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Sonntag, 19. Juli 2020, 14:57

Asus K53Sv Kurzschluss am Netzstecker

Hallo,
ich hoffe mal das mir geholfen werden kann.
Mal im vorab, wie es los ging. Mein Notebook hatte nicht mehr richtig geladen, also hatte ich gegoogelt was es sein könnte. Es soll ein großes Problem geben, dass der hintere Pin abbricht, also habe ich mir einen neuen Stecker bestellt und eingelötet. Der alte Stecker war aber offenbar nicht defekt, da das Problem immer noch bestand. Im nachhinein habe ich festgestellt, dass es das Netzteil war, was einen Wackler hatte. Also habe ich ein neues Netzteil bestellt und lief auch jetzt ca. 3 Monate. Eines Tages, Notebook war nicht mal an, roch es verschmort und hat nicht mehr geladen. Die LED vom Netzteil war aus. Also ich das Notebook wieder aufgeschraubt und war alles schwarz.



Ich habe mal die Durchgangsprüfung des Multimeters an den Ladestecker gehalten und piept, schätze mal das darf nicht sein.

Den Netzstecker habe ich schon ausgelötet und es sah auch so aus, als wenn das Lötflussmittel auf das Board gelaufen war. Hatte ich irgendwie übersehen und vor dem zusammen schrauben vergessen sauber zu machen :/
Also wie gesagt der den Netzstecker habe ich ausgelötet und auf das Ladegerät gesteckt. Das Ladegerät bleibt und an und bei ranhalten an den seitlichen und hinteren Pin werden 19V gezeigt, also gehe ich von aus, der Stecker ist in Ordnung. Ich habe alles teilweise sauber gemacht und den Stecker nur mal so drauf gesteckt, dann geht das Netzteil gleich wieder aus.
Jetzt ist ist die Frage wo der Kurzschluss her kommt und wie ich den behebe, wenn das überhaupt noch geht.
Achja, wenn ich mit dem Multimeter auf Durchgang am bord prüfe, piep es auch auch zwischen 1(rot) Pins und 2 (blau).
Anbei mal die Bilder des Schadens

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Sonntag, 19. Juli 2020, 16:52

Es sieht sehr danach aus, als ob die Platine durch eine kalte Lötstelle verbrannt wurde. Ein Kurzschluss ist so keine Überraschung.


Du solltest die beiden Jumper (PJP6000 und PJP6001) öffnen. Wenn der Kurzschluss zur Masse am ersten MosFet verschwindet (nach dem PJP6001), dann solltest Du den verbrannten Bereich isolieren, den mittleren Pin der Netzbuchse mit Kabel mit dem ersten MosFet (Bereich nach dem PJP6001) verbinden und hoffen, dass das Board kein andere Schaden genommen hat.

EDV-Dompteur

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3

Sonntag, 19. Juli 2020, 17:01

Willkommen im Forum, Fragensteller!

Dein Problem wird für Dich leicht zu beheben sein, es erfordert nur etwas handwerkliches Geschick.

Der Kurzschluss kommt daher, das beim Pluspol der Buchse die mehrschichtige Platine ("Multilayer") einen internen Kurzschluss erlitten hat.
Das berühren sich innere Kupferlagen.

Mit einer Dremel, oder zur Not mit Schlüsselfeilen, musst Du nun alles Material beseitigen, das iirgendwie ungesund, bzw. gar verkohlt aussieht. Denn verkohlte Stellen leiten schon aufgrund des frie gewordenen Kohlenstoffs.
Dann überprüfen, ob der Kurzschluss weg ist (es kann problematisch sein, den weg zu kriegen, siehe weiter unten).
Anschließend mit angelöteten Drähten alles flickschustern, was bei dieser Aktion elektrisch unterbrochen wurde und alles ist wieder gut.

Das Beseitigen des Kurzschlusses erfordert viel Achtsamkeit, denn es kann beim Feilen und Fräsen leicht passieren, dass an den Randstellen sich inneren Schichten (durch die Feilenriffelung bedingt) wieder zusammen kommen, denn das Kupfer neigt da sozusagen zum "Schmieren".

Ich hatte das vor längerer Zeit mal beschrieben:
https://www.edv-dompteur.de/forum/index.…D=1309#post1309

Wie man dort sieht, scheint der Schaden geringer gewesen zu sein, als bei Dir. Aber die Platine hatte halt inneren Kontakt.
Bei manchen Mainboards musste ich in solchen Fällen schon dermaßen viel Material weg fräsen, dass mir echt mulmig wurde, weil ich beim Materialabtrag mehr als nur in die Nähe anderer Bauteile kam und man nicht weiß, welche Wege deren Leiterbahnen innerhalb des Multilayers nehmen.
Aber ich habe solche Schäden bisher ausnahmslos immer reparieren können. Du wirst das ebenfalls schaffen!


In eigener Sache:
Und nun sei bitte noch so lieb, Dir das hier anzuschauen (inklusive Video):

www.startnext.com/vorteximedes

Und dann gebe dazu bitte ein ganz offenes Feedback im folgenden Thread:
https://www.edv-dompteur.de/forum/index.…ad&threadID=644

Was konnte an der Präsentation der Sache, und was könnte an dem Apparat himself, noch verbessert werden?

Und falls Du mir gar etwas Gutes tun willst, dann fühle Dich frei, auf StartNext einen freien Betrag in mein Projekt zu stecken.
- Danke!
Macht Technik dir das Leben schwör, ruf' schnell den EDV-Dompteur! ;-)

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Sonntag, 19. Juli 2020, 22:38

Hallo,

danke erstmal für die Antworten.
Woran stelle ich fest, dass der Kurzschluss weg ?
Also meine Vorstellung, wenn ich auf der Planine wieder die Durchgangsprüfung des Multimeters an meine blau und rot angemalten Kontakte halte, darf es nicht piepen oder ?
Ansonsten da sind doch diese kleinen brauen Teile, wo ich nicht weiß was das ist. Dort wo PJP steht. Wenn ich die durch messe piept es auch, bei allen 4. Messe ich andere der Sorte woanders auf dem Board piept es nicht. Ist das normal ?
Also werde ich mich morgen erstmal ran setzen, alles abzuschleifen was schwarz ist.
Nur was ich nicht verstehen, wenn die Boeard Mehrschichtig sind, dann darf ich den hintern Pin doch gar nicht wieder rein stecken in das Loch und verlöten oder wie ?

EDV-Dompteur

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5

Montag, 20. Juli 2020, 02:02

Woran stelle ich fest, dass der Kurzschluss weg ?
:-) Durchgangsprüfer.


Also meine Vorstellung, wenn ich auf der Planine wieder die Durchgangsprüfung des Multimeters an meine blau und rot angemalten Kontakte halte, darf es nicht piepen oder ?
Korrekt.


Ansonsten da sind doch diese kleinen brauen Teile, wo ich nicht weiß was das ist. Dort wo PJP steht.
Du meinst offenbar die keramischen Kondensatoren, links neben dem Lötjumper PJP6001.
Nun ja, das sind Kondensatoren. Keramische. Kurz: "Kerkos".


Wenn ich die durch messe piept es auch, bei allen 4.
Ja, weil die parallel zu Deiner Buchse geschaltet sind. Und dort liegt ein Kurzschluss vor.


Messe ich andere der Sorte woanders auf dem Board piept es nicht. Ist das normal ?
Ja, das ist bestens normal, dass es woanders nicht piept. Wobei Du durchaus auch andere Stellen auf dem Mainboard finden würdest, wo es dann doch wieder piept (beim Prozessor und so). Aber das hat einen anderen Grund.

Auf Deinen zweiten Bild sieht man rechts oben den "ersten Eingangs-MOSFET". Etwas höher, jedenfalls nicht mit im Bild, wird der "zweite Eingangs-MOSFET" sitzen.
Und dahinter kommt dann in aller Regel noch ein sehr niederohmiger Shunt-Widerstand, der zur Stromüberwachung dient.
Und dahinter schließlich, beginnt die sog. "Systemrail".

Die beiden MOSFETs trennen also die Systemrail von der Eingangsstufe mit der Buchse ab.
Weil Dein Kurzschluss vor den MOSFETs sitzt, misst Du dort eben Durchgang, nicht jedoch hinter den MOSFETs.

Die Systemrail führt so halbwegs übers ganze Mainboard, zu sämtlichen Schaltwandlern.
Es ist ein sehr gutes Zeichen, wenn Du dort keinen Kurzschluss misst.


Nur was ich nicht verstehen, wenn die Boeard Mehrschichtig sind, dann darf ich den hintern Pin doch gar nicht wieder rein stecken in das Loch und verlöten oder wie ?
:-) Das Loch für den Pluspol wird weg sein, wenn Du mit dem Fräsen und/oder Feilen fertig bist!
Da musst Du vermutlich so viel Material entfernen, dass Du am Ende fast schon einen Kugelschreiber hindurch stecken kannst.

Aber übertreibe es auch nicht. Du musst jetzt wie ein guter Zahnarzt vorgehen. Alles Karies mus weg, bevor die Plombe rein kommt. Aber tunlichst nicht zu viel gesundes Material entfernen.

Wenn Du fertig bist und die Buchse wieder drin hast, wirst Du einen Draht an den Pluspol anlöten müssen, denn sein Lötloch ist ja weg.
Und wenn alles funktioniert, dann versiegele die bearbeiteten Stellen mit Epoxid, um zu verhindern, dass an den Rändern der bearbeiteten Stellen das innere Kupfer mit Luftfeuchtigkeit in Berührung kommt und mit der Zeit Grünspan bildet, wodurch ein neuer Kurzschluss entstehen kann, der wiederum ordentlich brutzelt und Feuerwerk macht.

Ich hatte mal eine Platine, aus der ein regelrechter Finkenregen heraus sprühte; tatsächlich so richtig wie bei einer winzigen Feuerwerksrakete. Geschätzte 15cm weit flogen die Funken und das nicht nur kurz, sondern sich in der Intensität steigernd, bis ich den Stecker endlich draußen hatte.

Dass Dir mal die Bude abfackelt, wenn sowas passiert und Du nicht da bist, willst Du sicher nicht. Also gehe sorgfältig vor und versiegele die bearbeiteten Stellen mit gutem Epoxid.
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6

Montag, 20. Juli 2020, 08:24

Hallo, jetzt kapiere ich langsam, dass nichts mehr zu retten ist.
Also sollte das am Ende so so aussehen wie auf meinem Bild, was ich mal gebastelt habe.
Schwarz wäre das Beinchen was vom Pluspol frei hängt und dann müsste ich das mit der Kabel an die Platine löten, siehe Lila. Richtig ?

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7

Montag, 20. Juli 2020, 12:57

Hallo, jetzt kapiere ich langsam, dass nichts mehr zu retten ist.
Wieso das denn?
Wunderbar ist das noch zu retten!

Allerdings muss da offenbar noch deutlich mehr Material entfernt werden.
Es darf nichts mehr verkohlt aussehen. Und es empfiehlt sich, zwischendurch alles mit Isopropanol zu reinigen, damit Du nicht unnötigerweise dort weiter herum fräst, wo eigentlich nur abwaschbare, braun gewordene Flussmittelreste sind.


Also sollte das am Ende so so aussehen wie auf meinem Bild, was ich mal gebastelt habe.
Schwarz wäre das Beinchen was vom Pluspol frei hängt und dann müsste ich das mit der Kabel an die Platine löten, siehe Lila. Richtig ?
Lila sehe ich in Deinem Bild nicht. Kann an meinem Farbsehempfinden und meinen Monitor-Einstellungen liegen.

Jedenfalls dürften die vier äußeren Pins klar sein, die sind Masse.
Der hintere Plus-Anschluss der Buchse muss dann auf der anderen Platinenseite mit PJP6001 verbunden werden. Denn dieser Lötjumper führt direkt zum ersten Eingangs-MOSFET.

Zuvor befolge aber noch Sleepygtis Rat, den Lötjumper zu öffnen (mit Entlötlitze den Lötklecks absaugen), um sicherzustellen, dass dinter alles OK ist. Denn falls einer der Kerkos niederohmig geworden sein sollte, kannst Du fräsen, bis die ganze Platine in Staub verwandelt ist, nur geht der Kurzschluss nicht weg.
Öffne beide Jumper, auf beiden Platinenseiten. Also sowohl PJP6000, als auch PJP6001
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8

Montag, 20. Juli 2020, 23:07

mit nichts zu retten meinte ich das Loch vom Plus Pol.
So gefärst habe ich noch nicht, aber schon mal die Jumper geöffnet, hat mich fast in Wahnzinn getrieben, die Dinger frei zu bekommen.
Der hintere Kerko ist in Ordnung und der einer ver Vorderen piept, siehe Bild.
Ich gebe zu, dass Lila war ein bisschen Dunkel. Könnte beim neu kompermieren verloren gegangen sein.

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9

Dienstag, 21. Juli 2020, 03:31

Ja, wie vermutet. Du hast Glück, der Kurzschluss sitzt klar vor dem Lötjumper.

Nun löte den piependen Kondensator auch noch aus. Dann überprüfe ihn im ausgelötetem Zustand mit dem Durchgangsprüfer. Wenn noch OK, dann kann er später wieder rein, aber bitte erst nach der Fräserei, das ist wichtig. Mechanischen Stress, wie Vibration und Erschütterungen, mögen die nämlich nicht so.

Tja, und dann halt: "Frohes Fräsen!" ;-)
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10

Dienstag, 21. Juli 2020, 08:20

Hallo,
danke erstmal für die Antwort.
Wie bekomme ich den am besten raus ?
Falls der ganz ist, wieder rein ?
Und falls defekt, wie heißt das Bauteil ganz genau und wo bekommt man sowas her.
Bist du der Meinung um das Loch ausfräsen reicht ?
Weil es ja so aussieht als wäre es zur PJP Schrift weg gebrannt. Siehe auch das zerbröckelte Kupfer. Das ging schon ab, als ich mir Sandpapier drüber bin und oben das schwarze antfernen wollte.

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11

Dienstag, 21. Juli 2020, 13:02

Wie bekomme ich den am besten raus ?
Falls der ganz ist, wieder rein ?
Uff! Dazu schaue Dir auf YouTube mal lieber einige Videos an. Suchbegriff: "SMD soldering".
Normalerweise macht man das mit einer Heißluftstation, möglichst kombiniert mit Unterwärme.
OK, hast Du alles nicht. Es geht auch allein mit dem Lötkolben, für mich wäre das kein Problem. Aber wer noch wenig Löterfahrung hat, der wird sich damit echt quälen.
Es geht schon wesentlich leichter, wenn Du unmittelbar vor dem Einsatz des Lötkolbens satte zwei Minuten, aus sehr dichtem Abstand, volle Kanne mit dem Haartrockner drauf hältst, um die Platine ordentlich vorzuheizen, damit die massiven Kupferflächen dem Lötkolben nicht so viel von der Hitze ableiten. Mit dem Haartrockner kriegst Du unmöglich etwas kaputt, also keine Angst, vondern voll druff! Zwei Minuten! Bei maximaler Leistung.

Btw.: Ich kriege so einen Kerko zur Not sogar mit der Flamme eines Grillanzünders sauber raus, ohne die Platine zu beschädigen, oder auch nur irgendwelche sichtbare Spuren zu hinterlassen. Aber wenn Du das probierst, dann wirst Du mit ziemlicher Sicherheit Schaden anrichten, also lasse das tunlichst bleiben. Ich erwähne es nur, um zu verdeutlichen, dass man auch ohne teurem Equipment durchaus zurecht kommen KANN, wenn man die Kniffe kennt und hinreichend erfahren ist.
Und am Kennen der Kniffe und der Erfahrung mangelt es Dir momentan stärker, als an Equipment. Daher: Zwei Dutzend Videos auf YouTube anschauen, um mal zu lernen, wie man es richtig macht.
Tatsächlich ist vernüftiges Löten nämlich ein komplexer Prozess mit mehreren steuerbaren Parametern und nicht einfach bloß das wilde Zuführen von Hitze, bis sich was tut.


Und falls defekt, wie heißt das Bauteil ganz genau und wo bekommt man sowas her.
Es ist ein keramischer Kondensator.
Der sollte eine Spannungsfestigkeit von 50V aufweisen und er dürfte eine Kapazität von 1nF haben ...

- Lezteres weiß man aber ohne Schaltplan nicht genau. Ist aber auch wurscht ...
Du kannst da von 1nF, über 10nF, über 100nF, über 1uF, bis 10uF einlöten was Du willst, oder den Kerko auch einfach ganz weg lassen, es wird keine für Dich registrierbare Auswirkung haben.

Der Grund dafür ist der, dass bei geschlossenem Lötjumper noch die anderen Kerkos parallel liegen.
Wenn ein Platinenentwickler irgendwo mehrere Kondensatoren parallel schaltet, statt einfach einen größerenWert zu nehmen, dann geht es dabei um die esoterischen, höheren Weihen der - vereinfacht gesagt - "Funkentstörung". Das Stichwort dazu wäre "Elektromagnetische Verträglichkeit".
Unterschiedliche Kondensatoren reagieren mit ihrem Stützstrom unterschiedlich schnell auf Spannungsänderungen. Wenn man da optimal alles perfekt machen will, dann wird man als Platinenentwickler eine Filterstufe aus Spulen und Kondensatoren aushecken, die die zu erwartenden Störeinfüsse bestmöglich neutralisiert.
Da ist aber durchaus eine Menge Esoterik im Spiel, denn so ganz genau kann der Platinenentwickler es gar nicht wissen, was da an Störungen kommt, wenn beim User womöglich die Mutti gerade mit dem Staubsauger an der selben Steckdose hängt, wie das Notebook.

Vergleich: Du willst einen Hängeschrank an die Wand dübeln.
Naja, die Dübel, die man noch in der Scheune in der Grabbelkiste findet, sehen ja recht tauglich aus... die Schrauben aus der anderen Kiste auch. Schrank also an die Wand gepappt und hält. Alles gut!
Die NASA würde aber ein Vermögen dafür ausgeben, die ultimativ beste Kombination aus Dübel und Schraube zu finden, in Verbindung mit dem jeweiligen Material der Wand, unter Annahme dessen, dass später die Kinder im Schrank Verstecken spielen und dabei nach Schema F darin herum toben.
Du hingegen, schraubst einfach den Schrank mit einigen Schrauben an die Wand und alles ist gut. Und wenn Du eine Schraube weniger verwendest, dann hält der Schrank trotzdem. Nicht notwendig, nun exakt die perfekte eine Schraube umständlich zu beschaffen.
- Das Prinzip sollte nun einleuchten.

Wenn Du trotzdem unbedingt einen konkreten Wert wissen möchtest: Nimm einfach 100nF. Das passt schon.
Also "Keramischer Kondensator, 100nF/50V"

Und zur Frage, wo man sowas her bekommt: Die Antwort "Farnell.de" wird Dir vermutlich nicht hilfreich sein.
Ebay hat sowas auch, aber da muss man schon die Suchfunktion testweise mit Suchbegriffen strapazieren.
Ich selbst löte die einfach aus kaputten Boards aus und überprüfe die dann mit einem Bauteiltester. Anschließend unterziehe sie noch einem Stresstest (mehrere Umladungen mit hoher Spannung), dem eine zweite Messung folgt.
Grund für meinen Umstand ist die sog. Badewannenkurve.
Sprich: Ich vertraue einem bereits bewährten Kerko mehr über den Weg, als einem nagelneuen, der frisch aus dem Gurtabschnitt kommt.

Aber ich schreibe schon wieder Romane und habe eigentlich gar keine Zeit: Löte das Ding erst einmal aus, vielleicht ist er ja noch heil.
Wenn defekt, dann kannst Du ihn auch weg lassen. Das würde ICH zwar so nicht machen, aber DU kannst das tun und es wird keine wahrnehmbare Auswirkung haben. Es ist halt nur nicht der Gold-Standard der NASA.


Bist du der Meinung um das Loch ausfräsen reicht ?
Weil es ja so aussieht als wäre es zur PJP Schrift weg gebrannt. Siehe auch das zerbröckelte Kupfer. Das ging schon ab, als ich mir Sandpapier drüber bin und oben das schwarze antfernen wollte.
Ja, Du musst jetzt - wie erwähnt - Zahnarzt spielen.
Da darf kein Stück Verkolung mehr sichtbar sein.
Und lasse das mit dem Sandpapier bitte bleiben, damit zerstörst Du Dir nur die wertvollen, sichbaren Spuren.
Das wahre Drama ist nämlich momentan gar nicht sichtbar, denn das liegt unter der Kupferschicht.
Der Diamantfräser in der Dremel ist jetzt das Mittel der Wahl.
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Dienstag, 21. Juli 2020, 14:08

Also der fragliche Kondensator ist ein 0,1µF/25Volt (0603).

Aber hey, was spricht gegen meine Idee? So gut es möglich die gebrannte Stelle reinigen, isolieren, beide Lötjumper offen lassen und das Kabel von Mittelpin dahinter einlöten.
Ohne Erfahrung in solche Sachen es ist viel einfacher und sicherer Lösung. Auch wenn dort voll Kurzschluss gegen Masse bleibt passiert nichts.
Um auch den Gold-Standard der NASA zu erfüllen kann man die eine Kondensator neben die andere zwei umlöten... oder auch weglassen.

EDV-Dompteur

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13

Dienstag, 21. Juli 2020, 14:39

Also der fragliche Kondensator ist ein 0,1µF/25Volt (0603).
Danke für den konkreten Wert!
Aber die Spannungsfestigkeit sollte besser 50V betragen, am Stomeingang.


Aber hey, was spricht gegen meine Idee?
Gar nichts! :-)
Genau so, wie Du es vorschlägst, soll es ja gemacht werden.

Das von mir empfohlene Auslöten des Kondensators dient nur zwei Zwecken:
  • Erstens könnte der Kondensator defekt sein. Dann würde Fragensteller noch morgen an der Platine herum fräsen und der Kurzschluss würde trotzdem bleiben. ;-)
  • Zweitens KÖNNTE der Kondensator (sofern noch intakt, was ich sogar glaube) beim Fräsen an der Platine leicht beschädigt werden, oder gar knacken. Da erscheint es mir sicherer, den zuvor auszulöten.
Aber ansonsten genau das, was Du selbst vorschlägst.
Wobei Du mit dem Wort "Reinigen" doch sicher eigentlich meinst, die Verkohlungen richtig zu entfernen, oder?
Also verkohltes Material weg zu fräsen, weg zu feilen, weg zu kratzen.
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Dienstag, 21. Juli 2020, 16:40

...ich selbst würde ja alle Schadspuren entfernen. Aber wenn diese Bereich wird nicht wieder angeschlossen (Jumpern bleiben offen) dann macht es auch nichts, wenn im Kurzschluss bleibt oder?

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Mittwoch, 22. Juli 2020, 23:11

Kurzschluss an bichse

Das auslöten geht leichter wenn du vorher etwas bleilot aufträgt.
Das reduziert den schmelzpunkt. Dann da entlöten wo die massefläche ist.
Mein heisluftgebläse kostet bei ali nur 50Euro und ich mache damit sogar Audiochip Reparatur beim iPhone 7.
Du musst erstmal den Kurzschluss wegbekommen.
Wenn du das Geschäft hast lötest du 2 Drähte an.
Dann klebst du eine niederspannungskupplung ans Gehäuse und verbindest es.
Hier auf meiner Seite https://christian-reber.jimdofree.com/netzteilbuchse/
Kannste es sehen

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Sonntag, 26. Juli 2020, 10:42

So, da bin ich wieder.
Hatte gestern mal Zeit zum basteln.

Muss erstmal ein herzliches Danke aussprechen, der Laptop geht wieder.

Aber, ...
Als erstes hatte ich mal den Konsensator raus gelöstet, bin mir aber nicht sicher ob
der wirklich durch die Hitze raus ging oder ich den quasi raus gebrochen habe.
Ich habe einfach einen 60W Lötkolben an die Seite gehalten und ein bisschen gedrückt,
bis der los ging. Habe dann mal die Messung ran gehalten und hat nicht gepiept, wobei
das echt schwer ist, bei einem Teil von 1mm den Mutlimesser ran zu halten.

Den Trick mit dem erstmal Bleilot vorher ran löten kannte ich schon aus einen anderen
Video, was ich mir vor Jahren mal angesehen hatte. Aber danke für die Info.

Dann hatte gestern alles ausgefräst, bis die Seitenkanten von der Platine weiß waren,
eigentlich hätte nichts mehr leiten können. Dann habe ich nach gemessen und siehe
da, der Kurzschluss war irgendwie weg. Alles wieder zusammen gelötet und Kurzschluss
war wieder da. Also noch mal Fräser ran und da wo die beiden zusammen sein könnten,
noch mal eine Trennung rein gefräst, aber nichts zu machen. Also habe ich es dann
gelassen und einfach wie vorher erwähnt das Kabel an den hinteren Teil des Jumpers
gelötet. Hoffe mal das hält. War auch nicht so einfach und ich brauchte 2 Versuche,
weil ich auf die andere Seite gekommen bin dann gab es natürlich wieder einen Schluss.


Und da alles läuft, habe ich einfach mal beschlossen den Kondensator raus zu lassen.

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Sonntag, 26. Juli 2020, 12:28

Strombuchse repariert

Hast Du ja gut hinbekommen gratuliere!!
Ich denke du hättest einen etwas dünneren Draht nehmen können, dann wäre das Einlöten leichter.
Aus meiner Sicht finde ich die Konstruktion wo eine ladebuchse direkt mit dem Mainboard verlötet ist immer etwass problematisch.
Das Teil wird ja ständig bewegt und so werden ständig kräfte auf die mainboardplatine ausgeübt. Langfristig kann dann die Platine kaputt gehen, wie es ja auch bei Dir passiert ist.
Oft bricht ja auch aus diesem Grunde die mittlere Drahtverbindung.
Wesentlich besser finde ich die Konstruktion, wo die Buchse mit einem kabel mit dem mainboard verbunden wird und die Buchse vom Gehäuse und nicht von der Platine gehalten wird.
Diese Problematik gab es ja auch scchon bei den Walkmans und jetzt halt bei vielen Handys wo reihenweise die Microusb ladebuchse kaputt geht.
Damit habe ich ständig zu tuen, weil ich ja diese Buchsen auch tausche.
bei handys tablets gibts ja so ein magnetkabel beim notebook hatt das leider nur apple.
Aus diesem Grunde habe ich ja eine weitere Methode hier vorgestellt, wo buchse mit Gehäuse verklebt wird und dann mit kabeln mit der Platine verbunden wird.
Und in Deinem Fall wird ja jetzt die buchse nur an den dünnen Punkten gehalten.
Aber wenn es geht dann geht es und du kannst es ja jederzeit wieder reparieren.

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Sonntag, 26. Juli 2020, 14:00

Habe irgendwie kein dünneres Kabel gefunden. Ich gehe eher von aus, dass alles so konstruiert wird, dass es kaputt gehen soll, möglichst nach der Ganrantie.
Mal ehrlich, wenn ich jetzt nicht das Werkzeug ala Art Dremel, Lötkolben, Litze, Multimeter ... rum liegen hätte, dann kannst eigentlich nur weg schmeißen und in China ein neues Board für 75 Euro + Mwst bestellen.