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EDV-Dompteur

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Montag, 21. Dezember 2020, 18:52

Langlebiges, schadstofffreies Luftbett

Heute stelle ich mal kein eigenes Projekt vor, sondern eines von unserem stillen Forenuser Entroserv.

Entroserv hat sich allerhand richtig kluge Gedanken um das Thema Luftbetten/Luftmatratzen gemacht, mit denen er bei mir sofort offene Türen einrann!
Wenn ich all die Tage zusammenzähle, die ich schon auf Luftbetten verbringen musste, dann kommen bei mir sage und schreiben sechs Monate zusammen!
Darunter waren:
- Ungefähr 10 jeweils zweiwöchige Kurse, mit Unterbringung in Zelten.
- Gute 30 Übernachtungen in Turnhallen.
- So einige Außer-Haus-Serviceeinsätze, mit Übernachtung in Werkshallen, in einem Waschcenter, im Supermarkt, in/neben einem Karussell ...
- Und natürlich beherbergt man vielleicht auch mal Gäste.

Die für mich persönlich ärgerlichsten Kritikpunkte an normalen Luftmatratzen/Luftbetten:
  1. Manche von denen stinken ganz übel nach Chemie! Und selbst wenn sie nicht direkt stinken, so hat man doch das miese Gefühl, dass sie dennoch Weichmacher ausdünsten, den man die ganze Nacht über, aus wirklich nächster Nähe, einschnuppert. :-(
  2. Irgendwann reißen die Schweißnähte. Und das ist kaum wieder luftdicht zu flickschustern.
    Ein von Dornen etc. verursachtes Loch lässt sich mit einem Flicken ja recht problemlos fixen, aber wenn es die Schweißnaht betrifft, dann kann man nur noch dumm aus der Wäsche gucken, denn man kriegt es nicht wieder dicht. :-(
  3. Viele Luftbetten sind auf der Oberseite beflockt. Das mag einen gewissen Sinn haben, es erschwert die Reinigung aber ganz erheblich! Und wenn die Flockenschicht gar nass wurde, dann hat man seine liebe Mühe, sie wieder trocken zu kriegen. :-(
  4. So manche Ventilkonstruktion ist eine ziemliche Plage. Entweder beim Aufblasen, oder beim späteren Ablassen der Luft. :-(
  5. Die wohl meisten Luftbetten/Luftmatratzen lassen sich in luftleerem Zustand nicht völlig glatt ausbreiten.
    Das schränkt ihre Tauglichkeit beim Wandern ein, wenn man nur mal eine kurze Rast zum Futtern einlegen will. Beflockte Luftbetten sauen da auch schnell ein.

Entroserv hat sich nun allerhand kluge Gedanken um genau diese Punkte gemacht.
Und er hat ein fertiges Produkt nach seinen Vorstellungen gestrickt, das bei Amazon und eBay bereits erhältlich ist (70,- EUR).

Das verwendete Material ist TPU - ein Elastomer, das keine Weichmacher enthält, die es ausdünsten könnte. Überhaupt wurde es auf Schadstofffreiheit hin untersucht (und natürlich bestanden). Daher ist dieses Luftbett auch für Kinder geeignet (Laut Karton-Aufdruck ab sieben Jahren).
Um das Aufplatzen der Schweißnähte zu verhindern, hat Entroserv gleich mehrere Maßnahmen ergriffen:
Da spielt sowohl die Materialwahl mit hinein, als auch die Konstruktionsweise, die so ausgelegt ist, dass sämtliche Schweißnähte nur an gering belasteten Stellen sitzen. Es gibt zudem keine harten Übergänge zu den Ventilen, sondern der Übergang wurde verstärkt ausgeführt.

Das ganze Luftbett besteht (von den Ventilen abgesehen) aus nichts weiter als pflegeleichtem TPU. Es gibt keine Beflockung der Oberseite, die verschmutzt werden könnte. Es gibt auch keine Einfärbung, oder Bedruckung des Materials.
Die Ventile sind richtig gut praxisgerecht konstruiert. Die Matratzen lassen sich leicht mit dem Mund aufblasen (was man eigentlich besser vermeiden sollte, um das Eindringen von Feuchtigkeit zu unterbinden), wobei die Luft nur herein, aber nicht heraus kann; wie bei einem Fahrrad-Ventil, nur eben für leichtes Aufblasen mit dem Mund ausgelegt. Zum Entlüften zieht man einfach das verliersichere Ventil heraus, wodurch die Luft nun durch eine noch größere Öffnung rasch entweichen kann.

Mehr zu den Details direkt auf der Website von Entroserv:
https://entroserv.de/de/projekte/sustain…omfort-luftbett


Ich habe den Entwickler im Kommentarbereich auf YouTube kennengelernt, bevor er hier User wurde.
Der YouTuber "KAI ́s KANAL" (sic!) hat dazu nämlich bereits ein Video gedreht:
Luftbett der Zukunft? Luftmatratze aus TVP ohne Weichmacher & Farbstoffe! Crowd-Founding Projekt

Wenn Ihr so ein Teil kaufen möchtet, dann tut es doch bitte über den Affilate-Link in der Videobeschreibung des verlinkten Videos, damit der gute Kai seine Provision erhält, für die ganze Arbeit, die er sich mit dem Video gemacht hat.

Ich selbst habe Entroserv zwar versprochen, ebenfalls noch ein Video zu drehen, konnte dieses Versprechen bis jetzt aber noch nicht einlösen, daher vorab zumindest dieser Forenbeitrag.
So oder so - ich will dafür eh keine Provision - verwendet bitte einen der Bestell-Links aus der Videobeschreibung von Kai. Über sein Video erfuhr ich erstmals von dem Teil, darum soll Kai auch seine Provision bekommen.

Wenn ich endlich mal dazu komme, ein eigenes Video zu drehen, dann wird es außen einem ordentlich harten Praxistest unterzogen!
Soviel sei bereits verraten:
Das Material macht einen wirklich guten Eindruck!
Es ist pflegeleicht glatt, aber trotzdem nicht zu rutschig für die Verwendung zusammen mit einem Schlafsack. Es macht auch keine störenden Quietschgeräusche, wenn man sich darauf wälzt.

Ich habe die Matratze bereits (in unaufgeblasenem Zustand) als eine Art Picknick-Decke im regennassen Wald verwendet. Die in luftlosem Zustand strikt rechteckige und glatt liegende Form (ohne Wölbungen) macht es möglich, beim Wandern darauf eine kurze Futterpause einzulegen, ohne sich auf dem nassem Boden die Kleidung zu beschmutzen, bzw. zu durchnässen.
Das anschließende Einpacken war eine Freude! Der Waldboden direkt am Teich war klitschnass und morastig. Aber an dem glatten (und trotzdem nicht rutschigen) Material haftet natürlich nichts. So brauchte ich nur das Laub zu entfernen und konnte die Matratze direkt zusammenlegen und in den Rucksack stopfen! Auf die paar verbliebenen Wassertröpfchen hustete ich dabei, hätte sie aber mit einem Taschentuch auch leicht abwischen können.
Mit einem beflockten Luftbett wäre so eine Verwendung im Außenbereich gar nicht realistisch möglich, das wäre dann total eingesaut.

Mit nur rund 2kg Gewicht ist das gute Stück noch recht gut tragbar.
Das resultierende Packvolumen empfinde ich als angenehm klein, obwohl die Folie einen schön soliden Eindruck macht.
Zu einem Zylinder zusammengerollt, komme ich auf ungefähr 13 mal 29 Zentimeter.
- Wobei sich die Matratze beim Zusammenlegen überraschend flexibel zeigt! Man ist da nicht so sehr an eine bestimmte Art des Zusammenlegens gebunden, weil die wölbungslos rechteckige Grundform einem hier recht weitgehende Freiheit lässt. Das Verstauen im Rucksack ist daher ausgesprochen problemlos.

Wirklich harte Kritikpunkte habe ich keine, allerdings empfinde ich die Matratze im Armbereich als etwas schmal geraten, für einen stämmigen Kerl (der ich allerdings auch nicht bin).
Mit meinen 53cm Schulterbreite reicht die Matratzenbreite für mich, aber schmaler dürfte sie echt nicht sein. Die Problemstelle ist der Bereich der Ellenbogen, die, wenn man entspannt liegt, ja etwas vom Köper abstehen und dann leicht (mitsamt der Unterarme) über die Wölbung der äußeren Luftkammern rutschen.
Wäre die Matratze auch nur ein paar Zentimeter breiter, dann würde sie auch stämmigere Männer komfortabel breit sein.
Und was die Länge betrifft:
Meine Körpergröße beträgt 178 cm und die Matratze ist ein ganz erfreuliches Stück länger! Da besteht echt gar keine Gefahr, dass man nach einigen Umwälzungen plötzlich mit den Füßen in Bodenkontakt kommt.

Die Ventile sind glücklicherweise so angebracht, dass man die Matratze sehr gut im Stehen aufblasen kann. Das ist ein bedeutendes Detail, wenn man sie bei Nässe im schmuddeligen Außenbereich aufblasen will.
Vorzugsweise bläst man dann zuerst das Kopfteil auf, im Anschluss dann die vier länglichen Luftkammern, die sich (bei abgeknicktem Kopfteil) dann genau in Mundhöhe befinden.
Hier ein winziger Kritikpunkt: Dieses geniale Ventil sollte sich in dieser Position lieber zu den Seiten hin öffnen lassen, statt diagonal. Das würde es noch einfacher machen, weil man dann den Kopf beim Aufpusten schön bequem gerade halten könnte.

Die Bequemlichkeit beim Liegen ist OK. Also ich kann da jetzt keine Loblieder drauf singen, habe aber auch nichts zu nörgeln.
Wenn man auf dem Rücken schläft, dann ist es komfortabler, die beiden inneren Luftkammern nicht prall aufzublasen, sondern eher etwas locker zu lassen.
Wer aber lieber auf der Seite schläft, der muss die Kammern jedoch zumindest etwas stärker aufblasen, als ein Rückenlieger, um nicht mit der Schulter zum Boden durchzudrücken. "Volle pralle" ist aber auch da nicht notwendig.

Was mich etwas verunsichert, das ist der angegebene Temperaturbereich (den man wahrscheinlich und hoffentlich nicht ganz ernst nehmen muss): Von 10 bis 60 Grad Celsius.
Hoffentlich fehlt in dieser Angabe das Minuszeichen vor der 10. Den 10 Grad hat man in der Nacht ja schnell mal unterschritten.
Wenn es draußen mal Frost gibt, werde ich das explizit und gnadenlos hart testen!

Also mein voller Testbericht kommt erst noch, aber bis hierhin hat mich die Matratze gut überzeugt!
Ich hatte ja schon viele, im Laufe der Jahre, aber diese hier gefällt mir in der Summe ihrer Eigenschaften noch am besten.
Die Bequemlichkeit eines Luftbetts aus nur einer einzigen Kammer würde ich als höher bewerten, aber dieser eine kleine Vorteil ist mit allerlei anderen Makeln erkauft, die in der Summe einfach negativ überwiegen.

Ich habe Entroserv vorab geimpft, dass ich gnadenlos ehrlich berichten werde.
Darum habe ich hier nichts ausgelassen, es gibt also keine verschwiegenen Kritikpunkte.
Auch wenn ich das Teil noch nicht auf einer echten Reise getestet habe, so ist mir dennoch jetzt schon klar, dass ich sie bedenkenlos und ohne Ersatz-Luftbett mitnehmen würde, denn ich bin von ihrer Praxistauglichkeit bereits hinreichend überzeugt.
Es sind viele Kleinigkeiten, die mir gut gefallen und sich in der Summe richtig schön stimmig anfühlen.
Insbesondere hatte ich noch nie eine Matratze, die man auf matschigem Boden wie eine Picknickdecke ausbreiten und verwenden könnte, ohne dass sie dabei entweder rettungslos verdreckt, oder nach dem anschließenden Zusammenlegen einem massiv viel Nässe und Dreck im Rucksack beschert, oder wo man sich gar selbst am Boden kniend einsauen muss, um sie komplett zu entlüften.

Diese Luftmatratze lässt sich sogar im Stehen entlüften und platzsparend zusammenlegen.
Man muss dazu also nicht am Boden mit den Knien lange darauf herum rutschen, wie sonst oft der Fall. - Ein riesiger Vorteil, bei dreckigem/matschigem Boden!
Weil die Matratze innen nicht mit Talkum bestäubt und generell auf Schadstofffreiheit geprüft ist, könnte man
theoretisch sogar mit dem Mund die letzte Luft heraus saugen (was ich real schon getestet habe). Allerdings ist das Heraussagen von Luft eh nicht nötig, denn sie legt sich ganz von selbst wölbungsfrei glatt, ohne Lufteinschlüsse. Ich hatte noch keine andere, die sich dermaßen einfach restluftfrei entlüften und zusammenlegen ließ.


Mein Fazit:
Ein prima praxisgerechtes Geschenk für alle Leute, die gerne Zelten, oder wandern, oder die Festivals besuchen. Die werden das Teil lieben! :189:
Die Matratze ist auch als Gästebett in der Wohnung sehr gut geeignet, denn sie ist nahezu geruchslos, schadstofffrei und verursacht kaum Geräusche. Sollte man echt auf Lager haben, so ein Teil.

Also: Ein prima gelungenes Projekt, lieber Entroserv!
Und wenn später noch eine im Bereich der Ellenbogen und Unterarmen etwas breitere Version kommt, dann kann auch ein breiterer Kerl komfortabel darauf liegen, ohne sich an den Seiten einen Rucksack, oder eine zusammengerllte Decke etc. hinlegen zu müssen, bloß um die Arme irgendwo zu lassen.
Für mich persönlich reicht die Breite, aber ein paar Zentimeter mehr dürften es gerne sein, auch wenn das Gewicht dann etwas steigt.
Auf Service-Einsätzen, mit eventuell drohender Notübernachtung, werde ich sie künftig stets dabei haben! Und natürlch auch auf Ausflügen und ausgedehnten Spaziergängen, einfach weil sie so gut für die kurze Rast taugt; viel besser, als eine Picknickdecke.
Von mir gibt es den Daumen hoch! :562:
Macht Technik dir das Leben schwör, ruf' schnell den EDV-Dompteur! ;-)

- Technische Fragen zu Eigenreparaturen bitte öffentlich im Forum stellen, nicht telefonisch! -

Desi

Der EDV-Dompteur im Zivilmodus

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Sonntag, 3. Januar 2021, 14:50

Echter Outdoor-Praxistest

Diesen Beitrag schreibe ich jetzt unter meinem Privat-Account, weil es so richtig gar nichts mit EDV-Zeugs zu tun hat.

Die heutige Nacht habe ich draußen unter freiem Himmel verbracht! Und zwar auf eben dieser Luftmatratze.
Und das nicht in einem Rutsch, sondern sie kam diese Nacht drei Mal zum Einsatz. Davon einmal nur unaufgeblasen, für eine Art Rast, aber zweimal für ein jeweils dreistündiges Schläfchen.

Das Fazit vorweg: Ich habe definitiv noch keine praxistauglichere Luftmatratze besessen!
Und dabei war ich wirklich auf Kritik gebürstet und suchte förmlich nach Punkten, über die ich meckern könnte. Aber es ist fast lächerlich, daran jetzt irgend etwas zu kritisieren.

Was mir ganz herausragend gut gefällt, das ist dieser Aspekt, dass sich das Teil nach dem Ziehen der Stöpsel unmittelbar selbst entlüftet und dann glatt zu einem flachen Viereck legt, ohne Lufteinschlüsse.
- Stöpsel ziehen, einmal kurz "ausschlagen", um loses Laub los zu werden und schon kann man das Teil platzsparend zusammenlegen, ohne sich dabei einzusauen, ohne erst mit den Knien darauf herumdrücken zu müssen, um die Luft komplett heraus zu bekommen.
Das ist im Outdoor-Bereich ein gewichtiger Vorteil!
Wenn ich schätzen sollte, dann würde ich sagen, dass das Teil jeweils binnen einer Minute nach dem Ziehen der Stöpsel, kompakt zusammengelegt im Rucksack war. So ein flottes Entlüften und so ein einfaches Zusammenlegen habe ich noch niemals erlebt.

Für das Aufblasen mit dem Mund brauche ich länger, als die auf dem Karton angegebenen fünf Minuten. Bei mir läuft es auf ungefähr acht Minuten hinaus.
Korrektur: Offenbar machte ich einen Fehler bei der Zeitmessung. Tatsächlich komme ich mit den auf dem Karton angegebenen fünf Minuten locker aus!
Meine neu gemessenen Zeiten (mehrfach wiederholt):
- 40 Sekunden für jede einzelne der vier langen Luftkammern (jeweils 20 Atemzüge).
- Knapp eine Minute für das etwas voluminösere Kopfteil.
Rechnerisch macht das 220 Sekunden, also drei Minuten und 40 Sekunden.
Inklusive etwas Verschnaufpause zwischen den Kammern brauche ich also sogar weniger als fünf Minuten.

Angenehm ist, dass man sich hier nicht mit einer einzigen, großen Luftkammer abquälen muss. Sondern man bläst erst einmal eine der langen Luftkammern auf (20 Atemzüge / 40 Sekunden) und dann steht das Ding schon mal, so dass man die restlichen drei langen Luftkammern sehr bequem im Stehen aufblasen kann.
Hier ein kleiner Kritikpunkt: Von den eigentlich viel schlechteren Ventilen typischer Aufblas-Artikel bin ich es gewohnt, dass man sich zwischen den Atemzügen mit den Zähnen am Ventil festbeißen kann. Das geht bei dieser Luftmatratze leider nicht; man muss halt den Mund gegen das flache Ventil drücken, was nicht optimal einfach ist. Ich wüsste allerdings nicht, wie man das ändern könnte, denn an sich ist das Ventil toll konstruiert und ich habe keine Idee, wie man bei dieser Konstruktion einen "Festbeißer" realisieren könnte, ohne die übrigen Eigenschaften zu verschlimmbessern.
Aber auf jeden Fall wäre es angenehmer, wenn man die Ventile zur Seite hin öffnen könnte, in stehender Position. Das würde es etwas leichter machen, den Mund im Stand gegen die Öffnung zu pressen.
Das ist aber auch der einzige Punkt, bei dem ich eine Änderung für wünschenswert und leicht umsetzbar halte.

Und um partout noch einen Kritikpunkt zu benennen:
In der mondhellen Nacht ist diese milchg weiß transluzente Matratze doch ziemlich auffällig.
Ich weiß, das Material ist bewusst nicht eingefärbt, aber ich würde mir für wilde Outdoor-Übernachtungen doch eher eine erdbraune Einfärbung wünschen, die nicht so direkt ins Auge fällt.

Bezüglich der im Startposting kritisierten, etwas mageren Breite, hat sich dieser Punkt in der Praxis relativiert. Zumindest für mich, doch relativ "schmales Hemd".
Wenn man die Arme mit in den Schlafsack nimmt, dann können die Ellenbogen gar nicht über den Rand der Matratze rutschen. In der Tat empfand ich die Breite dann doch als ausreichend. Aber ich bin halt auch kein besonders breiter Kerl, sondern eher etwas unterdurchschnittlich gebaut.
Wenn es später eine breitere Version geben sollte, dann würde ich dazu tendieren, ihr eine fünfte, lange Luftkammer zu spendieren, statt die bestehenden Kammern zu verbreitern.
Für mich selbst passt die derzeitige Breite, ich hätte keinen echten Bedarf nach einer breiteren Version, die dann natürlich wieder mehr Zeit zum Aufblasen benötigen würde.


Aber nun zum ausschweifenden Praxis-Bericht:
Gestern, gegen 19:30 Uhr, kam ich spontan auf die Idee, die nahe gelegene Streuobstwiese aufzusuchen.
Ich stopfte ohne viel Überlegung die Matratze in den Rucksack, um sie dort in unaufgeblasenem Zustand als wasserfeste Unterlage zu verwenden.
Weiterhin nahm ich noch einen ganz minderwertigen, dünnen, viereckigen Schlafsack mit, um einfach nur wie auf einer Decke darauf sitzen zu können, so als kleiner Schutz gegen die Bodenkälte.
Die Wiese ist nah, daher zog ich lediglich Sandalen(!) an, um am Zielort nicht lange am Schuhwerk herum tüddeln zu müssen.
Einer Eingebung folgend packte ich glücklicherweise noch ein paar Heatpaxx mit ein (Handwärmer).

Das Wetter war recht mild und auf dem Weg zur besagten Wiese bekam ich plötzlich Lust auf eine ausgedehntere Wanderung, zum See. Dort gibt es eine prima sichtgeschützte Stelle, wo ich schön chillen wollte.
Bis ich am Ziel war, waren meine Füße längst nass, vom dem ganzen Gras, durch das ich mehrfach stapfen musste.
Nun ja, ich blies die Matratze auf, legte sie ohne Unterlage direkt auf das nasse Laub und kroch mit voller Kleidung in den dünnen Schlafsack, in den ich am Fußende zwei Heatpaxx platzierte, um die Füße wieder trocken zu kriegen.

Der Boden war an dieser Stelle nicht ganz eben, sondern er hat ein Gefälle von einigen Grad, wo es sich auszahlte, dass die Matratze zwar schmutzabweisend glatt, aber nicht regelrecht rutschig glatt ist, sonst wäre ich mit meinem Schlafsack herunter gerutscht.

Die Szenerie war übrigens großartig! Ich lag dort recht sichtgeschützt zwischen den Bäumen, nah am Wasser und über mir zeichneten sich richtig wunderschön die Konturen der fein verästelten Baumkronen gegen den hell bedeckten Nachthimmel ab!
Wirklich wunderschön!
Mir wurde dank der Heatpaxx dann so wohlig warm, dass ich tatsächlich einschlief!
Ungefähr drei Stunden schlief und schlummerte ich dort in dieser tollen Umgebung. Es war ganz windstill und ruhig. Ab und zu machten Wasservögel etwas Radau, ansonsten war es mucksmäuschen still. Ganz aus der Ferne hörte ich einige Male leise Stimmen; offenbar chillten an anderen Stellen des Sees noch ein paar andere Menschen, aber ich wurde nicht bemerkt und hatte meine Ruhe, dort wo ich lag.

Nach etwa drei Stunden hatte ich fürs Erste genug und wollte zurück.
Den Schlafsack in den Rucksack gestopft, die Stöpsel der Luftmatratze gezogen - und wieder einmal staunte ich, wie unmittelbar sie sich von selbst entlüftet! Ganz rasch war sie kompakt zusammengelegt und ebenfalls im Rucksack verstaut.

Ich kam nur wenige hundert Meter weit, stand gerade auf einer riesig weiten Wiese, da brach plötzlich der fast volle Mond hell leuchtend aus der Wolkendecke hervor.
Noch niemals habe ich es erlebt, dass der Mond so ein tolles Lichtspektakel veranstalten kann! Fasziniert blieb ich stehen und genoss das Schauspiel. Ein ständig wechselndes, regenbogenfarbiges Schauspiel bot sich mir. Offenbar gab es Wolken in unterschiedlicher Höhe und manchmal wirken die Mondstrahlen richtig dreidimensional, wie ein toll beleuchteter Tunnel. Und das ständig in Bewegung, fast schon wie Polarlichter.
Es war hier einfach zu schön, also packte ich die Matratze erneut aus, verwendete sie auf der nassen Wiese einfach als wasserfeste Unterlage und setzte mich auf meinen Schlafsack, um das Mondspecktakel ausgiebig in aller Ruhe zu genießen.
Am Rand der großen Wiese zeichneten sich wieder die Konturen der hohen Bäume gegen den hellen Nachthimmel ab und dazwischen sah man aus der Ferne die Lichter der festlich beleuchteten Häuser, während oben der Mond ein wahres Lichtspektakel abspulte. Sooo schön!
Als nach etwa 20 Minuten der Mond wieder hinter Wolken verschwand, hatte ich richtig kalte Füße, denn die waren vom vorherigen Stapfen über die matschige Wiese gleich wieder nass geworden.
Also die Matratze wieder in den Rucksack gestopft und weiter den Heimweg angetreten.

Mein Rückweg führte noch durch einen Wald. Inzwischen müsste es schon nach Mitternacht gewesen sein.
Wieder genoss ich es ausgiebig, wie sich im Wald die Silhouetten der fein verästelten Baumkronen gegen den hellen Nachthimmel abzeichneten. Und es war auch hier so sonderbar still!
Wäre irgendwo im Wald außer mir noch ein Mensch gewesen, so hätte ich ihn wohl auf hunderte Meter Entfernung gehört.

Schließlich kam ich auf meinem Rückweg zu der Streuobstwiese, die mein ursprüngliches Ziel war.
Dort gibt es einen Ententeich und an einer versteckten, schwer zugänglichen Stelle einige gefällte Bäume.
Dort schlug ich erneut ein Lager auf.
Wieder die Matratze aufgeblasen, kroch ich direkt neben einem gefällten Baum erneut in den Schlafsack; wieder mit zwei frischen Heatpaxx, um die Füße wieder warm und trocken zu kriegen.

Ich lag hier nun wirklich sehr sichtgeschützt, aber für eine gute Stunde waren noch ein paar Jugendliche vielleicht nur 20 Meter Luftlinie entfernt, die weder ich sehen konnte, noch sie mich. Vermutlich haben die dort gekifft. Ich kümmerte mich einfach nicht um die die, ich war zu schläfrig und es war mir auch warm genug.
Jedenfalls fand ich es sehr vorteilhaft, dass diese Matratze keine nennenswerten Geräusche verursacht, wenn man sich mal darauf bewegt.

Ein paar Mal kam kurzzeitig ganz leichter Regen auf, aber ich zog mir, mit angewinkelten Beinen auf dem Rücken liegend, einfach den Schlafsack so weit es ging über den Kopf und scherte mich nicht darum. Es war nicht genug Regen, um mich richtig zu durchnässen, auch wenn außen natürlich alles klitschnass war.
Die Heatpaxx im Inneren des Schlafsacks sorgten für genug Wärme, um es selbst mit diesem sehr dünnen Schlafsack gut aushalten zu können. Ich war ja auch voll bekleidet.

Als ich morgens gegen 4:00 Uhr meine Sachen wieder einpackte, um endgültig nach Hause zu gehen, fiel mir auf, dass da die ganze Zeit ein Ast unter der Luftmatratze gelegen hat, von dem ich gar nicht bemerkt hatte.
Jedenfalls freute ich mich erneut über dieses einfache Entlüften der Matratze und wie schnell man sie nach dem Ziehen der Stöpsel im Rucksack verstaut hat, ohne dass man sich dazu einsauen müsste! Immerhin lag draußen alles voller nassem Laub, der Boden war sogar matschig. Da will man nicht erst großartig mit den Knien auf einer störrischen, matschig-nassen Luftmatratze herum drücken müssen, um die Luft heraus zu bekommen!

Die Oberfläche ist ja nicht beflockt, darum kann weder Schmutz, noch Feuchtigkeit, daran haften.
So begnügte ich mich damit, beim Zusammenlegen einfach nur das nasse Laub mit der Hand abzustreifen. Da befördert man allenfalls wenige Tröpfchen Wasser mit in den Rucksack, was kaum stört.
Der Rucksack war durch den Regen und das Ablegen auf dem nassen Laub natürlich eh ordentlich nass. Für eine Outdoor-Übernachtung war ich ja eigentlich gar nicht ausgerüstet.
- Aber genau das ist eben auch die Sache, bei einer Notübernachtung: Man ist nicht unbedingt darauf eingestellt!
Die Matratze wollte ich, als ich gestern Abend los ging, ursprünglich nur als wasserfeste Unterlage verwenden, um darauf zu sitzen, mehr nicht.
Dass daraus eine Nachtwanderung, mit zweimaligem Schlaf für jeweils drei Stunden, werden würde, war nicht geplant. Doch das Mitführen der Matratze ermöglichte mir dieses schöne, kleine "Abenteuer" und ich bin hell begeistert davon!

Mich wundert, dass ein so solide wirkendes Material sich auf ein derart geringes Packmaß zusammenlegen lässt. Auch das Gewicht ist ja mit knapp über zwei kg noch im grünen Bereich. Daher werde ich des Teil in Zukunft immer mit dabei haben, wenn ich mal auf eine kurze Wanderung gehe, oder eine Radtour mache. Man kann einfach jederzeit schnell mal ein Picknick-Päuschen einlegen. Denn auch wenn man sie nicht aufbläst, so hat man immerhin eine robuste, wasserfeste Unterlage. Und falls einen doch die Schläfrigkeit überkommt, dann kann man halt auch ein Nickerchen machen - tolle Sache!
Und wenn man zumindest das Kopfteil aufbläst, dann kann man darauf auch recht gut sitzen, so im Schneidersitz.

Erneutes Fazit: Klare Empfehlung meinerseits! :562:
Ein Video darüber liefere ich noch nach, ich möchte sie zuvor aber gerne noch bei Frost getestet haben.
Mit Überraschungen rechne ich da zwar nicht, aber nach wie vor wundert mich der angegebene Temperaturbereich, der bei 10 Grad beginnt.
Ich vermute ja sehr, dass es in Wahrheit "-10" Grad hätte heißen müssen.
- Vielleicht kann Entroserv dazu mal etwas schreiben?
.
Achtung: Meine "piratigen" Postings können höhere Dosierungen von Satire/Ironie/Sarkasmus beinhalten! Mehr Infos dazu

"Das Internet darf kein rechtsfreier Raum sein"
Das Internet darf keine Spielwiese berufsempörter Advokaten sein!

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Freitag, 8. Januar 2021, 02:13

Hallo,

ich bin der Konstrukteur und möchte mich zunächst für den sehr ausführlichen und ehrlichen Bericht bedanken.

Selbstverständlich könnte die Matratze gerne etwas breiter sein. Wenn ich von diesem Modell genügend verkauft habe und damit wieder genügend vom Investment zurückgeholt habe, dann werde ich selbstverständlich noch andere Modelle entwerfen, vielleicht mit kleineren Luftkammern, breiter, für 2 Personen, mit Zwischenstegen, anderem Kopfkissen/Schulterstütze, andere Form (ähnlich wie ein Boot), aufblasbarer Schlafsack. Geplant ist auch eine Art Inflatable-LEGO und Softrobots. Die Matratze ist momentan absichtlich nicht ganz so breit gewählt, denn breiter heißt auch mehr Material und damit mehr Gewicht und mehr pumpen. Die momentane Größe sollte es auch erlauben, die Luftmatratze mit in den Schlafsack zu nehmen. Dadurch kann man mit dem Schlafsack nicht mehr von der Matratze rutschen.

Da die Frage auch noch kam: Das Material ist Thermoplastisches Polyurethan auf Esterbasis von GUANGZHOU YQL PLASTIC TECHNOLOGY CO.,LTD. Für die Produktion habe ich Dongguan Hengmao Plastic Technology Co., Ltd. beauftragt.

Wie ist das gemeint mit dem Ventil zur Seite hin öffnen?

Den angegebenen Temperaturbereich habe ich so vom Materialhersteller übernommen. Ich gehe davon aus, dass der Hersteller besonders vorsichtig ist und daher nur einen kleinen Bereich angibt, wo die Elastizität möglichst konstant ist. Bisher habe ich für TPU immer gelesen, dass es auch -50°C aushält.

Ein Luftbett mit nur einer Luftkammer ist nicht zwingend bequemer. Hat man nur eine Luftkammer, muss man es eigentlich immer zu 100% aufpumpen. Sobald es etwas weniger Luft ist, reicht eine geringe Kraft auf einem kleinen Fleck, dass man dort den Boden erreicht, weil sich die Luft im Rest der Luftkammer verteilt. Hat man viele kleine Luftkammern, kann das nicht passieren. Evtl. könnte man beide Vorteile kombinieren, indem auf der Unterseite einzelne Luftkammern anbringt und oben eine große Luftkammer. Hat man nur eine Luftkammer, muss man die Aufteilung der Bereiche/Stege geschickt wählen. Der allererste Prototyp hatte nur eine Luftkammer mit senkrechten Stegen. Als ich mich darauf legte, hatte ich den Eindruck zur Seite herunterzurollen, weil sich die Luft immer auf die Seite bewegt, die gerade ein größeres Volumen hat. Die Konstruktion müsste sicher so geändert werden, dass die äußeren Bereiche etwas größer sind, als die Stege weiter auseinander sind.

Geplant ist noch ein Pumpsack/Transportsack. Ich habe den Fluxbag getestet, bin aber nicht ganz überzeugt. Fluxbag hat ein kegelförmiges Adapterstück, was schnell herausrutscht. Ich würde ein gerades Stück mit einer Art Gewinde vorsehen. Natürlich soll der Pumpsack auch aus TPU bestehen.

Auf jeden Fall werde ich mir ein modulares Design überlegen, damit ich mit wenigen Standardteilen viele Varianten testen kann. Das hat auch noch den Vorteil, dass ich diese vielen Varianten anbieten kann ohne riesige Stückzahlen produzieren zu müssen. Zur Verbindung könnte man z. B. über einen Klettverschluss, Bänder (mit oder ohne Klett) und einzelne Luft-"Nudeln" zum Flechten wie diese Modellierballons überlegen.

Man kann natürlich auch das Material einfärben. Sicher sind die Farben i. d. R. unbedenklich.

Sowohl zum Thema Farbe, Stabilität, Wärmedämmung und Modularität gibt es noch eine Variante: Man kann die Grundform aus z. B. Aramid-, Polyester- oder Dyneema-Gewebe herstellen und innen Schläuche aus TPU einführen. Das sieht man häufig bei teureren aufblasbaren Kajaks und Zelten. Wärmedämmung müsste ich sicher noch verbessern, z. B. durch Reduzierung der Konvektion mit horizontal oder diagonal geteilten Luftkammern, vielleicht auch mit so etwas wie diese silber-goldenen-Rettungsdecken.

So habe ich noch etwas vergessen? Noch weitere Fragen, Anmerkungen?

4

Freitag, 8. Januar 2021, 03:59

vielen Dank für Deine genau beschreibung Deiner Konstruktion. Zunächst einmal möchte ich mich bei Dir vor Deine Idee bedanken ich hatte früher immer diese billigen luftbetten von aldi oder dänischem Bettenhaus kosten so 10€ oder auch mal 20€.
Dann hatte mein Bruder mir eine besorgt die ist schön groß (doppelbett ) gekauft bei decatlon hat fast 50€ gekostet.
Aber dieses Teil habe ich schon seit ein paar Jahren in benutzung und hält richtig gut diese billigteile gingen immer nach ein paar Monaten also 1-2 benutzungen kaputt man konnte auch nie die undichte stelle finden.
Insofern finde ich es gut das jemand wie du mal was vernünftiges baut obwohl das teure teil 50€ von decatlon auch schon gut ist.

jedoch benutze ich es ja nur in der Wohnung und im richtigen outdorr Einsatz würde es wohl kaputt gehen da ist dann deine Konstruktion wohl besser. Meine frage wäre aber ob das jetzt also deins auch bequem ist kann man darauf gut schlafen ich denke es ist eher zu klein um es gut zu nutzen. Meine Idee wäre da deine matratze etwas größer zu machen und das aufblasbare kopfkisse finde ich auch nicht so gut denn ich benutze lieber mein eigenes. Wobei es Dir wohl eher ums gewicht ging aber vielleicht könntest du noch eine bauen die größer ist ohne kopfkissen und nur mit einem Ventil halt so wie die von Decatlon einfach gehalten und ohne schnickschnack .

Die nächste Matratze wenn es dann was größeres gibt ohne schnickschnack und bezahlbar wird wohl Deine Konstruktion sein.

Aber Du hast Pech denn das Teil von Decatlon hält bisher durch obwohl die nur aus pvc ist.

Grüße christian

Desi

Der EDV-Dompteur im Zivilmodus

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5

Freitag, 8. Januar 2021, 13:55

Wenn ich von diesem Modell genügend verkauft habe und damit wieder genügend vom Investment zurückgeholt habe, dann werde ich selbstverständlich noch andere Modelle entwerfen, vielleicht mit kleineren Luftkammern, breiter, für 2 Personen, mit Zwischenstegen, anderem Kopfkissen/Schulterstütze, andere Form (ähnlich wie ein Boot), aufblasbarer Schlafsack. Geplant ist auch eine Art Inflatable-LEGO und Softrobots.
Viele gute Ideen, die auch mir in den Sinn kommen.
Aber das existierende Produkt ist bereits praktisch "rund".
Andere Produkte wären eben andere Produkte, für andere Einsatzzwecke.


Wie ist das gemeint mit dem Ventil zur Seite hin öffnen?
Blase die Matratze mal im Stehen auf.
Die offene Ventilkappe ist dann diagional links oben, was für mein Empfinden das Aufblasen mit dem Mund erschwert, weil die Kappe störend mit der Nase ins Gehege kommt.
Würde sich die Kappe waagerecht zur Seite hin öffnen lassen, also parallel zur Erdlinie, dann wäre sie seitlich, neben dem Mundwinkel, "aus der Welt".


Den angegebenen Temperaturbereich habe ich so vom Materialhersteller übernommen. Ich gehe davon aus, dass der Hersteller besonders vorsichtig ist und daher nur einen kleinen Bereich angibt, wo die Elastizität möglichst konstant ist. Bisher habe ich für TPU immer gelesen, dass es auch -50°C aushält.
Das klingt plausibel!
Vorgestern hatten wir Frost und sogar Schnee, doch diesen Zeitpunkt verpasste ich leider. Inzwischen ist draußen nur noch Matsch, mit letzten, tauenden Schneeresten.
Mein Gefühl sagt mir, dass die Matratze auch tiefe Minusgrade zuverlässig überstehen müsste, ohne spröde zu werden, oder so was.


Ein Luftbett mit nur einer Luftkammer ist nicht zwingend bequemer.
Ähem, also meine richtigen Luftbetten waren auf meinen Reisen für mich immer der Goldstandard, in Bezug auf Bequemlichkeit! Bequemer gar, als mein richitges Bett Zuhause!
Wenn man zwei Wochen gezeltet und jede Nacht auf dem Luftbett verbracht hat, dann weiß man es, ob ein Produkt bequem ist, oder nicht.
Daran muss sich jedes andere Produkt messen, auch Deines.

Aber Deine Matratze ist schon OK, man kann über mangelnde Bequemlichkeit überhaupt nicht nörgeln.
Im Grunde habe ich die länglichen Luftkammern sogar zu schätzen gelernt, weil man sich so leicht schräg in eine der langen Mulden legen kann, wobei eine der Luftkammern dann den Rücken stützt. Das ist auf seine ganz eigene Art angenehm.


Evtl. könnte man beide Vorteile kombinieren, indem auf der Unterseite einzelne Luftkammern anbringt und oben eine große Luftkammer. Hat man nur eine Luftkammer, muss man die Aufteilung der Bereiche/Stege geschickt wählen.
Hier bin ich skeptisch. Müsste halt ausprobiert werden.
Dass Deine Matratze sich nach am Luftablass völlig flach legt, ist in der Praxis ein so fetter Vorteil, dass jedwede Konstruktionsänderung diesen Vorteil unbedingt beibehalten müsste, sonst wäre es eine Verschlimmbesserung.

Das überraschend geringe Packvolumen resultiert ja daraus, dass die Matratze in luftleerem Zustand völlig glatt liegt (von den Ventilen abgesehen). Luftbetten mit integrierten Stegen brauchen viel mehr Platz beim Verstauen.


Geplant ist noch ein Pumpsack/Transportsack. Ich habe den Fluxbag getestet, bin aber nicht ganz überzeugt. Fluxbag hat ein kegelförmiges Adapterstück, was schnell herausrutscht. Ich würde ein gerades Stück mit einer Art Gewinde vorsehen. Natürlich soll der Pumpsack auch aus TPU bestehen.
Ich habe mir verschiedene Pumpsäcke bei eBay und Amazon angeschaut, konnte aber auch noch keinen finden, der mich voll überzeugt hätte.
Ob es sinnvoll möglich ist, so einen Pumpsack aus TPU zu fertigen, genau wie die Matratze, da habe ich Zweifel.
Für das Aufblasen eines Luftsacks genügt ja - dank des Bernoulli-Effekts - schon ein einziges, kräftiges Blasen in den offenen Sack. Das erfordert ein sehr "flatteriges" Material. Deine TPU-Folie ist dagegen eher steif.

Es wäre ja wirklich toll, wenn man die Matratze mit einem kompakten Hilfsmittel schneller befüllen könnte, ohne mit der ausgeatmeten Luft unnötig viel Feuchtigkeit hinein zu befördern. Aber die Anwendung muss auch wirklich praxisgerecht sein; so richtig unter widrigen Umständen, wie Schmuddelwetter und matschigem Boden.
Die Luftsäcke, die ich mir bisher ansah, sind im Grunde nur dann benutzbar, wenn man auf dem Boden kniet und darauf herum drückt. Da würde man sich bei matschigem Boden unweigerlich einsauen.
Es müsste also eine andere Lösung her, sonst bleibe ich lieber beim Aufblasen mit dem Mund. Dass ich dazu acht Minuten brauche, ist allerdings ein Wermutstropfen.
Edit zwecks Korrektur: Ich brauche keine acht, sondern nur maximal fünf Minuten.


Zur Verbindung könnte man z. B. über einen Klettverschluss, Bänder (mit oder ohne Klett) und einzelne Luft-"Nudeln" zum Flechten wie diese Modellierballons überlegen.
Also das mit den Luftnudeln habe ich jetzt nicht verstanden.

Aber ich habe zwei andere Ideen:
Erstens: Ein aus der Folie selbst bestehender "Reißverschluss", wie bei Gefrierbeuteln.
Zweitens: Eine in den Rand eingeprägte Lego-Struktur mit Noppen und Vertiefungen.

Wiederum steht und fällt das Gesamtkonzept aber mit der Praxistauglichkeit.
Die Verbindung muss schnell möglich sein, auch zuverlässig genug sein, um sich in der Nacht nicht dauernd zu lösen.
Auch will man keinen kalten Luftzug an den Verbindungsstellen haben, was gerade bei der Verbingung zum Kopfteil störend wäre, wenn es am Nacken "zieht".
Und außerdem ist der gegenwärtige Vorteil der, dass Deine Matratze keine scharfen oder spitzen Ränder hat, sondern rundum überall schön glatt ist.
Mit einer ungünstigen Verbindungstechnik wären manche der derzeitigen Vorteile rasch runiniert; das muss man auf jeden Fall im Hinterkopf behalten, wenn man sich eine wie auch immer geartete Verbindungstechnik einfallen lässt.


Man kann natürlich auch das Material einfärben. Sicher sind die Farben i. d. R. unbedenklich.
Ja, bitte!!!
Wenn man draußen "wild" übernachtet, dann will man tunlichst möglichst nicht gesehen werden.
Momentan ist sie viel zu auffällig.
Ich war echt überrascht, wie deutlich man sie in der hellen Nacht sah.


Sowohl zum Thema Farbe, Stabilität, Wärmedämmung und Modularität gibt es noch eine Variante: Man kann die Grundform aus z. B. Aramid-, Polyester- oder Dyneema-Gewebe herstellen und innen Schläuche aus TPU einführen.
Bin skeptisch.
Klar würde so eine Konstruktionsweise die Robustheit (die eigentlich völlig OK ist) noch weiter erhöhen, aber das um den hohen Preis, dass die Matratze erstens deutlich an Gewicht und Packmaß zunehmen würde und dass sie sich auf matschigem Boden eben auch einsauen würde.

Für andere Produkte kann man ja sonstwas ins Auge fassen, aber das bestehende Produkt ist schon ein verdammt guter Kompromiss aus vielen verschiedenen Eigenschaften!

Färbe sie noch in Tarnfarben ein und lasse die Ventile so anbringen, dass die offenen Verschlusskappen zur Seite zeigen, wenn man die Matratze im Stehen aufbläst, dann ist das Ding echt "rund"!

Was man vielleicht noch machen kann, das wäre das seitliche Anbringen von einigen Ösen, durch die man Seile ziehen kann.
Aber ich hadere mit mir, das vorzuschlagen, weil die Seiten dann nicht mehr so herrlich glatt wären und weil sich durch die dazu erforderlichen Ränder das Packmaß ziemlich erhöhen würde.
Jedenfalls könnte man mit eingezogenen Seilen so Späße machen, wie die Matratze in der Mitte zu knicken, so dass sie sich wie eine Sitzfläche mit Rückenlehne nutzen lässt.
Dazu könnten die langen Luftkammern irgendwo in der Mitte eine Art "Sollknickstelle" haben.


Wärmedämmung müsste ich sicher noch verbessern, z. B. durch Reduzierung der Konvektion mit horizontal oder diagonal geteilten Luftkammern, vielleicht auch mit so etwas wie diese silber-goldenen-Rettungsdecken.
Generell gilt, dass Luftmatratzen schlecht gegen Bodenkälte isolieren.
Konstuktive Verbesserungen in dieser Beziehung wären natürlich toll, aber auch nur dann, wenn keiner der bestehenden Vorteile dazu aufgegeben werden muss.
Bei einer inneren Metall-Bedampfung, wie Rettungsdecken, würde ich vermuten, dass die Belastbarkeit der Schweißnähte sinken würde (ich kann mich irren).

Bezüglich Konvektion halte ich lange Luftkammern sogar für ideal, jedenfalls was die äußere Luftzirkulation betrifft.
Eine innere Teilung würde unweigerlich wieder Gewicht und Packvolumen erhöhen, wäre also in anderer Weise kontraproduktiv.

Bei meiner Outdoor-Übernachtung hatte ich nicht das Gefühl, kalt zu liegen, obwohl ich damit eigentlich gerechnet hätte.
OK, ich hatte diese HeatPaxx mit, die natürlich eine Menge bringen, aber ich hätte es ja gemerkt, wenn mir am Rücken kalt geworden wäre, was aber nicht der Fall war.
Die Außentemperatur lag ein gutes Stück über dem Gefrierpunkt, aber warm war es nun auch nicht gerade.

Ich habe beim Zelten in den Kasseler Bergen (jeweils zur Zeit der Sommerferien!) in den Nächten schon echt erbärmlich gefroren. Daher war ich von Deiner Matratze positiv überrascht.
Kann sein, dass ich nackt gefroren hätte, aber da ich voll angekleidet, inklusive Jacke in den (dünnen!) Schalfsack kroch, war mir warm genug.


Meine frage wäre aber ob das jetzt also deins auch bequem ist kann man darauf gut schlafen ich denke es ist eher zu klein um es gut zu nutzen.
Diese Frage, lieber Christian, kann ich frohen Herzens bejahen!
Beim ersten, kurzen Probeliegen glaubte ich noch, sie wäre nicht optimal bequem.
Aber nach der im Posting Nr. 2 beschriebenen Nacht, habe ich an der Bequemlichkeit nichts auszusetzen!

Auf einer unbequeme Matratze wälzt man sich dauernd, weil man einfach keine angenehme Position findet.
Hier hingegen, schlief ich wie auf einer Wolke, ohne mich auch nur einmal etwas wälzen zu müssen.
Beim kurzen Probeliegen denkt man noch anders, da stören die langen Luftkammern im ersten Moment. Aber wenn man länger liegt und sich leicht schräg so richtig schön in eine der langen Vertiefungen hinein gekuschelt hat, dann ist es sogar sehr angenehm. weil man dann eine der Luftkammern quasi wie eine Rückenstütze so halb unter, halb seitlich neben sich hat.
Man liegt da wirklich toll bequem drauf!

Und die Breite reicht für mich. Die Länge sowieso. Dabei ist mir sonst jedes Bett zu kurz.
Ich habe diese Matratze echt zu lieben gelernt, so wie sie ist.


Meine Idee wäre da deine matratze etwas größer zu machen und das aufblasbare kopfkisse finde ich auch nicht so gut denn ich benutze lieber mein eigenes.
Das mit dem Kopfteil dachte ich zuerst auch, aber in der praktischen Benutzung überzeugte es mich dann doch!
Man braucht es ja auch nicht voll aufzublasen und kann dann zusätzlich ein eigenes Kopfkissen verwenden, wenn man das möchte
Sehr gut gefiel mir, dass man das Kopfteil auch als Sitzkissen verwenden kann!

Letzteres ist ein sicher unbeabsichtigter, aber wirklich nennenswerter Vorteil, gerade wenn man nur mal beim Wandern eine Rast zum Futtern einlegen will. Dann bläst man lediglich das Kopfteil auf, um drauf zu sitzen und legt die ansonsten unaufgelasene Matratze wie eine Picknikdecke hin. Da kann man dann sogar in zwei Positionen auf dem Kopfteil sitzen, je nachdem, wie man sich alles hinlegt.
Nee, also das Kopfteil ist schon OK, das muss bleiben!


das Teil von Decatlon hält bisher durch obwohl die nur aus pvc ist.
PVC ist Umwelt-Sauerei und dünstet Schadstoffe aus.
Dieses TPU ist schon ein fantastisches Material.
Es fühlt sich herrlich an, dünstet keine Giftstoffe aus, ist robust, pflegeleicht, macht keine störenden Geräusche, und und und.

Generell ist jede Luftmatratze immer irgendwie ein Kompromiss aus verschiedenen Eigenschaften.
Der hier vorliegende Kompromiss überzeugt voll und ganz!

Die beiden Kritikpunkte hatte ich ja genannt: Tarnfarbe wäre wünschenswert und seitlich zu öffnende Ventilkappen.
Darüber hinaus wird es schwierig sein, diese Matratze noch irgendwie zu verbessern, ohne zugleich bereits bestehende Vorteile wieder über Board zu werfen.

Ich bin echt gespannt, was sich Entroserv in Zukunft sonst noch einfallen lässt und diskutiere daran gerne mit, um am Ende wirklich die maximal besten Produkte entstehen zu lassen.
Das hier war jedenfalls ein richtig satt gelungener Start, das muss ich schon sagen!

Ich verzichte hier ja auf jede Provision, wiederhole aber aus tiefstem Herzen meine wämste Empfehlung!
Und ich betone, dass es keine Gefälligkeits-Bewertung meinerseits ist, sondern das Teil ist einfach richtig gut!
Wäre es anders, dann würde ich das gnadenlos sagen.
.
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Dienstag, 12. Januar 2021, 02:49

andere Form (ähnlich wie ein Boot)
Lieber Entroserv, besonders dieser Punkt spukt mir seite meiner beschriebenen Outdoor-Übernachtung ständig im Kopf herum.
Grund:
Die Stelle am See war durch den ständigen Regen in der letzten Zeit gewissermaßen überschwemmt, so dass sich im Uferbereich mehrere kleine Inseln ergeben hatten, die man normalerweise, also bei tieferem Wasserstand, stets trockenen Fußes erreichen konnte.

Es hat mich unglaublich gejuckt, irgendwie auf eine dieser Inseln zu gelangen, um dort garantiert ungestört, inmitten der darauf befindlichen Büsche, chillen zu können. Nur hätte ich dazu so ca. drei bis vier Meter durchs Wasser gemusst. Zu weit für einen Sprung und das Wasser war auch zu tief, um dort einfach ohne Hose hindurch zu waten.
Natürlich kam mir die Idee, es gaaanz vorsichtig zu versuchen, lang auf Luftmatratze liegend überzusetzen, aber das war mir dann doch zu riskant. Denn wenn meine Kleidung ernsthaft nass geworden wäre, dann wäre es bei dieser Temperatur echt nicht mehr witzig gewesen, angesichts des langen Heimwegs.

Wäre die Matratze eine Spur mehr in Richtung Bootsform konstruiert, dann hätte ich es gewagt.
Mir ist klar, dass sie offiziell nicht als Schwimmhilfe gilt, aber ich hätte es dann definitiv gewagt - und natürlich hätte es funktioniert.

Also diese Sache mit der Bootsform wäre schon echt großartig!
Nicht um damit ausgiebig in kalter Jahreszeit, mitten in der Nacht, auf dem See herum zu paddeln, aber dieses Problemchen, ein paar Meter unbewegtes Wasser zu überwinden, um eine kleine Insel zu erreichen, hatte ich schon früher einmal. Und nun wieder. Und in Zukunft wird es aus einem bestimmten Grund sogar häufiger für mich anliegen.

Wichtig dabei wäre allerdings, dass die Matratze dadurch nicht nennenswert schwerer und auch im Packmaß nicht nennenswert voluminöser wird (wie auch immer dieses Kunststück zu bewerkstelligen sein soll).
Denn der Missbrauch als Floß ist und bleibt ein Sonderfall, für den man auf Wanderungen nicht ständig Mehrgewicht mit sich herumtragen will.

Der Vorteil jedenfalls, wenn man auf Outdoor-Touren, so ganz nebenbei, damit noch in die Lage versetzt wird, notfalls ein paar Meter Wasserstrecke zu überwinden, ist allerdings unschätzbar!
Sowohl beim wilden Campen, als auch wenn man bloß in Ruhe ein paar Stündchen lang seine Glückpilze verdauen möchte, will man definitiv ungestört sein, ohne lästige und womöglich aufdringliche Besucher!
Wenn man also so eine Insel erreicht, dann braucht man sich vor ungebetenen Gästen nicht zu fürchten.

Da es trotzdem eine Zweckentfremdung der Matratze wäre, würde ich jetzt nicht dafür plädieren, ihr eine Unterschicht aus Aramid zu verpassen, um sie unempfindlicher gegen Beschädigungen zu machen. Sie ist eh schon schwer genug, verglichen mit normalen Outdoor-Matten, mehr Gewicht sollte es nicht werden, sonst nimmt man sie auf normalen Wandertouren nicht mehr mit.
Außerdem liebe ich ihren Vorteil, dass sie kein Wasser und keinen Matsch an sich bindet, anders als dieses Außengewebe mancher anderer Matten. Jedes Gewebe würde diesen Vorteil ruinieren.

Im Grunde glaube ich, dass meine Wunschvorstellung gar nicht realisierbar ist, ohne derzeit bestehende Vorteile wieder aufzugeben. Aber vielleicht hast Du ja eine kluge Idee?

Vielleicht einfach eine separate Außenhaut konstruieren, die man normalerweise als Unterlage verwendet, sich aber notfalls auch als simple Bootshülle eignet?
Die könnte man dann je nach Bedarf entweder Zuhause lassen, oder sie halt mitnehmen.
Und bei Regen könnte man sie auch oben verwenden, als simplen Regenschutz.
Dann würde sie für manchen Outdoor-Freak das Tarp ersetzen, was dann auch wieder Gewicht spart.
Ich glaube, das wäre die beste Lösung!
Die Matratze bräuchte nicht umdesignt zu werden, vielmehr würde diese optionale Hülle ihren Einsatzbereich erweitern.
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Dienstag, 19. Januar 2021, 14:32

Inzwischen habe ich die Luftmatratze auch draußen im Frost getestet und am Wochenende wieder eine halbe Nacht darauf im Wald übernachtet.
Dabei bin ich wahrlich nicht zimperlich mit dem Teil umgegangen. :-)
Einige meiner recht wilden Aktionen habe ich gefilmt, Video dann in ein paar Tagen auf meinem YouTube-Kanal.

Also ich bin selbst recht überrascht, dass das Ding meine diversen Misshandlungen so anstandslos mitgemacht hat. :-)
Resultat: 100% praxistauglich, auch bei Temperaturen unterhalb des Gefreierpunkts.
Ich werde das Video hier verlinken, wenn es fertig ist.


Edit:
Bezüglich der Aufblasdauer muss ich meine früher gemachte Aussage (acht Minuten) korrigieren: Tatsächlich komme ich mit den auf dem Karton angegebenen fünf Minuten locker hin!
Keine Ahnung, welchen Fehler ich zuvor bei der Zeitmessung gemacht habe, aber acht Minuten sind falsch.

Für das Aufblasen des Kopfteils benötige ich genau eine Minute.
Und für die vier langen Luftkammern benötige ich jeweils 40-45 Sekunden.
Inklusive aller Fummelei komme ich also mit fünf Minuten bequem aus, gemessen vom Zeitpunkt des in-die-Hand-nehmens der noch zusammengelegten Matratze, bis zum Zeitpunkt, wenn sie vollständig aufgeblasen und benutzungsbereit auf dem Boden liegt.
Und das nicht etwa im Akkord, sondern sogar mit kleinen Verschnaufpäuschen zwischen dem Aufblasen der einzelnen Luftkammern.


Edit 2:
Im Video werde ich einen sehr kompakten Mini-Rucksack zeigen, der geradezu wie maßgeschneidert ist, für diese Matratze.
Er kostet nur ungefähr 10,- EUR und wiegt nur federleichte 165g.
Über den EAN-Code 6934177706097 findet man diverse Bezugsquellen:
https://www.ecosia.org/search?q=6934177706097
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8

Freitag, 22. Januar 2021, 22:16

Video endlich fertig!

Das Video zu der Matratze ist endlich fertig und auf YouTube:

#008 Zuverlässige Luftmatratze von Entroserv


Wie man an meinem vielen Gestöhne merkt, werde ich langsam alt und bin zum Aufnahmezeitpunkt ziemlich kaputt. :-)
Davon abgesehen - auch von dem stellenweise auftretenden Geflimmer - hoffe ich, es informativ und unterhaltsam hinbekommen zu haben.

- Viel Spaß!
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9

Montag, 25. Januar 2021, 00:04

Die Ventile sind übrigens drehbar. Man kann sie vollständig abziehen und wieder montieren.

Welches Luftbett fandest du bisher am bequemsten?

Zum Boot habe ich mir schon ein paar Gedanken gemacht. Es wird allerdings schwerer. Zum Einen habe ich mir überlegt dort 3 Folien zu verwenden und diese versetzt zu verschweißen, also 1,5x diese Luftmatratze. Die Rillen zwischen den Luftkammern werden dabei auf einer Seite auch zu Luftkammern. Entlüftet lässt sich das dann trotzdem flach zusammenlegen. Außen wäre dann noch eine große rechteckige, ringförmige Kammer, also so ähnlich wie hier: https://amzn.to/2Y6WUPc

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Montag, 25. Januar 2021, 03:35

Die Ventile sind übrigens drehbar. Man kann sie vollständig abziehen und wieder montieren.
Boff! Tatsache!
Ich hatte das schon versucht, aber die Ventile saßen derart stramm, dass ich keine höhere Kraft anzuwenden wagte.
Aber Du hast recht, die lassen sich drehen und sogar völlig abnehmen und (recht schwer) wieder aufsetzen.
Ich werde das in meiner Videobeschreibung nachtragen!


Welches Luftbett fandest du bisher am bequemsten?
Ich hatte schon vier Stück von so einer Bauart, in verschiedenen Abmessungen:
https://www.amazon.de/dp/B07RZTFW34

Die habe ich, nach desaströsen vorherigen Erfahrungen mit anderen Luftmatratzen und Isomatten, ungefähr fünf Mal zum Zelten für jeweils zwei Wochen mitgenommen. Also rund 10 Wochen "Schlaferfahrung" darauf.
Die waren echt der Gipfel der Komfortabilität! Freundin und ich waren uns einig, dass so ein Luftbett komfortabler ist, als unser heimisches Bett.

Dummerweise haben diese Dinger aber eine Menge anderer Nachteile, verglichen mit Deiner Luftmatratze.
Zwei davon sind unflickbar an den Nähten kaputt gegangen und landeten im Müll.
Zwei andere habe ich noch, allerdings schon lange nicht mehr benutzt. Eines davon hat mal ein Loch bekommen, das ich mit einiger Mühe allerdings flicken konnte. Mühe deshalb, weil die Beflockung stört, wenn man einen Flicken aufkleben will.

Weitere Nachteile von denen:
  1. Schwer! Wir hatten mit dem Touren-Rucksack auf dem Buckel ein paar Kilometer vom Bahnhof zum Zeltplatz zurück zu legen, da war das Gewicht (insbesondere das der zwei-Personen-Variante) echt eine Last! Trotzdem haben wir (besser gesagt: ich) es auf uns genommen, nach unseren bösen Erfahrungen mit anderen Produkten.
  2. Recht hohes Packmaß. Denn wegen der vielen Stabilisierungsstege legt sich so ein Luftbett nicht so schön glatt, wie Deine Matratze, was das Packvolumen erhöht.
  3. Die Beflockung verdreckt selbst bei schonendester Behandlung rasch durch simple Hautschuppen, die man darauf erstens sehr deutlich sieht und zweitens praktisch nicht wieder herunter bekommt.
  4. Wenn die Flockenschicht nass wird, dauert es sehr lange, bis sie wieder trocken ist.
  5. Recht sensibel gegenüber Beschädigungen. Und weil das Ding nur aus einer einzigen Luftkammer besteht, raubt es einem echt den Nerv, wenn es in der Nacht allmählich Luft verliert und man die undichte Stelle partout nicht findet.
  6. Nicht multifunktional. Man kann damit wirklich gar nichts weiter machen, als darauf zu schlafen. Es ist definitiv nicht ratsam, so ein Teil als Picknickdecke auf einer Rast zu verwenden.
  7. Flickbarkeit: Eingeschränkt (siehe weiter oben).
  8. Das Aufblasen dauert sehr viel länger, als bei Deiner Matratze. Das gilt auch für die Variante mit ungefähr vergleichbarer Liegefläche.
Die zwei "Izzys", die ich noch habe, werde ich demnächst wohl wegwerfen. Deine Matratze ist in jeder Hinsicht besser und vielseitiger.
Lediglich bezüglich der Komfortabilität bin ich mir unsicher ... ich würde sagen, Deine Matratze ist "anders".
Wenn man sich an die länglichen Luftkammern gewöhnt hat und sie zu schätzen gelernt hat, dann ist sie wohl genauso komfortabel. Aber es ist echt schwer zu vergleichen. Deine Matratze hat z. B. ein sehr gutes Kopfteil, was die Izzy nicht hat. Bei der braucht man noch ein Kissen.
Bei Deiner Matraze schläft man besonders auf der Seite, oder in einer halbschrägen Stellung, sehr bequem. Bei der Izzy geht nur eine Rückenlage, oder eine ganz seitliche Liegeposition, aber keine halbschräge Lage.
Bei Deiner Matratze kann man in seitlicher Liegeposition gut den unteren Arm in einer der langen Kuhlen zwischen den Luftkammern lassen, was ich sehr angenehm finde. Das geht bei der Izzy natürlich nicht, dafür ist sie aber dicker, so dass der Arm und die Schulter gut darin versinken können, wenn man sie nicht prall aufbläst. Man liegt dann aber wiederum nicht so stabil, wie bei Dir.

Ich glaube, reine Rückenlieger würden die Izzy höher bewerten, in Bezug auf den Liegekomfort.
Wer lieber auf der Seite schläft, der wird mit beiden ungefähr gleichermaßen glücklich sein.
Und wer gerne in halbschräger Position schläft, der wird auf jeden Fall Deine Matratze lieben, denn das geht nur auf ihr.

Die ganzen in meinem Video gezeigten Zusatznutzen gibt es natürlich wiederum nur bei Dir, da kann die Izzy absolut gar nicht anklingeln und auch sonst vereint kein anderes mir bekanntes Produkt so viele Vorzüge in sich
Dein TPU ist ja lebensmittelneutral. Da kann man im unaufgeblasenem Zustand sogar eine größere Menge Brotteig drauf kneten, oder Nahrungsmittel zum Trocknen drauf auslegen. Mit welcher anderen Matratze/Matte geht so etwas?


Zum Boot habe ich mir schon ein paar Gedanken gemacht. Es wird allerdings schwerer. Zum Einen habe ich mir überlegt dort 3 Folien zu verwenden und diese versetzt zu verschweißen, also 1,5x diese Luftmatratze. Die Rillen zwischen den Luftkammern werden dabei auf einer Seite auch zu Luftkammern. Entlüftet lässt sich das dann trotzdem flach zusammenlegen.
Außen wäre dann noch eine große rechteckige, ringförmige Kammer, also so ähnlich wie hier: https://amzn.to/2Y6WUPc
Ja, ich grüble auch ständig darüber, es ist wirklich schwer.
Ich halte es für wichtig, das grundlegende Prinzip Deiner Matratze beizubehalten, also mehrere getrennte Luftkammern. Denn erst die ermöglichen die sehr angenehme, halbschräge Liegeposition.
Bei dem von Dir verlinkten Produkt ginge das nur dann, wenn man die Ventile unten anbringt, oder die Abmessungen vergrößert.
Wie Du ja bemerkt hast, verwenden Kai und ich Deine Matratze mit den Ventilen oben. Das hat gerade auf matschigem Boden seinen (sicherlich leicht einsichtigen) Vorteil, denn man will beim nächsten Aufblasen nicht mit dem Mund an schlammbeschmierte Ventile. Erst recht soll da niemals Sand irgendwie eindringen können.

1,5-faches Gewicht schmeckt auch nicht so recht.
Man muss ein bischen schauen, was man eigentlich anstrebt.
Wenn das Teil ernsthaft (und offiziell) als Boot bzw. Schwimmhilfe verwendbar sein soll, dann muss es was aushalten - und das wiegt.
Wenn das Teil aber in erster Linie eine Matratze bleiben soll, mit der man (nicht offiziell dafür angepriesen) zur Not auch mal ein paar Meter Wasserstrecke überwinden kann, dann darf dieses Gimmick nicht durch ein sattes Kilogramm Mehrgewicht erkauft sein. Denn damit wären die ganzen Outdoor/Bushcraft-Freaks draußen; das tun die sich nicht an. Die sind leichte Therm-a-Rest gewohnt.

Es spricht natürlich nichts dagegen, mehrere Produkte, für unterschiedliche Einsatzzwecke, zu entwerfen.
Aber es muss sich für Dich ja auch rentieren. Denn eines ist klar: Wer outdoormäßig unterwegs ist, der braucht auf jeden Fall eine Matte, bzw. Matratze. Ein Boot hingegen, ist "nice to have", aber dass man es wirklich braucht, kommt nicht gerade auf jeder Tour vor.

Meine Vorstellung geht daher in die Richtung, das Teil weitgehend so zu belassen, wie es ist, aber die prinzipielle Schwimmfähigkeit dahingehend zu optimieren, dass man es mit trockener Kleidung schaffen kann, ein kleines Wässerchen zu überqueren.


Außerdem ist da noch ein Aspekt:
Ich hatte Dir ja bereits gemailt, dass mir vorschwebt, die Matratze als integralen Bestandteil eines minimalistischen Notzelts zu verwenden, mit dem man auch mal eine Regennacht übersteht, obwohl man kein richtiges Zelt, oder Tarp mitgenommen hat.
Wenn da nun also eine Plane drüber gespannt wird, dann wird Kondenswasser auftreten.
Bei einer (voll aufgeblasenen) Bootsform wurde sich das Wasser "im Boot" ansammeln, so dass man in einer Pfütze liegt.

Generell ist jedes Zelt so konstruiert, dass Kondenswasser abgeleitet wird.
Entweder, es ist gleich doppelwandig ausgelegt, oder es ist zumindest so designt, dass Kondenswasser selbst bei einwandiger Bauweise in geordneten Bahnen vom Schläfer weg geleitet wird.
Die Konstruktion, die ich Dir in der Mail beschrieb, würde das leisten - ausgegangen von der jetzigen Matratze, mit vergleichweise winziger Modifikation.
Bei einer Bootsform hingegen ...
- Man dünstet in der Nacht 'nen vollen Liter Wasser aus, das muss irgendwo hin, in dieser Suppe will man nicht liegen.

Aus den genannten Gründen rege ich an, eine Konstruktinsweise zu finden, bei der man sich im Bedarfsfall die Bootsform erst falten muss.

Was mir ganz vage vorschwebt:
Konstruktion einer Plane, die man bei Shitwetter als Regenschutz über der Matratze verwenden kann, über einer einzigen Bogenstange, die ihrerseits in eine Öse am Kopf- und Fußteil eingesteckt wird.
Es ergibt sich ein sehr enges (und leichtes!) Notzelt.
- Eines, das übrigens ohne Seile und Heringe auskommt, weil die untenliegende, prall aufgeblasene Matratze der Struktur Stabilität verleiht.
Das erleichtert dem wild campenden und vom Förster erwischten Bushcrafter übrigens die dann anstehende, lästige Diskussion ...
Also wenn man keine Heringe in den Boden gedroschen und keine Seile gespannt hat, dann ist das schon ein wesentlich milderer Fall, als wenn man ein richtiges Zelt aufgebaut, oder auch nur ein simples Tarp aufgespannt hätte!

Der Clou aber:
Die gleiche Plane kann auch als Untergrundschutz verwendet werden. UND (mit auf/inliegender Matratze) als Behelfs-Boot.
Diese Plane könnte am Rand einen umlaufenden Kanal eingearbeitet haben, durch den ein dünnes Seil gezogen wird.
Zieht man dieses Seil stramm, so klappt das Kopfteil der Matratze hoch, die Seitenkammen ebenfalls (wobei hier eine kleine Designänderung anliegen mag) und das Behelfsboot ist einsatzbereit.

Der Vorteil wäre gewaltig!
Selbst wenn sich das Gewicht durch diese Plane (kein TPU, sondern leichtes, wasserdichtes Gewebe, würde ich sagen) und die eine Zeltstange auf insgesamt gut 3kg erhöht, so erhält der Nutzer nun nicht nur eine robuste, vielseitige und komfortable Matratze, sondern auch ein betont schnell aufgebautes Notzelt und im Bedarfsfall sogar ein Behelfs-Boot!
- Also den Outdoor-Freak will ich sehen, der sich das entgehen lässt! :-)

Ca. 3kg Gewicht für eine derart vollständige Ausrüstung?
- Will haben!
Und ich würde schätzen, dass all das sogar gerade eben in diesen 165g leichten Mini-Rucksack passt, den ich in meinem Video zeige.
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Sonntag, 10. September 2023, 12:06

Neue Webseiten

Ich habe meine Webseiten neu gemacht. Die neuen Links sind:

https://entroserv.de/Projekte/haltbares_Luftbett/



https://pionplex.de

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