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Mittwoch, 17. Februar 2021, 21:41

ACER Predator PH317-51 - Keine +3VALWP

Moin zusammen,

um ehrlich zu sein hatte ich gehofft vermeiden zu können von dem Gerät zu berichten. Aber da mir so langsam die Geistesblitze ausgehen, habe ich wohl keine andere Wahl und hoffe auf den "entscheidenden" Hinweis.

Zur Vorgeschichte: Das Gerät stammt aus einer Haushaltsauflösung, ich konnte einfach nicht widerstehen und habe zugeschlagen. Äußerlich in einem ziemlich guten Zustand. Folgendes ist mir jedoch sofort aufgefallen: Statt dem Original-Netzteil (7.1A) lag nur eines von "Lite-On" mit 3.7A bei. Überraschung, es startete natürlich nicht. Das liegt aber wie sich später herausstellen sollte nicht (nur) am Netzteil.

Das erste was ich gemacht habe, ist mir ein anständiges Original-Netzteil zu besorgen. Leider hat das an der Ausgangssituation nicht geändert. Nach einer ersten Inspektion des Boards sind mir sofort die schwer mitgenommenen DCIN-Mosfets und eine Art klebrige Substanz aufgefallen die ich bis heute nicht eindeutig identifizieren konnte. Die Mosfets habe ich ausgetauscht und die betroffene Fläche gründlich gereinigt.

Vorher

Nachher

Ich würde sagen, ich habe alles wieder ganz gut hinbekommen, aber immer noch keine 19V am Shunt gehabt. Also habe ich mir den Ladecontroller PU301 vorgenommen und mich schlussendlich für einen Reflow entschieden. Siehe da, 19V am Shunt. Der 5V-Controller PU402 arbeitete von da an normal, aber der 3V-Controller PU401 gibt nur seine LDO-Spannung aus, 3V_EN fehlt, kein Kurzschluss an der Spule. +5VALWP, +3VLP_EC, MAINPWON, EC_ON, EC_RST#, LID_SW# und auch die 3.3V am ON/OFFBTN# sind präsent. Ich habe also faktisch keinen Grund gefunden, warum das Gerät nicht starten sollte. Tatsache aber ist, sobald ich den Power-Button drücke, geht das Gerät komplett aus und ich verliere alle Spannungen abgesehen von der 19V-Schiene und +3VLP_EC. Spannenderweise kommen die Spannungen aber wieder, solange ich den Power-Button gedrückt halte.

Ich hatte erstmal alles in Verdacht was auf der 3V_EN-Schiene liegt. Ich habe PU401 und DB1 ausgetauscht und die Widerstände überprüft. Nichts auffälliges entdeckt um immer noch keine Verbesserung des Gesamtzustands
Dann bin ich hingegangen und habe DB1 einfach mal überbrückt, sprich die 3V_EN aus MAINPWON eingespeist. Das hat zumindest insofern funktioniert, dass +3VALWP und 1VALWP+ tatsächlich kamen, aber dann kam das SPOK_3V Signal nicht. Das Überbrücken des Signals von SPOK_5V hat diesmal nichts gebracht. Mehr als 0,2V bekam ich einfach nicht raus. Ich stand also wieder am Anfang...

Also habe ich alle Spulen mal auf Spannung und gegen Masse gecheckt, so wie es sich für einen Anfänger gehört... :)

Mainboard

Quellcode

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Schiene 		Widerstand		Spannung Spannung (Button gedrückt)
+19VB 			4 MegaOhms		20,68V 	20.67V
+3VALWP 		24 KiloOhms		0V 	0.4V Ausschlag
+5VALWP 		72 KiloOhms		5.147V 	5.152V
+1VALWP 		70 Ohms 		0V 	0.15V Ausschlag
+1.35VSDGPU 		143 Ohms 		0V 	0V
+1.2VP (RAM) 		114 Ohms 		0V 	0V
+VGA_CORE_S 		37 Ohms 		0V 	0V
+VGA_CORE 		1.3 Ohms 		0V 	0V
+1.0VS_VCCIOP		44 Ohms 		0V 	0V
+VCC_SA 		17 Ohms 		0V 	0V
+VCC_CORE 		3.0 Ohms 		0V 	0V
+VCC_GT 		6.4 Ohms 		0V 	0V


Keine großen Überraschungen dabei würde ich sagen, also bin ich hingegangen und hab den EC ausgetauscht. Er ließ sich auch ohne zu murren programmieren, aber drei mal dürft Ihr raten... Es hat sich nichts geändert! die 5V laufen nach wie vor einwandfrei, nur bei den 3.3V haperts nach wie vor... :)

Aus purer Verzweiflung habe ich vor dem Beitrag hier noch das BIOS geflasht, natürlich erfolglos. An dem Buchsen-Kabel an dem das Netzteil angeschlossen wird, wurde anscheinend mal gearbeitet, sieht aber soweit okay aus. Ich hatte im Laufe der Zeit insgesamt drei Netzteile und das Labor-Netzteil dran.

Also was bleibt jetzt noch. Ich habe folgendes auf meiner Agenda:
DCIN-Mosfets PQ303 & PQ304 tauschen, da nicht mit Original-Ersatzteilen ersetzt
Ladecontroller PU301 tauschen, da dieser zu Anfang Probleme gemacht hatte
3V-Controller PU401 noch ein weiteres mal tauschen, einfach nur wegen der Sicherheit
Alles auf der 3V_EN Schiene nach und nach austauschen.
Alles auf der SPOK_3V Schiene nach und nach tauschen.

Danach bin ich mit meinem Latein endgültig am Ende. Zugegeben, ich hätte nach all dem was ich bis jetzt gelernt habe nie gedacht, dass mich eine 3.3V-Spule mal so fertig machen würde...

Ihr wisst ja, ich bin über jeden Hinweis dankbar... :)

Viele Grüße

Mike

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2

Donnerstag, 18. Februar 2021, 02:55

Hey Sephir0th,

kein einziger von Deinen ganzen Links zu Deiner komischen Cloud funktioniert.
Das macht es etwas mühsam, Deine Beschreibung nachzuvollziehen.

Ich habe die Vermutung, dass dem EC irgend etwas gar nicht schmeckt, weswegen er zunächst einmal das Enable-Signal für den 3V-Wandler unterschlägt. Und dass er völlig ausrastet, wenn dem Wandler das Enable anderweitig aufgezwungen wird.
Er will nicht, ihm schmeckt was nicht.

Ich gehe natürlich davon aus, dass Du bei Deinen Tests die Tastatur nicht angeschlossen hattest, aber generell kann eine in ungünstiger Weise schadhafte Tastatur (untereinander kurzgeschlossene Matrix-Bahnen) den EC schwerst verwirren und ihn in einen Reset, oder eine Dauerschleife wiederholter Resets zwingen.
Schau Dir also mal den Tastaturanschluss ganz kritisch an, vielleicht hat der ja was von der klebrigen Flüssigkeit abgekriegt.

Nicht nur durch Flüssigkeitseinwirkung (und dadurch bedingte Korrosion), sondern auch durch untaugliches Flussmittel und sogar durch das Mischen verschiedener Lotlegierungen, können Whiskers entstehen, also feinste, elektrisch leitfähige Metall-Ausblühungen.
Im Grunde kann so etwas sogar schon von einer einzelnen Lotlegierung passieren, wenn die Zusammensetzung ungünstig ist.

Dagegen hilft mit guter Erfolgsaussicht folgende Prozedur: Bade und bürste das gesamte Mainboard gründlich nach folgendem Schema:
  1. Zuerst 10 Minuten lang in Spülmittel baden (und bürsten). Das beseitigt fettige Schmutzablagerungen, als Vorbereitung für den Schritt Nr. 2.
    Die Lauge danach mit reichlich Klarwasser gründlich abspülen.
  2. Dann ungefähr eine Minute lang in Zitronensäure baden und bürsten.
    Die Säure soll eventuell vorhandene Metall-Ausblühungen, bzw. Whiskers, quasi auflösen.
    (Die Säure kommt jetzt auch ungehindert überall hin, wo vor dem Laugenbad eventuell noch fettiger Schmutz saß.)
    Wieder gründlich mit Klarwasser abspülen
  3. Nun noch einmal 10 Minuten in Lauge baden und bürsten, um alle eventuell verbliebenen Säurereste definitiv zu neutralisieren.
    Anschließend besonders gründlich in Klarwasser spülen.
  4. Nun für 15 Minuten in reinem Isopropanol baden und auch dieses Mal während dessen immer wieder bürsten.
    Der Alkohol soll alles Wasser heraus ziehen, auch aus schwierigsten Ritzen.
    Aber schone Deine Lunge; der großflächige Einsatz von so viel Isopropanol erzeugt massiv Dämpfe, die in dieser Menge nicht in die Lunge gehören.
  5. Zuletzt nach allen Regeln der Kunst gründlich trocknen und dann noch für MINDESTENS 24 Stunden auf die Heizung stellen.
    (Gerne auch ein paar Stunden länger.)

Dass vor dieser "Wellness-Kur" sämtliche Aufkleber und alle entfernbaren Teile entfernt werden müssen (und insbesondere die BIOS-Batterie raus muss), ist hoffentlich klar.

Nach dieser Bade- und Bürstkur sollten Whiskers und Grünspan etc. weg sein. Zumindest an den für die Bürste zugänglichen Stellen. An den unzugänglichen Stellen können wir nur hoffen, dass die Säure dort ihren Dienst ausreichend tut.

Ich habe mit dieser Methode tatsächlich schon Mainboards "geheilt", ohne dass es notwendig gewesen wäre, auch nur ein einziges Bauteil auszutauschen. - Kommt zwar selten vor, kommt aber vor.
Generell liegt so eine Prozedur nach offenkundiger Flüssigkeitseinwirkung fast immer an. Ansonsten aber nur in so extrem sonderbaren Fällen, wie bei Dir gerade.
Betrachte die Methode also nicht etwa als Standard-Maßnahme, sondern wende sie nur in seltenen Fällen an, nachdem eine klassische Fehlersuche nur Verwirrung und Verzweiflung verursachte.


Wenn das alles nicht helfen sollte:
Du schriebst zwar, Du hättest das BIOS neu geflasht, aber ich vermute mal, dass Du Dir nur das EEPROM vorgeknöpft hast, oder?
Ist da ein programmierbarer EC bestückt?
Wenn ja, was ist mit dessen Firmware?


Was mich sonst noch interessieren würde:
Wie schaut das Reset-Signal für den EC aus? Du schriebst zwar, es wäre präsent (also hoffentlich in dem Sinne, dass der EC nicht im Reset gehlten wird!), aber womöglich hast Du das nur mit dem Multimeter überprüft.
Also wenn irgend etwas den EC wiederholt in einen Reset zwingt, dann müsste sich das bemerkbar machen. Ich würde behaupten, dass man das mit dem Tapir hören könnte. Natürlich kann man das auch mit dem Oszi überprüfen, nur muss man dann wissen, wo man zu messen hat.

Normalerweise lutscht sich der EC zuerst den EEPROM-Inhalt rein. Aber wenn das EEPROM nicht am LDO hängt, sondern am 3V-Schaltwandler, dann kommt der Fehler offenkundig früher zu tragen, weil der Schaltwandler ja gar nicht erst aktiviert wird..
Wenn das EEPROM aber mit am LDO hängt, dann schau Dir doch mal den Datenverkehr mit dem Oszi an.
Wenn da immer wieder Datenzugriffe aufs EEPROM erfolgen, dann hängt der EC in einer Dauerschleife fest, wo er immer wieder neu zu starten versucht.
Macht Technik dir das Leben schwör, ruf' schnell den EDV-Dompteur! ;-)

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3

Donnerstag, 18. Februar 2021, 09:01

Moin Stefan,

kein einziger von Deinen ganzen Links zu Deiner komischen Cloud funktioniert.
Das macht es etwas mühsam, Deine Beschreibung nachzuvollziehen.


meine "komische" Cloud funktioniert. Du bist nur Opfer meiner Energiesparmaßnahmen geworden... Zu welchen Uhrzeiten geisterst du auch hier im Forum herum? :554:
Ich lasse die Cloud heute mal über Nacht online nur für denn Fall, dass du erst dann die Möglichkeit hast die die Daten zu ziehen.


Ich gehe natürlich davon aus, dass Du bei Deinen Tests die Tastatur nicht angeschlossen hattest, aber generell kann eine in ungünstiger Weise schadhafte Tastatur (untereinander kurzgeschlossene Matrix-Bahnen) den EC schwerst verwirren und ihn in einen Reset, oder eine Dauerschleife wiederholter Resets zwingen.
Schau Dir also mal den Tastaturanschluss ganz kritisch an, vielleicht hat der ja was von der klebrigen Flüssigkeit abgekriegt.


Selbstverständlich nacktes Board und nur das nötigste dran, Arbeitsspeicher kreuzgetauscht, Subboards connected. Knopfzelle hatte 2.7V, daher ausgetauscht. Natürlich zwischenzeitlich auch ohne Subboards getestet. Der Tastaturanschluss sieht gut aus. Da kann ich beim Besten Willen nichts entdecken. Dass ich diverse Netzteile dran hatte, erwähnte ich ja bereits.


Nicht nur durch Flüssigkeitseinwirkung (und dadurch bedingte Korrosion), sondern auch durch untaugliches Flussmittel und sogar durch das Mischen verschiedener Lotlegierungen, können Whiskers entstehen, also feinste, elektrisch leitfähige Metall-Ausblühungen.
Im Grunde kann so etwas sogar schon von einer einzelnen Lotlegierung passieren, wenn die Zusammensetzung ungünstig ist.

Wenn du dir das Nachher-Bild nochmal rein ziehst, sieht jetzt abgesehen von meinen Reparaturversuchen alles soweit gut aus, keine Korrosion. Alte Flussmittelreste konnte ich nicht entdecken und ich nutze das gleiche Mittel wie eh und je (nie Probleme mit gehabt). Die seltsame Substanz schien vom Gefühl her eher so etwas wie Klebeband zu sein. Wie dem auch sei, ich habe alles rückstandlos weg bekommen.

Wenn das alles nicht helfen sollte:
Du schriebst zwar, Du hättest das BIOS neu geflasht, aber ich vermute mal, dass Du Dir nur das EEPROM vorgeknöpft hast, oder?
Ist da ein programmierbarer EC bestückt?
Wenn ja, was ist mit dessen Firmware?


Ich habe das BIOS erst ganz zuletzt geflasht, weil es einfach keinen Sinn macht. Der EEPROM wird von +3VALWP versorgt, bekommt also nie seine Spannung, sodass der überhaupt irgendwas machen könnte. Den EC habe ich ausgetauscht und auch neu programmiert. Versuchsweise jeweils mit altem ausgelesenen Dump und danach nochmal mit einem frischen Dump, welcher mir zur Verfügung gestellt wurde. Die Größe beträgt 128KB.


Was mich sonst noch interessieren würde:
Wie schaut das Reset-Signal für den EC aus? Du schriebst zwar, es wäre präsent (also hoffentlich in dem Sinne, dass der EC nicht im Reset gehlten wird!), aber womöglich hast Du das nur mit dem Multimeter überprüft.
Also wenn irgend etwas den EC wiederholt in einen Reset zwingt, dann müsste sich das bemerkbar machen. Ich würde behaupten, dass man das mit dem Tapir hören könnte. Natürlich kann man das auch mit dem Oszi überprüfen, nur muss man dann wissen, wo man zu messen hat.


Das EC_RST#-Signal ist permanent mit stabilen 3.293V "high" nachdem Spannung drauf gegeben wird, wird also m.M.n. nicht im Reset gehalten und fluktuiert auch nicht. Anmerkung: Ich habe offenbar ein relativ sensibles Multimeter mit dem ich auch schon an einem anderen Gerät erfolgreich prüfen konnte ob der AKKU via Clock und Data kommuniziert.


Normalerweise lutscht sich der EC zuerst den EEPROM-Inhalt rein. Aber wenn das EEPROM nicht am LDO hängt, sondern am 3V-Schaltwandler, dann kommt der Fehler offenkundig früher zu tragen, weil der Schaltwandler ja gar nicht erst aktiviert wird..
Wenn das EEPROM aber mit am LDO hängt, dann schau Dir doch mal den Datenverkehr mit dem Oszi an.
Wenn da immer wieder Datenzugriffe aufs EEPROM erfolgen, dann hängt der EC in einer Dauerschleife fest, wo er immer wieder neu zu starten versucht.


Es ist exakt so wie du es beschreibst. Der EEPROM hängt NICHT am LDO, sondern an +3VALWP und deswegen kommt auch meiner Auffassung der Fehler schon vorher. Umso erschütterter bin ich, dass ich nicht dahinter komme. Ich denke an irgendwelche Sicherheitsmechanismen (bspw. "For Thermal Protect Shutdown" oder "For abnormal shutdown" auf Seite 36 der Schematics.), die so ein Board hat. Dort ist u.a. auch DB1 zu finden. Aber um ehrlich zu sein sind das noch böhmische Dörfer für mich. Schwer zu deuten. Aber wie du schon angedeutet hast. irgendwas scheint dem EC gar nicht zu schmecken.

Wäre super, wenn da nochmal in Ruhe ein Blick drauf geworfen wird. Ich kann natürlich auch noch ein paar Detailaufnahmen machen, wenn gewünscht. Sagt mir dann, ob das Board in die "Badewanne" muss oder wir erst noch was anderes probieren können... :)

Bei genaurem hinhören scheint nach dem Einstecken des Netzteils der Prozessor oder dessen Spulen einmal zu "klicken".

Viele Grüße

EDIT: VCIN0_PH hat 2.8V, wenn ich mich jetzt nicht ganz täusche ist das ein "PROCHOT"-Signal und sollte nicht high sein. Kann damit jemand etwas anfangen oder nutzlose Messung?

EDV-Dompteur

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Donnerstag, 18. Februar 2021, 21:39

Du kannst ja mal 'nen Indikator auf die 3,3V Spule stellen und dann dem EC reihum an den einzelnen Pins ein High aufzwingen, gefolgt von einem identischen Durchlauf mit Low.

Schalte einer feinen Messspitze einen 1k Widerstand in Reihe und verbinde dessen anderes Ende mit High-Potential, bzw, mit Masse.
Dann mit der Messspitze nacheinander alle Pins des ECs berühren.
Gerne jeweils ein sehr sattes Sekündchen drauf halten.

Wenn der Indikator dabei plötzlich aufblitzt, dann dürftest Du das interessante Signal gefunden haben.
Macht Technik dir das Leben schwör, ruf' schnell den EDV-Dompteur! ;-)

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Donnerstag, 18. Februar 2021, 22:35

Deswegen bin ich hier so gerne im Forum, weil du immer so abgefahrene Ideen hast.

Nur nochmal zum Verständnis, damit ich auch keinen Mist baue.

Das Netzteil muss natürlich dran.

Um High-Signale aufzuzwingen, muss ich die korrekten High-Spannungen heraus finden (nicht jedes Signal hat 3.3V), korrekt?

Ich gehe davon aus, dass sich der Part mit dem Widerstand auf Low-Signal aufzwingen bezieht. Also Messspitze, 1K Widerstand, Masse. Ich denke das kriege ich hin.

Da ich natürlich keine Lust habe alle 128 Pins durchzugehen, konzentriere ich mich erstmal auf die, welche m.M.n. am meisten Sinn machen.

Danke erstmal, ich bin sehr gespannt ob ich fündig werde und gebe Feedback! :)

EDV-Dompteur

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6

Freitag, 19. Februar 2021, 00:06

Deswegen bin ich hier so gerne im Forum, weil du immer so abgefahrene Ideen hast.
Hey, hör doch doch nicht schon auf, Du wolltest doch noch sooo viel mehr sagen!!!
:033:


Das Netzteil muss natürlich dran.
Guter Tipp:
Baue Dir einen Teststift aus einem Eisstiel etc. etc. etc., mit einem drauf geklebten Knopfzellenhalter für eine CR2032, sowie einem 1k Widerstand und vorne einer Nadel.
Der Pluspol der Knopfzelle geht direkt zur Nadel.
Der Minuspol geht zum Widerstand.
Hinten an den Stift eine Strippe mit 'ner Krokoklemme dran befestigen, mit Verbindung zum Widerstand.
Die Krokoklemme verbindest Du mit Masse des Mainboards.

So kannst Du schon mal einnen Highpegel mit gut 3V aufzwingen, ohne dafür ein Netzteil bemühen zu müssen, oder anderer Kunstgriffe.
Die Knopfzelle wird "ewig" halten.

Um auch ein Low aufzwingen zu können, spendiere noch einen kleinen dreipoligen Schiebeschalter, der das Umschalten der Nadel vom Plusanschluss der Knopfzelle auf den Minusanschluss ermöglicht.

Egal ob High oder Low - in beiden Fällen sitzt der Widerstand in Reihe.


Um High-Signale aufzuzwingen, muss ich die korrekten High-Spannungen heraus finden (nicht jedes Signal hat 3.3V), korrekt?
Nein.
Wenn der EC mit 3,3V läuft, dann kann er auch an allen Pins 3,3V ab.


Ich gehe davon aus, dass sich der Part mit dem Widerstand auf Low-Signal aufzwingen bezieht. Also Messspitze, 1K Widerstand, Masse.
Es bezieht sich auf beides: High wie Low.
Der Grund ist der:
Angenommen ein anderer IC erzeugt gerade ein High und dieses Signal geht zu einem Eingang des ECs.
Wenn Du nun ohne Reihenwiderstand das Signal hart auf Masse ziehen würdest, dann könnte der Ausgangstreiber des ICs abrauchen, der das High erzeugt.
Darum muss immer ein Widerstand in Reihe sitzen, egal ob Du ein High, oder Low aufzwingst.

Mit 1k begrenzt Du den Strom für den jeweiligen Ausgangstreiber auf ungefähr 3mA, was jeder Chip überleben wird, zumal es ja nur kurzzeitig passiert. Du hältst die Spitze ja nicht minutenlang druff, sondern schlimmstenfalls für wenige Sekunden. Da raucht noch nichts ab.
Diese 1k sind halt ein Kompromiss. Je niederohmiger der Widerstand, umso stärker stinkst Du gegen den den jeweiligen Ausgangstreiber an und umso zuverlässiger wird der jeweilige Pegel auch wirklich erreicht.
Andererseits belastet ein gar zu niederohmiger Widerstand den jweiligen Ausgang mit dem resultierenden Stomfluss, darum sollte man echt nicht unter 1k gehen, bei 3V.


Es gibt übrigens auch sog. "Signal-Injektoren", für Tests an Digitalschaltungen.
Bei denen wird elektronisch ein kurzer, aber sehr kräftiger Stompuls generiert, der garantiert jeden IC-Ausgang "überstinkt".
Und weil dieser Puls nur ganz kurz ist, raucht trotzdem nichts durch Überhitzung ab.
Sowas ist praktisch, um in alten TTL-Schaltungen mal kurz ein Flipflop umschalten zu lassen und so was.
Für unsere Zwecke ist aber der von mir beschriebene Teststift eigentlich sogar besser.

Statt einem Eisstil kannst Du Dir natürlich geringfügig mehr Mühe geben und sinnvollerweise ein Stück Lochrasterplatine passend zusägen, so dass das Ding am Ende wie ein Schreibstift in der Hand liegt, mit dem dicken Knopfzellen-Gnubbel am hinteren Ende.
Oder Du verwendest keine 3V Knopfzelle, sondern zwei 1,5V AAA-Batterien und baust alles in einen alten Edding ein, aus dem hinten die Strippe mit der Krokoklemme kommt. Oder in eine stabförmige Taschenlampe.
Wenn mechanisch möglich, könntest Du hinten auch gleich eine Bananenbuchse einbauen und darin dann eine gekaufte Krokostrippe mit Banannenstecker einstöpseln.

Das sind alles so kleine Tools, die man sich halt bastelt, im Laufe der Jahre.
Dass ich sowas noch nie im Forum oder auf YouTube vorgestellt habe, halt einfach den Grund, dass ich solche Dinge für gar zu "brotig" halte.
Jeder Elektroniker sollte von selbst auf solche simplen Ideen kommen, denke ich.


Und noch ein Tipp:
Manchmal missbrauche ich mein Multimeter für solche Zwecke.
Im Modus Diodentest legt meines eine Spannung von 3V an die Messleitungen an.
Das funzt oft, aber auch nicht immer, weil halt der Prüfstom auf einen geringeren Wert begrenzt ist, als bei meiner Selbstbau-Variante. Damit schafft man es nicht in jedem Fall, gegen einen IC-Ausgang anzustinken.
Bei Schaltwandlern klappt es aber gut, da hatte ich nie Schwierigkeiten, mal auf diese Weise ein Enable aufzuzwingen.
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7

Freitag, 19. Februar 2021, 21:30

... erzählte der Elektro-Meister einem, der von Elektronik ungefähr so viel Ahnung hat, wie ein Pilot von Fußpflege... :-D

Nichts desto trotz, ich habe gebastelt (bitte nicht lachen! :554: ). Der Widerstand am Minupol ist leider nicht lagernd (hatte es mit einem 0402 SMD Widerstand versucht, der hat sich nach der erste Bewegung jedoch verabschiedet... :198: ), ansonsten scheint meine "3V-Nadel" bedingt funktionstüchtig.

Schalterstellung links = 2.9V an der Nadel
Schalterstellung rechts = Keine Spannung, wird aber auch nicht auf Masse gezogen.

Ich nehme an, ich muss noch irgendwas an den dritten Pin am Schalter tüddeln?

"3V-Nadel"


Zugegeben, bei sowas bin ich komplett ahnungslos... :552:
Den Widerstand ergänze ich natürlich noch.

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Sonntag, 21. Februar 2021, 00:09

Es gibt wenn man so will gute Nachrichten. Nach dem austauschen von RB15 war ich in der Lage das Board zu starten. Leider verweigert es bisher Bild auszugeben.

Ich bekomme alle Spannungen mit Ausnahme von VCCGT, was okay sein sollte, da ich ja eine dGPU auf dem Board habe. Die Lüfter laufen kurz an, nach einer Weile gibt es einen Reboot und die Lüfter laufen nochmals kurz an. Danach tut sich bei den Lüftern nichts mehr. Es werden ca. 1 Ampere gezogen und bleiben auch konstant. Bevor die BGAs zu heiß werden muss ich abschalten. Caps-Lock Test mit externer Tastatur verlief negativ, d.h. das BIOS Postet nicht. Alle PWM-Controller sondern jedoch ein PGOOD Signal ab.

Original BIOS (inkl. Clean_ME Variante) sowie ein anderes BIOS brachten keine Besserung, ebenso wenig anderer Arbeitspeicher und das vollständige wieder zusammenbauen des Geräts.

Ich vermute nach wie vor ein BIOS-Problem daher werde ich mich um weitere Dumps bemühen uns fleißig testen.

Alternative Ideen nehme ich natürlich ebenfalls gerne entgegen. :)

Viele Grüße

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Sonntag, 21. Februar 2021, 14:24

Schalterstellung rechts = Keine Spannung, wird aber auch nicht auf Masse gezogen.

Ich nehme an, ich muss noch irgendwas an den dritten Pin am Schalter tüddeln?
Ja, natürlich musst Du den Minuspol der Batterie mit dem dritten Pin verbinden!
Das ging aber doch auch meinem Posting hervor.
Eigenzitat:
Um auch ein Low aufzwingen zu können, spendiere noch einen kleinen dreipoligen Schiebeschalter, der das Umschalten der Nadel vom Plusanschluss der Knopfzelle auf den Minusanschluss ermöglicht.
Mit anderen Worten:
Die Nadel wird mit dem Mittelpin des Umschalters verbunden.
Die beiden äußeren Anschlüsse werden jeweils mit Plus bzw. Minus der Batterie verbunden.

Wobei es übrigens nicht etwa die Batterie ist, die das aktive Low erzeugt, sondern der Minuspol der Batterie ist ja mit dem Widerstand verbunden, der seinerseits über die Krokostrippe mit Masse des Mainboards verbunden wird.
Das aktive Low kommt also von Masse des Mainboards, mit dem Schutzwiderstand in Reihe.


Für den Widerstand würde ich eine bedrahtete Ausführung empfehlen.
Und ich persönlich spendiere gerne noch zwei einzelne Kontaktbuchsen (oder zur Not ein zerstückelter IC-Sockel), in den ich den Widerstand stecke.
Das ermöglicht es, bei Bedarf auch einen anderen Wert einstecken zu können.

Und wenn Du dann noch Lust auf eine sinnvolle Erweiterung hast, dann kannst Du noch eine Möglichkeit vorsehen, die Nadel (bzw. den Mittelpin des Schalters) mit dem Voltmeter zu verbinden.
So kannst Du am Voltmeter ablesen, welcher Pegel am Ende tatsächlich erreicht wird.
Denn zur Erinnerung: Wir erzeugen kein knallehartes High/Low, sondern ein durch den Widerstadn gedämpftes. Damit kriegen wir nur dann eine rundum befriedigende Pegelhöhe hin, wenn der IC-Ausgang, den wir überstinken wollen, im Verhältnis hochohmiger ist.
Ist er das nicht, dann erreichen wir keine 3V als High, bzw. Null Volt bei Low, sondern eher so Zwei-komma-ix Volt bei High und knapp 1V bei Low.

Wenn man also mal kräftigere Pegel erzwingen will und sich bewusst ist, dass ein niederohmigerer Widerstand die Schutzwirkung reduziert, dann kann man eben auch mal 'nen niederohmigeren Widerling in den Sockel stopfen. Nur darf man dann echt nicht sonderlich lange mit der Nadel auf den Testpunkt drücken, denn wir wollen ja den treibenden IC-Ausgang nicht durch viel zu hhen Stromfluss kaputt braten.

Wenn Du hinten eine dreiadrige Leitung herauskommen lässt, z. B. von einem aufgedröselten Flachbandkabel, dann kannst Du die eine Ader am Ende mit 'ner Krokoklemme versehen (für die Verbindung zur Mainboard-Masse) und die anderen beiden Adern mit Bananensteckern fürs Multimeter.
Dann ist es richtig schick komfortabel.


Übrigens hätte ich nicht gedacht, dass Du tatsächlich einen Eisstiel nimmst. ;-)
Den hatte ich bloß als Beispiel genannt, um den grundlegenden Aufbau im Kopf bildlich klar zu kriegen.
Wenn Du mit der Laubsäge ein Stück Lochrasterplatine zusägst, dann ensteht am Ende ein sauberer Aufbau, der zudem gut in der Hand liegt.
Da noch 'nen Schrumpfschlauch drüber (nur das Batteriefach zugänglich lassen) und alles ist schick.
Das ist dann ebenfalls ein schnell improvisiertes Tool, das aber doch immerhin so gut improvisiert ist, dass man damit dauerhaft leben kann.
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Sonntag, 21. Februar 2021, 14:40

Nach dem austauschen von RB15 war ich in der Lage das Board zu starten.
Hä, der 1M Widerstand nach Masse?
Verstehe ich gerade nicht, wie der verantwortlich sein kann.
Der dient meines Erachtens nur dazu, eventuellen Leckstrom der Schottky-Diode nach Masse abzuleiten, aber eigentlich dominieren die Signale an dem Punkt, gegenüber dieser läppischen 3uA.


Ich bekomme alle Spannungen mit Ausnahme von VCCGT
Mein PDF-Betrachter bockt mal wieder und zeigt die Seite nicht an.
Aber wenn diese Spannung über enen Enable verfügt, dann würde ich empfehlen, mal per Indikator und Deinem neuen Signal-Aufzwing-Tool die Quelle kurz zu aktivieren, um zu sehen, ob die OK ist und ihren Job tun würde, sofern sie ein Enable erhält.


Übrigens ist es normal, dass ein MB nach einem BIOS-Flash mehrere Startversuche braucht, bis es sich eingerappelt hat.
Bis dahin können solche Dinge passieren, wie Du sie beschreibst.
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Sonntag, 21. Februar 2021, 16:06

Batteriefach zugänglich lassen) und alles ist schick.
Das ist dann ebenfalls ein schnell improvisiertes Tool, das aber doch immerhin so gut improvisiert ist, dass man damit dauerhaft leben kann.


Du bist der Meister, ich der Padawan. Sagst du mir, "nimm einen Eisstiel", dann nehme ich einen Eisstiel, sagst du mir "spring aus dem Fenster", dann springe ich aus dem Fenster...

Aber Mal im Ernst, war eine Super Gelegenheit Mal das Gefrierfach aufzuräumen. :-D
Außerdem sagte ich ja bereits, ich habe keinen Schimmer was ich tue. Habe glaube ich bis hier hin einen Ein-Aus-Schalter gebaut. Ich Versuche deine Hinweise umzusetzen, aber die Nadel hat jetzt erstmal Zeit. Das Board ist mir gerade wichtiger.

Aber wenn diese Spannung über enen Enable verfügt, dann würde ich empfehlen, mal per Indikator und Deinem neuen Signal-Aufzwing-Tool die Quelle kurz zu aktivieren, um zu sehen, ob die OK ist und ihren Job tun würde, sofern sie ein Enable erhält.


Die Dual-Mosfets PQ807 und PQ809 werden von den Drivern PU805 und PU806 gesteuert, die wiederum ein Enable von PIN17 des PWM-Controllers U801 erhalten. Das prüfe ich! Ich hoffe nur, dass der Punkt auch zugänglich ist. Der Kuhlkörper ist gigantisch und verdeckt einiges auf dem Board. Ich hab außerdem noch ein paar andere Logik-Signale auf dem Schirm, welche ich noch prüfen werde. PS: VCCGT = VCC_GT

Übrigens ist es normal, dass ein MB nach einem BIOS-Flash mehrere Startversuche braucht, bis es sich eingerappelt hat.
Bis dahin können solche Dinge passieren, wie Du sie beschreibst.


Ich habe jeweils so lange gewartet (ca 5 Min.) wie es mir möglich war und ich befürchte einen Hitzeschaden an CPU/GPU, wenn nicht bereits geschehen. Der Kühler wird wirklich heiß, weil die Lüfter nicht drehen.

Hä, der 1M Widerstand nach Masse?
Verstehe ich gerade nicht, wie der verantwortlich sein kann.
Der dient meines Erachtens nur dazu, eventuellen Leckstrom der Schottky-Diode nach Masse abzuleiten, aber eigentlich dominieren die Signale an dem Punkt, gegenüber dieser läppischen 3uA.


Kein Scherz, ich hab nach jeder Komponente einen Funktionstest gemacht und nach RB15 war es dann soweit. Und ja, es ist der 1M Widerstand.

Danke für deine Geduld und viele Grüße! :)

12

Montag, 22. Februar 2021, 15:55

Nachdem ich das Board ja nun irgendwie zum laufen bekommen habe (außer VCC_GT) und das Flashen von ca. 10 BIOS Roms keine Änderung gebracht haben, habe ich wegen völliger Unzufriedenheit nochmal das Multimeter angesetzt, während ich auf das neue Programmiergerät für den EC warte. Meiner Meinung nach sieht alles soweit gut aus...

LID_SW# 3.265V
EC_VCCST_PG 1.018V
THERMTRIP# 1.017V
H_CPUPWRGD 1.019V

PLT_RST# 3.312V hüpft ein paar Sekunden durch die Gegend, dann stabil
PLT_RST_BUF# 3.309V
PLTRST_VGA#_1V8 1.807V
+1.8VSDGPU_AON 1.845V
GC6_FB_EN1V8# 1.843V
GC6_FB_EN3V3 0.000V
1VS DGPU_PG 3.171V
1.35VS_DGPU_PG 3.307V
ALL_GPWRGD 1.808V

Außer der hier:

VR_HOT# 0.049V

Diese Prochot-Geschichten sind eventuell noch eine Nummer zu hoch für mich. Wie auch immer, wenn ich RB19 auslöte, erhalte ich 1.020V VR_HOT# und habe gleichzeitig bewiesen, dass das LOW vom EC Pin 103 - VCOUT1_PROCHOT ( 0.000V) kommt. Es ändert leider nichts am Startverhalten, also schnell wieder eingelötet. Ich habe dummerweise überhaupt keinen Schimmer warum es LOW sein könnte, abgesehen davon dass der EC evtl. wieder "einen weg hat".
Hat es vielleicht etwas mit ADP_I Circuit zu tun? Auch da habe ich noch etwas herum gemessen:

VCIN0_PH 2.831V
VCIN1_ADP_PROCHOT 0.323V
ADP_I 0.950V

PH201 misst onboard nur 22K statt 100K Ohm.

Hat irgendjemand hier vielleicht eine Idee was da abgeht oder ist das alles ohne jede Bedeutung?

Viele Grüße

EDV-Dompteur

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13

Montag, 22. Februar 2021, 19:10

Und erschwerend für das Verständnis kommt hinzu, dass im Schaltplan manche Signalrichtungen falsch sind.
Für VCOUT1_PROCHOT ist erst gar keine Signalrichtung eingezeichnet. Keine Ahnung, was da los ist.

Noch beklopper ist es im Bereich von QB1B.
Dort finden wir VCOUT1_PROCHOT sowohl am Gate, als auch am Drain-Widerstand was nun echt keinen Sinn macht.


Es ist ziemlich irre, da durchzusteigen.
Aber schau mal nach H_PROCHOT#. Dieses Signal kommt vom Ladecontroller und es ist dann irgendwie mit den anderen HOT-Signalen verstrickt.

Und existiert eigentlich dieser grün umrandete RB17?


PH201 misst onboard nur 22K statt 100K Ohm.
Naja, da misst Du dann ja auch allerhand parallel liegendes Zeugs mit.
Letztendlich ist die Spannung an VCIN0_PH interessant, denn die wird von PH201 herunter gezogen, wenn es heiß wird, was dann der EC auswertet, mittels eines integrierten ADCs. Zumindest verstehe ich das so.
Macht Technik dir das Leben schwör, ruf' schnell den EDV-Dompteur! ;-)

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14

Montag, 22. Februar 2021, 21:07

Noch beklopper ist es im Bereich von QB1B.
Dort finden wir VCOUT1_PROCHOT sowohl am Gate, als auch am Drain-Widerstand was nun echt keinen Sinn macht.


Irgendwie ist es schon ein bisschen schräg jetzt wo du es sagst, ich habs auch nochmal nachgemessen, kein Widerstand. Vllt ist es Sinn der Sache, dass der Bereich erst korrekt arbeitet, wenn RB19 "versagt", also dann sozusagen ein Schutzmechanismus auslöst? Ist aber reine Spekulation, ich würde auch lieber Gewissheit haben...

Aber zu deiner Beruhigung, der Dual-Mosfet QB1 (sprich QB1A und QB1B) existiert nicht. Ich hab da nur leere Pads... :)


Aber schau mal nach H_PROCHOT#. Dieses Signal kommt vom Ladecontroller und es ist dann irgendwie mit den anderen HOT-Signalen verstrickt.


Was H_PROCHOT# angeht, so ist dieses Signal via RB17 und RB18 direkt mit VR_HOT# und SW_PROCHOT# verbunden. Die Pads sind zwar nicht mit Widerständen besetzt, aber ich habe eine durchgehende Kupferleitung zwischen den Pads. Ich wüsste nur nicht, wohin mich das jetzt führen soll. Da ich nach Abtrennung von VCOUT1_PROCHOT (und demzufolge auch SW_PROCHOT#) die vollen 1.020V an VR_HOT# habe, ist der Logik zu Folge H_PROCHOT# ebenfalls high (direkte Verbindung), sprich kein LOW-Signal vom Lade-Controller. Oder siehst du gerade mehr als ich?

RB17 und RB18 ist tatsächlich nicht mit Komponenten besetzt, aber es sind durchgehende Leitungen zwischen den Pads, wie schon weiter oben beschrieben.

Also, wie nah sind wir jetzt am Geistesblitz... Wollen wir noch irgendwelche Experimente mit VCIN0_PH und PH201 durchführen? :)

Viele Grüße

EDV-Dompteur

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15

Dienstag, 23. Februar 2021, 15:32

Es war nur so eine fixe Idee, weil ich das Gefühl habe, dass der Schaltplan nicht ganz zu Deinem Board passt. Und bevor man sich völlig verwirren lässt, setzt man halt das Messeisen mal an einer Stelle an, die möglicherweise mit dem Problem verquickt sein könnte.

Ehrlich gesagt habe ich aber gerade selbst einige solcher Detektivspiele an der Backe und kann daher nicht unbegrenzt tief in Deinen Fall eintauchen.

Fragen rund um Spannungsversorgungsprobleme kann ich noch im Halbschlaf beantworten, selbst wenn mir der Kopf schon dröhnt, vor Übermüdung.
Aber bei so einem sonderbaren Fehler, wie Dir vorliegt, ist die Suche nach der Ursache einfach ein zeitintensives Detektivspiel; das ist halt so.
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16

Dienstag, 23. Februar 2021, 15:38

Ok, du hast auch Arbeit zu erledigen, das verstehe ich... :)

Dann versuchen wir erstmal beim EC zu bleiben. Ich hab gehört das Teil ist schon seit ein paar Tagen unterwegs. Gebe feedback, sobald Neuprogrammierung bzw. erneuter Austausch des ECs erfolgt sind.

Viele Grüße!

17

Sonntag, 7. März 2021, 21:07

Ich habe den EC noch ein weiteres mal getauscht und programmiert. Keine Änderung...

Ich habe auch ein paar Experimente an VCIN1_ADP_PROCHOT durchgeführt, nachdem ich PR208 entfernt habe. Verschiedene eingespeiste Spannungen (bin nicht über 2V gegangen) haben keinerlei Änderungen am PROCHOT-Circuit bewirkt. Ich würde also sowohl dieses Signal als auch den EC selbst an dieser Stelle als Fehlerursache ausschließen.

Was ist mir noch aufgefallen... Der Indikator der auf dem PCH steht, ist eindeutig der hellste. Der PCH wird auch so "warm" dass man ihn mit der Finge-Außenfläche kaum länger als 2 Sekunden berühren kann.

Ich habe auf gut Glück alle Spannungen am PCH überprüft. Das einzige was auffällig ist, ist dass +1.0VALW_MPHY nicht präsent ist, Widerstand gegen Masse scheint jedoch i.O.

Zusammengefasst gehe ich davon aus, dass der PCH ist hinüber ist. Das passt m.M.n. auch zum Fehlerbild kein POST, kein BILD, obwohl an und für sich alle Bedingungen erfüllt sind. Insofern werde ich an dieser Stelle wohl einfach aufgeben (müssen)...

Viele Grüße!

PS: Falls noch jemand Ideen hat, Oszilloskop (Hantek DSO5102P) sollte in wenigen Tagen hier eintreffen.

EDV-Dompteur

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18

Montag, 8. März 2021, 14:09

Prüfe mal, ob Du an den Datenleitungen der USB-Ports irgendwo einen Kurzschluss nach Masse hast.
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19

Mittwoch, 10. März 2021, 21:06

Erstmal sorry, ich habe im Moment einiges um die Ohren und kann daher aktuell nicht so sehr an der Konversation hier teilnehmen.

Ich hab mir aber heute Mal einen USB-Port in dem Board vorgeknöpft:


Völlig unauffällig. Die beiden Masse-Pins haben Masse und der Rest ist O.L. oder liegt im MegaOhm-Bereich.

Viele Grüße

EDV-Dompteur

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20

Mittwoch, 10. März 2021, 23:26

Kannst Du die nicht kommende Spannung +1.0VALW_MPHY per Lötjumper von der Last trennen?
Oder kannst Du sonstwie herausfinden, warum die nicht kommt?
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21

Donnerstag, 11. März 2021, 11:12

Kannst Du die nicht kommende Spannung +1.0VALW_MPHY per Lötjumper von der Last trennen?
Oder kannst Du sonstwie herausfinden, warum die nicht kommt?


Ups, das war ein Messfehler, ist präsent. Ich hab aus Jux auch nochmal alle Spannungen der anderen beiden BGAs überprüft. Alles präsent. Das ist schon alles ganz schön fies... :554:

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