einem jedem User dieses Forums ohnehin von selbst klar sein müsste. Aber es schadet offenbar nicht, es mal ganz direkt auszusprechen, was bei mir los ist.

Also: Kein Vorwurf meinerseits, sondern ich sage einfach nur ganz offen, dass ich mal wieder völlig am Limit krauche.
Täglich mit Übermüdungs-Kopfschmerz ins Bett und so ... trotzdem wieder nicht alles weg geackert, was anlag.
- Das geht nicht ewig gut, ich muss hier wirklich kürzer treten.
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23

Samstag, 25. April 2020, 23:59

Prüf mal alle Pins gegen GND um einen Kurzschluss zum thermal Pad auszuschließen.

Solange die beiden MOSFETs PQ311/312 an diesem Chip nicht durchschalten, wird auch das Board nicht versorgt; also keine 3,3V.

24

Montag, 27. April 2020, 21:53

kurzes feedback
PU402 hat ein kurzschluss :046: , sobald ich ersatz habe melde ich mich hier wieder

EDV-Dompteur

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25

Montag, 27. April 2020, 23:37

Bist Du sicher, dass der Chip himself den Kurzschluss verursacht?
Hast Du mal dessen Schaltregler-Ausgang auf Kurzschluss nach Masse geprüft? - Also an der Splule PL402 meine ich.
Und hast Du auch mal am LDO-Ausgang (Pin 15) auf Kurzschluss geprüft?

Im Startposting hattest Du geschrieben, dass die Kiste startet, wenn Du PQ311 überbrückst. Demnach kann da kein Kurzschluss auf der Systemrail (die im Plan "V20B+" heißt) vorhanden gewesen sein.
Wenn nun aber PU402 einen Kurzschluss haben soll, dann würde der doch die Spannung der Systemrail kurzschließen!?!

Im Schaltplan fällt mir übrigens eine Merkwürdigkeit auf, die ich ohne Datenblatt für PU402 nicht klar kriege: Der VCC-Pin führt nur zu einem Kondensator.
Dort ist zwar ein Signalname angegeben (+5VVCC), aber wenn man im PDF danch sucht, dann findet man keine zweite Fundstelle.
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