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Leo

Bewährter User

  • »Leo« ist der Autor dieses Themas

Beiträge: 235

Wohnort: Bayern

Beruf: Elektrotechniker

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1

Donnerstag, 22. Oktober 2020, 12:06

Mosfet gesucht

Hallo zusammen,

suche ein passenden Mosfet für den alten defekten mit der Bezeichnung A5 KNE.

Weiß jemand eine gute Alternative?
»Leo« hat folgende Dateien angehängt:
Arbeite klug, nicht hart!

2

Donnerstag, 22. Oktober 2020, 15:15

Alternative nicht, aber gleiche. Es ist der "P0903BEA", findest bei mir im Shop.

EDV-Dompteur

Administrator

Beiträge: 2 004

Wohnort: Hamburg

Beruf: Techniker

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3

Donnerstag, 22. Oktober 2020, 15:48

Hallo Leo,

wie im Schnellkurs ja verklickert, ist es für die Eingangs-MOSFETs in sehr weitem Maße wurscht, was man bestückt, solange man nur den korrekten Kanaltyp verwendet und darauf achtet, dass keine Gateschutzdiode integriert ist.
Und natürlich muss die Baugröße übereinstimmen.

Bei Dir scheint es sich um N-Kanal Typen zu handeln, danach beurteilt, dass der Plus-Anschluss des Stromeingangs auf die vier Drain-Anschlüsse des ersten MOSFETs geht.
Sicherheitshalber kannst Du ja bei dem vermutlich noch intakten MOSFET mit dem Diodentester überprüfen, ob die interne Bulk-Diode dementsprechend gepolt ist.
Wenn es wirklich N-Kanal ist, dann muss der Tester von den drei Source-Anschlüssen zu Drain eine leitende Diodenstrecke detektieren und in umgekehrter Polung kein Durchgang.


Es gibt übrigens einen guten, allgemeingültigen Weg, um einen Ersatztypen zu finden:
Spüre den Lafungscontroller auf, der die beiden MOSFETs ansteuert. Dann ziehe Dir dessen Datenblatt.
In den darin befindlichen Schaltbeispielen sind konkret taugliche Typen eingezeichnet.
Falls der darin angegebene Typ aus mechanischen Gründen nicht passt: Irgendwo im Text werden ausführliche Angaben zur Bauteilauswahl gemacht. Dann sucht man halt bei Farnell.de nach einem MOSFET im geeigneten Package und mit diesen Daten.


Und falls es interessiert, wie pragmatisch ich persönlich vorgehe:
Nun, wenn es kein außergewöhnlich stromhungirges Gerät ist, also kein Gamer-Notebook das 12A zieht, oder sowas, sondern irgendwas im Bereich von 3-5 Ampere, dann greife ich einfach in meine Kiste mit aus alten Mainboards ausgelöteten MOSFETs aus Eingangsstufen. Und diese Kiste ist nur nach P-Kanal und N-Kanal sortiert.
Wenn das Package mechanisch passt, dann ist alles gut!
Wenn die alten MOSFETs wirklich aus Eingangsstufen stammen, dann ist da auch keine integrierte Gateschutzdiode vorhanden und der Rest passt dann schon.

Eingangsstufen sind deshalb so schön unkritisch, weil diese MOSFETs ja im Betriebsfall einfach nur permanent voll durchschalten.
Anders sieht es bei Schaltwandlern aus, denn die hundertsonstwastausend Schaltvorgänge pro Sekunde würden dazu führen, dass ein relativ ungeeingeter MOSFET sich im Betrieb unzulässig erhitzt. Da muss man dann auf ungefähr gleichgroße Gatekapazität achten, um das zu vermeiden.
Im Eingangsbereich ist das aber völlig unbedeutend.

Sämtliche MOSFETs im passenden Package können ein Vielfaches an Strom ab, verglichen mit dem, was ein normales Notebook zieht.
Selbst der mieseste MOSFET kann locker über 10A ab. Und 30V sind Standard.
Darum kann man effektiv alles nehmen, was mechanisch passt.

Dass MOSFETs im Eingangsbereich trotzdem mal kaputt gehen, hat eigentlich andere Gründe.
Der Grund liegt IMHO darin, dass die Eingangsbeschaltung so gestrickt ist, dass der Durchschaltvorgang künstlich etwas verzögert wird, um den Strom-Inrush zu begrenzen, den die vielen leeren Kondensatoren auf dem Mainboard sonst verursachen würden.
Durch diese künstlich verlängerte Zeit im linearen Bereich, fällt in diesem nicht voll durchgeschalteten Zustand eine sehr hohe Leistung über dem MOSFET ab, was ihn ziemlich stresst. Wir reden da zwar nur über Millisekunden, aber ein kurzer Schlag mit dem Hammer auf den Finger tut bekanntlich trotzdem weh, gelle? ;-)


Richter: "Angeklagter, Sie werden beschuldigt, dem Geschädigten mehrfach mit dem Hammer auf den Finger geschlagen zu haben ..."
Angeklagter: "Ja, das stimmt, aber doch jedes Mal nur ganz kurz!!!"
;-)


Es hilft auch nur bedingt, einen "robusteren Finger" zu nehmen, auf den man dann mit dem Hammer schlägt. Tut trotzdem weh.
Oft genug gemacht, ist irgendwann auch ein robuster Finger hinüber.
Macht Technik dir das Leben schwör, ruf' schnell den EDV-Dompteur! ;-)

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